Ich bin 54 und wollte immer Kinder haben. Es hat nicht geklappt und ich werde immer ein bisschen unglücklich darüber sein. Das Leben hatte leider etwas anderes mit mir vor.
In den 70er Jahren, als ich jung war, kam die Pille auf und dazu war es absolut out zuzugeben, dass man, wenn nicht jetzt, doch irgendwann mal Kinder haben möchte.
Ich gehörte zu den wenigen, die immer dazu gestanden haben, sehr gerne Kinder haben zu wollen. Viele meiner Freundinnen, die damals auch laut dagegen waren, haben am Ende doch noch Kinder bekommen. Wenn auch spät.
Bei mir war es so, dass man damaliger Partner (die Jugendliebe) immer sagte, warte noch, erst mal das Studium, dann die Karriere und wenn genug Geld da ist kriegen wir die Kinder. Die Beziehung ging nach 14 Jahren in die Brüche. Für mich standen von da an alle Möglichkeiten offen, noch den passenden Mann für meine Kinder zu finden, glaubte ich. Er kam aber nicht und ich gehörte nie zu den Frauen, die Kinder um jeden Preis haben wollten. Nach dem Motto, mit oder ohne Mann, ganz egal.
Ich wollte immer Kinder, die aus Liebe gezeugt worden wären und nicht aus rein egoistischen Motiven. Denn sie haben es verdient, dass man zumindest versucht, ihnen eine intakte Familie zu bieten. Was sagt denn eine Mutter zu einem Kind, dass sie von einem Mann bekommen hat, den sie nie geliebt hat, mit dem sie nur der Zeugung wegen zusammen war?
Ich wollte auch nicht von vorherein allein erziehend sein und ich bin auch nie "aus Versehen" schwanger geworden, obwohl ich kaum die Pille genommen habe. Nun, vielleicht hätte ich gar keine Kinder bekommen können. Wer weiß.
Am liebsten wäre mir jetzt ein neuer Partner mit Kindern. Vielleicht bekomme ich dann ja eines Tages noch Enkelkinder. Mir würde es gefallen.
Ich bin ziemlich sicher, dass es nicht wenige Frauen in meiner Generation gibt, die es insgeheim bereuen oder bedauern, sich einst bewusst gegen Kinder entschieden zu haben. Frau muss sich das wirklich gut überlegen.