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  • #1

Abendgestaltung in einer Partnerschaft

Wenn ich so die Paare in meiner Umgebung anschaue oder auch meine Eltern, die schon etliche Jahre glücklicher Ehe hinter sich haben, finde ich, sind das trübe Aussichten auf den Alltag mit Partner. Zumeist hockt man meist gemeinsam, manchmal allein jeder für sich vor der Glotze oder dem Rechner bis die Uhr sagt, es ist Zeit fürs Bett. Muss das so? Ich persönlich finde, im TV kommt viel zuviel Müll, der reiner Zeitverlust und in den seltensten Fällen Bereicherung ist. Ich stelle mir viel mehr vor mit meinem Partner gemeinsam Dinge zu unternehmen, Sport zu machen, oder auch Spiele zu spielen, einfach mal so abends spazieren zu gehen. Freilich schließe ich Fernseh- oder DVD-Abende nicht aus. Ich bin auch keinesfalls der Meinung, man müsse jeden Abend aufeinanderglucken, aber wenigstens an ein paar Abenden die Woche wäre es doch schön, sich miteinander zu beschäftigen.
 
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  • #2
meine Frage:

Wie läuft das landläufig bei euch ab? Wie habt ihr euch das vor eurer Partnerschaft vorgestellt? Schleicht sich irgendwann automatisch die Routine ein?
 
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Marianne

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  • #3
Naja, jeder gestaltet sich seine Zukunft und sein Leben selbst. Woher dann die Sorge?
 
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  • #4
Ab dem Zeitpunkt, wenn kleine Kinder mit im Haushalt leben, reduzieren sich die abendlichen Freizeitaktivitäten auf eigener Garten, Terrasse, Fernseh, Gespräche am Küchentisch. Zwansgsläufig - und das bleibt mal gut und gerne so lange so, wie die Kinder abends nicht alleine gelassen werden können/dürfen. - also mehrere Jahre.

In reinen Zweierbeziehungen oder wenn die Kinder schon älter sind, dann kann man auch andere Dinge (wieder) tun. Ich persönlich liebe Spazierengehen und dabei ausgiebig quatschen - jedoch nur ein Beispiel für gelebte Zweisamkeit.
 
  • #5
Ja, Fragesteller, das ist eine schreckliche Vorstellung. Natürlich ist es wünschenswert, dass man auch in einer dauerhaften Partnerschaft zusammenlebend noch viel gemeinsam unternimmt: Wanderungen, Ausflüge, Sport, Unternehmungen aller Art. Das gehört für mich zu einer Partnerschaft dazu. Dass man auch mal Abende einfach liest, fernsieht oder im Internet surft, ist aber auch OK.

@#3: Ja, Kinder verändern das Leben fundamental und erfordern wahnsinnig viel Rücksicht und Einschränkungen. Man muss die Kinder einfach als Bereicherung sehen und das Leben mit ihnen zusammen so aktiv gestalten wie möglich. Wenn man Elternteil ist, dann muss man eben auch die Elternschaft ausleben: Schon junge Kinder freuen sich über gemeinsame Unternehmungen, auch am Abend. Da muss man nicht zusammen zuhause hocken, sondern mit der Familie unterwegs sein -- das ist zwar immer noch vollkommen anders als als kinderloses Pärchen, aber es ist nicht langweilig, sondern kann auch spannend sein: Beeren oder Pilze sammeln, Drachensteigen, Wandern, Klettern, Schwimmengehen, gemeinsam im Garten arbeiten, Museen oder kindgerechte Ausstellungen besuchen... das Pärchen wandelt sich von Paar zu Eltern. Damit muss man leben.
 
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  • #6
@4 - nur abends finden diese gemeinsamen Aktivitäten mit Kindern nicht mehr statt - außer, du erziehst die antiautoritär und sie haben keine Regeln und festen Zeiten. Wenn du aber feste Schlafzeiten einführst - sprich 19/20.00 Uhr im Bett, weil morgens aufstehen wg. Kindergarten und Schule - dann sind die Abendaktivitäten nur noch zusammen essen, Geschichte vorlesen und kuscheln für ins Bett. Das ist Realität - wie gesagt, außer du möchtest mit kleinen Kindern noch abens bis in die Puppen unterwegs sein - was ich persönlich für unverantwortlich halte.
 
  • #7
@#5: Das Nachtleben ist natürlich eingeschränkt. Den Begriff "Abend" haben ich wohl weitergefaßt gesehen, eben weil auch von Garten, Terrasse und Küchentisch die Rede war. Ich stimme Dir zu, nächtliches Ausgehen ist mit kleinen Kindern nicht mehr drin.
 
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  • #8
Sehe das wie #5. Richtige Abendaktivitäten sind ohne Babysitter nahezu unmöglich, denn die Kinder sind auch nicht binne zehn Minuten ins Bett gebracht, außerdem brauchen sie auch noch Zeit zum runterkommen.

