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  • #1

Abtreibung als Vorgeschichte des neuen Partners

Wie geht es euch mit der Information, wenn euer/e Partner/in in einer Exbeziehung abgetrieben hat?
 
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  • #2
Wie soll es damit gehen? Es geht mich schlicht und ergreifend nichts an,
sie werden schon ihre Gründe gehabt haben, sich für diesen Schritt zu entscheiden.
Leichtfertig tut das nämlich niemand!
 
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  • #3
Dafür wird es sicher gute Gründe gegeben haben. Falls es Dich sehr interessiert und den Partner/Partnerin nicht zu sehr belastet kannst Du ja danach fragen. Es zeugt jedenfalls von tiefem Vertrauen zu Dir wenn jemand so etwas erzählt. Und ehrlich gesagt kommt sowas viel öfters vor als man(n) vielleicht denkt. Auch in den besten und katholischsten Familien.
Auf jeden Fall sollte man verständnisvoll reagieren und nicht ausflippen oder Mutmaßungen anstellen. Niemand tut sowas leichten Herzens (immerhin ist es auch ein ärztlicher Eingriff mit Risiken).
 
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  • #4
Nun ja, zunächst einmal stark irritiert bis geschockt. Dann würde ich nach mehr Information verlangen, denn das bisschen, was du hier geschrieben hast, reicht nicht für mehr Auskunft als meinen ersten Satz. Je nachdem, unter welchen Umständen und wegen welcher Gründe dann die Abtreibung stattgefunden hat, würde ich entweder verständnisvoll, negativ aber tolerant oder gänzlich ablehnend reagieren.
Eine Abtreibung ist eine schwerwiegende Sache, das ist wohl eine Binsenweisheit. Nun nehmen wir einmal an, wir beide wären zusammen, dann würde ich mir nach dieser Info Gedanken über deine Person machen. Hast du in einer Notsituation gehandelt und es gab keinen anderen Ausweg? Dann hast du verantwortungsvoll gehandelt, also hätte ich Verständnis. Warst du nicht in einer Notsituation oder warst es vielleicht doch, hast aber die Handlungsalternativen zur Abtreibung aus egoistischen Motiven abgelehnt, dann käme es darauf an. Kannst du mir glaubhaft machen, dass ich (bzw. dann ein gemeinsames Kind) in Zukunft in einer ähnlichen Situation nicht von einer solch fatalen Entscheidung von dir betroffen wäre, dann wäre ich evtl. tolerant. Müsste ich aber annehmen, dass du eine solche Entscheidung in Zukunft wieder so fällen würdest, dann würde ich ganz schnell das Weite suchen.
 
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  • #5
Ihre damalige Entscheidung, ist nicht zu verurteilen und auch nicht zu kommentieren. Es wird damals Gründe gegeben haben. Ihr müsst euch nur einig sein, was ist, wenn sie jetzt nochmals schwanger werden sollte.
 
  • #6
Das käme darauf an, wie er mit der damaligen Situation umgegangen ist und wie er darüber kommuniziert.

Würde er sagen "Das war eine schlimme Zeit und eine unglaublich schwierige Entscheidung, aber wir haben das gemeinsam durchgestanden" oder "Leider hat das alles noch komplizierter gemacht und letztendlich ist dann die Beziehung gescheitert" o.ä. - dann wäre eine Abtreibung in der Vergangenheit eines Mannes für mich tragbar.

Würde er allerdings hart, kalt oder abwertend über die Frau und die Schwangerschaft sprechen, dann wäre ich ganz schnell weg. Ich müsste immer befürchten, dass er bei auftauchenden Problemen auch mir gegenüber diese harte, kalte Seite zeigen würde.
 
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  • #7
Würde mich nicht stören. Allerdings sollte sich die Zahl in Grenzen halten, da es sonst den Verdacht erweckt, dass sie auf Verhütung keinen großen Wert legt, was wiederum im Allgemeinen für einen nachlässigen Charakter spricht.
 
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  • #8
Das wäre kein Problem. Erstens ist es Geschichte, und zweitens eine höchst eigene Entscheidung, die man gar nicht bewerten darf.
 
