Mir fehlt es in dieser Diskussion eindeutig an Argumenten, vor allem von seiten der Menschen, die es besser finden, wenn Kinder von Hetero-Päärchen aufgezogen werden.
Wieso ist das besser?
Ich denke, dass es unabhängig vom Geschlecht ist, ob jemand ein guter Elternteil sein kann. Viel wichtiger ist doch wie stabil, reif und liebevoll ein Mensch ist, der ein Kind aufziehen möchte.
Wenn man der Meinung ist, dass vor allem ein Hetero-Paar die idealen Eltern sein könnten, dann denkt man wahrscheinlich auch in stereotypen Mann/Frau-Kategorien, die da sind: "Frauen" sind liebevoll, warmherzig, kümmern sich, gehen gerne shoppen und schminken sich den ganzen Tag. "Männer" sind rational, durchsetzungsfähig, stehen auf Fußball und können gut einparken...
Meine eigene Lebenserfahrung hat gezeigt, dass dies Klischees sind, die von außen kommen. Schaut man sich Menschen genau an, dann bleibt von diesen Klischees meist nur wenig übrig. Jeder Mensch hat "männliche" und "weibliche" Anteile in sich.
Ich bin der Meinung, dass es bei einem Adoptionsverfahren keine Rolle spielen darf ob ein homo- oder heterosexuelles Paar adoptieren möchte - und zwar zum Wohle des Kindes.
Zum Wohl des Kindes sollte vielmehr sichergestellt sein, dass die zukünftigen Eltern ein in jeder Hinsicht stabiles und liebevolles Elternhaus bieten können unabhängig von der sexuellen Orientierung.
Das, was für viele Menschen als Ideal gilt, nämlich die heterosexuelle, liebevolle Beziehung, die ein Leben lang anhält - das gibt es und gab es nur selten.
Das sture Festhalten an konservativen Normen - ob sie nun kirchlich oder politisch motiviert sind - erzeugt mehr Leid und verhindert sinnvolle Lösungen. Die konservativen Vertreter, die gegen die Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften sind haben leider auch keine überzeugenden Argumente, außer dem Festhalten an irgendeiner fragwürdigen biologischen Bestimmung... und weil es "ja schon immer so war".
Es war eben nicht "schon immer so", sondern es war schon immer "bunt". Nur leben wir mittlerweile eben in einer Gesellschaft, in dem sich alternative Familiengemeinschaften zu Wort melden und ihre Rechte einfordern.
Die "Biologie" ist nicht konservativ und hetero. Die Biologie ist vielfältig - das ist die Realität.