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  • #1

Änderung der finanziellen Situation innerhalb einer Beziehung?

Wir führen seit über einem Jahr eine unabhängige Beziehung, d.h. jeder hat seine Wohnung und finanziert sich allein. Zusammenziehen stand bisher nicht auf der Tagesordnung.

Nun kann es passieren, dass sich meine Situation drastisch ändert. Im negativen, es könnte bis zu H4 gehen, ohne wirkliche Aussicht auf Änderung. Ich könnte meine Wohnung nicht mehr halten und auch sonst nichts. Ein schulpflichtiges Kind ist auch noch da. Fiasko und Horror pur.

Wie damit innerhalb dieser Beziehung umgehen? Ich erwarte nicht, dass er mich auffängt oder ähnliches. Aber ich fürchte, das wird die Beziehung erheblich beeinträchtigen. Dazu kommt, dass er von der Grundlage her eher ein Besserwisser ist und das in dieser Situation für mich nicht nur unerträglich wäre, sondern das AUS. Bisher lebte ich einen höheren Standard als er. Ich wirtschafte aber schon länger eher sparsam, da ich diese Situation befürchtete.

Irgendeinen Job würde ich vielleicht noch bekommen, irgendwas unter 2000 Brutto, was für die Zukunft wiederum null weitere Chance bedeuten würde. Ich habe bereits 50 Bewerbungen geschrieben und die Reaktionen sehr ernst genommen. Mit um die 50 ist es - egal welche Vorbildung - scheinbar unmöglich. Für den beworbenen Bereich bin ich überqualifiziert aber schon eine Weile raus.

Wie würdet ihr das als Partner sehen? Wird man/frau dann aussortiert? Wie wird so etwas bewertet?
 
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  • #2
Eine Partnerschaft, die diese Bezeichnung verdient, sollte derartiges auffangen.

Bei dem "Beziehungs"-Modell, das Ihr lebt, sehe ich schwarz. - Du siehst ihn ja jetzt schon sehr kritisch (Besserwisser,unerträglich). Das wird nicht besser, wenn die von Dir befürchteten Probleme wirklich Realität werden.

Dir alles Gute für Deine Zukunft!

w,49
 
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  • #3
Geld würde für mich keine Rolle spielen, allerdings würde ich niemals eine jeder-für-sich Beziehung führen... am besten noch ein Fähnchen irgendwo auf dem anderen Ende der Deutschlandkarte. Zusammengehören = Zusammenziehen.
 
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  • #4
Unabhängige Beziehung ist für mich was anderes als Partnerschaft. Zu einer Partnerschaft gehört für mich auch das füreinander eintreten in Notsituationen, das sich gegenseitig unterstützten. Bei einer erst einjährigen unabhängigen Beziehung (was ist das?), würde ich das nicht erwarten.

Wenn Du Deine Wohnung nicht halten kannst, ist es doch erst mal für die Beziehung egal: ihr wohnt nicht zusammen und Du ziehst eben in eine andere Wohnung. Wo soll da das Problem liegen. Wenn Du weniger Geld hast, dann wird die gemeinsame Zeit, wie auch Dein ganzes Leben etwas preisgünstiger ausfallen müssen.

Wenn der Dir mit Besserwisserei auf den Keks geht, statt Dich moralisch zu unterstützen, dann schieß ihn in den Orbit, denn Du brauchst keine zusätzlichen Ballast.
 
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  • #5
Tut mir leid, dass es bei dir im Moment nicht so gut läuft und dass du dir so viele Sorgen machst.

Ob die Sorgen bzgl. deiner Beziehung berechtig sind, dazu könnte ich nichts sagen, weil du über deinen Partner und eure Beziehung ja kaum etwas schreibst.

Wird man/frau dann aussortiert? Wie wird so etwas bewertet?

Jede richtige Beziehung ist einzigartig.
Meine Denkweise ist das allerdings nicht, jemanden wg. beruflicher Schwierigkeiten geringzuschätzen bzw. "auszusortieren" und ich möchte auch nicht mit einer Frau zusammen sein, die so denkt.
Würdest du denn deswegen aussortieren wenn es andersherum passiert? Manchmal projeziert man ja seine eigene Denkweise auf den anderen, was ich dir aber nicht unterstelle.