  • #9
Hat bei mir zweimal zum Erlöschen aller Anfangs-Schmetterlings-Gefühle geführt. Geht gar nicht, auch wenn es beide im Nachhinein bereuten, dieses Kind gern gehabt hätten, oder jetzt mit fremden Kindern einer neuen Partnerin kein Problem gehabt hätten. Rational hab ich zwar versucht, es irgendwie zu verstehen, aber hingezogen fühlte ich mich nicht mehr.
Diese Gefühlsreaktion überrascht mich bei mir auch nicht, deshalb taste ich mich schon vorsichtig vor, bereits am Telefon. Natürlich nicht in den ersten Telefonaten, aber wenn man schon mehrmals stundenlang miteinander sprach, ergibt sich so eine Frage leicht, und ich stelle sie auch, weil ich keine Lust hatte, IN einer Beziehung erst Entsprechendes zu erfahren.
Keine Ahnung, wie ich mich verhalten hätte, wenn ich es erst später erfahren hätte, aber eben leider auch keine Garantie für mein Bleiben. Die Werte müssen für mich -bevor man miteinander Beziehung versucht- passen, auch davon abgesehen gibt es ja noch genug miese Stolperfallen.
 
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  • #10
Vorab zur Klarstellung: Kein Mann kann abtreiben, oder könnte je an einer Abtreibung "schuld sein". Eine Abtreibung ist eine souveräne Entscheidung der Frau, kein Mann hat ein Veto-Recht, kein Mann kann dafür die Verantwortung übernehmen.

Die Entscheidung für eine Abtreibung könnte ich einer Frau nur bei einer medizinischen Notlage verzeihen, oder bei Schwangerschaft nach einer Gewalttat, und selbst dann wäre sie für mich nicht mehr Partnerin erster Wahl. Jeder andere Grund ist im weitesten Sinne für mich ein Tötungsdelikt, und mich würde vor dem Charakter dieser Frau frösteln. Ausserdem denke ich, eine Frau die in der Lage ist ein Kind einfach so "wegmachen zu lassen", geht auch sonst für ihre Interessen über Leichen. Mit solchen Menschen muss ich mich nicht umgeben, mit so einer Frau möchte ich nicht zusammen sein.

Wenn ich mich wirklich entscheiden müsste, dann lieber dick und doof, als skrupellos und brutal.

m
 
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  • #11
Wenn die Abtreibung nicht wegen einer Vergewaltigung erfolgte, würde ich die Beziehung zu der Frau sofort beenden. Eine Frau wird nicht "zufällig" schwanger. Wenn sie sich entschieden hat, mit jemandem ein Kind zu bekommen, dann muß sie auch dazu stehen. Sie muß halt vorher wissen, mit wem sie schläft. Macht sie das wahllos, dann gebe ich ihr keine Zukunft mit mir.

M 37
 
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  • #12
Wenn die Abtreibung nicht wegen einer Vergewaltigung erfolgte, würde ich die Beziehung zu der Frau sofort beenden. Eine Frau wird nicht "zufällig" schwanger. Wenn sie sich entschieden hat, mit jemandem ein Kind zu bekommen, dann muß sie auch dazu stehen.

Kein Verhütungsmittel ist zu 100% sicher, soviel dazu.
Außerdem gibt es auch noch andere Gründe außer Vergewaltigung, die eine Abtreibung rechtfertigen. Zum Beispiel eine körperliche oder geistige Behinderung des Kindes.
 
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  • #13
Vorab zur Klarstellung: Kein Mann kann abtreiben, oder könnte je an einer Abtreibung "schuld sein". Eine Abtreibung ist eine souveräne Entscheidung der Frau, kein Mann hat ein Veto-Recht, kein Mann kann dafür die Verantwortung übernehmen.

Doch, es gibt schließlich Männer, die von ihrer Freundin verlangen abzutreiben.

Wenn das jemand von seiner (Ex) Freundin verlangt hat (unabhängig davon ob sie dann wirklich abgetrieben hat) kommt er für mich nicht als Partner in Frage.
 
