• #1

4. Date und ich bin verwirrt und unsicher. Was soll ich tun?

Hallo zusammen,

ich brauch mal eine aussenstehende Meinung zu meiner aktuellen Situation (bitte keine a la "Schon 4. Date und kein Sex, schieß sie in den Wind"). Die Geschichte ist natürlich noch umfänglicher als es in den hier zur Verfügung stehenden knapp 3000 Zeichen erzählen zu können.

Kurz zur Geschichte:
Sie, 29 und seit 3 Jahren Witwe, und ich, 30, haben uns vor gut einem Monat kennen gelernt und hatten seitdem 4 Dates. Wir schreiben täglich 2-3 mal etwas längere Nachrichten hin und her, am Wochenende öfters. Dazu muss ich sagen, dass sie vorher noch nie beim Online-Dating und ich ihr erstes Date seit dem Tod ihres Mannes war. Alle Dates verliefen sehr harmonisch, wir hatten viel Augenkontakt, haben über alles reden können und genossen die gemeinsame Zeit.

Beim zweiten Date fragte sie mich direkt, bis wann ich von ihr eine Entscheidung erwarten würde, ob das mit uns etwas werden wird oder nicht, sie aktuell unsicher sei in welche Richtung sich das entwickelt und was sie für sich selber will. Ich habe ihr gesagt, dass ich keine Entscheidung erwarte und sie sich dafür die Zeit nehmen kann, die sie braucht (meine ehrliche Meinung). Druck hat in der Kennenlernphase nichts zu suchen und mir geht es vornehmlich darum die Zeit mit ihr zu genießen und natürlich auch ihr Stück für Stück näher zu kommen.

Nun habe ich bei den folgenden beiden Dates den Körperkontakt intensiviert und habe immer mal wieder ihre Nähe gesucht, welche sie ohne weiteres zu lässt. Keine Anzeichen von Rückzug. Gleichzeitig hat sie mich auch in ihr Leben gelassen indem sie mich zum Besuch eines Gottesdienstes eingeladen und sogar zum Grab ihres Mannes mitgenommen hat. Ich habe Verständnis, dass ihr Mann immer einen Platz in ihrem Herzen haben wird. Zur Verabschiedung beim 4. Date habe ich ihr zum ersten Mal immerhin einen Wangenkuss gegeben, über den sie sich gefreut hat. Natürlich habe ich innerlich schon das Bedürfnis sie auch richtig zu küssen.
Für mich positive Zeichen, dass sie mich mag und sich mit mir sehr wohl fühlt.

Jetzt kommt das Aber: Der Körperkontakt wird hauptsächlich von mir initiiert, von ihr kommt in der Hinsicht keine Initiative (Ist ihr Mann noch emotional präsent?). Ich weiß nicht wie es um ihre Unsicherheit bestellt ist und in welche Richtung es für sie geht. Dazu kommt, dass sie zeitlich sehr stark eingebunden ist und sich momentan keine Freiräume für ein Treffen ergeben. Uns trennen ca. 80 km (was für mich keine Distanz ist). In ihrer Wohnung ist ihr Mann noch sehr präsent (Das Bett, in dem er gestorben ist, auf dem Bett liegt ein gemaltes Bild aus der Zeit der Trauerverarbeitung...nach drei Jahren?).
Nun möchte ich versuchen beim nächsten Date in einer ruhigen Situation ihr zu sagen, was in mir vorgeht und welche Unsicherheit ich fühle. Gleichzeitig will ich sie danach fragen, wie es um ihre Unsicherheit bestellt ist. Ist das ein guter Weg oder würdet ihr einen anderen Weg vorschlagen ohne Druck aufzubauen?

Vielen Dank :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #2
Nun habe ich bei den folgenden beiden Dates den Körperkontakt intensiviert und habe immer mal wieder ihre Nähe gesucht, welche sie ohne weiteres zu lässt. Keine Anzeichen von Rückzug ... Zur Verabschiedung beim 4. Date habe ich ihr zum ersten Mal immerhin einen Wangenkuss gegeben, über den sie sich gefreut hat. Natürlich habe ich innerlich schon das Bedürfnis sie auch richtig zu küssen.

Warum tust Du es dann nicht? Sie wartet nur darauf. Sie ist wahrscheinlich zu schüchtern zurückhaltend und erwartet von Dir, aktiv zu werden.

Nun möchte ich versuchen beim nächsten Date in einer ruhigen Situation ihr zu sagen, was in mir vorgeht und welche Unsicherheit ich fühle. Gleichzeitig will ich sie danach fragen, wie es um ihre Unsicherheit bestellt ist. Ist das ein guter Weg oder würdet ihr einen anderen Weg vorschlagen ohne Druck aufzubauen?

Nein, nicht gut. Druck aufzubauen ist überhaupt nicht die Gefahr, in der Du Dich bewegst. Nicht in die Gänge zu kommen, ist es. Küsse sie beim nächsten Mal richtig und nicht nur einmal. Danach wird sich Dein Gedankenkostüm ganz anders darstellen.

bitte keine a la "Schon 4. Date und kein Sex, schieß sie in den Wind"

Doch!

Wenn man um das andere Geschlecht wirbt, geht es um Sexualität. Du bist nicht ihr Psychiater. Das erwartet sie auch nicht von Dir. Sie erwartet von Dir, als Frau wahrgenommen zu werden. Du glaubst in Deinem tiefsten Innern, Sex sei schmutzig. Das ist falsch. Sex ist gut. Sex ist der Brennpunkt des Lebens. Du wirst sie verlieren, wenn Du so weitermachst. Sie datet. Also will sie nach dem Tod ihres Mannes wieder nach vorne sehen. Sie will zurück ins Leben. Den pastoralen Ton findet sie schon in der Kirche. Von Dir erwartet sie etwas anderes.
 
  • #3
Ich würde kein Gespräch anfangen. Was soll sie darauf antworten. Sie ist eine junge Frau und weiß selber besser als du dass du nicht ewig darauf wartest. Ich würde nächstes Mal sie einfach küssen. Vielleicht fragst du vorher, wenn du denkst, dass du fragen musst. Persönlich mag ich solche Fragen nicht und bis jetzt habe ich immer sofort mich radikal zurückgezogen, wenn einer sein imaginäres Formular eingereicht hat. Aber jeder ist anders. Du sollst jedenfalls zu Pötte kommen.
 
