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  • #31
MODERATOR's NOTE: Urheberrechtsverstoß, daher nur als Link

Zum Nachlesen:
http://webstories.emediacreation.de/stories/story.php?p_id=110335
 
  • #32
@#29: Also nach einem Bi-Mann wäre nicht nur ein HIV-Test, sondern auch eine Komplettuntersuchung abgebracht. Sei froh, dass Dein Sohn diese Freundin los ist, mal ganz ehrlich. Was für ein Typ Frau läßt sich mit einem Bisexuellen ein?

Die psychologisch belastende Komponente beim Verlangen eines HIV-Tests ist die, dass man damit entweder dem anderen unterstellt, promisk oder gefährdet gelebt zu haben oder suggeriert, selbst so zu leben und das normal zu finden. Mir würde das auch zu denken geben, obwohl es rein rational sicherlich vernünftig wäre!
 
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  • #33
Herrlich amusant für ein so ernstes Thema! Ich bedauere die Jugend heute, wenn ich an meine (Ende sechziger, Anfang siebziger) zurückdenke.
Wir waren wohl gesegnet... uns mit dem Problem nicht herumschlagen zu müßen.

Es wäre jetzt an der Zeit eine bequemere und sichere Verhütung gegen aids zu finden. Wo sind die Pharmafirmen nur stehengeblieben?!
 
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  • #34
Mich überrascht sehr, daß nicht mal bei EP, wo ich eigentlich gut informierte Menschen erwarte, eine vernünftige und der Ernsthaftigkeit von Krankheiten entsprechende gerecht werdende einheitliche Meinung und Handhabung herrscht. Wir sollten bei uns anfangen und nicht wie vermehrt aufkommend, über die wirklich jungen Menschen urteilen und wirklich noch viel Aufklärungsarbeit betreiben und das Bewußtsein schärfen und auch das Rückgrat stärken.

Ich will nur einen vernünftigen Mann, dem seine und auch die Gesundheit seiner Partnerin wichtig ist, und der auch bereit ist, an der Basis für Vertrauen zu arbeiten und auch das nötige dafür zu tun: gemeinsamer Aids-Test, Treue, Vorsicht = Kondom in der Kennenlernzeit und v.a. wenn schon Seitensprung dann verantwortungsvoll so, daß niemand gesundheitlich gefährdet wird.
Dazu gehört für mich auch, daß man sich grundsätzlich gut anschaut, mit wem und mit wieviel Menschen und wie man sexuelle Kontakte hat.
Leider kann man aber jedem Menschen nur bis vor die Stirn sehen und irgendwann muß man riskieren, ihm zu vertrauen. Hoffe, ich habe da eine glückliche Hand.
Mary
 
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  • #35
Geh bitte, lasst Frederika leben. Wir halten es doch alle so, alle, die halbwegs Niveau haben, vor allem auch bei der Partnerwahl. Und wenn einer tausend Frauen gehabt hat, oder Drogen genommen hat oder weiß sonst was, dann kann er mich gleich mal vergessen. Ab einem gewissen Alter (bin 38) ist man nicht mehr blauäugig.
Wie hier oft erwähnt schützt sagt ein Test nur aus, was im Moment der Fall ist!! Und von wegen Kondome und irgendwelche Tücher über die Scheide... geh bitte!!!!!!!!!!!!!!!!! Heuchler, alle zusammen! Ist doch lächerlich. Entweder ist seid blutjunge, weltfremde, unentspannte Wesen, oder ihr treibt Euch mit dementsprechenden Personen rum oder ich weiß nicht mehr, wie man Euch helfen kann.
Ist doch der blanke Witz hier, Aussagen wie von Teenies. Sucht Euch ordentliche Partner, versucht, sie kennenzulernen und dann ist es immer das selbe Spiel. Vertrauen gegen Vertauen.
 