Und ansonsten glaube ich, dass es die einen Menschen gibt, denen nie viel an vielen abendlichen Aktivitäten lag, dann gibt es Menschen, denen liegt daran sehr viel in ihrer Teen/Twen-Phase und es gibt Menschen, denen liegt wirklich permanent etwas daran.

Mir persönlich reicht es wirklich, wenn am Wochenende bisschen Aktion rein kommt, unter der Woche genieße ich es einfach zu puzzeln, zu lesen, DVDs zu sehen und ähnliches.
 
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Sissi

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  • #9
Also ich weiß, dass die Abendgestaltung mit Kindern nur im Babyalter "eingeschränkt" ist. In Wahrheit würde ich das Wort dafür gar nicht verwenden, weil es ja eigentlich wunderbar ist, ein Kind zu bekommen, ein Baby zu haben. Wenn ich abends zb ausgehe in eine Bar, bin ich ja somit auch "eingeschränkt", Squash spielen zu gehen... usw.....

Ein Baby gibt man ungern aus der Hand, die Faszination, die Freude, das Glück ist zu groß. Danach gibt es genug Möglichkeiten.. Großeltern, Babysitter, ältere Geschwister... also mein Mann und ich leben herrlich mit Kindern.

Leute ohne Kinder zeichnen gern ein kleines Horrorszenario ab, weil sie entweder frustriert sind, weil sie selbst noch keine Kinder haben oder weil es nicht klappt.

Vor dem Fernseher mit meinem Liebsten bin ich auch schon vor den Kindern gesessen! Und ausgegangen zu zweit oder mit Freunden sind wir auch noch "nach" den Kindern.
 
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  • #10
Hallo Sissi, bin #3 und habe selbst ein Kind. Daher weiß ich sehr wohl was möglich ist und was nicht. Natürlich kannst du mit Kind auch weggehen, jedoch nur, wenn dann Babysitter, Oma oder sonstwer aufpasst. Das macht man aber nicht jeden Abend, will es auch nicht.
Ich bin bzgl. der Schlafenszeiten immer sehr konsequent gewesen und weiß, dass es bei einigen Eltern auf Unverständnis stösst. Doch sei es drum! Meine Sache - ihre Sache! Wenn jeder Partner dann auch noch sein eigens Hobby hat, geht nochmal ein Abend drauf - der eine in Ruhe zuhause beim Kind, der andere beim Hobby. Es ist vieles möglich, wenn beide Partner damit klar kommen.
 
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Marianne

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  • #11
@9: Ich bin zwar geschieden, aber mein Familienleben war ähnlich. Einschränkungen kann man Kinder nicht nennen. Sehr schön formuliert!
Und ausgegangen bin ich vorher auch nicht jeden Abend.

@10: Mit Kindern weggehen, wäre ja auch nur der halbe Spaß... ,)
Meine Mutter schaut sehr gern auf alle Enkel, das war nie ein Problem. Wenn man jedoch keinerlei Hilfe hat, dann wirds eng. Feste Schlafenszeiten gabs bei uns auch, das ist wichtig. Danach können gern Freunde kommen oder man ist bei den benachbarten Freunden mit Babyphon.
Die größten Einschränkungen sehen immer die, die keine Kinder haben. Schon komisch! ;))
 
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  • #12
Fragesteller:

Die Frage zielte vielmehr darauf ab - Kinder hin oder her - ob der Willen einer aktiven Abendgestaltung mit der Zeit einfach nachlässt. Es ist vielleicht zu einfach sich vom Fernsehen unterhalten zu lassen, als selbst aktiv zu entscheiden etwas zu tun. Ob nun drinnen (Puzzlen, Spiele spielen (mit oder ohne Kindern), lesen) oder draußen (Spazieren, Sport) ist dabei eher nebensächlich. Mit interessiert also, ob die Passivität früher oder später jeden erreicht, oder ob es doch auch viele andere Gegenbeispiele gibt.
Ich selbst hab leider keine Erfahrung mit langen Partnerschaften und Zusammenleben...
Nur kenne ich einfach soviele Pärchen, wo leider besonders unter der Woche abends immer der Fernseher und/oder Rechner läuft und das der einzige Input ist.
 
  • #13
@#11: Ja, Marianne, das ist wohl tatsächlich so, dass die Einschränkungen vor allem von den Kinderlosen gesehen werden -- die vergleichen halt ihr Leben mit dem der Eltern und stellen fest, was alles nicht mehr geht. Wenn man erst selbst Kinder hat, sieht man das wohl alles selbstverständlicher, die Prioritäten verschieben sich, man vermisst vieles vielleicht auch einfach gar nicht.
 
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Marianne

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  • #14
@12: <persönliche Angriffe entfernt>

Früher war ich auch permanent Einschränkungen ausgesetzt. Denn was tut man lieber? Ausgehen, Sport treiben, kuscheln, Familie besuchen...... eine Entscheidung heißt in Wahrheit schon Einschränkung. Die Zeit mit Mann und Kind verbringen ist keine Einschränkung.