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  • #14
Ich würde mich schon ziemlich wundern, dass sie das überhaupt erzählt. Wozu eigentlich? Sie wird ihre Gründe gehabt haben. Auch die Spirale kann mal versagen, oder ein Gummi in langjähriger Beziehung platzen und es ist trotzdem kein guter Zeitpunkt. Eine Erklärung dafür wird es geben. Soviel zu dem Quatsch was Frau alles überlegen sollte, bevor sie mit ihrem Partner schläft. Das bringt ja wohl nichts, der Frau alleine die Schuld an einer Schwangerschaft zuzuschieben an der zwei zu jeweils 50 % beteiligt sind. Das Thema ist doch eher: Möchtest du Kinder oder nicht und ist das mit ihr möglich. Ansonsten sollen sich Männer bitte nichts vormachen was sie alles meinen bestimmen oder tolerieren zu wollen. Das interessiert wirklich niemanden. Wenn ich alle Kinder von allen Freundinnen und Bekannten zusammenzähle die nicht auf die Welt kamen und das hochrechnen, wäre Deutschland mehr als überbelegt. Man muss nicht alles wissen. Mich interessiert auch nicht, was ein Mann davon hält was ich da mal 25 Jahre früher gemacht habe. Er erfährt es sowieso nicht. Mich hat aber wirklich auch noch nie jemand gefragt. Das Thema kommt vielleicht mal unter Freundinnen in Ausnahmefällen auf.
w48
 
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  • #15
Ob andere Frauen abtreiben oder ein Mann eine Abtreibung bei seiner Exfreundin befürwortet hat, geht mich nichts an, das ist deren Entscheidung. Ich hätte keinerlei Probleme damit.
 
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  • #16
Diese Gefühlsreaktion überrascht mich bei mir auch nicht, deshalb taste ich mich schon vorsichtig vor, bereits am Telefon. Natürlich nicht in den ersten Telefonaten, aber wenn man schon mehrmals stundenlang miteinander sprach, ergibt sich so eine Frage leicht, und ich stelle sie auch, weil ich keine Lust hatte, IN einer Beziehung erst Entsprechendes zu erfahren.

Ich würde NIE am Telefon mit einem Menschen, den ich nicht persönlich kenne, über die Abtreibungen meiner Ex-Freundinnen sprechen. Das ist ein absolutes NoGo.
Solche Geschichten erzähle ich vielleicht mal nach x Jahren meiner neuen Frau.
1. Es geht dich wirklich nichts an.
2. Es würde mich emotional zu stark belasten.
3. Ich nehme an, dass wer soetwas fragt, der will auch eine bestimmte Antwort hören.
Und das am Telefon !
m50
 
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  • #17
Ihre damalige Entscheidung, ist nicht zu verurteilen und auch nicht zu kommentieren. Es wird damals Gründe gegeben haben.

Nein, da widerspreche ich entschieden. Es gibt wenige Dinge, die so viel wie die Entscheidung zur Abtreibung über eine Person aussagen (absolute Ausnahmesituationen vielleicht einmal ausgenommen - aber könnte frau nicht selbst dann das Kind austragen und zur Adoption freigeben?).

Ich hätte damit ein sehr großes Problem und würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einer Partnerschaft Abstand nehmen. Würde es mir verschwiegen und käme später dann doch heraus (tut es eben fast immer irgendwie), wäre meine Reaktion drastisch, denn dann käme der Vertrauensmissbrauch dazu.

M
 
  • #18
Kein Mann kann abtreiben, oder könnte je an einer Abtreibung "schuld sein". Eine Abtreibung ist eine souveräne Entscheidung der Frau, kein Mann hat ein Veto-Recht, kein Mann kann dafür die Verantwortung übernehmen.
Na ja, deutlich zu verstehen geben, was man wünscht, kann man(n) schon, und tut es auch meist.
So überfordert, wie manche Frauen in dieser (unerwarteten) Lage dann sind, lassen sie sich leicht beeinflussen. Manchmal genügt da schon die fehlende männliche Begeisterung- für das Baby und sie selbst.

Die beiden Männer, mit denen ich darüber gesprochen hatte, empfanden eine eigene Mitverantwortung in Kenntnis der genaueren Umstände und ihrer eigenen Befürwortung sehr wohl. Beiden war auch klar, dass es ohne den von ihnen geäußerten Wunsch eine Abtreibung bei den jeweiligen Freundinnen nicht gegeben hätte.

Aber in einem Punkt hast Du Recht: Die emotionale Nachbearbeitung betrifft die Frauen heftiger als die Männer, 2/3 der abtreibenden Frauen kommen langfristig nicht ohne psychische Probleme aus so einer Handlung heraus.

Wahnsinnig leid tun mir auch die Männer, deren Baby gegen ihren Willen von der Frau abgetrieben wurde. Ich weiß gar nicht, wie ich in der Situation überhaupt noch klar käme. Wahrschienlich probierte ich es mit massiver finanzieller Bestechung bei Austragung und gleichzeitiger Sorgerechtsabtretung.
 
