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  • #1

An die Frauen: Wann macht Ihr Eurem Partner eine filmreife Szene?

Beziehungen bieten reichlich Konfliktstoff, z.B. unterschiedliche Vorstellungen von Treue, gemeinsam verbrachter Zeit, Aufmerksamkeit, Nähe, Gewohnheiten, um nur einige zu nennen.

Mich interessiert nun: in welcher Situation haben die Frauen ihrem Mann eine "Szene" mit lautstarken Wortgefechten geliefert?
Wann habt Ihr es vorgezogen, sein Verhalten schweigend zu tolerieren?
Wie reagierten dann jeweils die Männer?

An die Männer: wie kam das Verhalten der Frau bei Euch an?
Wie löst Ihr Ungereimtheiten in der Beziehung am liebsten bzw. erfolgreich?
 
  • #2
Szenen mache ich gar keine, lautstarke schon gar nicht. Dann würde man doch ohnehin nicht mehr ernstgenommen werden. Sicherlich kann man sich mal lauter streiten, dann aber meist beide, aber eine "Szene" wäre das dann auch noch lange nicht. Außerdem gehört für mich zum Begriff "Szene" eigentlich auch das Publikum dazu, vor dem man eben jene Szene macht. Das mache ich nun absolut gar nicht. Vor Fremden streitet man sich nicht als Paar. Solche Dinge regelt man grundsätzlich intern.

Wenn mit "unterschiedliche Vorstellungen von Treue" konkretes Fremndgehen gemeint ist, dann habe ich das zum Glück noch nicht erlebt, aber ganz sicher hätte ich ihn einfach rausgeworfen und mich ohne eine Sekunde Verzögerung endgültig getrennt. Dessen bin ich mir ganz sicher. Eine Szene ist dazu gewiss nicht nötig.

Andererseits ist das Gegenteil von "Szene machen" ja nun wahrlich nicht "stillschwiegend tolerieren".

Dazwischen liegen ja noch Welten an Grautönen, von sachlich diskutieren bis regelrecht streiten. Meinungsverschiedenheiten darf es geben und sie müssen ausgetragen werden. Tacheles reden ist mir wichtig, wenn es geht so sachlich und konstruktiv wie möglich, aber der Druck muss raus, die Seele frei werden. Bloß nichts runterschlucken oder einfach nur tolerieren. Das geht gar nicht, finde ich.
 
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  • #3
Mich würde es mal interessieren, wie man alles anspricht, womit man nicht übereinstimmt, dabei keinen Streit aufkommen lässt, nicht kompliziert wirkt und den Mann nicht nervt. Wie geht das?
 
  • #4
Also....Szene machen finde ich schon mal völlig out, käme mir dabei vor wie eine hysterische Kuh. Ja, es kann lautstarke Wortgefechte geben wenn wir uns mal in Rage bringen aber dann sind wir beide laut. Manchmal reinigt ein Gewitter ja auch die Luft.

Im Falle von Fremdgehen würde mir ohnehin erstmal nicht der Sinn nach Reden stehen. Auch ich würde wohl erstmal eine gehörige Distanz zwischen ihm und mir herstellen weil ich genau mit ihm in so einem Moment absolut nicht reden wollte. Das ist aber kein stillschweigendes Tolerieren sondern die Ohnmachtsgefühle die mich in so einem Schreckensmoment einholen würden.

Stillschweigend tolerieren ist ohnehin eine zweifelhafte Art mit unwillkommenen Eigenheiten des Partners umzugehen. Aber wie Friederika richtig sagt, gibt es da ja noch etliche Abstufungen und viele verschiedene Möglichkeiten dies zur Sprache zu bringen ohne gleich eine Szene zu machen.
 
  • #5
Szene? So mit Herumschreien und Geschirrweitwurf?
Nein, so etwas habe ich noch nie gemacht. Ich bin immer weitestgehend sachlich geblieben (ok, manchmal war ich zusätzlich traurig oder beleidigt). Wenn ich eine solche Szene machen würde, dann würde ich mir sehr albern und unecht vorkommen und könnte mich selbst nicht mehr ernst nehmen.
Allerdings ist mein Eindruck auch, dass die jeweiligen Männer meine sachlich vorgetragenen Wünsche oder Kritiken oft nicht wirklich ernst genommen haben.
 
  • #6
Erlich gesagt kommt für mich weder das eine noch das Andere wirklich in Frage. Ich tolleriere kein Verhalten was ich total unangebracht finde aber ein Szene auch unangebracht. Ich verlasse dann die Situation, wenn keine Möglichkeit der Klärung vorhanden ist und kläre das später, wenn man alleine ist. Unterschiedliche Auffassung von Treue, schon komisch da die Definition eigentlich klar ist
 
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  • #7
Szenen haben bei mir immer nur die Männer gemacht.

In der Regel immer, wenn es um eifersüchtige Verdachsfälle ging.
Einer auch mal, als es ums Aufräumen bzw. um den Haushalt ging.