  • #4
Lieber FS,
es ist gut, dass du das behutsam angehen möchtest. Ich wäre an deiner Stelle auch sehr verunsichert, wie weit ich gehen kann. Sprich UNBEDINGT offen und ehrlich darüber.
So kannst du sicher gehen, dass du sie nicht überforderst.

Übrigens: ich würde auch nicht nach dem 3. Date mit einem Mann schlafen und würde es gut finden, wenn er mir eröffnet, dass er nun doch etwas verunsichert ist.
 
  • #5
Ist das ein guter Weg oder würdet ihr einen anderen Weg vorschlagen ohne Druck aufzubauen?
Ich weiß jetzt nicht ob ich Dich richtig verstehe, aber was meinst Du mit Druck? Ihr zu zeigen, dass Du sie begehrst? Mit ihr endlich schlafen willst?

Da ich selber mit Mitte 30 Witwe wurde, erlaube ich mir einfach mal meine Ansicht zu schreiben.
Du bist unbeteiligt und hast mit ihrer Trauer um ihren Mann nichts zu tun und trotzdem machst Du es zum Thema, warum? Ja, es kann sein, dass sie das alles noch nicht verarbeitet hat, aber dann dringst Du sowieso nicht durch.

Wenn sie aber soweit ist und wünscht sich wieder einen neuen Partner, dann solltest Du sie als Frau sehen und nicht primär als arme Witwe. Da lass Deine Samthandschuhe mal in der Schublade.

Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Lehnt sie dann ab oder zieht sich zurück, dann steht sie einfach nicht auf Dich.
 
  • #6
Lieber EinStein90,

ich denke, Du brauchst SEHR viel Zeit und SEHR viel Geduld mit ihr! ´Habe mal gehört, dass es sieben bis acht Jahre - durchschnittlich, d.h. bei der Hälfte der Fälle ist es länger - braucht, bis man den Tod seines geliebten Lebenspartners überwunden hat. Vor allem auch in so jungen Jahren, wo es vielleicht auch schon um Kinder-bekommen, etc. ging.

Denkst Du, Du kannst diese Zeit und Geduld aufbringen? Ist sie Dir das Wert?

An Deiner Stelle würde ich genau in dem Tempo weitermachen, wie Du es bisher machst. Bestätig etwas mehr wagen, aber NICHT, wie einige hier empfehlen, Gas in Richtung Sex geben!

Und rechne damit, dass sie noch lange immer wieder emotionale Rückzüge haben wird! Sie braucht diese, um sich emotional vor weiteren Verletzungen und eventuellen Verlusten zu schützen!

PS: Berichte mal, wie es weiter geht mit Euch!

Alle Gute Dir und Euch!
 
  • #7
Sie hat sich ja beim Online-Dating angemeldet, also ist der Wille da, nicht mehr in der Vergangenheit zu hängen. Ich hoffe, sie hat es aus eigenen Stücken gemacht und wurde nicht von irgendwelchen Leuten dazu getrieben, obwohl sie noch gar nicht bereit ist.
Ob sie das emotional und körperlich schafft, kann sie noch nicht wissen.

An Deiner Stelle würde ich sie beim nächsten Date einfach mal küssen. Ich denke, dass ihre Inaktivität jetzt nichts bedeutet, aus dem man ableiten könnte, dass sie IMMER so initiativlos sein wird. Kann sein, muss aber nicht.
Sie wird auch extrem "aus der Übung" sein. Außerdem hatte sie noch nicht viel Lebenserfahrung, als ihr der Schicksalsschlag passierte. Damit war ja nicht zu rechnen, denke ich. Vielleicht gibt es eine Gefühlsblockade, wieder jemanden so dicht an sich heranzulassen, weil Angst da ist, wieder so schockiert zu werden. Das weiß man nicht.

Druck hat in der Kennenlernphase nichts zu suchen und mir geht es vornehmlich darum die Zeit mit ihr zu genießen und natürlich auch ihr Stück für Stück näher zu kommen.
...

Nun möchte ich versuchen beim nächsten Date in einer ruhigen Situation ihr zu sagen, was in mir vorgeht und welche Unsicherheit ich fühle. Gleichzeitig will ich sie danach fragen, wie es um ihre Unsicherheit bestellt ist. Ist das ein guter Weg oder würdet ihr einen anderen Weg vorschlagen ohne Druck aufzubauen?
Du baust mit diesem Weg aber Druck auf, ich weiß nicht, ob Dir das bewusst ist und Dein letzter Satz das aussagen soll. Vor zwei Dates hast Du noch den ersten Abschnitt im Zitat gesagt.

Ich würde abwarten, was passiert mit dem Bett und dem Bild. Vielleicht fällt ihr selbst auf, dass sie doch noch nicht bereit ist und beendet es, vielleicht ist dieser seltsame Traueraltar weg, wenn Du das nächste Mal zu Besuch bist. Und wenn Du Dich nicht gruselst, falls sie jede Nacht daneben geschlafen hat. Sie scheint ziemlich gläubig zu sein, sicher auch, um Trost in der Trauer zu finden. Liegt Dir das? Ist dieser Bett-Altar irgendwie traditionell?

Halte Dich an Dein Druck-Gebot und frage nichts. Rede nicht darüber, was "es mit Dir macht" mit dem Bild und dem Bett. Wenn Du es seltsam findest, dann mach gleich Schluss. Ansonsten warte ab, was damit passiert. Vielleicht ist es weg beim nächsten Mal.
Drin schlafen würde ich aber auf keinen Fall.

Sie wird ein viel langsameres Tempo haben als Du. Dazu hat sie wenig Zeit. Das kommt zu dem obigen Problem dazu. Aber da Du Dein Druck-Versprechen gemacht hattest, kannst Du nach 4 Dates schlecht schon drängeln oder Schluss machen mit "dauert doch zu lange", ohne wie ein Phrasenredner auszusehen. Ist am Ende auch egal, wenn diese Frau Dir nicht liegt, aber ich finde schon, dass Dir das dann bewusst sein sollte, dass Du genau das Gegenteil von dem tust, was Du dazu gesagt hast.
 
  • #8
Oh je, da wurde Dir hier ja alles Mögliche geraten.

Drei Jahre sind drei Jahre.

Ich finde Du darfst mit gutem Recht erwarten, dass auch sie sich bemüht um Dich und Dir Zeichen gibt. Du solltest auch ihr wichtig sein auch für sie was Besonderes.

