"Alt ist das Wort, doch bleibet hoch und wahr der Sinn:
Daß Scham und Schönheit nie zusammen, Hand in Hand,
den Weg verfolgen über der Erde grünen Pfad.
Tief eingewurzelt wohnt in beiden alter Haß,
daß, wo sie immer irgend auch des Weges sich
begegnen, jede der Gegnerin den Rücken kehrt."
Goethe, Faust 2, III. Akt
Ich will nicht unverschämt sein, doch dieses Zitat dürfte auch hier für beide Seiten der Geschlechter gelten.
Ob ich als gutaussehend eglten kann, weiß ich nicht; relativ betrachtet wohl nicht, da man immer irgendwo jemanden treffen wird, der besser aussieht; das gilt auch für Frauen. Allein absolut betrachtet, bin ich mit mir und meinem Aussehen zufrieden.
Weil aber nach meiner - wenn auch subjektiven - Erfahrung viele Frauen dieses Thema überbewerten, da sie lieber den gebildeten, kultivierten und tiefsinnigen Mann (nur) unter den für sie gutaussehenden Männern auswählen möchten, habe ich mich zurückgezogen.
Umgekehrt gibt es auch vielegutaussehende Frauen, die nur gutaussehen, also eine geistige leere Schale darstellen. Als ob ein Mann mit Geist sich mit irgendein Lieschen oder Blondchen zufrieden gibt; hauptsache es sieht schön aus.
Die Erkenntnis, dass manche Träume nicht realisiert werden können, haben mich veranlaßt, das Feld der Online-Kontaktaufnahmen einzufrieren. Warum soll ich meine wertvolle Zeit vergeuden, um einer Frau im Internet hinterherzulaufen, die sich vielleicht als Fatamorgana oder als ein Phantom entpuppt?
Beruflich erlebe ich es jeden Tag, dass es viele Menschen gibt, die durch eine Beziehung, die sich später als eine bloße kurzfristige Episode entpuppt, eher in ein Unglück stürzen. Für mich ist dies ein Fingerzeig gewesen, mein eigenes Leben als Single sorgfältig zu überdenken. Ich sehe es als eine Bestätigung, dass es für mich besser ist, alleine zu bleiben. Ich spare damit sehr viel Zeit, Geld und noch mehr Nerven. Für die vage, unbestimmte und nur potentielle Chance, mir durch eine Partnerschaft etwas Abwechslung in mein Leben zu bringen - man möge für die etwas abwertenden Worte Nachsich üben, aber es sind gerade keine besseren zur Hand - bin ich heute, nach fast 50 Jahren nicht mehr bereit, mein persönliches Glück aufzugeben; und ich erliege nicht den Irrtum, durch eine Partnerin mein Glück vielleicht erhöhen zu können.
Vielleichtbin ich in der glücklichen Situation, dass ich keine Probleme habe, alleine zu sein und auch keine sexuellen Bedürfnisse nach einer Frau habe; in meiner Altersklasse wird die Auswahl wegen bestimmter Kriterien ziemlich gering und für eine wesentlich jüngere Frau habe ich keine Ambitionen.
So lebe ich in einem selbst entworfenen Haus, fahre ein schönes Auto, das wegen meines Singledaseins nur 2 Sitze hat und kann tun und lassen, wie es mir gefällt und bin dabei absolut glücklich.
Beste Grüße, M 47 Jahre