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  • #1

7 Monate nach der Trennung weine ich immer noch fast täglich

Hallo Liebes Forum,

vor nun fast 7 Monaten hat sich meine Freundin von mir sehr unverhofft getrennt. 2 Monate vorher sprachen wir noch über unsere gemeinsame Zukunft mit Kindern, Haus bauen und ehe. Sie sagte mir dass sie mich über alles liebt. Zwei Monate später machte sie dann Schluss und sagte sie liebt mich nicht mehr. Da bis auf Kleinigkeiten nie etwas vorgefallen war kam es für mich wie ein ziemlicher schlag.

Wir waren 4 1/2 Jahre zusammen und haben davon 2 1/2 Jahre gemeinsam gewohnt. Bei
dieser Frau dachte ich das erste mal: das ist sie mit ihr willst du immer zusammen bleiben. Entsprechend hat hat mich dann auch der Liebeskummer erwischt.

Wenn ich unter Leuten bin kann ich mittlerweile wieder sehr gut abschalten und habe auch wieder Freude am Leben. In der Zeit alleine daheim weine ich aber immer noch fast täglich mehrmals sehr stark und muss viel an sie und unser tolle Zeit denken. Ist das übermäßige weinen noch normal oder sollte ich mal zum Psychologen? Was hilft?

30, m

PS: ich hab sie seit 6 Monaten nicht mehr persönlich gesehen. Danach hatten wir wegen der Wohnung noch ein paar mal Kontakt per Mail.
 
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  • #2
Ich würde an deiner Stelle mal den Hausarzt aufsuchen und eventuell eine Gesprächstherapie machen. Dann kannst du diesen Schock aufarbeiten und loslassen. So eine plötzliche Kehrtwende des Partners ist schwer zu verstehen bzw. gar nicht. Häufig trifft das auch auf alte Verlustängste in einem.
Es ist gut, dass du es rauslassen kannst. In einer Therapie kannst du offen reden und dir bewusst machen, was bei dir eventuell noch nagt. Danach läuft der Alltag wieder besser.
w45
 
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  • #3
Es tut mir sehr leid für Dich. Ich glaube viele Männer leiden extrem,aber halten die Fassade nach außen hoch. Versuche weiterhin unter die Menschen zu gehen und dich nicht zu isolieren.
Du lernst so nach und nach zu leben und Freude zu empfinden. Vielleicht ist es an der Zeit für ein neues Hobby.
Ansonsten wird deine Mutter bestimmt für Dich da sein. Für ein Psychologen ist es meiner Meinung nach zu früh und weinen ist nichts Schlechtes - es reinigt die Seele.
Ich wünsche Dir wieder fröhliche Tage.

(w33)
 
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  • #4
Ich beneide dich darum, ich hab nach 9 Jahren Partnerschaft und einem Jahr Trennung danach noch nicht ein einziges Mal geheult. manchmal würd ich es aber gerne. Bei mir geschah die Trennung beiderseitig, das macht es nicht unbedingt einfacher aber ich könnte mir vorstellen, dass du bei so einer abrupten Trennung immer noch die Frage nach dem Warum nicht geklärt hast.

Trennungsschmerz vergeht mit der Zeit und auch weinen ist heilsam. Ganz besonders in der Trennungszeit sollte Mann nicht die negativen Gefühle kontrollieren, sondern sich auch mal voll reinlegen. Das heilt dann in wenigen Minuten, während Verdrängung das Leiden nur verlängert.

Ich würde dir raten, falls du selbst denkst, dass es nicht besser wird; einmal mit deinem Hausarzt zu sprechen. Vielleicht hilft es dir die Partnerschaft mal in einer Therapie aufzuarbeiten, um auch herauszufinden, was die Möglichen Gründe sind, dass sie abgehaun ist.

Bleib tapfer !
m30
 
  • #5
Holen Sie sich Hilfe. Irgend eine kleine Verhaltenstherapie. Suchen sie bitte mal nach Oneitis
Das haben sie.
 
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  • #6
Ja, das ist normal, wenn man einen Menschen verliert auf den man sich gefühlsmässig total eingelassen hat und schon die Zukunft miteinander geplant hat.