Zum Glück erkennst Du das rechtzeitig. Ihr habt wie schon Andere es erwähnen nur eine Chance wenn das mit dem Tod ausgeblendet wird. Auch wenn das nicht geht für sie. Es ist ihr mehr gedient so

Ich würde mich entweder etwas zurück ziehen um zu schauen ob sie das merkt und dann mehr auf Dich zukommt.

Oder aber wie Du vorschlägst darüber reden. Nur ist es eine hohe Kunst, dass damit nicht noch mehr Steine in den Weg kommen, Du wünscht Dir ja eigentlich das Gegenteil, mehr Nähe.

Es hätte aber den Vorteil dass Du die Lage besser einschätzen kannst.

Schau, ich finde es wichtig dass Du bei Dir selber bleibst. Verstelle Dich durch Rücksichtnahme nicht zu sehr. Und bis jetzt scheinst Du alles gut gemacht zu haben, vertraue Deinem Instinkt dass Du es auch zukünftig gut machen wirst. Du bist unsicher wegen dem Gespräch, dann höre auf Dein Bauchgefühl. Und warte noch damit.
 
  • #9
Ich kenne persönlich keine junge Frau um die 27, die zum Gottesdienst geht oder schon Witwe wäre. Ist die Frau so derart traditonell orientiert, wird sie sich wohl mehr Zeit lassen, als eine normale Frau es täte und viel verunsichert sein als eine andere Frau und länger überlegen, ob du ein Mann fürs Leben bist, das heißt, ob man mit dir überhaupt eine Zukunft gestalten kann (Ehe, Kinder). Vielleicht auch mal wirklich intensiv über ihre Lebensplanung reden. Will sie lebenslang Witwe bleiben? Aus religiöser Sicht wäre das ja so Pflicht. Ich denke, sonst macht das eh alles keinen Sinn. Womöglich war ihr Mann ihre erste große Liebe und da ist noch keine tiefere Lebenserfahrung vorhanden und sehr viel Abhängigkeit. Also ja, das scheint mir für ihren Typus Frau normal. Aber für einen selbstbewussten Mann ist das nicht duldbar.

Wenn sie dazu noch aktiv praktizierend religiös ist, dann wird von ihr eh nichts Körperliches kommen, keinen Spaß daran haben und der Sex vielleicht auch nur in der Ehe notgedrungen stattfinden. Ich hätte daran keinen Spaß und wenn du ehrlich bist, du auch nicht.

Ich glaube, du bildest dir da was ein, weil die Frau so dezent zurückhaltend ist und dir gefällt das.

Es wird nichts bringen, ihr jeden Tag wie ein Vollidiot zur Verfügung zu stehen. Wenn man kostenlos bekommt was man hat (Gespräche, Zeit) braucht man dich nicht als Partner.
Du solltest auch nicht vermitteln, ewig Zeit zu haben, denn das hast du nicht. Sorry, auch deine Zeit als Mann rennt und du musst schon wissen, was du mit 30 willst -> nur eine ewige platonische Freundschaft zu einer Frau, die nichts Näheres mit dir plant oder ein Ziel, das in Heirat und Familienplanung endet. Gerade Frauen wie sie brauchen eine Führung und keinen weichen, geduldigen Mann, der sich anbiedert und abwartet. Damit kommt man oft zu gar nichts.

Momentan bist du die Krücke in ihrem Leben. Davon solltest du runter kommen.
 
  • #10
Ich finde die heutige Männergeneration viel zu weich und zu zaghaft. Oh, ich bin unsicher. Oh, das macht was mit mir. Dann heul doch! Sorry für mein Ton, aber bist du ein Mann oder ein Lappen?? Gefällt dir diese Frau? Dann erobere sie! Und nein, nicht überfallen, sondern stetig präsent sein und immer wieder ein Stück vorpreschen. Sie wird dir dann signalisieren, wenn du zu weit gehst. Was meinst du, wie nervig das ist für eine Frau, wenn Mann immer Rückversicherung braucht "ist so gut, Schatz, mache ich alles richtig, Schatz?". Irgendwann mal wendet sich Frau ab, weil es Kindergarten ist und Frau alles lieber gleich selber macht,weil sie einen Mann will, der weiss, was er tut und kein Bubi, der Zustimmung von Mutter benötigt.
Was hast du schon zu verlieren? Wenn es nichts wird, dann hast eben gelernt, wie man mit Frauen umgeht. Jede Frau ist eben ein Schulungsobjekt und mann kann was für die Zukunft lernen.
 
  • #11
Lieber Einstein90

Für mich klingt es so, als ob ihr in zwei unterschiedlichen Welten seid und da erst noch ein Abgleich stattfinden muss.
Diese Frau versucht, sich nach drei Jahren der Trauer auf jemand Neues einzulassen. Für sie stehen da vermutlich jetzt nicht die Küsse und die weitere körperliche Annäherung an erster Stelle, sie ist vermutlich zudem christlich und sucht hier die nächste grosse Liebe. Zudem ist das ihr erstes Online Date, sprich, diese Frau ist noch nicht so abgebrüht und in der Datingwelt angekommen, wo man nach dem ersten Date dies und nach dem zweiten Date das gemacht haben sollte.
Ich habe ihr gesagt, dass ich keine Entscheidung erwarte und sie sich dafür die Zeit nehmen kann, die sie braucht (meine ehrliche Meinung). Druck hat in der Kennenlernphase nichts zu suchen
Eben, dann setze jetzt auch keinen Druck auf, indem du deine Unsicherheit thematisierst. Wenn du gesagt hast, dass sie sich die Zeit nehmen kann, die SIE braucht, dann halte dich auch daran und problematisiere das Ganze nicht voreilig.
Sie wird auch extrem "aus der Übung" sein. Außerdem hatte sie noch nicht viel Lebenserfahrung, als ihr der Schicksalsschlag passierte.
Ja, das ist bestimmt so. Sie wird die letzten drei Jahre keinen Sex und keine Dates gehabt haben. Vermutlich bekommt sie Angst, wenn das zu schnell vorwärts geht.
Sie erwartet von Dir, als Frau wahrgenommen zu werden. Du glaubst in Deinem tiefsten Innern, Sex sei schmutzig. Das ist falsch. Sex ist gut.
Man kann eine Frau als Frau wahrnehmen, ohne sie gleich beim vierten oder fünften Date zu nageln. Dazu reicht es bereits, ein ehrliches Kompliment zu machen, einen flirtenden Blick oder einen kecken Spruch zu bringen.
 