  • #19
1. Es geht dich wirklich nichts an.
2. Es würde mich emotional zu stark belasten.
3. Ich nehme an, dass wer soetwas fragt, der will auch eine bestimmte Antwort hören.
Und das am Telefon ! m50
zu 1.: Doch, es sagt unendlich viel über eine Person aus. Und von der will ich was! In beiden obigen Fällen brach bei mir das Gefühl, mich bei diesem Mann ganz geborgen fühlen zu können, leider unwiederbringlich weg.

zu 2.: Wer mir das angedeutet hätte, oder einfach allgemein ausweicht, dass für ihn Abtreibungen höchst belastende Momente wären, woran er aus psychischen Gründen nicht rühren wolle, hätte in mir vermutlich mehr Verständnis ausgelöst als jemand, der wie "der Zweite" sagte: "Och, Du... darüber will ich wirklich nicht reden, aber Du kannst es Dir ja denken, wenn ich so antworte!" Ob es für jemanden höchst belastend ist oder unter "ferner liefen" hinter für mich oberflächlicheren Bedürfnissen läuft, merkt man doch!

zu 3.: Ja, bitte. Aber nur, wenn es ehrlich ist.

"Am Telefon!" Auch ja, aber ich bin schon eine Telefoniererin, und die Männer, die daran Spaß hatten, taten es auch aus eigenem Antrieb. Es ist nicht irreal, nur virtuell, zeigt bis auf das Physische im äußersten, besten Fall alles. Wer zum Sprechen und der Wichtigkeit von geistig-emotionaler Übereinstimmung eine andere Einstellung hat, wird auch nicht so weit gehen.
 
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  • #20
Also was hier an Meinungen rumgeistert, hört sich ja an wie tiefstes Mittelalter!

1. Es gibt kein 100%-iges Verhütungsmittel - Frage an alle Männer, die Frauen mit einer Abtreibung hier verteufeln: Nehmt ihr IMMER Kondome oder verlasst ihr euch drauf, dass die Frau schon verhütet? Na also...

2. Ein Schwangerschaftsabbruch in der Vergangenheit ist eine persönliche Angelegenheit, die NIEMANDEN was angeht - auch den künftigen Partner nicht!

3. Wie hier über Frauen geurteilt wird, grenzt an Perversität - Schwangerschaftsabbruch wird mit Mord gleichgesetzt, gehts noch? Eure persönliche Meinung in Ehren, aber da wird ein Zellklumpen ausgeschwemmt, der mit "Leben" nicht nicht viel zu tun hat. Und jeder, der nie in der Siruation war, kann und darf diese auch nicht beurteilen!

Seltsam, dass sich nur Männer so abfällig hier äussern, die sich
a) meist wenig um Verhütung kümmern (nochmals die Frage an alle Moralapostel hier: IMMER mit Kondom ??)
b) sich im Fall einer unerwünschten Schwangerschaft oft schnell vom Acker machen

Und nicht vergessen: zu JEDER Abtreibung gehört auch ein MANN!
 
  • #21
Ich glaube keine Frau treibt grundlos ab. Jede Frau wird sich diesen Schritt gründlich überlegen, denn es ist eine sehr emotionale Sache. Ich würde niemanden deshalb verurteilen, das hatten wir füher lange genug. Auch heute müssen sich Frauen beraten lassen und können ihre Entscheidung nicht so einfach aus dem Bauch heraus treffen. w52
 
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  • #22
...absolute Ausnahmesituationen vielleicht einmal ausgenommen - aber könnte frau nicht selbst dann das Kind austragen und zur Adoption freigeben?

M

Nein, das wäre eine Tortur für die Frau und für das Kind, das im Mutterleib schon spürt, ob es willkommen ist, ein denkbar schlechter Start ins Leben. Stell Dir vor, es möchte seine Eltern kennen lernen...die Mutter will es nicht sehen und dann erfährt es noch, dass es das Ergebnis z.B. einer Vergewaltigung ist? Eine Freundin von mir hat ihr Kind vor über 20 Jahren zur Adoption frei gegeben, weil sie erst 16 war, sie leidet heute noch!
Auf der anderen Seite kenne ich drei Frauen, die aus den verschiedensten Gründen abgetrieben haben und alle drei sind in psychiatrischer Behandlung, die Vierte hat kurz vor ihrem Suizid fast nur noch über dieses nicht-geborene Kind gesprochen. Zufall?
Ein geplatzter Gummi oder sonst ein Verhütungsfehler ist für mich auch kein Grund für eine Abtreibung. Erstens gibt es die Pille danach und zweitens bin ich ganz altmodisch der Meinung, dass man nur Sex haben sollte mit Menschen, mit denen man sich eine Zukunft vorstellen kann. (Ich kann mit diesem rein trieb gesteuerten Herumgep*** überhaupt nichts anfangen) Natürlich kann auch da etwas schief gehen, ist mir absolut klar. Zudem haben auch geistig und körperlich behinderte Kinder ein Recht auf Leben. Beim Argument "Nicht der richtige Zeitpunkt" rollen sich mir die Zehennägel nach oben, da könnte ich platzen! Das ist meine grundsätzliche Meinung über Abtreibung als Frau.
Würde ich mit einem Mann etwas anfangen, dessen Partnerin abgetrieben hat? Ja, sicher, denn die Frauen pochen ja so auf ihr Recht auf Selbstbestimmung!

