@#19: Ja, Deine Meinung kann ich vollkommen akzeptieren. Selbstverständlich hat die Einstellung zum Schwangerschaftsabbruch überwiegend mit den eigenen moralischen Vorstellungen und mit dem Wissen um die Vorgänge zu tun. Jedem steht es frei, sich eine Meinung zu bilden und die zu vertreten.
Dennoch, WENN man Argumente für seine Meinung bringt, dann muss es hier auch erlaubt sein, die Argumente zu widerlegen oder zumindest Stellung zu ihnen zu beziehen. Das habe ich getan. Deine Meinung muss davon nicht beeinflusst werden, aber sie könnte, wenn Du erkennst, dass manche Argumente nicht so schlüssig sind, wie sie ursprünglich vielleicht schienen. Darum geht es doch in Diskussionen. Die wertvollsten sind für mich zumindest jene Austausche, in denen ich neue, gute, stichhaltige, überdenkenswerte Argumente entdecke.
Wen Du sagst: "Verhütung ist nie 100%ig sicher und wenn ich schwanger werde, dann trage ich das Kind aus", dann finde ich das absolut konsequent und logisch gedacht. Aber wenn Du sagst, "Verhütung ist nie 100%ig sicher und Wenn **Du** schwanger wirst, dann **musst/solltest* Du das Kind auch austragen", dann halte ich das eben nicht für konsequent, weil die andere Frau sich vielleicht gesagt hat, "Verhütungs ist nie 100%ig sicher und wenn ich trotz aller Vorsicht schwanger werden sollte, dann kann ich immer noch abtrieben anstatt mein Leben zu verpfuschen." Auch das wäre konsequent und logisch gedacht, denn die Möglichkeiten gibt es und sie sind vielleicht in ihrem Moralkodex auch nicht verwerflich.
Insofern gehe ich konform mit #13: Es gibt keine Einheitsmoral und wann immer man mit Moral argumentiert, muss man sich bewusst sein, dass der andere vielleicht eine andere Moralvorstellung hat. Als Partner wäre der möglicherweise inkompatibel, aber als Gesprächspartner muss man dessen Meinung ernst nehmen, zumal seine Moral in dieser Hinsicht ja Dich persönlich überhaupt gar nicht betrifft (im Unterschied zu vielen anderen Aspekten gesellschaftlicher Moral).