Mann sucht Frau: Partnersuche ähnelt Jobsuche. Kontaktaufnahme im Prinzip vgl. wie Bewerbungsschreiben. Dates sind wie Bewerbungsgespräche.
Man kann nicht mehr zwanglos plaudern oder mailen. Man muß sich bei jedem Satz konzentrieren.
Und höllisch aufpassen, daß er nicht misverstanden wird.
Der Aufwand für die Partnersuche ist m.E. enorm gestiegen. Ich schätze pro Monat: 120 Mails und acht Dates. Um nach einem Jahr eine mögliche Partner/in (via Internet) zu finden.
Einen Job bekommen, wäre für mich viel einfacher.
Denn die Gegenseite (hier Frauen) gibt sich recht unabhängig. So, als ob sie längst nicht soo interessiert sei an einer Beziehung. Es macht den Anschein, daß es den Frauen nichts ausmacht, ggf. jahrelang Single zu sein. Und sie geben sich, als ob die Männer bei ihnen Schlange stehen würden.
Alleine schon der Aufwand bis zum ersten Date. Die Frauen sagen, daß sie Einen treffen möchten. Aber bis es endlich dazu klappt. Bis sie sich konkret dazu entschlossen zu haben.
Und den Frauen nicht "was dazwischen" kommt, wie z.B. Geburtstage etc. im Freundeskreis, eigener Urlaub, usw.
Eine Frau meinte bei ihrer dritten Date-Absage, daß sie mich trotzdem unbedingt wieder treffen möchte.
(Wir lernten uns direkt persönlich kennen).
Mich wundert auch die Passivität der Frauen, gerade wegen Dates.
Kaum oder wenig eigene Vorschläge oder Alternativ-Angebote ihrerseits. Der Mann soll alles machen.
Für das erste Date liefere ich ggf. fünf Vorschläge für den Ort, und drei verschiedene Termine.
Nur einen Ort oder Termin vorschlagen, ist viel zu riskant, wg. Absage.
Ich verabredete mich mit einer Frau zum Kinobesuch am Sonntag. Vier Stunden vorher kam ihre Absage via SMS. Ihr sei was dazwischen gekommen. Aber schon bei der Verabredung kamen ihr Zweifel, weil ihr dieses Kino "zu alt" sei.
Also war sie schon lange nicht mehr dort. Weil dort inzwischen kräftig umgebaut und modernisiert wurde.
Und andere Kinos = Action-Filme oder primitive Komödien an dem Tag, fand ich für ein Date unpassend. Davor oder alternativ in einem Cafè fand nicht ihre Zustimmung.
Über meine Partnersuche spreche ich mit Keinem. Das wird ggf. als hysterisches Gejammer betrachtet ?
In meinem Umfeld und Altersklasse 50+ sind und erwarten die Leute feste Beziehungen.
Wer da Single ist, dem wird unterstellt, daß er was verkehrt macht oder beziehungsunfähig sei ? Oder, daß er Single bleiben wolle.
Partnersuche scheint hier ein Stigma zu sein ? Ich höre kaum von den Leuten, daß sie auf Partnersuche seien. Wenn sich neue Paare bilden, dann machen sie den Eindruck, als ob sie nicht gesucht, sondern sich gefunden hätten.
Mir ist der heutige Aufwand zur Partnersuche zu groß geworden. Ich habe schließlich noch andere Interessen, als meine Freizeit m.o.w. nur für die Partnersuche.
Und (spontane) Ausflüge in den Stadtpark, ins Kino, Cafè, Veranstaltungen etc. - klappen alleine viel leichter und besser. Oder zusammen mit Freunden. Weil ja kein höherer Anspruch.