  • #12
Sage ihr, dass sie Dir gefällt und Du erstmal keine anderen Frauen mehr daten willst, weil Du jetzt sie kennen lernen willst...also wenn das bei Dir der Fall ist.
Frage sie, wie sie es handhabt.

Was habt ihr bisher zusammen gemacht? Schau doch mal, dass beim nächsten Date einfach romantischere Stimmung aufkommt, die Situation persönlicher wird. Also weniger Irish Pub oder Friedhof und mehr candle light Dinner.

Suche was Passende für Euch beide aus. Das kann von gemeinsam Kochen bis zum Segelausflug alles sein.
Versuche aber eine romantischere Stimmung zu schaffen. Wie das geht? Dazu gibt es sicher alle möglichen Tipps für Männer.

Man verliebt sich leichter, wenn das Herz schneller schlägt, also schaue, dass Du ihr Herz zum Schlagen bringst. Tanzen ist das traditionelle Mittel. Achterbahn fahren usw.

Eine Freundin, auch Witwe, hat schneller als Deine Freundin den neuen Mann kennengelernt. Die beiden haben ein gemeinsames Hobby und sind recht schnell ein WE miteinander in Urlaub gefahren, um dem Hobby nachzugehen.

Sex muss noch nicht sein. Das sehe ich wie Du.
Allerdings weiß sie bereits, ob sie Dich anfassen und küssen will. Das weiss sie sicher schon seit dem 1. Date. Wenn Sie es noch nicht weiss, ob sie Dich küssen will, kannst Du es eh vergessen.

Keine Zeit und keine Alternativvorschläge für Treffen sind oft die höfliche Version eines Korbs.
 
  • #13
Du bist ihr erstes Date!
Sie weiß noch gar nicht, wie sich dass hier anfühlt.
Das ist ganz neu für sie.

Hörst sich so an, als wenn sie sich erstmal relativ passiv verhält und abwartet was Du machst und wie es sich für sie anfühlt.

Ich würde das mit dem Tempo sein lassen, auch nicht das Gespräch bzgl. verstorbenen Ehemann suchen. Versuche sie eher ein bißchen zu begleiten und arbeite Dich langsam vor.

ich stimme Biene zu:

Und rechne damit, dass sie noch lange immer wieder emotionale Rückzüge haben wird! Sie braucht diese, um sich emotional vor weiteren Verletzungen und eventuellen Verlusten zu schützen!
 
  • #14
Wie lange ist nun das 4. Date her?
Ich würde an deiner Stelle diese Unsicherheit nicht thematisieren. Ein gewisses Maß an Unsicherheit gehört am Anfang auch dazu. Ich würde mich aufs weitere Kennenlernen konzentrieren. Aber ohne Druck.
Schaue, dass alles locker bleibt und suche weiter Körperkontakt, und dann küsse sie mal auf den Mund. Du wirst dann sehen, wie sie reagiert. Zum Reden bleibt später auch noch Zeit.
 
  • #15
Ich habe eine Cousine, die sehr jung Witwe geworden ist. Ihren Mann hat sie sicherlich geliebt aber nach ein Paar Jahren hatte sie wirklich den Wunsch einen neuen Mann kennenzulernen. Leider war sie irgendwie als die arme Witwe gebrandmarkt gewesen und ihr ganzes Leben letztendlich alleine verbracht. Ich finde und fand es sehr traurig und auch ungerecht.
Bei deiner Bekannte, lieber FS, ist es schon drei Jahre her und sie hat auch aus dem freien Wille sich ein Profil erstellt und sucht online nach einen Mann. Deshalb würde ich an deiner Stelle einfach ihr diese Chance geben.
Natürlich wird es nicht heute auf Morgen aus euch ein glückliches Ehepaar und das ist auch ein Prozess und es wird auch einige Zeit dauern aber du kannst ihr mit dem Kuss signalisieren, dass du sie als Frau begehrst und nicht nur in ihr eine arme trauernde Frau siehst.
 
  • #16
Hallo,

ich kann da nur dem @Andreas1965 zustimmen.
Du behandelst diese Frau wie ein rohes Ei.
Das kommt aber nicht daher, dass Sie sich unsicher wäre, sondern du bist unsicher. Nicht weil sie Witwe ist, nicht weil sie noch nicht entscheiden will, sondern grundsätzlich bist du unsicher, wie man "Körperkontakt", wie du es nennst, herstellt. Deshalb wartest du jetzt auch noch darauf, dass sie diesen Schritt tut. Wartest auf Initiative.

Das wäre ich von einem Mann der mich begehrt nicht gewohnt.
Es würde mich völlig verunsichern, ob der überhaupt was von mir will, oder mich überhaupt begehrenswert findet.

Die Sache mit ihrem verstorbenen Mann ist ein Nebenschauplatz.
Die verabredet sich nicht zu Dates, weil sie gar kein Interesse an einem neuen Partner hätte. Sie ist durch diesen Verlust auch nicht sexuell uninteressiert.

Sicher ist das hart, seinen Mann so früh zu verlieren. Sowas wird einen auch lange lange begleiten. Die "Nummer 1" wie das hier benannt wurde, findet sich jedoch unter den Lebenden.
Du kannst das Wichtigste werden und gleichzeitig kann sie um ihren Mann trauern. Das steht in keinerlei Konkurrenz.
Wer hat denn kein Päckchen zu tragen?
Das werden wohl die Wenigsten sein.

Reiss diese Frau lieber aus ihrem Trott heraus. Da muss sie was erleben.
Das findet sie nicht bei einem mitfühlenden Suggardaddy, der die Trauerbegleitung spielt und ihr "soviel Zeit lässt, wie sie braucht".
Bis zu einem gewissen Maß ist es natürlich ok da zuzuhören, oder auch zu trösten. Das darf allerdings nicht Alles bestimmen und sein.

indem sie mich zum Besuch eines Gottesdienstes eingeladen und sogar zum Grab ihres Mannes mitgenommen hat
Klingt spannend. Tolles Date.
Besser wäre gewesen, ihr hättet einen Ausflug auf den Jahrmarkt gemacht. Rose schießen, Zuckerwatte kaufen und sie dann irgendwann selbstbewusst küssen.
Die sucht nichts Unsicheres. Die sucht was Sicheres.
 