Viel Glück!

m
 
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  • #6
Wie das in Beziehungen ist, kann ich aus eigener Erfahrung nicht berichten, aber so genannte Freunde schmieren es einem schon mal aufs Butterbrot, wenn man weniger erfolgreich ist als sie. Bei Meinungsverschiedenheiten geht das auch schon mal unter die Gürtellinie, ála: wenn man doch so schlau ist, müsste man doch auch mehr verdienen. Wenn dein Freund sowieso schon ein Besserwisser ist, dann trenne dich lieber jetzt schon, bevor du ihm Gelegenheit zu solchen Totschlagargumenten gibst.
 
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  • #7
Die FS:

Es gab schon so ein paar Punkte in der Beziehung, die mich daran zweifeln lassen, dass mein Freund verbindlich ist. Bisher profitiert er eher von mir. Er geht Problemen gern aus dem Weg. Ist kein Mann, der über Zukunft redet, geschweige denn plant.

Noch ist es ja nicht so weit. Ich kämpfe ja auch noch dafür, dass es anders kommt. Ich meine meine Situation. Aber es ist vielleicht der Punkt, an dem man drüber nachdenkt, ob das eine Zukunft hat. Ihm dürfte klar sein, dass es schlecht laufen kann, wie schlecht, das kann ich allerdings nicht einschätzen. So deutlich war ich nicht.

Ich mache mir auch mehr Gedanken darüber, ob ich Hilfe annehmen würde, sofern sie denn überhaupt angeboten würde. Sicher wäre das der Punkt, wo man über zusammenziehen reden müßte. Wenn es dann nicht geschieht, dann eher nie mehr. Zumindest ich würde es dann zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr machen.

Es ist einfach etwas anderes, wenn so etwas nach jahrelangem Zusammenleben passiert oder eben jetzt. Er sagt, er liebt mich, manchmal erscheint es mir sogar wahr - aber - da gibt es eben diese Zweifel. Er hat sich noch nie selbstlos um Jemanden gekümmert, Vertritt die Einstellung, ihm schenkt auch keiner etwas. Ebenso muss man mental allein klar kommen können. Das sind Einstellungen, die in meinem bisherigen Leben so nicht waren. Solange ich eigentständig daneben stehe, kein Problem... aber...es gibt eben auch diese anderen Möglichkeiten.

Es gab bisher keinen Mann, neben dem ich so gern einschlief. Aber es gab andere Männer, die geistig mehr zu mir passten. Er ist in manchen Dingen unberechenbar, sein Verhalten kühl. Ich bin warmherzig, von Natur aus. Kann oft seine fehlende Empathie nicht nachvollziehen. Menschliche Schicksale beruhen für ihn ausschließlich auf eigenes Verschulden. Selbst bei tätlichen Übergriffen, denkt er, man kann sich ja wehren. Er macht auch alles mit sich allein aus. Er hat zwar langjährige Freunde, sie tauschen sich aber nicht über Inneres aus.

Vielleicht kann ich das Männerdenken nicht nachvollziehen und bin deswegen so kritisch. Er verbringt die meiste seiner Freizeit mit mir. Übertrieben hilfbereit und gebend war er nie. Da ich sehr eigenständig bin, geht dieses Defizit aber unter.

Ich muss das für mich klären, da ich auch Klartext mit ihm reden muss... zumindest, wenn es Zukunft hat. Aber wie soll ich das machen?
 
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  • #8
Normalerweise dürfte eine Arbeitslosigkeit kein Grund sein, aussortiert zu werden. Es tut mir natürlich sehr leid, dass Du jetzt in so eine schwierige Situation gekommen bist.

Du schreibst auch, dass er ein ziemlicher Besserwisser ist, sowas geht gar nicht. Überlege gut, ob Du Dir sowas weiterhin antun willst.

w
 
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  • #9
Jopp, bloß nicht zusammen ziehen und von ihm abhängig werden! Da hast du A) nichts mehr zu sagen und B) sieht es für euch beide noch dusterer aus! Alleine bekommst du wenigstens noch Zuschüsse, wenn du deine Wohnung nicht halten kannst. Wenn ihr zusammenzieht, dann bist du das Hausfrauchen von deinem Mann und bekommst kein Harz4 mehr. Daran solltest du denken. Außerdem habt ihr gemeinsam weniger Geld, als wenn jeder für sich alleine wirtschaftet. Das hat sich an etlichen Beispielen so gezeigt.
 