Da reißt es einen den Boden unter den Füssen weg, überhaupt wenn man nicht einmal den Grund dafür weiß und geglaubt hat das alles in Ordnung ist.

Ich habe 2 Jahre gebraucht um wirklich wieder spaß am Leben zu haben.

Alles liebe

W 46
 
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  • #7
Die Trennung ist für Dich ein Schock, weil sie ja angeblich aus heiterem Himmel kam. Es ist auch noch zeitlich völlig im Rahmen, wenn Du noch traurig bist und weinst, allerdings ist es m.E. für eine Therapie noch zu früh, so wie sich das liest bei Dir, bist Du doch auf dem richtigen Weg, die Trennung zu verarbeiten, indem Du Freunde triffst und auch den Kontakt zur Ex meidest.

Besser heulen, als nach aussen hin so tun, als wäre Dir die Trennung egal und den coolen Kerl mimst.

Du schaffst das

w
 
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  • #8
Lieber m

nein, du hattest einfach schon eine schöne Zukunftsvision von euch beiden. Mit ihrer abrupten Trennung hat sie dir einfach einen Schock versetzt. Es ist völlig normal dass du trauerst, weniger um sie (besonders liebenswert scheint sie ja nicht zu sein bei so einem Verhalten) als Mensch als um die verpatzten angenehmen Zukunftsaussichten.
Ausserdem ist das plötzlich allein sein auch körperlich Stress.
Lass dich massieren, geh in die Sauna (Wärme), geh Schwimmen und iss was Ordentliches.
Behandel dich gut, dann wird es mit dem Weinen zunehmend weniger.

Wir sind ohne Liebe alle wie kleine Babies in der Wiege. Das ist völlig normal.
 
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  • #9
Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Anregungen.

Vieles hab ich seit der Trennung schon geändert: wieder regelmäßig richtig schwimmen und joggen gehen. Dazu habe ich angefangen mal "vernünftig" kochen zu lernen und nicht nur die schnelle Küche, die wir sonst immer gemeinsam gemacht haben. Das lenkt definitiv ab.

Es ist schon deutlich besser als in den ersten Monaten. Da konnte ich mich kaum auf der Arbeit konzentrieren und habe auch dort oft geweint (ich arbeite häufig alleine). Das ist mittlerweile gar kein Problem mehr.

Ich denke an der Theorie mit der gescheiterten Zukunftsplanung ist durchaus was dran, da ich mich in letzter zeit auch schon öfters gefragt habe warum ich noch so sehr an ihr hänge obwohl sie immer schon eine recht schwierige Persönlichkeit war (sehr egoistisch und launisch).

Ich denke ich werde noch abwarten zum Arzt zu gehen.

Der FS
 
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  • #10
Lieber FS,
was bitte willst Du beim Arzt oder Therapeuten, wenn Du ein ganz normales Gefühl hast, was zum Leben einfach dazu gehört. Es ist nicht immer nur Happy Life, sondern es ist das normalste der Welt, dass Mann traurig ist und auch weint, wenn man vom geliebten Partner verlassen wird. Du schreibst, dass es Dir bereits besser geht und Du wirst sehen, irgendwann ist es vorbei. Du kannst ja schon kritisch über sie reden.

Nein, Mann muss weder zum Arzt noch zum Therapeuten, wenn man berechtigt einmal etwas aus dem negativen Gefühlsspektrum erlebt. Reife erwachsene Menschen können es aushalten, dagegensteuern, sich ablenken, am Leben teilnehmen und dann heilt der Schmerz von selber, man kommt gestärkt aus der Situation heraus, lernt was für die nächste Beziehung.

Ich finde es furchtbar, wenn jede angemessene Traurigkeit und jedes kleine Verlustgefuehl zu einer behandlungsbeduerftigen Depression aufgebläht wird. Es ist normal, nach 6 Monaten immer noch Trauer zu spüren, wichtig ist, dass es weniger wird und: es dauert solange wie es dauert.
 
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  • #11
Wir sind ohne Liebe alle wie kleine Babies in der Wiege. Das ist völlig normal.

