Mir scheint, Du machst den 2. oder 3. Schritt vor dem ersten.
FERNBEZIEHUNG? Pardon, bei 130km, selbst über hoppelige Landstraßen, kann man sich theoretisch sehr oft sehen, und das ist die Entfernung, die manch ein Mensch TÄGLICH zu seiner Arbeit zurücklegen muss (inzwischen - oder manche auch aus freiem Willen).
Von "Fernbeziehung" zu sprechen ist da m.E. etwas überzogen.
Und ob und wann wer zu wem zieht - das ist eben der 2. oder 3. Schritt.
Genieße Deine Begegnung, die Entwicklung der Beziehung, peu à peu, und wenn es stimmig ist, dann fühlst Du/fühlt Ihr schon, wann der Moment ist, anderes, Konkreteres anzugehen, und Ihr wisst beide um den Schritt und könnt dahinter stehen.
Wenn Du von jetzt an bereits in Jahresschritten denkst, an Umzug usw., das könnte Eure Beziehung überschatten.
Nur zum Beispiel: meine große Liebe damals, noch VOR der Zeit, als jeder mind, EIN Handy in der Tasche hatte (und e-mail), lebte in einem europ. Nachbarland, aber ca. 1000km von mir weg, konnte aus damals beruflichen Gründen mich nur alle ca. 6-8 Wochen sehen.
D.h. wenn wir einander sahen, gingen ca. 12-14 Std. schon für einen Weg per Zug drauf (denn auch Billigflüge gab's noch nicht, per Auto wären's 24 oder so gewesen - wohlgemerkt, für EINEN Weg) - so dass von einem WE zwischen Freitagnachmittag und Montagmorgen (er musste spätestens 6h wieder da sein) wirklich wenig Zeit, auch Raum für uns blieb.
Wir haben das etwa 1J. durchgehalten, uns halt zwischendurch fast täglich geschrieben; ja auf die gute alte Weise, denn da hatte man doch vom andern "was in der Hand", samt gekritzelten Liebesgrüßen oder Zeichnungen oder Malereien (er malte genial).
DAS halte ich heute noch für (die Bewältigung einer)Fernbeziehung.
(Es ging übrigens aus anderen Gründen, beidseits mit Schmerzen, auseinander.)
Ich würde heutzutage GERNE "nur" 130km zwischen mir und meinem Liebsten oder zukünftigen Partner zurückzulegen haben, denn das ist doch überbrückbar, egal in welcher Gegend.
Nimm doch einfach mal diese schöne Begegenung an, lass sie sich entwickeln, und dann, meine ich, stellt Ihr fest, ob Ihr oder jeder von Euch wirklich "Wurzeln abbecht" oder ob ein möglicher dritter, gemeinsamer Ort (dazwischen oder was auch immer) für Euch GEMEINSAM
(wenn dann gemeinsam)lebbar sein wird.
Alles Gute für Euch! Ylva
W