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  • #10
" Er geht Problemen gern aus dem Weg. Ist kein Mann, der über Zukunft redet, geschweige denn plant".

"Aber es ist vielleicht der Punkt, an dem man drüber nachdenkt, ob das eine Zukunft hat. Ihm dürfte klar sein, dass es schlecht laufen kann, wie schlecht, das kann ich allerdings nicht einschätzen. So deutlich war ich nicht"

Liebe FS
ich sehe neben deine bedruckende Alltagsprobleme, ein riesend Problem in eurer Beziehung: Nämlich eine mangelnde Kommunikation von beiden Seiten. Ihr spricht nicht miteinander! Woher kommt das? Vertraut ihr euch nicht?, habt ihr Angst eure "Schwächen" zu zeigen, euch auf einander einzulassen und daher irgendwie eine tiefe emotionale Verbindung und Verbindlichkeit einzugehen? Das ganze hört sich wieder so an, wie "Wasch mich auf mach mich nicht nass". Im Grunde genommen ist das ein Gutwetter Beziehung.
Mit dem Partner sollte man sich als erstes über alles reden können, über Sorgen, Ängste und der gleichen.... Wo ist die Geborgenheit bei euch?.. und damit meine ich nicht in finanzieller Hinsicht.
Unabhängige Beziehung hin- oder her, aber die Tatsache, dass Du Angst hast von deinem Partner aussortiert zu werden und als Minderwertig betrachtet zu werden sollte es schlecht laufen, zeugt nicht von einer liebevollen Miteinander..
Liebe FS...Du bist sicherlich eine starke und mutige Frau, die im Leben vieles alleine schaffen mußte, und damit verdienst Du wirklich einen Partner, der zu Dir in allein Lebenslagen steht.
Rede einfach Klartext mit deinem Partner, erzähle ihm von deinen Ängsten was die Zukunft betrifft und schaue ob er damit fertig werden kann, oder nicht. Daraus kannst Du dann deine Schlüsse ziehen.
Ich wünsche Dir viel Kraft und, dass alles gut läuft...
Viele Grüße
W 42 (nicht Muttersprachlerin)
 
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  • #11
Das klingt natürlich gar nicht gut. 50 und w ist aber für gute Jobs tatsächlich aussichtslos. Kenne Personaler, die schauen dann schon gar nicht mehr näher in die Bewerbung rein, sobald sie das Alter gesehen haben. Ansonsten mal Ehrenamt oder Zeitarbeit versuchen. Auf der anderen Seite kenne ich auch paar Hartz-Empfänger/Aufstocker und Geringverdiener, die alle sehnsüchtig nach einer Partnerin suchen. Denke, da dürftest Du recht schnell fündig werden.
 
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  • #12
Liebe FS

was ist das nur für ein Mann der dich aussortiert ? Ihm Beiboot hat er dich ja schon.

In der Politik wird viel schwadroniert von Arbeiten bis 67. Alle sind ja immer fitter ! Die Realität sieht aber so aus dass ab 50 alles aussortiert wird was nur geht. Der Jugendwahn ist noch nicht weg. Lieber holt man Frisches rein, das kostet weniger. Notfalls aus Spanien. Wieso ein Controller mit 55 nicht mehr taugt muss mir einer erklären. Die meisten Leute werden mit den Jahren besser, nicht schlechter in ihrem Gebiet. Wenn das Gehalt für Junge einen Preisvorteil bietet muss drüber nachgedacht werden die Alten nicht so hoch zu bezahlen dass sie chancenlos werden. Jung sein ist an sich kein Vorzug.