Also, sorry, als Mann ist man kein kleines Baby in der Wiege und es ist für für einen Mann auch nicht normal, dass man täglich weint und erst recht nicht auf der Arbeit. Ist ja nett, dass die Frauen dem armen Kerl ihr Verständnis entgegenbringen, aber es gehört zum Leben dazu, dass man Enttäuschungen erlebt. Sei froh, dass ihr nicht verheiratet gewesen seit und Kinder hattet, dann wäre die Trennung viel schmerzhafter gewesen. Sieh es als Übung an. Du bist jung genug, eine andere zu finden, bei der es besser läuft.

m
 
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  • #12
Aus meiner Erfahrung kann ich dir Folgendes mitgeben:
Ich habe etwa 2 Jahre lang nach dem Ende einer Beziehung getrauert.
In der Öffentlichkeit war ich stark, als ich jedoch nach Hause kam und alleine war, überkamen mich in den ersten Monaten danach der Schmerz und die Tränen. Im Laufe der Zeit wurde meine Trauer immer weniger.
Danach dachte ich noch häufig an gemeinsame Zeiten und war dankbar für die schönen Momente.
Drei Jahre später denke ich nur mehr ganz selten an ihn und wenn, dann gefühlsneutral.

Es ist wichtig, Trauer zuzulassen.
Auch wenn du es dir jetzt noch nicht vorstellen kannst, auch du wirst loslassen können. Sollte es nicht so sein, dann kannst du immer noch eine Therapie machen.
Es sei denn, du wärst jetzt schon bereit dafür. Mit jemandem darüber sprechen zu können, finde ich persönlich sehr wichtig.

Alles Gute, FS!
 
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  • #13
Lieber FS,

es ist schön zu lesen dass es noch Menschen gibt, die die ganze Tiefe und Bandbreite an Gefühlen noch zulassen und spüren können. Dass Du nun so traurig bist, ist normal. Die Zeit arbeitet für Dich. Wenn Du später wieder glücklich sein wirst, dann wirst Du genauso tief empfinden können wie jetzt - aber dann im Positiven.
Alles hat zwei Seiten und nun bist Du leider gerade auf der Schattenseite. Du bist stärker als Du denkst! Gerade jemand wie Du ist sehr stark.

In der Öffentlichkeit sollte man möglichst nicht weinen (jedenfalls nicht im Job), aber in den eigenen vier Wänden darf auch ein Mann so viel weinen wie es sein muss in dem Moment. Finde ich toll. Und auch dass Du es zugibst hier im Forum - denn ich vermute die meisten Männer würden so etwas noch nicht einmal im anonymen Raum zugeben.

W44
 
  • #14
Kann das gut nachvollziehen, war auch 4 Jahre mit meiner Ex-Freundin zusammen, das ging dann nach ner Zeit von alleine weg. Punkt ist einfach, dass man sein eigenes Glück von einer anderen Person abhängig machen darf, wenn Sie dich nicht möchte, dann ist es ihr Problem, es lohnt sich nicht einer Seifenblase hinterher zu trauern
 
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  • #15
Willkommen im Club. Jetzt weißt du wenigstens Mal wie Frauen leiden! Ich habe 5 Jahre täglich/wöchentlich geweint, nachdem ich erfahren habe, dass mein Mann mich 8 Jahre betrogen hat mit 28 Frauen bzw. Bekannten und das jedes Wochenende. Vertrauen, Nettigkeit und Geduld wird halt oft bestraft, wenn man sie Männern entgegenbringt. Außerdem wird man ja auch noch milde belächelt und als letzter Idiot hingestellt von seiner Umwelt (Freunde, Familie, Fremden), der sich nicht so anstellen soll.

Eine Therapie ist quatsch. Du wirst dich jetzt so lange ausweinen, bis es vorbei ist. 6 Monate Trennung ist wirklich nichts! Die ersten 1-2 Jahre sind schwer gefährlich, wieder gefühlsmäßig rückfällig zu werden, wenn du zufällig deine Ex-partnerin siehst. Gehe ihr also rigoros aus dem Weg, um deine Gefühle nicht weiter zu beschädigen! Je mehr du dich ins Leben stürzt und offen für neues wirst, desto eher wird der Platz deiner Ex-Freundin gegen was neues in deinem Leben ausgetauscht (neues Hobby, Arbeit, tolle neue Kontakte, etc).
 
