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  • #31
Was heisst z.B. überhaupt "Wir waren zu unterschiedlich"??

Leider allzu oft heißt es eben genau das:

Monate später kam heraus, dass er von jemand HÖRTE, dass sie fremdging. Das war aber nicht so ... Hätte er mit ihr darüber gesprochen, hätte sich das Missverständnis lösen können

Der Mann, der (oder die Frau, die) das Obige ausspricht, meint damit "ich bin treu, und du nicht". Da nur jemand, der wirklich fremd gegangen ist, so einen Satz verstehen kann, bleibt der/die zu Unrecht Beschuldigte damit genauso hilflos auf der Strecke, als wenn ihm/ihr überhaupt kein Grund genannt worden wäre.

Hat man Glück, erfährt man von Dritten, was geschehen ist. Man kann sich dann zumindest sagen "jemand, der sich von Dritten gegen mich aufwiegeln läßt, wäre sowieso kein Partner auf Dauer gewesen".

Im Normalfall aber kann man - mit dem fehlenden Wissen über das Ereignis, das Auslöser der nichtssagenden "Begründung" war - so eine Geschichte niemals richtig abschließen. Bei mir (m) hat es 10 Jahre gedauert, bis ich mir einigermaßen erschlossen hatte, was "vorgefallen" war. Verarbeitet habe ich es deswegen noch lange nicht.
 
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  • #32
Entgegen der ein oder anderen Meinung, bin ich der Auffassung, dass man sein Leben in die Hand nehmen muss. Wenn du nicht leiden willst und eine Antwort brauchst, dann versuche sie dir zu holen. Wenn du Klärung brauchst, überlege nicht lang, setze dich ins Auto und fahre hin. Wenn er zu einem Gespräch bereit ist, frage ihn einfach nur nach dem WARUM und das du gerne verstehen möchtest, weil es dir so besser möglich ist zur Ruhe zu kommen. Wenn er dich abwimmelt, dann habe so viel Stolz und mache auf dem Absatz kehrt. Es bleibt dann noch immer die Möglichkeit, einen abschließenden Brief zu schreiben, in dem du all deine Wut und Enttäuschung über dieses Ende hineinpackst. Ob er ihn dann liest, weiß ich nicht. Aber zumindest du konntest dann, mit dieser Variante, deinen "seelischen Müll" da loswerden wo er hingehört.

Meiner Meinung nach gibt es immer plausible Gründe, die zu einer Trennung führen. Und mir kann keiner erzählen, dass man die im Moment der Trennung nicht weiß, ergo keinerlei Erklärung für den Verlassenen parat hat. Und mit ein oder zwei Sätzen an Erläuterung ist es auch nicht getan. Für den Anderen kann eine Trennung "leichter" sein, wenn er die Beweggründe des sich Trennenden kennt und somit auch besser nachvollziehen kann. Natürlich ist eine Trennung dann noch immer schmerzhaft, trotzallem ist es fairer und wertschätzender als sich einfach nur aus dem Staub zu machen, oder?
 
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  • #33
Meiner Meinung nach gibt es immer plausible Gründe, die zu einer Trennung führen. Und mir kann keiner erzählen, dass man die im Moment der Trennung nicht weiß, ergo keinerlei Erklärung für den Verlassenen parat hat.

Natürlich weiß derjenige, warum er sich trennt. Er geht aber, vor allem bei Mißverständnissen, davon aus, daß der Verlassene es auch weiß, weil er den Grund ja (vermeintlich) geliefert hat. Die Nachfrage wird dann als Provokation, als "sich dumm stellen" empfunden. Und das geforderte explizite Aussprechen dessen, was der andere ja schon "ganz genau weiß", als entwürdigend und verletzend.

Bei einer echten Verfehlung (z.B. Treuebruch) wäre es das ja auch. Keine vermeintlich betrogene Ehefrau wird dem Mann sagen "weil du mit der xy geschlafen hast". Hier kann eigentlich nur das berühmte "wir passen nicht zusammen" kommen.
 
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  • #34
Wie kann man mit einer Trennung abschließen, wenn man keine Ahnung hat, warum sich der Partner von einem getrennt hat?

Man weiß schon, warum der Partner sich von einem getrennt hat. Man will diesen Grund bloß nicht wahrhaben, weil er einem weh tut:

Dein Ex-Partner hat sich von dir getrennt, weil seine Gefühle für dich, seine Liebe, erloschen war.

Das ist etwas, was man niemandem vorwerfen kann, was derjenigen weder bewußt herbei führen noch verhindern kann, und woran auch kein anderer Schuld dran hat.

Mach dir bewußt, dass es die Tatsache ist, dass er dich ganz einfach nicht mehr liebt.
Dann ist es egal, was dies ursächlich irgendwann in der Vergangenheit mal ausgelöst hat - nur diese Tatsache zählt, führt zur Trennung, und läßt sich auch nicht durch irgendetwas ändern.

Mehr braucht man nicht wissen um einzusehen, dass es unwiderruflich vorbei ist und es deshalb abzuschließen.

Dieser Wunsch nach einem speziellen Grund ist doch nichts anderes als die Hoffnung darauf, man könnte daran noch etwas ändern, wenn man nur die Ursache wüßte, dann könnte man ja...

Vergiß es, du klammerst dich unbewußt an einen Strohhalm, damit du nicht loslassen mußt.

Oder meinst du, wenn er sagt "ich fand deine grelle Stimme nervig" oder "dein Ordnungsfimmel paßte nicht zu meiner chaotischen Einstellung" oder "dein Körper war sexuell für mich nicht mehr erregend", dann denkst du "ach sooo - dann weiß ich ja nun bescheid, jetzt kann ich abschließen!?

Der eigentliche und einzige ursächliche Grund, warum jemand sich trennt ist immer der Gleiche:
Man liebt diese Person nicht so, dass es für eine lebenslange Beziehung reicht, sie ist nicht die Richtige für einen.

Es ist natürlich schwer das zu akzeptieren, wenn man selber so ganz anders fühlt. Muß man aber, dann kann man auch abschließen.
 
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