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  • #36
gefühlsecht hin oder her ... kein Sex ohne Gummi, wenn ich den Mann nich gut kenne und ihm nicht vertraue. sein problem, dann muss er auf komplett gefühlechten Sex mit mir verzichten. Und AIDS - Erkrankungen u. HIV Infektionen steigen in Deutschland wieder an. HIV und AIDS ist kein Randgruppenproblem ... es ist in der gesamten Gesellschaft und in allen sozialen Schichten verbreitet und das auch weltweit. Und es wird leider wieder zu wenig öffentlich darüber gesprochen, die Kampangnen sind leider eingeschlafen, viele davon. Es ist so selbstverständlich geworden, dass es diese neue Seuche gibt, dass man einfach über Plakatleinwände hinweg sieht.
AIDS geht uns alle an. Und ich stimme den oberen Schreibern durchaus zu, wer sich darauf verlässt, dass hetero - sexuelle Beziehungen nicht so gefährdet sind handelt verantwortungslos, wenn er Sex ohne Kondom hat, weil er diese Krankheit empfangen könnte und weitertragen könnte. Deshalb ist es extrem gefährlich in der heutigen Zeit niemals einen AIDS-Test gemacht zu haben. Verantwortungslos ist es sich selbst nicht zu überprüfen, gerade wenn man einen neuen Partner sucht. Auch was andere ansteckende Krankheiten betrifft. Auch dafür gibt es check-ups. Und sowieso in der Vorsorge für Krebs. Der PAPP- Abstrich beispielsweise. Aber da ist es oft schon zu spät. Ja, viele Dinge muss man selbst bezahlen, aber wer sich vorher nicht um seine Gesundheit kümmert, muss hinterher sehr viel Zeit und Geld für seine Krankheit aufbringen. Auch wenn die Aussage radikal ist, dass wir alle potientelle Mörder und Selbstmörder sind, wenn wir dieses Thema ausser Acht lassen oder aus Scham, mangelndem Vertrauen und Vorsicht und Nervosität nicht ansprechen oder verschweigen, so ist daran etwas sehr Wahres dran.
 
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  • #37
zu #35 . Warum handeln die, die ohne Kondom mit dem Partner schlafen, verantwortungslos?! Vor allem zum Beispiel Dir gegenüber? Du verwendest doch stets ein Kondom. Also ich versteh Dich jetzt nicht ganz. Schau doch auf Deine Verantwortung, dann dürfte doch alles ok sein, nicht wahr?
Petra
 
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  • #38
Oben wurden die Pharmafirmen angesprochen. Ich denke sogar, dass gewisse "Zivilisationskrankheiten" bewußt leben gelassen werden. Schließlich braucht das System kranke Menschen. Somit findet auch die natürliche Auslese statt. Die Pharmariesen sind nicht zu unterschätzen, hier gehts um Milliarden. Die Menschheit fliegt zum Mond, durchbohrt die Welt, erkundet Himmel wie Erde, aber gegen Aids kommen sie nicht an. Bloß ein sogenannter kleiner Gummi soll die Menschheit retten. Naja, wers glaubt.
 
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  • #39
manche menschen sollten halt nicht nur belehren und erziehen wollen, sondern einfach vorleben. theoretisch, auf papier, in threads, mails oder sonstwo ist es einfach zu urteilen und zu beurteilen. andere zu bewerten und zu entwerten. trotzdem - wer vorlebt, dass er verantwortungsvoll und offen mit dem problem HIV umgeht, wird auch nur mit solchen menschen sex haben. denn nur diese gehen auf das thema ein und reden und handeln ähnlich den eigenen ansichten. also rede ich nicht darüber, dass sex lieber mit oder ohne kondom haben will und rede ich nicht darüber, dass ich keinen oralsex haben will, solange der AIDS-Test noch nicht gemacht ist und die ergebnisse da sind, dann werde ich einfach mit menschen sex haben, die das genauso machen. ja, auf die gesamte bevölkerung gesehen, breitet sich das HIV wieder aus, ganz klar eine folge von sex ohne kondom. und wenn ich meine partner erst kurz kenne, wünsche mir mit ihm eine zukunft, dann kann der oralsex auch noch zwei wochen warten, bis mein erstes (wenn auch unsicheres ergebnis) da ist. und dann werden die karten eh neu gemischt. und das soziale umfeld und die vergangheit lerne ich auch erst mit der zeit kennen, das ist also auch keine verlässliche aussage und schon gar kein fixpunkt. einen menschen einzuschätzen ist extrem schwer und so manches ist in der retrospektive peinlich und wird verschwiegen, also ein gefahrenpotential ist immer da. wartet ab, bis der zweite HIV-Test da ist und wenn ihr dann wirklich das umfeld ein bisschen näher kennen gelernt habt und vertraut.... dann gerne auch ohne kondom.
 