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  • #15
Ich denke, das ergibt sich in langjährigen Beziehungen tatsächlich sehr oft: dass man sich eher passiv unterhalten lässt als aktiv etwas zu unternehmen. Das hat sicher auch mit einem ausgefüllten Alltag zu tun. Je hektischer der Tag ist, desto eher sehnt man sich am Abend nach etwas Ruhe.

Aber du hast recht, Abend für Abend fernzusehen, ist keine wirkliche Bereicherung - weder für Alleinlebende noch für Paare. Beim Rechner sehe ich das etwas anders, der liefert so viele Informationen, die man früher aus dem Druckbereich bezogen hat, dass das schon fast normal ist, dass dieser die ganze Zeit läuft. Der PC bietet auch Unterhaltung und man arbeitet damit.

Ideal ist, wenn man gemeinsam Sport treibt und beide gerne an kulturelle Veranstaltungen gehen. Mit solchen Aktivitäten kann man einige Abende ausfüllen. Hat man gemeinsame Interessen, wird man eher mehr Zeit miteinander verbringen. Sind die Interessen unterschiedlich, dann macht man weniger zusammen, hat sich dann aber vielleicht auch eher etwas zu erzählen. Hat man keine Interessen - nun dann landet man wohl vor dem Fernseher :) In meinem Bekanntenkreis ist letzteres nicht so vertreten, aber dass man nicht vieles zusammen macht, ist häufig vertreten. Ich glaube, das hat auch damit zu tun, dass man im Laufe der Zeit seine Interessen ändert und logischerweise geht dies meist nicht im Gleichschritt mit dem Partner.
 
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  • #16
Man sollte sich schon bemühen in der Beziehung, und zwar täglich. Eine Beziehung heißt für mich nicht, dass man sie einfach so laufen läßt, ob mit oder ohne Kinder. Es sind oft Kleinigkeiten, die dem anderen Partner zeigen, dass er einem wichtig ist. Das fängt für mich bei offenen Gesprächen an, gemeinsame Interessen, Ziele und Lebensvorstellungen sollte man auch haben, damit man sich versteht und auch Gesprächsthemen hat und gemeinsame Unternehmungen starten kann.
Viele erzählten mir von: Gegensätze ziehen sich an.
Finde ich nicht, denn irgendwann hat man sich nichts mehr zu erzählen und jeder hängt vor seinem PC oder Unternehmungen finden vorwiegend getrennt statt. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Unterschiedlich als Mensch mit seinen Macken bleibt man ja trotzdem, und somit spannend genug für den Partner.
Ich habe festgestellt, dass das Verständnis füreinander größer ist, wenn man viele Gemeinsamkeiten hat, und wenn dann Beide fantasievoll sind.....
Ich kann jetzt nur von mir sprechen, aber mir persönlich macht es Spaß meinen Partner mit immer neuen Dingen zu überraschen, auch nach über 7 Jahren Beziehung und zwei Kindern.
 
  • #17
@#16: Ja, so sehe ich das auch. Ohne aktives Bemühen driftet eine Partnerschaft schnell in Langeweile und getrennte Abendbeschäftigung ab.

Ich bin auch Deiner Meinung, dass viele Gemeinsamkeiten auf jeden Fall wichtig sind, Unterschiede gibt es trotzdem immer noch genug.
 
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  • #18
Meine Nachbarn, ein Rentner-Ehepaar, sitzt regelmäßig an zwei Abenden der Woche am Tisch und spielt Rummy. Ich sitze im Haus nebenan am Schreibtisch. da wir in beiden Häusern keine Vorhänge an den Fenstern haben, lässt sich wunderbar sehen, wie gemütlich sich's die beiden machen.

Einmal, darauf angesprochen erzählten sie, dass sie um kleine Geldbeträge spielen, die in ein Sparschwein kommen. Das ist die Finanzierung eines gemeinsamen feinen Essens in einem Lokal freier Wahl.

An zwei weiteren Abenden sind beide getrennt unterwegs. Sie geht schwimmen und er in die Skatrunde. Sie zu den Freundinnen und er zum Stammtisch. Dann folgt wieder ein Ehepaar-Spieleabend.

An einem Abend ist Besuch da (Bekannnte, Freunde oder Familie, je nachdem) und das sieht auch sehr gesellig-gemütlich aus...

Ich finde die beiden machen sich einen recht schönen Lebensabend.

Tagsüber ist sie übrigens mit Kochen, Putzen, Gartenarbeit... beschäftigt und er ist mit Einkaufen, Fahrradfahren (um sein Arthrose-Knie zu bewegen) und allerlei "Außen-Tätigkeiten" unterwegs.

Samstags haben die beiden oft einen Grillabend mit Freunden oder Familie im Garten.
Sonntags sind sie oft unterwegs (mit dem Alpenverein, bei dem sie beide Mitglied sind, oder auch zu zweit), wandern und fotografieren...

Ein recht unscheinbares, konservatives Paar, das hier im Dorf lebt.
Ich finde es schön, sie als (jederzeit hilfreiche) Nachbarn zu haben. Ein wenig sind sie mir ein Altersvorbild.
 
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