  • #17
Hallo zusammen,


danke erst einmal für die vielen Antworten. Es ist die gesamte Bandbreite an Vorschlägen und Meinungen vertreten, was ich gut finde. Es erweitert meinen Horizont und hilft mir dabei mich nicht auf das Problem selbst zu fokussieren. Auch ich habe natürlich meine Päckchen zu tragen, Herausforderungen die mein Handeln in der Vergangenheit stark geprägt haben. Eines davon ist definitiv zu viel nachzudenken und Situationen zu zerdenken. Hier arbeite ich seit geraumer Zeit daran, doch eingeprägte Muster lassen sich auf die Schnelle nicht ablegen. Aktuell ist es die praktische Herausforderung zu lernen, dass ich bei mir bleibe. Da helfen mir eure Ansichten bei, unabhängig davon, dass ich mit manchen Ansichten nicht überein stimme. Deswegen sind es schließlich Meinungen :)
Ich überlege auch gerade, ob ich hier zu einigen Antworten Stellung beziehe.
Ich versuche es kurz zu halten:

Ich habe Erfahrungen mit Frauen als Witwe gemacht, jedoch insgesamt alle negativ...
Das ist bedauerlich, doch nehme ich für mich nicht verallgemeinernd an. Die Vergangenheit ist Teil des Menschen, den ich kennen lernen will, egal wie leicht oder schwer das Paket ist, welches sie mit sich herumtragen. Je besser ich über dieses Paket bescheid weiß, umso besser kann ich für mich entscheiden, wie ich damit umgehe, ob ich es akzeptieren kann oder nicht.

... Küsse sie beim nächsten Mal richtig und nicht nur einmal. Danach wird sich Dein Gedankenkostüm ganz anders darstellen.
Hier stimme ich dir zu, mein Gedankenkostüm ist momentan für mich eine große Hürde. Ich werde hier definitv aktiv werden, a) weil ich das Bedürfnis habe, und b) weil es auf ihrer Seite eine Reaktion hervorruft und ich dann Klarheit habe.

Wenn man um das andere Geschlecht wirbt, geht es um Sexualität. Du bist nicht ihr Psychiater. Das erwartet sie auch nicht von Dir. Sie erwartet von Dir, als Frau wahrgenommen zu werden. Du glaubst in Deinem tiefsten Innern, Sex sei schmutzig. Das ist falsch.
Sexualität ist für mich sicherlich ein wichtiger Bestandteil, aber nicht Dreh- und Angelpunkt einer Beziehung. Um diesen Aspekt mache ich mir in der Kennenlernphase und in einer Beziehung keinerlei Sorgen. Sex darf auch gerne mal schmutzig sein und Begehren kann man auch anderweitig ausdrücken.

Vielleicht etwas unglücklich von mir formuliert. Hier geht es mir nicht da rum, dass sie darauf antwortet, sondern eher darum, dass ich mich ihr öffne und zeige, was in mir vorgeht.
 
  • #18
Beim zweiten Date fragte sie mich direkt, bis wann ich von ihr eine Entscheidung erwarten würde, ob das mit uns etwas werden wird oder nicht, sie aktuell unsicher sei in welche Richtung sich das entwickelt und was sie für sich selber will.
Also sie hat dir nach Date zwei bereits klar gemacht, dass sie nicht weiss, was sie will und es langsam angehen muss.
Nun möchte ich versuchen beim nächsten Date in einer ruhigen Situation ihr zu sagen, was in mir vorgeht und welche Unsicherheit ich fühle. Gleichzeitig will ich sie danach fragen, wie es um ihre Unsicherheit bestellt ist. Ist das ein guter Weg oder würdet ihr einen anderen Weg vorschlagen ohne Druck aufzubauen?
Das ist für mich Druck aufbauen.
Ich bin keine Witwe, aber aus gegebenen Anlass, ich lernte einen Mann kennen, bei dem ich nach Date 2 auch sagte, ich will es langsam angehen, er stimmte mir zu (wir arbeiten in derselben Firma) und bei Date 3 fing er an körperlich zu werden, was für mich das Gegenteil ist. Dies sagte ich ihm im Anschluss auch.
Nach Date 4 kriegte ich eine ähnliche Nachricht von ihm, wie unsicher er sei, und dass ich zu distanziert sei.
Ich habe den Kontakt abgebrochen.
Einfach mal als Denkanstoss: wenn sie dir sagt, sie braucht Zeit, braucht sie vor allem nicht nach nur 4 Dates eine Befragung zu ihrem Seelenstand und wie es denn nun weiter geht.
Wenn sie deine körperliche Annäherungen gut fand, dann mach da vorsichtig weiter, und höre bitte nicht auf so Ratschläge wie @Andreas1965 sie gerne gibt, der lebt einer völlig anderen, promiskuitiven Welt, bei der es wohl weniger, trauernde, religiöse Witwen hat.

ich würde das in deinem Fall alles ganz locker angehen, dich nicht zum Therapeuten machen lassen, aber auch nicht wie die Axt im Walde auf Sex oder so drängen. Das Thema ansprechen würde ich auch nicht, sondern sehen, wie gut du dich dabei fühlst.
 
  • #19
@EinStein90
Kurz und knapp: Ein Gottesdienst oder ein Besuch am Friedhof zählen für mich nicht als Date!!! Die Frau braucht einen starken Mann, der Lebensfreude und Power mitbringt! Das bist jetzt du. Ich lese aber nichts von Lebensfreude und Power bei dir. Fange bei dir an. Wann war deine letzte Beziehung?! Wie sicher bist du in Sachen Frau und Sexualität? Du klingt mir schüchtern, unsicher, verklemmt, unerotisch, passiv, langweilig und devot. Solche Eigenschaften mögen Frauen aber nicht bei einem Mann. Ich finde ja, du bist das Problem!!! Daher auch ihre vermeintliche Zurückweisung beim 2. Date. Bitte arbeite an dir und zeig mehr Elan und Power! Mach einen Vorschlag für einen Tagesausflug in die Natur! Lade sie zum Candle Light Dinner zum Italiener ein. Sorge für Romantik und Lebensfreude! Miete ein Cabrio für's Weekend und fahre mit ihr um den See oder ins Gebirge. Nimm sie in den Arm! Nimm ihre Hände in deine! Lache viel mit ihr! Schau' ihr tief in die Augen. Macht ein Picknick zusammen und flirte mit ihr! Massiere ihre Füße. Mach ihr jedes Mal ein Kompliment. Überrasche sie! Mach was. Du bist der Mann. Was machst du?!! Nicht was macht sie oder was macht sie nicht.
 