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  • #40
Was heißt hier, die Infos über Aids sind "eingeschlafen"? Also ich hatte in den 80ern meine Teeniejahre. In den 90ern war ich eine junge Frau und habe Familie gegründet. Ich war durch die Aufklärung über Aids weder gehemmter, vorsichtiger oder sonst was. Gaaaaanz normal, ohne Hektik, ohne Stress. Tja, entweder ich hatte bis jetzt Glück oder sonst was. Heutzutage kannst Du Dich mit einer verseuchten Blutkonserve im Spital anstecken. Aber Hauptsache, Deine Partner haben sich durchuntersuchen lassen müssen.
Also bitte die Kirche im Dorf lassen. Das ist wirklich die Sache von 2 Leuten, die gemeinsam ins Bett gehen. Einen Dritten geht das nichts mehr an. So halte ich das zumindest.
Elke
 
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  • #41
#38: Aids verbreitet sich nicht nur durch Geschlechtsverkehr, das weißt Du hoffentlich eh! Danke für die sonstigen Belehrungen, von denen Du eigentlich abratest! ;))) Am besten wäre es, Du hältst es so, wie Du meinst, und jemand anders, wie er es meint. Na, gute Idee?! Super!
 
  • #42
@#34: Danke! Es tut gut, mal eine lebensnahe und reife Meinung zum Thema zu lesen.

@#35: HIV ist ein Randgruppenproblem. Das wird zwar politisch-korrekt verbrämt, ist aber de facto aus medizinisch-epidemiologischer Sicht in Westeuropa eindeutig der Fall. Mach Dich mal schlau. Nichtsdestotrotz spricht natürlich nichts dagegen, sich dennoch zu schützen, wenn die Situation es erfordert.

@37: Solche Verschwörungstheorien sind absurd und wirklichkeitsfremd. Wirken aber natürlich immer mal wieder nett. Zumindest bezogen auf AIDS ist der Vorwurf wirklich Unfug, da ja hunderte öffentlich-rechtliche Laboratorien ebenfalls darauf forschen. Der HI-Virus ist eben ziemlich geschickt...

@all: Ich kann mir ein erfüllendes Sexualleben mit strenger Kondomverwendung nicht vorstellen. Was wird aus Vorspiel, Nachspiel, Oralverkehr und regelmäßigem Kuscheln mit Sex, wie es kommt? -- Ich plädiere nicht für ungeschützten Sex, sondern dafür, willkürlichen und voreiligen Sex zu vermeiden. Treue ist der Schlüssel, nicht ONS mit Kondom.
 
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  • #43
@ all: es ist ganz wunderbar euch zu lesen, wie ihr völlig von der frage oben abkommt, der fragesteller frägt danach, wie ihr persönlich mit dem thema neuer partner, sex mit diesem neuen partner und dem umgang mit kondomen umgeht. er frägt nicht nach studien oder gesellschaftlicher verbreitung, er frägt nicht nach politik und pharmainteressen udn er frägt auch nicht um aufklärung.
sondern nur um den umgang im sex mit oder ohne. auch nicht nach streit und erziehung.
ich persönlich bin das risiko schon öfter eingegangen und habe es hinterher immer bereut. ich habe mich aus der lust heraus auf eine neue liebe sexuell eingelassen, vorrausetzend den mann fürs leben gefunden zu haben. das risiko ist hoch, aber ich hatte glück. einfach nur glück. und diese ganze debatte hier rüttelt mir die sinne wach und ich mache demnächst einen test, koste er was er wolle. einfach für mich - ohne neuen partner, obwohl ich auf partnersuche bin.
 
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  • #44
es gibt über all altkluge Menschen und Klugscheisser. Jeder will etwas dazu wissen und sich ganz sicher sein, dass er es ganz genau weiß. Gell?? Und die Theorie ist eine Sache, aber was sie dann wirklich zuhause in ihren Betten machen, das ist die andere Sache, die keiner hier wirklich sieht.
 
  • #45
Informationen des Robert-Koch-Instituts zu HIV:

HIV-infiziert in Deutschland: 63.500 HIV-Infizierte, davon 52.000 Männer, davon 12.000 Frauen

63.500 HIV-Infizierte
davon 39.000 "Männern durch Sex mit Männern" infiziert
davon 9.000 durch heterosexuellen Verkehr
davon 7.000 Hochrisikogebiete (Einwanderer)
davon 8.000 Drogengebrauch
nur 600 durch Blutransfusion, nur 200 durch Mutter-Kind-Infektion

Man erkennt unschwer, dass Drogen und Homosexualität mit etwa 90% die Hauptursache der HIV-Neuinfektionen unter Bundesbürgern (also exkl. Hochrisikogebieten) darstellen.