w, 37, Ärztin
 
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  • #23
Bei den Kommentaren bin ich ja fast in Versuchung einem potentiellen neuen Partner zu erzählen, dass mal vor x jahren ein Schwangerschaftsabbruch (so nennt man dass nämlich heute) stattgefunden hat. Dann würde sich schnell die Spreu vom Weizen trennen und man wäre getrost die ganz bigotten los.

Besonders schön fand ich diesen Kommentar: "Würde es mir verschwiegen und käme später dann doch heraus (tut es eben fast immer irgendwie)" Ja klar, träum weiter! Ich kenne unzählige Akademikerinnen und Akademiker in deren Beziehungen schon eine Schwangerschaft - aus dem einen oder anderen Grund - abgebrochen wurde und ich bin mir sicher, dass die darauf folgenden Partner davon absolut nichts mitbekommen. Ein besonders schönes Beispiel dafür ist eine Architektin die gerade das 4 Kind von ihrem erzkatholischen Ehemann bekommt (aber was er nicht weiss macht ihn nicht heiss).
 
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  • #24
Zum Beispiel eine körperliche oder geistige Behinderung des Kindes.

Da muss ich auf das heftigste widersprechen. Für mich ist das definitiv kein Abtreibungsgrund, und wenn eine Frau eine Abtreibung aus diesen Gründen für gerechtfertigt hält, dann möchte ich sie nicht als Partnerin haben.
Wer schonmal mit Behinderten zu tun hatte weiß, dass da oft einfach nur ein erfülltes und glückliches Leben (wenn auch unter erschwerten Umständen) abgetötet wird.
Ich weiß, ich liege da nicht im gesellschaftlichen Mainstream, aber für mich sollte das unter Strafe gestellt werden. Deshalb möchte ich auch keine Freundin, die so etwas tut (und sie mich hoffentlich auch nicht, denn das würde ja bedeuten, dass sie kein Problem damit hat, dass ich sie verachte, das wäre erbärmlich).
 
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  • #25
Da geht es mir gar nicht. Es war damals die vielleicht richtige Entscheidung. Ich kenne keine(n) im auch nur entfernten Bekanntenkreis, der/dem eine so weitreichende Entscheidung leicht gefallen ist.

Ansonsten zu einigen Vorrednern hier:
- kein Verhütungsmittel ist unter allen Umständen zu 100% sicher, trotz hoffentlich beidseitigen gewissenhaftem Umgangs.
- eine Frau wird nicht von alleine schwanger, ist die Beziehung auch nur halbwegs gefestigt, wird der Schritt zu einer Abtreibung ein gemeinsamer sein. Oder auch die Entscheidung dagegen.
- Freigabe zur Adoption ist nicht für alle ein annehmbarer Weg
- einer Frau grundsätzlich Skrupellosigkeit zu unterstellen, wenn sie sich für eine Abtreibung entscheiden hat, ist extrem leichtfertig. Vermutlich sind das genau dieselben Stimmen, die dann laut tönen, warum ausgerechnet diese Frau unbedingt ein Kind austragen mußte.
- auch wenn es den Horizont mancher überschreitet, es gibt leider Männer, die Frauen zu einer Abtreibung nötigen.

Es ist immer unglaublich leicht, moralisch zu sein, wenn einem selbst keine Zwangslage droht.
 
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  • #26
Ja, sicher, denn die Frauen pochen ja so auf ihr Recht auf Selbstbestimmung!

w, 37, Ärztin

Damit triffst du imho den Nagel vollkommen auf den Kopf. Die Entscheidung, so schwierig sie auch ist, für oder wider einer Abtreibung liegt alleine bei der Frau.

