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  • #1

1000x berührt, 1000x ist nix passiert

Kennt ihr das? Ganz viel Stress wegen Betreuung in der Familie. Dann plötzlich ein Ende und Trauer. Und ganz plötzlich sehe ich immer öfter ein Strahlen in seinen Augen und die Blicke werden immer öfter lang. Und das obwohl wir uns schon lange kennen und nie was war. er ist sehr schüchtern und vorsichtig, gerade nach der Stresszeit auch sehr verletzbar. Kann es sei, dass er "frei" wird? Frei von Zwang und Pflichten? Wäre unendlich schön, kann es aber nicht glauben. Kann nicht glauben, was ich sehe und wahrnehme.auch ich habe Angst vor Verletzungen, aber wenn 2 Angst haben wird das alles nichts.wir reden über alles miteinander. nur nicht über uns 2. ich weiß, wir sollten das. Aber ich möchte wissen: kann Trauer so viel Emotion freisetzen?
 
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  • #2
Um welche Situation und Konstellation in der Familie geht es denn genau? Wenn du eine detaillierte Antwort möchtes, müsstest du uns das genauer schildern.
 
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  • #3
die Frage ist nicht eindeutig, sie läßt viel Raum zum Raten.

Was ist da bei euch passiert? Ist er Witwer oder trauert er um ein Elternteil etc.? Wer wurde betreut, ein Angehöriger oder Kinder? Was meinst du mit "frei" werden?
 
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  • #4
Soweit ich Dein Posting richtig verstehe, ist der Mann von dem Du sprichst gerade Witwer geworden.
Er hat jetzt schwere Zeit vor sich und eine große Lücke im Herzen. Diese möchte er sofort wieder Füllen. Egal mit wem.
Du bist scheinbar oft in seiner Nähe.
Bitte bleibe vorsichtig.
Er wird sich zunächst auf dich einlassen um die Lücke zu füllen. Alles soll so weiter gehen wie bisher.
Aber er wird sich dann auch nicht sofort mit seiner Trauer beschäftigen.
Leider muß er das, sonst hat eine neue Beziehung keinen Sinn.Er wird in Dir seine Frau suchen und nicht finden.
Bitte las zu Deinem und auch zu seinem Schutz noch keine Beziehung zu. Helfe ihm bei der Trauer , sei für Gespräche da,aber mehr nicht.
Lass ihn auch mal eine weile Allein, den auch an diesen Zustand der Einsamkeit muß er sich gewöhnen um dann offen für etwas neues zu sein.
 
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  • #5
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe:

Er suchte Trost und Ansprache. Das bekam er vertrauensvoll von dir. Ja, wird schon sagen, dass sich sein Problem "lichtet".

Schau aber nicht nach dem Leuchten in seinen Augen! Denn es kann durchaus sein, dass er von innen heraus leuchtet, weil er wieder zu Kräften gekommen ist und du, sein Anker, da bist. Nichts weiter.

Stress und Trauer heißt, dass etwas aus dem Gleichgewicht ist und erstmal wieder eine neue Ordnung für sich selber gefunden werden muss. Du standest ihm in dieser Zeit zur Seite und hast ihn gestützt und Halt gegeben.

Im Trost finden sich Viele zusammen, es verbindet sie auf einer besonderen Ebene. Das ist aber nur ein Zustand, der nicht von Dauer ist. Wenn alles verarbeitet und gelöst (ist bei jedem relativ), stellt man u. U. fest, dass man nur deswegen zusammengefunden hat. Danach verbindet sie nichts mehr. Das kann auch ganz schön frustrierend sein.

Wenn der Zeitpunkt da ist, kannst du ihm ruhig verständlich machen, dass du ihn magst. Und gib ihm ohne Drängen die Gelegenheit, darauf einzugehen. Das wird er dann auch tun. Erwarte aber nicht zu viel. Es kann auch nur ne tiefe Freundschaft draus werden.

Interpretiere also nichts voreilig in Eure Verbindung hinein. Hollywood ist nicht die Realität. Gib Eurer Beziehung Zeit. Und ja, wünsch es dir, sende es ab und lass das Universum für dich arbeiten. Es macht es für dich genau so wie du es dir vorstellst.

Schüchternheit ist außerdem auf beiden Seiten fast immer anzutreffen, wenn man sich verliebt hat, weil man den anderen nicht durch blödes Verhalten verscheuchen will. Das Leben geht weiter und jeden Tag geht die Sonne wieder auf. Verschwende keine Gedanken an Angst oder Verletzungen. Sie stehen dir im Weg, denn, ob er die gleichen Gefühle entwickelt hat, weißt du nicht.

Gestehe dir darum auch selber ein, was du dir zumuten kannst und willst. Ob er auch will, kann ich nicht herauslesen, nur, dass Euch etwas verbindet. Wird wohl im Moment noch eher die gemeinsame Zeit während dem Stress sein. Jetzt beginnt wieder eine neue, andere Zeit. Es kann nämlich auch sein, dass er nicht über Euch zwei spricht, weil er einfach noch gar nicht daran denkt.

Also, lass es wachsen und wünsch es dir. Das tu ich auch, von Herzen ;-)
 
  • #6
Ja, es kann sein, daß nach der Trauer oder auch bei der Trauer soviel Emotionen frei werden.

Ich hab es im Freundeskreis erlebt. Er hatte eine krebskranke Frau, die er pflegte und umsorgte. Eine gute Bekannte von ihm half ihm bei vielen Einkäufen, Besorgungen, Gesprächen etc. Er trank damals sehr viel und sie fuhr ihn auch teilweise, wenn er nicht mehr konnte, heim.

Nach dem Tod der Ehefrau half sie ihm noch, die Beerdigung zu organisieren. Seine Firma war kurz vorm Aus.

Heute sind sie ein Paar, es passierte wenige Wochen nach der Beedigung. Er hat seine Firma wieder belebt, sie läuft gut. Sie wohnen zusammen und sind glücklich. Er trinkt nicht mehr.

Gebt Euch Zeit.
 
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