Ein Großteil der durch heterosexuellen Verkehr infizierten Frauen hatte Sexualkontakte mit bisexuellen Männern und/oder lebte bewußt mit HIV-Positiven zusammen.

Infektionen mit Syphilis und einigen anderen Geschlechtskrankheiten erhöhen das Ansteckungsrisiko bei Kontakt mit einem HIV-Positiven beträchtlich. Dies wird als Hauptgrund dafür angesehen, das promiske Lebensweise auch das HIV-Risiko so beträchtlich erhöht. Vor vielen Geschlechtskrankheiten schützt auch das Kondom nicht sicher.

HIV kann jeden betreffen. Es betrifft aber überwiegend die bezeichneten Randgruppen. Das ist Fakt. Daran müssen wir unsere Lebensgewohnheiten ausrichten, d.h. keine bisexuellen Kontakte, keine Kontakte mit ehemaligen oder aktiven Drogennutzern, keine Promiskuität und keine ONS. Totale Sicherheit gibt es nie, aber ein guter Kompromiss zwischen Lebensqualität und Sicherheit ist durchaus erreichbar.
 
  • #46
@#43: Es ist üblich in diesem Forum, dass sich die Themen entwickeln. Anfangs wurde konkret geantwortet, dann hat sich ein Gespräch entwickelt genau wie bei jeder normalen "Stammtischdiskussion" auch. Das wird hier im Forum nicht nur akzeptiert, sondern sogar gern gesehen.
 
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  • #47
'43: Mach das, bravo. Ich hatte schon 2 Tests in meinem Leben, jedes Mal bei der Schwangerschaft. Ist nämlich so in Österreich. Für weitere Anlässe sehe ich keinen Anlass. Warum aber meinst Du, die Diskussion geht an der Frage vorbei. Die Antwort ist mehr als klar: jeder wie er will. Dass dabei generelle Ansichten zu Aids und Verhütung rauskommen ist doch logisch, oder nicht?
 
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  • #48
@Frederika: Ich gehöre leider zum "vernachlässigbaren Rest". Ich bin weder drogenabhängig, promisk, bi oder eine Prostituierte. Aber ich hatte ein einziges mal ungeschützten Sex mit einem Hoch-Risiko-Mann, was ich damals aber noch nicht wusste. Ich wußte überhaupt wenig über HIV. Ich hatte immer nur die schrecklichen Bilder aus den 80er vor Augen mit den abgemagerten AIDS-Kranken...kurz: Ich dachte immer, daß man jemandem die HIV-Infektion ansieht. Und das Gehirn ausgeschaltet.
Deine Pauschalurteile sind sehr verletzend, Frederika. Bitte erkundige Dich mal genauer über HIV und AIDS...Bei den Betroffenen nämlich, denn die wissen besser Bescheid als Du, der die Menschen in Schubladen steckt und aburteilt.
Ich wünsche Dir, daß Du niemals im Leben Fehler machst und weiterhin so perfekt bist.
@all: Bitte schützt euch bei einem unbekannten Sex-Partner. HIV steht niemandem auf der Stirn geschrieben.
 
  • #49
@#47: Deine persönliche Situation tut mir sehr leid. Du gehörst damit aber eben nicht zum "vernachlässigbaren Rest", sondern zur großen Gruppe der Frauen, die Sex mit einem Hochrisikomann hatten (also Drogen, bi-/homosexuell), oder habe ich das falsch verstanden?

Natürlich sieht man niemandem seine bloße HIV-Infektion an. Wie lange kanntest Du den Mann? Habt Ihr über seine Vorgeschichte gesprochen? In welchem Sinne gehörte er zur Hochrisikogruppe?

Es tut mir leid, wenn ich Dich mit einer meiner Äußerungen verletzt habe. Bitte sage mir, welche Aussage das konkret war und ich bin gerne bereit, sie zu revidieren, abzumildern oder zu erläutern.

Ich denke im übrigen nicht, dass pauschal jeder Betroffene besser bescheid weiß -- ganz im Gegenteil verbreitet sich HIV genau wie andere Geschlechtskrankheiten, weil ausgerechnet die Betroffenen und die Risikogruppen im statistischen Mittel deutlich schlecher bescheid wissen als die allgemeine Bevölkerung. Auch habe ich selbst noch nie behauptet, perfekt zu sein -- jeder macht Fehler.
 