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  • #16
Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass 7 Monate noch keine Zeit sind um etwas komplett verarbeitet zu haben. Einen Psychologen würde ich allerdings erst aufsuchen, wenn sich nach einem Jahr noch immer keine merkliche Besserung eingestellt hat.

Für dich ist die Trennung doppelt so schlimm, weil du nicht verstehen kannst warum sie dich, scheinbar von eben auf jetzt, nicht mehr liebte. Du möchtest einfach nur verstehen können WARUM. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Gab es denn kein wirkliches Abschlussgespräch darüber, warum sich ihre Gefühle so verändert haben? Mir kann niemand weiß machen, weshalb Gefühle einfach so verschwinden und untergehen. Sie muss schon während der Beziehung reflektiert haben, was für sie nicht mehr stimmig ist. Wenn du mit ihr nicht mehr reden kannst oder willst, so gibt es vielleicht jemand aus ihrem Umfeld, dem/der du dich anvertrauen kannst?

Ansonsten hilft wirklich nur die Zeit und die kann langsam und grausam sein. Dennoch sei dir versichert: Es wird wieder gut! Mache alles, was dir Spaß und Ablenkung bringt und versuche, mit dir selbst ins Reine zu kommen, zu verzeihen und los zu lassen...

w,34
 
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  • #17
Hallo, Mitleidender,

zuerst die gute Botschaft: du schaffst das. Die Schmerzen werden milder und du wirst tiefer.

Die schlechte Seite habe ich erlebt. Ich bin nach über 1 Jahr immer noch nicht drüber weg. Daher habe ich eine Art Konfrontationstherapie gemacht. Habe mir angesehen mit wem er jetzt ausgeht. Tat weh. Aber hilft gegen all zu zuckersüße Erinnerungen: Er macht flott weiter wie bisher und ich heule mir das Gesicht unförmig-verquollen. Die Sachlage was er gerade so macht hat mir ungemein geholfen loszulassen.
 
  • #18
Lieber FS,

vor 12 Monaten bin ich ausgezogen, davor habe ich fast täglich geweint, da die Beziehung nicht mehr zu retten war, nach dem Auszug habe ich täglich geweint, selbst am Arbeitsplatz. Monatelang! Nach nun einem Jahr versuche ich, Bekannte nicht mehr zu belasten, doch manchmal brauche ich immer noch die Aussprache mit ihnen und sie akzeptieren es, da sie wissen, wie schwer die ganze Trennung für mich immer noch ist.
Nach 12 Monaten weine ich nur noch selten, aber es kommt immer noch vor. Obwohl ich alle zwei Wochen, wenn auch nur kurz, psychologische Hilfe erhalte.
Von Bekannten weiß ich, dass es mitunter sehr schwierig ist und sehr lange brauchen kann bis man wieder nach vorne schauen kann.
Langsam merke ich eine Änderung, ich finde an Kleinigkeiten schon Freude. Rückfälle sind aber immer noch drin, aber ich akzeptiere sie, weil ich weiß, dass ich dann auch wieder da raus finde.
Du wirst halt auch etwas länger brauchen als andere. Falls Du merkst, dass jedoch bald keine Besserung eintritt, verschließe Dich nicht, psychologische Hilfe anzunehmen. Mir war früher nicht klar, dass man so an Liebeskummer leiden kann und dass es dafür Beratung gibt.
Ich kann nur sagen, dass auch ich dachte, dass ich nie wieder glücklich sein kann. Nach nun 12 Monaten bin ich es zwar noch nicht, aber ich halte es für möglich bzw ich weiß inzwischen, dass ich es wieder irgendwann sein werde.
Auch Du wirst in der nächsten Zeit erkennen, dass es voran geht. Versuch es mit ganz viel Aktivitäten und mit Freunden, so dass Du abgelenkt wirst. Es hilft langsam, aber stetig.
Alles Gute.

48 w
 
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  • #19
Also ich glaube, dein Problem ist dieser kalte Entzug!
Du hast sie nach 4,5 Jahren Beziehung nach der Trennung einfach nie wieder gesehen.
Ich würde mal schauen, dass ich mich mal mit ihr freundschaftlich treffe (im Rahmen des Möglichen), um mit ihr zu reden. Nicht, um sie zurückzugewinnen, sondern, um die Trennung zu verarbeiten.
Jetzt sind 7 Monate vergangen, jetzt könnt ihr vielleicht besser reden als in der ersten Zeit danach.

