#8 Frederika
Es ist aber so, liebe Frederika, daß auf ostdeutschem Gebiet etwa 80% der Bevölkerung aus Atheisten besteht. Nicht DAS ist beklagenswert, sondern ihre Überheblichkeit im Umgang mit Andersdenkenden. Sie wissen nicht das Geringste über Religion, aber sie meinen.... Deshalb klingt es so naiv und unbeholfen, wenn sie sich über theologische Dinge auslassen. Das Alte Testamen ist für sie ein Märchenbuch. "Die Schlange kann sprechen? Ha,ha,ha..." Aber für Philosophen ist es eine der ältesten Kulturschriften der Menscheit. Die Geschichten darin sind Themen und Fragen nach dem Sinn des Lebens in einer symbolhaften Form, die die Geisteswissenschaften immer noch beschäftigen, weil noch niemand auf sie eine zufriedenstellende Antwort geben konnte. Wie entstanden Verführung, Lüge, Scham? Wie kam der Mord in die Welt? Um Gottesgläubigkeit geht es gar nicht beim Studieren dieser Texte. Der Ostdeutsche hatte den Marxismus mit dessen Wissenschaftsgläubigkeit. Um Aufklärung sind außerdem auch Soziologie, Philosophie und germanistik bemüht. Es gibt nicht nur Naturwissenschaften und die Bibel ist von zu Hause aus gar nicht ihr Gegenstand und Forschungsfeld.
Es gibt auch eine Diskrepanz im sozialem Verhalten zwischen Ost- und Westdeutschen, die u.a. auf die Abwesenheit der Religionsunterricht in der DDR zurückzuführen ist. Nicht der Atheismus ist das Problem, sondern das, was dieser staatlich verordnete Atheismus aus den Menschen machte, sprich die speziell ostdeutsche Vatiante des Atheismus. Es macht daher einen großen Unteschied, ob der Atheist aus West- oder aus Ostdeutschland kommt. Das ist zu spüren in einschlägigen Unterhaltungen.