Dann muss sie jedoch auch vollkommen alleine dafür die Verantwortung übernehmen, und dazu zählt eben auch dass sie aufgrund ihrer Entscheidung evtl. von einigen Männern als potentielle Partnerin ausgeschlossen wird.
 
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  • #27
Eure persönliche Meinung in Ehren, aber da wird ein Zellklumpen ausgeschwemmt, der mit "Leben" nicht nicht viel zu tun hat.

Auch deine Meinung sei dir unbenommen. Jedoch wird der von dir angesprochene Punkt, nämlich wo Leben beginnt oder nicht, seit Jahrzehnten in der Ethik heiß diskutiert und kann keinesfalls mit einem simplen Satz wie dem oben zitierten abgespeist werden. Die Gegenseite hat auch sehr gute Argumente. Bitte versteh meine Anmerkung aber nicht als Startpfiff für eine solche Diskussion, das würde den Rahmen sprengen und wir würden mit Sicherheit auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Ich wollte lediglich anmerken, dass das Thema keinesfalls so eindimensional betrachtet werden kann/darf.

Ich denke, man muss hier tatsächlich einen genaueren Blick auf die Beweggründe werfen. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass niemandem eine solche Entscheidung leicht fällt und unter gewissen Umständen könnte ich, obwohl ich wirklich kein Abtreibungsbefürworter bin, auch Verständnis zeigen.

Definitiv kein Verständnis kann ich für "den falschen Zeitpunkt" (bei Frauen in der Altersspanne von ca. 18 - 45) oder bei einer absehbaren Behinderung des Kindes aufbringen. Denn auch "eingeschränktes Leben", wenn es auch mit teils starken Komplikationen für die Eltern einhergehen mag, empfinde ich als schützenswert.
 
  • #28
Eine Freundin von mir hat ihr Kind vor über 20 Jahren zur Adoption frei gegeben, weil sie erst 16 war,
Eine enge Freundin von mir hat mit 18 ihr Kind bekommen, trotzdem noch ein Superabitur abgeliefert. Es war das einzige Kind, das sie medizinisch jemals bekommen konnte. Ihre Eltern zogen es überwiegend auf. Ich möchte nicht wissen, wie sie heute leiden würde, wenn sie nicht einmal dieses eine Kind hätte haben dürfen, sie ist schon ziemlich getroffen, nicht mehrere zu haben. Ihr Mann mag diesen Sohn, auch wenn es nicht sein Kind ist. Mit einer Abtreibung und ganz ohne Kinderkontakt wäre er schlechter zurecht gekommen.
Das Leben ist einfach nicht so planbar, wie moderne Menschen das gern hätten.
 
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  • #29
Ein Embryo ist kein Zellklumpen - das zu behaupten, ist eine unerhörte Kaltschnäuzigkeit - sondern ein im Entstehen begriffenes menschliches Wesen.
Dennoch ist Abtreibung kein Tötungsdelikt und mit Mord gleichzusetzen; das zu behaupten, ist reine Demagogie.

Für mich persönlich wäre eine Abtreibung nur unter ganz extremen Vorzeichen (Vergewaltigung, Gefahr für mein Leben) jemals in Frage gekommen.
Was Andere tun, ist ihre ganz persönliche Entscheidung. Leicht wird die für fast keine Frau sein.

Weder die Kaltschnäuzigen noch die Demagogen haben meine Sympathie. Beide Haltungen sprechen klar gegen jemanden für mich als Partner.
Auf der anderen Seite frage ich micht, warum man so etwas erzählt. Wieso behält man das nicht einfach für sich?
 
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  • #30
Ein Bekannter und seine Ehefrau haben insgesamt 4 Kinder abgetrieben, weil er sie nicht wollte.

Seine Frau hat sich wohl dem Willen gefügt trotz weiterer Kinderwünsche. Er meinte, er wäre der Verantwortung eines weiteren Kindes nicht gewachsen gewesen.

Für mich wurde das ein immer größeres Problem. Für mich hat das was mit Verantwortungsgefühl zu tun. O.K. 1x, Unfall, ... kann ich noooch verstehen. Aber dann gehe ich doch zukünftig anders mit meinem Sexualleben um, oder?

Wir leben ja nicht im Mittelalter ohne Verhütungsmöglichkeiten.

Verantwortung übernehmen in einer Beziehung -egal wie gelebt- finde ich sehr wichtig.
 
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