Eine Liebesbeziehung ohne sexuelles Begehren ist für mich keine!
Für mich auch nicht. Aber es zeigt sich ja, dass durchaus viele Paare zusammenbleiben, obwohl sie sich gar nicht mehr begehren.
Ich denke, was Xenia umtreibt, ist das Gefühl von Frauen, wenn sie selber noch nicht entdeckt haben, dass auch sie nach anderen Männern gucken: Sexuelle Erregung und erotisch finden sollte durch die Partnerin hervorgerufen sein.
Unterm Strich sieht das für mich so aus, als wäre es ein Kontrollwunsch und vielleicht auch Besitzenwollen der Erregung des Mannes in einem narzisstischen Sinne. So in Richtung "keine Götter neben mir".
Wenn man Sexuelle Begierde und Liebe nicht trennen kann, weil man das nicht kennt, erscheint jede andere Sache oder Person, die den Partner anmacht, als Bedrohung. Und ja, es geht ja auch um Treue, aber ich seh das entkoppelt von der Erregung durch andere Menschen. Denn um treu zu sein, muss man meiner Ansicht nach nicht so drauf sein, dass man
nur den Partner attraktiv findet, sondern es ist eine Frage, ob man triebgesteuert durch die Welt rennt und jeder "Anregung" nachgeht und ob man Menschen nur als Objekt sieht. Soll heißen, wenn ich einen Mann mit schönen Beinen und attraktiv geformten Hintern sehe (Objekt), heißt das noch lange nicht, dass ich mit ihm Kontakt haben will, um auszutesten, ob was laufen könnte, weil ich jedes Objekt besitzen muss. Und das liegt nicht daran, dass er vielleicht kein für mich schönes Gesicht hat, sondern es ist für mich eine ganz andere Schublade als die, in der
Versuchungen liegen würden, und die leer ist, wenn ich einen Partner habe, mit dem ich ein erfülltes Sexleben habe. Dann fällt mir der Mann mit dem schönen Körper auch auf, aber die Sexualität ist gekoppelt an das Erleben mit dem Partner. Ich denke, das wird von manchen umschrieben mit "gegessen wird zu Hause". (Vielleicht bedeutet der Satz aber auch "ich würde ja gern, aber darf nicht", keine Ahnung.)
Also ich denke, wenn der Mann die Partnerin nicht nur als Objekt sieht, das beliebige Eigenschaften haben könnte, Hauptsache, es erregt ihn, dann ist er auch treu in sexueller Hinsicht. Das wäre für mich auch Liebesfähigkeit.
Was Verlieben angeht, also echte Liebesaffären, so spielt da viel mehr rein als Sex, dh. in der Beziehung wird eine Menge mehr fehlen, die Affäre aber wird meist nur als sexueller Betrug gesehen.