Ehrenamt: in deiner Lage keine Lösung. Einsam bist du ja nicht ! Zeitarbeit führt zum Ausbrennen wenn länger als 1 Jahr. Du kommst nie da an wo du hinwillst: in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis, gleichgestellt. Du bist immer die arme Sau mit Rolltreppenverträgen. Es kann aber nicht schaden wenn du mal private Arbeitsvermittler einschaltest und viele Initiativbewerbungen in Person machst. Ich habe die Personaler immer persönlich besucht. Es ist schwer und peinlich einem Menschen ins Gesicht zu sagen dass er nicht gefragt ist. Eine anonyme Bewerbung lässt sich viel leichter wegklicken als ein Mensch der vor dir steht und dir einen Vorschlag macht wie Probleme besser gelöst werden könnten.
 
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  • #13
Wir führen seit über einem Jahr eine unabhängige Beziehung, ...
Alles was du bisher über deinen Bekannten geschrieben hast passt eher zu einer Affäre, als zu einer Partnerschaft.

Ich denke, wegen deinem Bekannten brauchst du dir keine Sorgen machen, eure Affäre wird an deiner Privatinsolvenz(?) nicht scheitern. Voraussichtlich wirst du auch H4 beantragen, in eine andere Wohnung ziehen, und ein bescheideneres, aber gesichertes und sorgenfreies Leben führen. Und ab und an triffst du deinen Liebhaber und lässt dich verwöhnen.

Du solltest jeder Situation etwas positives abgewinnen können. Ein Liebhaber ist viel besser als gar kein Sex. Und du solltest auch bedenken, nicht alle Arbeitnehmerinnen dürfen sich über 2000.- Brutto freuen. Vielleicht solltest du auch ein klein bisschen demütiger werden. - Und dann besteht ja immer noch die Möglichkeit, dass dir der Richtige über den Weg läuft, oder dass du einen anderen Job bekommst.

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  • #14
Liebe FS,

Du bist schon selbst verantwortlich für das Beziehungsmodell, das Du lebst. "In guten wie in schlechten Zeiten..." ist etwas anderes. Tut mir leid für Dich, aber das Risiko, dass diese "Partnerschaft" Dich im Ernstfall nicht tragen würde - das wusstest Du doch schon länger, oder?

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  • #16
Sorry, aber viele Menschen in Deutschland können von "irgendwas unter 2000 brutto" trotz Vollzeitstelle nur träumen! Manche haben echt Luxusprobleme.

Mach' Dir jetzt mal selbst vom schlimmsten Falle ausgehend nicht so eine Panik wegen dem Finanziellen, liebe FS.Ich weiss, das ist einfach gesagt, aber im schlimmsten Falle wirst Du Dir höchstens ggfs. eine günstigere Wohnung suchen müssen, aber das ist ja nun wirklich kein Problem, das im Vordergrund stehen sollte und kann auch längerfristig ein Vorteil für Dich sein.Aber das steht ja auch noch in den Sternen...

Weniger als 1200 Euro würdest mit Kind nicht haben, eher sogar noch etwas mehr; wenn es auf H4 hinauslaufen sollte.Deine Miete und Deine Umlagen würden gezahlt, so dass Du auf der sicheren Seite bist und zumindest keine Sorgen haben müsstest, auf der Strasse zu stehen.Ausserdem bist Du in diesem Falle mit Deinem Kind auch krankenversichert, und kannst einige Vergünstigungen in Anspruch nehmen.Es wird sicherlich kein Freudenfest, aber so dramatisch auch wieder nicht, dass Du deshalb schlaflose Nächte haben musst.Es gibt wirklich berufstätige Menschen, die leben von weniger.Das nur mal zur Beruhigung für den worst case.Irgendwie wirst Du Dich da auch mit 50 J. wieder rausarbeiten können, und wenn Du Dich mit Hilfe des Jobcenter ggfs. selbständig machst o.ä. Ich drücke Dir aber natürlich die Daumen, dass Du hier das Schlimmste noch abwenden kannst.

Die grösste "Baustelle" sehe ich Deiner Erzählung nach ehrlich gesagt in dieser lieblosen Beziehung... als Aussenstehende frage ich mich, was hält Dich denn eigentlich bei diesem Mann? (ausser dass Du gerne neben ihm einschläfst).Von Gefühlen oder gar Liebe liest man nichts... ? Oder habe ich etwas überlesen?LG w,ü40
 
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