  • #20
Dass sie online sucht ( bzw ihr Verstand einen neuen Partner sucht) heisst nicht, dass sie wirklich dafür bereit ist. Vielleicht will sie sich selbst dazu zwingen.

Dass sie dich mit auf den Friedhof schleppt und ihr Bett noch (optisch) besetzt ist, finde ich mehr als schräg.

Völlig unempathisch dir gegenüber.

Gerade diese Devotionalien auf dem Bett haben meiner Meinung nach dort absolut nichts zu suchen, wenn man einen neuen Partner ernsthaft sucht.

Hier kann man deutlich sehen, wie Worte und Handlung diametral gegenüber stehen.

Dass dich das verunsichert, wundert mich nicht.

Ja ich denke dass es nichts bringt, das zu verbalisieren. Das macht dann eben nur Druck. Sie muss es von allein merken.
Ich finde, du warst bislang sehr rücksichtsvoll und hast gut reagiert (Zeit geben).

Aber sag es nicht nur, sondern tu es auch.

Ich glaube auch bei einer 27jährigen, die derart gläubig ist, brauchst du nicht viel sexuelle Initiative erwarten. Da sind 4 Dates doch gar nichts.

Du merkst doch auch so, ob sie sich innerlich auf dich einlässt, dir vertraut und etwas Nähe sucht. Dann kannst du weitergehen, sonst wird sie sich bedrängt fühlen.

Aber ich fürchte, du musst sehr viel Geduld haben und es wird Rückzug geben.
 
L

Lionne69

Gast
  • #21
EinStein, es kam schon viel.

Besinne Dich mal wieder auf Dich.
Was magst Du machen? Was möchtest DU mit einer Partnerin unternehmen?
Du lernst eine hübsche, nette Frau kennen - und gehst mit ihr auf den Friedhof?

Macht schöne Sachen, geht raus, genießt die Zeit miteinander. Spazierengehen, die Radfahren, Eisessen, Picknick irgendwo, zum Frühstück verabreden, Boot fahren, um die Wasser sitzen, gemeinsam Musik hören... Abendspaziergang, Sterne schauen, Romantik?

Situationen, wo man sich nahe kommen kann? Zärtlich, nicht bedrängend, aber doch zeigt, ich will Dich als Frau?

Viel Phantasie,

W, 50
 
  • #22
Danke Elfe,
ich hatte auf die vorhergehenden Antworten bereits reagiert, welche jedoch nicht freigeschaltet wurden (3000 Zeichen reichen hier bei weitem nicht aus, und zu viele Antworten auf einmal in die Wartschlange sind wohl nicht zulässig). Die hätten ein bisschen mehr Licht ins Dunkel gebracht.

Das Date bestand natürlich nicht nur aus Gottesdienst und Besuch des Grabes. Wir haben im Anschluss daran einen ausgedehnten Spaziergang gemacht und uns den restlichen Tag im Zoo amüsiert. Ich habe hier auch gut und gerne mit ihr geflirtet. Das zweite Date war ein recht romantisches Date beim Sonnenuntergang an einer alten Windmühle, welches ich ausgiebig vorbereitet hatte. Das dritte Date war ein Fahrradausflug. Eine Idee von ihr, nachdem ich ihr erzählt habe, dass ich schon ewig kein Fahrrad mehr gefahren bin und mein letztes mir geklaut wurde.
Bei jedem Date lachen wir ausgiebig, erzählen über Gott und die Welt, aber auch über unsere Wünsche und Vorstellungen, wir genießen die gemeinsame Zeit und sind vollkommen ungezwungen. Wir haben auch über unsere Vorstellung von Romantik geredet, dass es für sie zu einer Beziehung dazu gehört, aber in der Kennenlernphase nicht übertrieben werden sollte.
Ich bin zugegebenermaßen ein bisschen schüchtern und war bis gestern abend auch verunsichert. Als verklemmt würde ich mich jedoch nicht bezeichnen.

Ich kann nicht so recht verstehen, warum viele ein Problem mit dem Gottesdienst und dem Grab haben. Ich sehe es als Teil ihrer Geschichte an, die sie zu dem Menschen gemacht hat, der sie jetzt nun mal ist. Ich fühle mich dadurch eher geehrt, dass sie mir hier Einblick in ihr Leben gewährt und sich mir öffnet. Ich möchte diese Frau in all ihren Facetten kennen lernen und fühle mich dabei absolut nicht in einer therapeutischen Funktion oder als Trauerbegleiter. Ich lerne sie mit ihrer Vergangenheit kennen und kann so für mich entscheiden, ob ich das für mich annehmen und akzeptieren kann. Genauso lade ich sie auch in mein Leben ein, zeige ihr meine Leidenschaften, auf die sie neugierig ist...

Wie dem auch sei. Meine Unsicherheit hat sich gestern Abend in Luft aufgelöst. Sie hat mich Abends angerufen um mir eine Gute Nacht zu wünschen. Aus geplanten 10 Minuten sind anderthalb Stunden geworden, in den wir gelacht und tiefgründige Gespräche geführt hatten. Und das obwohl wir beide nur ungern telefonieren. Das ist für mich eindeutig ein Zeichen für ihr Interesse, auch wenn das andere anders sehen mögen.

Ich werde meinen eingeschlagenen Weg weiter gehen und bei mir bleiben. Ich bedanke mich für all eure Meinungen, die meinen Horizont erweitert haben. Es hat mir dabei geholfen meinen Fokus wieder auf das Wesentliche zu richten.
 
  • #23
Und wenn Ihr Kerzen anzünden wollt, dann macht das nicht auf dem Friedhof oder in der Kirche! Überrasche sie mit Candle Light im Badezimmer oder im Schlafzimmer oder beim Dinner. Und am besten macht Ihr das in deiner Wohnung, da bei ihr immer noch Trauer herrscht. Grillt zusammen, und denk an die Candle Lights und die Romantik.
 