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  • #50
'47; Du, das weiß eh jeder, dass das niemandem aufs Gesicht geschrieben steht. Dein Schicksal ist mehr als tragisch. Trotzdem solltest auch Du keine Pauschalurteile abgeben. Du siehst nämlich, ein einziger Tag, ein einziger Fehler und es hat Dich erwischt. Was nützt da all die Vorsicht... wie schon hier dutzendfach beschrieben, kann der vielgeliebte Ehemann einen Ausrutscher haben und das wars dann.
 
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  • #51
Hallo
Ich bin Oliver,22j und seit meinem 17 lebensjahr HIV-Positiv.
Es ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht an meine Krankheit gedacht habe. Mindestens einmal am Tag schießt es einem durch den Kopf: Das war doch eigentlich relativ unnötig.Ich wusste damals kaum etwas über Aids. Ich war noch ein Kind. Ich dachte, man sieht das den Leuten an, wenn sie HIV-positiv sind.
Als ich die Diagnose bekam, war ich zunächst wie benommen. Es war so ein taubes Gefühl. Ich weiß noch, dass ich dachte: Dann brauchst du dir in der Schule ja jetzt keine Mühe mehr zu geben. Ich habe damals viel darüber gelesen und mit einem spezialisierten Arzt darüber gesprochen. Es hat sich dann schon bald relativiert. Die Normalität kehrte zurück. Ich hatte auch gar nicht die Zeit, da jetzt endlos drüber nachzugrübeln. Ich war dafür auch einfach noch nicht erwachsen genug.
Ich sage es nicht jedem, lange nicht jedem. In der Klasse meines Berufskollegs zum Beispiel weiß es keiner außer der Lehrerin. Ich habe gemerkt, dass viele Leute auf Distanz gehen, wenn sie es hören. Klar, so allgemein hat niemand etwas gegen HIV-Positive, man weiß ja auch, man kann sich eigentlich nur bei ungeschütztem Sex anstecken. Aber wenn es konkret wird, wenn man ganz direkt mit so einem umgeht, aus denselben Tassen trinkt, dieselbe Toilette benutzt, das ist etwas anderes. Meine eigene ältere Schwester wollte anfangs nicht mehr dasselbe bad mit mir teilen.Meine Familie,die unterstützen mich zum Glück sehr.Sogar meine über 80 Jahre alte Oma aus einem kleinen Ort am Rande des Münsterlandes schneidet mir Zeitungsartikel aus und spendet für die Aidshilfe.
Alle drei Monate gehe ich zur Analyse, dann werden meine Werte gecheckt. Bisher alles bestens. Ich brauche keine Medikamente. Aber die Diagnose ist immer präsent. Wenn ich einen Schnupfen bekomme,frage ich mich, ob ich früher eigentlich auch so oft erkältet war. Wenn meine Wunde nach ein paar Tagen noch nicht völlig verheilt ist, beschleicht mich die Furcht, dies könne ein Vorbote der Krankheit sein. Wann sie letztlich ausbrechen wird, wie lange ich zu leben habe - das weiß niemand.
Während der ersten vier Jahre wollte ich keine anderen HIV-Positiven treffen. Ich hatte Angst, vielleicht Leuten zu begegnen, denen es richtig schlecht geht, und dann zu denken: Kacke, das kann auf dich zukommen.Aber dann bin ich doch mal zu einem "Positiven-Treffen unter 30" gegangen und habe festgestellt: Das hilft einem sehr.Es ist befreiend, mit Menschen zu reden, denen man nicht groß was erklären muss, die gleich wissen, was man meint. Es ist schön, jemanden Witze machen und lachen zu hören, der das Virus schon zwanzig Jahre in sich trägt. Plötzlich spricht man mit wildfremden Leuten über intimste Dinge. Es sind die einzigen Stunden, in denen ich ganz unbefangen das Geheimnis preisgebe, das ich für den Rest meines Lebens werde hüten müssen.
Danke für`s lesen.
STOP AIDS:KEEP THE PROMISE!!!
 
