Oh, Frederika (zu Nr.5): Manchmal lese ich Deine Ausführungen ganz gerne, aber gelegentlich stört auch der sich quasi-allwissende Ton - wie in diesem Beitrag auch.
Allein erziehen ist nicht an sich "ein Übel", sondern wie hier auch einige Frauen schreiben, eine Situation und Form von Familie, die sich eben ergeben kann und die die meisten doch gerne wieder in eine "normale Form" überführen würden mit einem anderen Partner.
Mit "leichtfertig eine Familie planen" hat das aus meiner eigenen Erfahrung und im jahrelangen ehrenamtlichen Umgang mit Allein Erziehenden (auch Vätern ind dieser Situation)oft wenig zu tun. Und wenn zwei NICHT mit dem klassischen Satz "wir trennen uns nicht WEGEN der Kinder" zusammen bleiben, obwohl es nicht mehr "funktioniert" , ein Partner Nebenbeziehungen hat, die Mutter schlägt usw., dann schadet das m.E. den Kindern mehr als klare Verhältnisse.
Zugegeben. Wenn ich, wie neulich abends bei "Ich kann Kanzler" eine gut Mitte Zwanzigjährige erlebe, die vier Kinder hat, kommt mir doch auch der Gedanke, dass etwas weniger Weitsicht im Spiel gewesen sein KÖNNTE - aber wisssen wir's??
Meine eigene "Geschichte" war so, dass ich mit 29 eine Gebärmutter.OP hatte wg. Zellwucherungen und danach die Aussicht auf Schwangerschaft recht gering war. .Viele Jahre wünschte ich mir eine "normale Familie" und gab den Gedanken dann auf. Als ich mit 40 trotz Vorsichtsmaßnahmen (ich selbst durfte nach der OP keine Pille oder Spirale nehmen) von einem Menschen schwanger wurde, den ich schon länger kannte, freute ich mich trotz mancher Bangigkeit dann sehr auf das Kind - während er (eben einer der "älteren Semester") alles ablehnte und sich distanzierte.
Hatte ich meinem Kind eine stressige "Familiensituation" unter ungünstigen Vorzeichen bieten, formal zusammenziehen, heiraten sollen - und es mitstressen? (Auch meine Eltern drängten zunächst auf SOG. "ordentliche Verhältnisse FÜR DAS KIND"...)
Ich habe meinen Sohn allein erzogen, war "nebenher", auch im sog. Erziehungsurlaub, in einem anspruchsvollen Beruf tätig (und das ohne jetzt aktuelle "Prämien", Früherziehungsmodelle und Co. und auch ohne Familie drumherum usw.), aber kriegte das irgendwie hin,auch wenn ich gelegentlich nachts heulte und mich ausgelaugt fühlte, bemühte mich aber, eine wenn nicht immer "starke", so doch authentische Mutter zu sein UND bemühte mich auch immer wieder, dass das Kind nach Möglichkeit Kontakt zum Vater hatte und behielt - für mich ein Kraftakt. Dazwischen hatte ich fast 8 J. lang eine Partnerbeziehung, die leider zerbrach (und deshalb bin ich bei EP gelandet, weil ich mich mit 50+ nicht als tatternde, welke Greisin sehe - siehe andere threads.)
Doch wenn ich nun meinen Sohn mit knapp 17 anschaue und erlebe wie er die Möglichkeiten umsetzt, die ich ihm mit auf den Weg gegeben habe, die er gesehen hat, wie er nun selbst reflektiert, dass er einen festen Mittelpunkt/Mutter hatte (und auch immer wieder den WE-Vater) und sagt, dass es so, wie es gegangen ist, für ihn OK ist, dann meine ich, kann der damalige Weg der "klaren Verhältnisse" (auch, um das Kind aus dem Partnerstress weitgehend rauszuhalten)nicht ganz daneben gewesen sein....
Sicher ist mein Weg eine eher "unübliche" Variante, in VIELEM. Und auch ich wäre lieber NICHT allein erziehend gewesen. Aber ich achte alle Menschen, die trotz Schmerzen der Trennung/Entscheidung usw. lieber klare Linien suchen, statt die Kinder (weiter)mit in einen Partnerstress zu ziehen, den die Kinder weder verursacht, noch zu verantworten haben und der ihnen schadet. DAS ist für mich eher eine erwachsene Art zu handeln, als "wegen Kindern" (oder Firma oder/u. Finanzen in manchen Fällen)"zusammen" zu bleiben.
Ich wünsche Dir, Frederika, dass Du alles weiterhin so im Griff hast und Dir das "Übel" (Deine Worte) des Allein erziehens, die Kraftanstrengung, die Spagate auf manchen Ebenen.. erspart bleiben.
Und allen anderen (auch Dir, Fräulein Smilla)alle Liebe für den weiteren Weg.
Ylva