  • #24
mein Gedankenkostüm ist momentan für mich eine große Hürde. Ich werde hier definitv aktiv werden, a) weil ich das Bedürfnis habe, und b) weil es auf ihrer Seite eine Reaktion hervorruft und ich dann Klarheit habe.

Wie wäre es, wenn du einfach auf dein Bauchgefühl hörst und das tust was du, abhängig von der Situation, in dem Moment als "richtig" empfindest? Lass dich drauf ein, das zu erspüren, was gerade passt und was nicht. Dann bist du authentisch.
Du bist schließlich derjenige, der mit der Frau direkt zu tun hat.
Ich denke du wirst das schon ganz gut einschätzen können was du tun und lassen solltest.

Tatsache ist, dass sie noch in der Trauerphase ist und sie dich daran teilhaben lässt, was im Grunde ein großer Vertrauensvorschuss ist. Würde sie sich nicht wohl mit dir fühlen, würde sie dich in solchen Momenten ausschließen und sich zurück ziehen.
 
  • #25
Ein EinStein, der nach Wissen sucht.. :)

Ich finde es schön, dass sich jemand Gedanken macht, bevor er in Aktion tritt. In diesem Fall würde ich Dir allerdings nicht dazu raten, mit ihr über all Dein Inneres zu reden. Sie hat sich entschieden zu daten, und ob das nun alles schon gut für sie ist, und was sie verarbeitet hat, oder nicht, Du weißt es nicht. Kann alles sein, kann alles nicht sein. Manchmal muss man das Leben einfach leben. Sie ist eine junge Frau, hat eine Verlust erlitten, aber was ich sagen will, in dem Alter ist es ja doch rein psychologisch so, wenn man psychisch gesund ist, ist man dem Leben zugetan, d.h. man möchte doch irgendwann wieder etwas vom Leben, man möchte „voran“ , „nach vorne“, in die Zukunft leben.

Und nun kommst Du des Weges…;).Sie hat sich mit diesem Partner ja schon recht früh verbunden, und ihn verloren, ja, aber sie kommt nicht aus einer desillusionierten Alt-Ehe oder einer schlechten Beziehung, will sagen, sie hat mit diesem Menschen positive „Beziehungserfahrungen“ gemacht (hoffentlich), und könnte nun mit Dir wieder in eine schöne Zeit starten.

Ich würde Dir dazu raten, vorsichtig etwas auf Tuchfühlung zu gehen, und sie vielleicht auch versuchen zu küssen. Wenn sie dann strauchelt, dann könnt ihr doch immer noch reden, solltet ihr sogar. Aber Du hast jetzt die Möglichkeit ihr und Dir den Moment des „ersten Kusses“ zu schenken, ohne an die Vergangenheit zu erinnern. Das wäre dann Euer ganz eigener erster Moment. (Vielleicht kannst Du den sogar etwas planen, …romantischer Ort…o.ä. ), egal was nun in der Vergangenheit war. Schau einfach, wie die nächsten Dates laufen.

Was mir noch leicht zu denken gibt, ist das Bild auf dem Bett ihres Mannes. (Hast Du das Schlafzimmer gesehen???). Es liegt da noch ein bisschen wie eine „Schranke“. Vielleicht hat sie nach dem Kuss und der Zeit mit Dir auch das Bedürfnis, diese Schranke aufzuheben…von sich aus….

Ich wünsche es Dir.

P.S. Wie alles im Leben ist es so: Hinterher ist man ja sowieso schlauer…..egal wie gut man sich das Ganze vorher überlegt hat, egal wie gut die Planung war….:)
 
  • #26
Ich kann nicht so recht verstehen, warum viele ein Problem mit dem Gottesdienst und dem Grab haben. Ich sehe es als Teil ihrer Geschichte an, die sie zu dem Menschen gemacht hat, der sie jetzt nun mal

Also das mit dem Gottesdienst sehe ich nicht als Problem an, wenn das halt ihr Leben ist und für sie dazu gehört, kann man sowas natürlich auch zusammen machen.

Aber die Sache mit dem Grab finde ich dann doch schon daneben. Natürlich gehört es für sie dazu, es ist ein Teil ihres Lebens und ihrer Vergangenheit. Aber es ist eben auch ihr vorheriger Mann. Und du sollst bestenfalls der neue Mann werden. Da nimmt man doch nicht den neuen Mann mit?

Oder um es mal anhand einer Analogie zu verdeutlichen: Wäre der Mann nicht tot, sondern sie wären nur getrennt, fändest du es nicht komisch, wenn sie dich an einem Platz mitnimmt, der sie mit dem anderen Mann besonders emotional verbindet ?
Auch dieser hat mal zu ihrem Leben gehört.

Aber wenn es für dich passt, ist es doch in Ordnung.
 
  • #27
Ich bin seit über einem Jahr Witwer. Ich denke, jeder geht mit dem Verlust anders um. Ich bin weder ein Friedhofsgänger, noch habe ich Fotos meiner verstorbenen Frau in der Wohnung oder habe einen Schrein aufgebaut. Aber manchmal reichen 3 Jahre nicht aus, um den Verlust zu verkraften. Ehrlichkeit hilft.

Ich rate Dir, Deine Gefühle offen anzusprechen und - wie Du es bereits tust - keinen Druck aufzubauen.
 
  • #28
Ich kann nicht so recht verstehen, warum viele ein Problem mit dem Gottesdienst und dem Grab haben. Ich sehe es als Teil ihrer Geschichte an, die sie zu dem Menschen gemacht hat, der sie jetzt nun mal ist.
Das stimmt schon. Aber Du bist ja nicht der gute Kumpel, der Ehemann oder ein naher Verwandter, der ihr beim Trauern beisteht. Das ist der Punkt. Du bist der potenzielle neue Liebhaber und Partner.
So schlimm finde ich das jetzt auch nicht, aber Du musst drauf achten, dass Du nicht in sowas wie die Kumpelfalle gerätst, falls die Frau noch nicht bereit ist.
Oder sowas hier: Es gibt ja auch "Übergangsfrauen" (und natürlich auch "-männer"). Das sind die Frauen, die einen Mann "rauslösen" aus einer festgefahrenen Ehe. Der Mann kann seine Probleme bei ihr abladen, er kann Sex mit ihr haben, aber eine feste Beziehung will er nicht mehr, sondern erstmal seine Freiheit genießen.