Mir hat das bei meiner Trennung sehr geholfen!
Alle haben gesagt: Was soll das bringen? Vergiss das Arschloch usw.
Aber er war kein schlechter Mensch und als wir miteinander redeten, wurde mir eine große Last abgenommen, ich fand es schön, ihn wiederzusehen, ich fand es tröstlich, dass er auch noch viel an mich dachte und teilweise zweifelte, ob alles so richtig war.

Therapie kann auch helfen, aber tu, was Dir gut tut! Und nicht, was andere sagen.
Flirten kann übrigens auch helfen. Zumindest gibt es einem ein Stück Selbstbewusstsein zurück!

w,40
 
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  • #20
Lieber M,

ich heule noch immer zwischendurch, nach über 1 Jahr ist es mir auch schon peinlich und ich ziehe mich selbst auf (Heulsuse). Ich flirte manchmal mit Männern ohne was zu beabsichtigen, also zu kurativen Zwecken.

Ich denke es wäre viel besser wenn (nach unserer Trennung) ein oberflächlicher Kontakt statt kompletter Kontaktabbruch (seinerseits) erfolgt wäre. Durch den Kontaktabbruch kann ich mir alles Mögliche vorstellen. Wäre der Kontakt zum Ex oberflächlich - also mit Abstand- so vorhanden dass ich den Realitäten ins Auge sehen muss wäre das alles viel schneller ausgeheilt. Zum Beispiel der Anblick eines neuen Partners. Das besiegelt die Vergangenheit, auch wenn es vorher mal glücklich war.
 
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  • #21
Hallo Mann

ich dachte ich sei über'n Berg. Gestern traf ich ihn
zufällig in einem Lokal wo ich ihn nicht vermutet hätte.

Er ignorierte mich und ich weinte die ganze Nacht.
 
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  • #22
Vielen Dank für die Rückmeldungen.

Sich mit ihr zu treffen funktioniert nicht da sie mich seit einem Monat nach der Trennung komplett ignoriert. Ich hatte damals versucht es nochmal in einem Gespräch zu klären und hatte mit ihr drüber gesprochen was meiner Meinung nach schief gelaufen war. Sie meinte das sei es nicht. Seitdem ignoriert Sie mich fast komplett. Dinge die ich bezüglich der Wohnung noch Regeln mußte war deshalb ein ziemlich Kampf. Von daher sag ich mir nur zum Glück haben wir nicht geheiratet oder haben Kinder. Da wäre dieses ständige ignorieren deutlich schlimmer.

Ein gemeinsamer Freund sagte mir aber kürzlich dass sie wohl nicht so glücklich ist wie sie mir vormacht. Einen neuen hat sie nicht.
 
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  • #23
Ich denke, du solltest dafür Sorge tragen, dass du sie jetzt erstmal nicht mehr kontaktierst oder sie dich spontan kontaktieren kann. Denn das wirbelt jedes Mal alte Gefühle auf. Ich weiß, wovon ich sprech! Mir ist das jahrelang so ergangen, als ich meinen Ex alle paar Monate gesehen habe. Jedes Mal bin ich danach in ein Loch gefallen. Schlimm war das!
Gänzlich darüber hinweg kommt man meiner Ansicht nach erst, wenn man sich wieder neu verlieben kann, wieder glücklich ist und altes dadurch vergessen kann. Ich hab das dann auch geschafft. War hart, aber im Prinzip ganz einfach, wenn man einfach einen neuen Menschen kennenlernt, der einem genauso viel bedeutet.

Ich kenne etliche Leute, die kommen seit 15 oder 20 Jahre nicht über so etwas hinweg, schlichtweg, weil sie sich auch nicht mehr so feste gebunden haben und höchstens oberflächliche Affären hatten.

Ich persönlich kann dir nur abraten, Zuhause herumzusitzen, während draußen das Leben tobt. Versuche dich wieder aktiv ins Leben zu stürzen, dich Freunden anzuschließen und mehr das Leben zu genießen. Daheim Trübsal blasen kann fruchtbar für die Psyche sein.
 