Das war zwar nicht wirklich die Frage, aber immerhin haben sich die Männer bei mir eher wie Weiber aufgeführt. Vielleicht hilft dir das trotzdem.

Die Reaktion? Sich selber soweit zurückhalten, dass man nicht das tut, was man am liebsten tun würde (z.B. dem anderen eine scheuern, damit wieder Ruhe ist. Srrry, aber manch einer hatte es manchal echt übertrieben), sondern erst mal dafür gesorgt, dass die Toberei aufhört und sich die Lautstärke senkt."Kannst du mir mal sagen, was das bringen soll, wenn du so hier rumbrüllst ..."

Danach erst mal ein paar Stunden gar nichts dazu gesagt und geschwiegen, bis sich wirklich jeder wieder beruhigt hat und dann am späten Abend oder am nächsten Morgen das thema noch mal angesprochen.
 
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  • #8
Jenachdem, ich (w 50) kann keine "filmreife Szene" machen, wenn gerade mein Partner laut ist. Ich schaue ihn schweigend zu, höre ihm zu, und frage ihn dann, ob er fertig sei. Wenn er "ja" sagt oder es signalisiert, sage ich ihm, dass ich gern mit ihm sprechen möchte, wenn er sich beruhigt. Wir können auch Zeit dafür lassen. Dann verlasse ich die Situation, bis er sich beruhigt. Aber ich komme wieder auf ihn zu.

Manchmal muss ich auch mit mir kämpfend lachen (ganz unauffällig, aber man merkt es natürlich), während er auf eine Kleinigkeit so ausrastet. Oft merkt er dann auch, dass das eine Kleinigkeit ist, und fängt an mitzulachen.

Ich muss/mag nicht immer wegen Kleinigkeiten diskutieren. Es ist Schade für die Zeit, Energie und Beziehung. Als Erwachsene kann man ja mit einander reden!
 
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  • #9
Wenn ich ernsthaft wütend werde, was wirklich recht selten passiert, werde ich still- jeder empfängliche Mensch merkt, dass es unter der Oberfläche brodelt, ich formuliere druckreif, in jedem Satz drei Konjunktive (untrügliches Anzeichen) und mit äußerster Präzision, sage sehr treffende Dinge, die auch sehr verletzend sein können. Es ist sehr selten schon passiert, dass ein Mann das nicht bemerkt und sein Verhalten nicht verändert hat.

Meine Partner haben immer darauf reagiert, geredet und es ließ sich dann ein Kompromiss finden- weil sie auch schon zugeben mussten, dass ich nun wirklich und ernsthaft einen Grund hatte, sauer zu sein.

Aber die Vehemenz, mit der ich dann "ungnädig" werde, macht so manchem Herrn auch Angst und er fragt sich, ob er es eigentlich mit mir aufnehmen kann... grins... können nur sehr wenige...
 
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  • #10
FS: Ich meine nicht peinliche Szenen, sondern solche mit Substanz - mit Argumenten, Tatsachen, Beweisen, wenn nach Grenzverletzungen zurecht Wut und Aggressivität hochkochen.

Auch höre ich aus Euren Antworten heraus, dass manche zum Lautwerden neigen, andere hingegen einen sachlichen Ton bevorzugen. Vermutlich ist das Typsache, je nach Temperament ....
Klappt das besser, wenn einer der beiden ruhiger ist? Oder fechten die Explosiven unter Euch genauso fruchtbare Diskussionen aus?
 
  • #11
Wenn mich etwas ärgert oder wütend macht, versuche ich zunächst eine sachliche Klärung. Wenn er dann aber schweigt, mauert und/oder sich auf den Standpunkt stellt, er habe in allem Recht, während ich völlig anormal und durchgeknallt sei - ja, dann kann ich mich auch reinsteigern und richtig laut werden - mit Argumenten natürlich, aber auch mit Wut.
 
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  • #12
#7 @ FS:

Fruchbare Diskutionen kann man ja immer durchführen, braucht man nicht unbedingt zu explodieren. In der Tat gibt es aber Menschen, die Impulsiv und emotional handeln. Ich habe gute Erfahrungen mit "Ruhe" gemacht. Mit dem "Ruhebewahren" verletze ich Niemanden, und kann mich dann sachlich über das Thema austauschen. Ich versuche grundsächlich die persönliche Argumentationen zu vermeiden und eher sachlich zu bleiben (manchmal geht es nicht natürlich). Ich glaube, dass die Paare in einer Beziehung viel mehr mit Ruhe und Humor erreichen können. "Explodieren" hat auch Bißele seinen Platz!
 
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  • #13
Nach dem er nicht treu war, habe ich ganz dezent mal sein Handy fallen lassen. Im nachhinein fand ich es total bescheuert. Aber in dem Moment war ich einfach nicht Herr der Lage. Es hat mich erstaunt wozu ich fähig bin.
 
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