Ich will damit sagen, dass diese Frau erstmal wieder anfängt, sich neu auf eine Beziehung einzulassen und die Rücksichtnahme auf ihr Schicksal ein großer Bestandteil der Beziehung werden könnte. Du nimmst immer Rücksicht, passt Dein Tempo an, aber am Ende stellt sich doch raus, dass es nicht passt. Es sah nur so aus, als würdest Du passen, weil sie erstmal nur einen Mann an sich ranlassen konnte, der sich IHR immer anpasst. Wenn sie aber EIGENTLICH einen Mann will, der auch mal selbst die Richtung vorgibt, und Du nicht drauf achtest, ob Du dauerhaft in den "Rücksicht-Modus" geraten bist, dann wirst Du langweilig.

Ich hoffe, es kommt rüber, was ich sagen will. Ich meine nicht, dass Du rücksichtslos oder drängend werden sollst, sondern - wie Du auch schreibst - bei Dir bleibst, also die Beziehung beendest, wenn sie Dir nicht guttut, und sensibel bist dafür, wo und wann "auf Eiern gehen" nicht mehr angebracht ist.
 
  • #29
Ich fühle mich dadurch eher geehrt, dass sie mir hier Einblick in ihr Leben gewährt und sich mir öffnet. Ich möchte diese Frau in all ihren Facetten kennen lernen und fühle mich dabei absolut nicht in einer therapeutischen Funktion oder als Trauerbegleiter. Ich lerne sie mit ihrer Vergangenheit kennen und kann so für mich entscheiden, ob ich das für mich annehmen und akzeptieren kann. Genauso lade ich sie auch in mein Leben ein, zeige ihr meine Leidenschaften, auf die sie neugierig ist...
Ich muss hier noch mal drauf rumreiten: Du sagst gute Dinge. Dann halte Dich auch dran.
Ich möchte noch mal daran erinnern, dass Du beim zweiten Date sagtest, dass Du keinen Druck ausüben willst, und beim vierten Date wolltest Du DAS klären, zu dem Du beim zweiten Date genau dieses schön und ideal klingende Versprechen gabst.

Etwas Gutes zu sagen und zu denken ist das eine, danach zu handeln was ganz anderes. Bei Dir wirken auch unterbewusste Programme, die Dein Handeln bestimmen (Deine Unsicherheit z.B., die Dich fast dazu getrieben hätte, Dein Kein-Druck-Versprechen zu brechen). Z.B. könnte es sein, dass Du denkst, dass das ganze jetzt ein Nähebonus für Dich ist (wg, "sich geehrt fühlen", meine ich), weil sie nicht wie andere Frauen mal hier, mal da einen Mann hatte und um den Verstorbenen so treu trauert. Das wäre dann sowas wie ein Rettersyndrom: Der Retter denkt, seine Rettung = Rücksichtnahme bewirke bei der Frau, der einzig Wahre zu sein, und sie sei nun verpflichtet zu Loyalität oder sowas. Allgemein gesagt: Jemandem in einer Krise oder deren Verarbeitungsprozess beistehen, ist immer noch ein Akt, bei dem man keinen Dank verlangen kann und nicht automatisch die Liebe dafür bekommt, die man sich erhofft. Genauso ist das jetzt keine Sache, die nicht auch sie jederzeit beenden könnte, nachdem Du Dich eine Zeitlang an ihr Tempo angepasst hast.
Auch sollte sie keine "Heilige auf einem Sockel" für Dich werden, also dass Du Dich mit Deinen sexuellen Bedürfnissen dauernd zügelst, weil sie durch ihr schweres Schicksal in irgendeiner Weise "besonders rein" wirkt. Finde raus, was sie sich wünscht, statt vorher schon zaghaft zu sein (siehe Eingangspost bzgl. Küssen). Und gleiche es damit ab, was Du Dir so vorstellst im Rahmen der Toleranz. Sie ist immer noch eine ganz normale Frau mit Macken, die auch Deine Macken tolerieren können muss, damit ihr ein Paar sein könnt.

Also bleibe dabei, dass Du das immer für Dich prüfst, ob auch Du glücklich bist mit der Verbindung.
 
  • #30
Wie wäre es, wenn du einfach auf dein Bauchgefühl hörst und das tust was du, abhängig von der Situation, in dem Moment als "richtig" empfindest?
Danke, genau das gedenke ich zu tun. Alles im voraus zu planen macht wenig Sinn, wenn ich nicht genau weiß, wie sie reagieren wird. Ein Kuss, ein inniger Moment, der darf sich aus einer entsprechenden Situation entwickeln. Und ich zerbreche mir vorher nicht so sehr den Kopf. Das was kommen soll, wird kommen.

Was mir noch leicht zu denken gibt, ist das Bild auf dem Bett ihres Mannes. (Hast Du das Schlafzimmer gesehen???). Es liegt da noch ein bisschen wie eine „Schranke“. Vielleicht hat sie nach dem Kuss und der Zeit mit Dir auch das Bedürfnis, diese Schranke aufzuheben…von sich aus….
Das ist es eben, was mich am meisten aus der Bahn geworfen hat. Wie du richtig sagst, es ist eine Schranke und er ist präsent. Ja, sie hat mir ihre komplette Wohnung gezeigt, unter anderem eben auch ihr Schlafzimmer. Sie war sich auch vor meinem ersten Besuch nicht sicher, ob sie die Bilder weg räumen soll oder nicht. Letztlich hat sie sich dagegen entschieden um mir zu zeigen, dass es eben ein wichtiger Teil ihres Lebens war (vielleicht war es auch ein Test, wer weiß).

Vielleicht ist aber genau das ihr Anliegen. Herauszufinden, ob sie wirklich schon bereit ist für etwas Neues, ob sich bei jemand anderem Gefühle entwickeln und er zwar noch einen Platz in ihrem Herzen hat, aber im Alltag nicht mehr die Präsenz hat. Vielleicht denkt sie sich auch gar nichts dabei und es ist eher aus der Gewohnheit heraus. Möglich ist vieles und ich kann nur spekulieren. Ich kann ihr leider nur bis zur Stirn schauen.

Ich rate Dir, Deine Gefühle offen anzusprechen und - wie Du es bereits tust - keinen Druck aufzubauen.
Ich denke es kommt nachher auf die Situation an. Letztlich muss ich hier das richtige Verhältnis aus "Nähe schaffen" und Offenheit finden. Weiterhin ohne Druck zu erzeugen.
 
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