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  • #24
Ich habe nach drei Jahren endlich die Trennung hinter mir lassen können. Was in der Zeit und auch heute gut war und ist, dass ich ihn regelmäßig und zwangsläufig mit seiner Neuen sehen musste und muss, wegen unserem gemeinsamen Kind.
Daran konnte ich mich abarbeiten, habe viel geheult, heute habe ich Null Gefühl mehr für ihn.
Manchmal denke ich noch darüber nach, warum es mit uns Beiden nicht geklappt hat und verdrücke deswegen innerlich noch ein paar Tränen. Das sind Tränen aber wegen der Vergangenheit. Heute wollte ich ihn nicht mehr.
Dann sage ich, es ist gut so - basta!
Wobei ich nach drei Jahren dann auf Partnersuche ging und auch einen tollen Mann gefunden habe, der übrigens das Gleiche hinter sich hat.
Jetzt leben wir zu Dritt, also neuer Partner, ich und Kind und der Vater holt halt ab und zu dasKind ab.
Wenn er dann bei mir in der Wohnung steht, denke ich, mein Gott, ist der blöde und hässlich. Wenn das Kind nicht wäre, würde ich nie mehr etwas mit ihm zutun haben wollen.
 
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  • #25
Es gibt keine Lösung, die für alle gilt. Manche haben nach zwei Monaten eine neue Beziehung, manche brauchen fünf Jahre, um einigermaßen klar zu kommen. Viele Hilfsangebote sind gut für manche Menschen, für andere nicht. Manchmal ist es sogar so, dass bestimmte Ratschläge erst recht weh tun, seien sie auch noch so gut gemeint. Wenn sie nicht passen, passen sie nicht. Man fühlt sich oft so abgetrennt vom "Normalen", dass man "normale" Menschen schlecht erträgt. Man ist eben in einer Ausnahmesituation und spricht fast eine andere Sprache. Ich selbst empfinde es gerade so, man will mir helfen und alles kommt mehr oder weniger falsch bei einem an. Alles ist verquer und man fühlt sich sowas von "lost". Eigentlich will man beides, dass die Freunde (+Familie) sich kümmern, auf der anderen Seite geht es einem total auf den Keks, wenn sie nicht das Richtige sagen oder tun. Und es eben extra weh tut, weil sie niemand gerade so ist, wie man es sich wünscht. Und das Schlimmste daran ist, dass man rein verstandesmäßig weiß, dass sie alle nur das Beste wollen, einen lieb haben und man niemandem böse sein darf. Rein gefühlsmaßig denkt man: lasst mich in Ruhe, kommt alle her, lasst mich alle in Ruhe, kommt alle her.... ich empfinde es jedenfalls als schmerzhaft paradox. Und habe dann sogar noch ein schlechtes Gewissen, dass ich es meinen Freunden so schwer mache, mir zu helfen. Außerdem haben die Freunde auch ihre eigenen Pakete, die Aufmerksamkeit wollen. So ist das Leben, aber es es nervt in seiner Anstrengung total.
So, jetzt war ich auch egoistisch in meiner Auskotzerei... ansonsten ist, glaube ich, wichtig: nichts und niemand hat die Antwort. Auch ein Therapeut nicht. Nichtsdestotrotz kann er einem helfen, die richtigen Fragen zu stellen. Ganz pragmatisch: nur für dich da, Krankenkasse bezahlt, niemand muss davon erfahren, wenn du es nicht willst, gaaaanz viele Menschen machen genau das (auch welche, von denen du es nie gedacht hättest!). Ich finde es Quatsch, dass hier jemand gesagt hat, dass sei Quatsch. Und egal, ob Mann oder Frau, das spielt einfach keine Rolle. Wenn man leidet, leidet man. Egal, wie, wer, was man ist. Wobei, mit Verlaub, Geld in ausreichendem Maße hilfreich sein sein. Was nur Menschen nachvollziehen können, die keins bzw. zu wenig haben, um sich z. B. ein neues Hobby leisten zu können, das hilfreich wäre.