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  • #52
@Frederika: Mit Betroffene meine ich die HIV-Infizierten selbst. Und selbstverständlich wissen die besser Bescheid -jetzt, nachdem es passiert ist und sie damit leben müssen- als die sog. Allgemeinbevölkerung. Habe den Mut und gehe mal in eine AIDS-Hilfe und sprich mit den Menschen dort. Vielleicht kannst Du dann Dein Schubladendenken etwas revidieren. Denn inzwischen sind beileibe nicht nur Schwule, Junkies und promiske Leute betroffen. Das hast Du ausgesagt und mich damit in dieselbe Kategorie gestopft, was mich schon verletzt hat. Es gibt übrigens auch genug Bluter, die in den 80ern durch verseuchte Blutkonserven infiziert wurden!
Ich schäme mich schon so genug und werde niemals mehr wieder einen Partner haben können, der damit umgehen kann. DAS ist das eigentlich Schlimme daran, nicht die Infektion selbst.
Und nein, mein Sexpartner war weder schwul/bi noch drogensüchtig. Es ist im Ausland passiert, vor sehr langer Zeit im Urlaub in einem Hochrisikoland (wie es HEUTE heißt). Aber das wird in den schönen Reisekatalogen verschwiegen, und hier war das auch noch kein Thema. Eben ein totgeschwiegenes "Randgruppenproblem". Sehr gefährlich diese Denkweise!! Und bitte: Ich möchte jetzt keine hochmoralischen Belehrungen und Verurteilungen hören!
 
B

Bianca

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  • #53
Oliver
Vielen Dank für deine offenen Worte.
Dir wünsche ich...Optimismus,Zuversicht und Hoffnung!
Alles liebe.
 
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  • #54
'51; War Dein Partner also ein Sextourist. Oder wie darf man das jetzt verstehen mit dem "passiert im Ausland"? Dafür kannst Du aber freilich nichts. Aber wann hat er Dir das gesagt, wie hast Du schließlich die ganze Wahrheit erfahren?!
 
  • #55
@#51: Nur noch kurz zu den Blutern: Laut RKI-Statistik sind das etwa 600 in ganz Deutschland.

Glaube mir, ich wollte niemanden verletzen oder beleidigen. Aber 90% der HIV-Infizierten stammen nun einmal laut aktueller Erfassung aus den beiden genannten Risikogruppen. Zu HIV bei Frauen habe ich mich ja schon früh im Thread geäußert: Fast immer durch Partner aus der Risikogruppe, genau wie bei Dir. Insofern zeigt es doch gut die Tragik der Sache und ist auf gar keinen Fall ein persönlicher Angriff auf Dich gewesen. Tut mir wirklich leid, wenn das so angekommen ist. Entschuldige!
 
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  • #56
Sehr interessant wie wenig aufgeklärt die Single-Elite ist... teilweise sogar Menschen wo man meinen sollte ein wenig Lebenserfahrung sei vorhanden...macht euch mal schlau wie man sich mit Hep C infizieren kann und welche Blutmenge davon vonnöten ist...beziehungsweise wieviel Speichel schon reicht..HIV holt man sich lange nicht so schnell wie HEP C-was übrigens auch ein extrem unangenehmer Tod sein kann...ich finde diese Diskussion hier wichtig und richtig,allerdings es auf den Akt zu begrenzen zeugt von Halbwissen und einem begrenzten Horizont....verlangt ihr vor jedem Kuss einen Test??????????????????? In diesem Sinne...viel Spass beim Knutschen:))))
 
  • #57
@#55: Danke für Deinen Beitrag. AIDS ist in aller Munde, aber allgemeine Gesundheitsaufklärung leider nicht. Jeder zungenküßt jeden, aber Sex bitte nur mit Kondom...

Treue und Verzicht auf Promiskuität sind ganz wesentliche Bausteine für die Gesundheit.
 
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  • #58
@Frederika...wir sind nicht oft einer Meinung..aber hier stimme ich Dir voll und ganz zu:)
 
  • #59
@#57: Wenn man jetzt noch wüßte, wer Du bist... :) *seufz*
 
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  • #60
Kurze Info..weil nach Bekämpfung von HIV gefragt wurde..es gibt ein Immunsuppressivum, allerdings nur zugänglich für Angehöre des medizinischen Personals..wird innerhalb von 24h nach einer Kontamination mit dem Virus eingenommen...wahrscheinlichkeit im Falle einer Ansteckung das Virus abzutöten liegt bei 70%...für Allgemeinbevölkerung nicht zugänglich wegen Nebenwirkungen und Kosten....das Zeug bunkert in jedem Krankenhaus der Maximalversorgung im Tresor.......
 
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