Zuguterletzt: keine Ahnung, was im Speziellen gut für dich ist. Musst du leider selbst rausfinden. Bin auch gerade dabei. Ist nun wahrlich nicht einfach. Viel Glück dabei!

Mitfühlende Grüße, w, 45
 
  • #26
Deinen Schmerz kann ich nachfühlen, mit Anfang 20 ging es mir nach einer Trennung auch so. In Gesellschaft war ich abgelenkt oder zumindest beherrscht, allein habe ich täglich geweint, fast ein Jahr lang. Rückblickend sage ich, dass ich damals besser Hilfe gesucht hätte. Wahrscheinlich hätte es schon geholfen, wenn ich mich bei Freunden richtig ausgeheult hätte und zu meiner Verletzlichkeit gestanden hätte. Therapie, Seelsorge o.ä. hätten vielleicht auch geholfen, mich aus meinem Tunnelblick zu lösen. Die Sache mit mir allein auszumachen hat mich jedenfalls sehr viel Zeit, Energie und sicher einen kleinen zusätzlichen Knacks gekostet.
Bei der Trennung von meinem Exmann habe ich das anders gemacht. Da habe ich viel mit zwei, drei engen Freunden gesprochen, reflektiert, mich trösten und sanft in die Zukunft schubsen lassen.
 
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  • #27
Lieber FS,

ich verstehe dich so gut. Bei mir ist es nun 8 Monate her und auch mir hat es komplett den Boden unter den Füßen weggezogen... Auch ich habe noch nie eine Beziehung so ernst genommen wie diese. Ich dachte, das wäre der Mann meines Lebens, mit dem ich noch mit 80 händchenhaltend durch die Straßen laufe. (Dabei bin ich ein tief geprägtes Scheidungskind und hätte nie gedacht, dass ich mal so empfinden könnte...)
Mir hilft im Grunde nur die Zeit, die wirklich für dich arbeitet. Ich habe einige neuen Hobbies angefangen und viel Zeit mit Freunden verbracht. Ich habe letzendlich auch eine Gesprächstherapie begonnen und denke, dass sie mir hilft, einige Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Du schreibst, dass sie die erste war, mit der du dir eine Zukunft vorstellen konntest. Da es bei mir auch so war und wir beide in etwa gleich alt sind, hilft dir vielleicht folgender Gedanke: Was wenn es vielleicht auch gerade dein Alter war (Mitte 20 bis 30), das in dir die Gedanken Richtung Familie/Hausbau/etc. aufkommen ließ? Ich zumindest hätte diese Zukunftsplanung mit Anfang 20 nicht angedacht, jetzt mit Ende 20 stand sie bei mir in Kombination mit meinem Exfreund ganz oben. Was wenn es dir mit deiner nächsten Partnerin fast automatisch wieder so ernst sein könnte, einfach weil man jetzt genau darauf hin arbeitet?

Kämpfe dich weiter aus dem Loch, du bist auf dem richtigen Weg,
w 28
 
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  • #28
Hallo FS,

ich kann Deine Situation sehr gut nachfühlen. Seit meiner Trennung sind nun vier Monate rum, aber ich weine nach wie vor regelmäßig und fühle mich so verletzt, verzweifelt und traurig wie noch nie. Auch bei mir kam die Trennung für mich sehr plötzlich, nach einem größeren Streit. Er hatte nie über Trennung gesprochen, vielmehr hatten wir bereits angefangen unsere Zukunft zu planen: Hausbau, Heirat, Kind (oder hab nur ich geplant?). Ich hoffe täglich, dass es besser wird, aber denke, dass ich vor Ablauf eines Jahres gar nicht hoffen brauche. Ich tue mein Bestes um mich abzulenken, ich habe einen fordernden Job und treffe regelmäßig Freunde, aber so ganz empfinde ich dabei noch keine Freude, im Gegenteil: nichts ist so schön wie die Zeit, die man mit seinem Partner verbringt... Außerdem hab ich große Angst, nicht mehr den Richtigen zu finden... Mein Ex hatte einfach alles, was ich mir gewünscht hatte und es ist für mich kaum vorstellbar, dass wieder so jemand in mein Leben treten wird...
Ich wünsch Dir jedenfalls alles Gute, es wird bestimmt wieder alles gut.

Grüße,
W82
 
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