G

Gast

Gast
  • #31
@29 ja bitte, damit ich es auch endlich mal kapiere, wie ein phobiker tickt. ich selbst kann mir das nämlich gar nicht vorstellen, da bindungsfähig und -willig.
 
G

Gast

Gast
  • #32
@29
wo bleiben denn nun die Antworten?? Vielleicht auch mit einer kleinen Auswahl der originellsten Ausreden, denen Mann sich dann so bedient :)
 
G

Gast

Gast
  • #33
Konkrete fragen beantworte ich dir gerne, wenn du eine detaillierte beschreibung des Denkmusters eines BP haben willst, dann empfehle ich das Buch "Jein".

Zum Thema Ausreden: da gibt es nicht viele. Meine derzeitige Freundin weiß Bescheid. Habe sie darüber aufgeklärt und eine Therapie angefangen. Die Erfolge sind mässig. Die meiste Zeit geht es mir enorm schlecht, aber auch sie leidet. Es gibt nichts irritierenderes, als wenn man die Person die man liebt gleichzeit wegen der Gefühle die sie in einem hervorruft hasst.

Nicht alle Phobiker machen es sich "leicht".
 
G

Gast

Gast
  • #34
@32, wenn du auch @29 bist: schildere uns deine situation doch etwas ausführlicher. euer alter, wie lange kennt ihr euch, wie machen sich solche krisen bemerkbar etc.

du hast uns doch in #29 angeboten, uns antworten zu geben.
wär schön, wenn jetzt nicht jeder einzeln fragen müsste. also erzähl einfach mal. die fragen kommen dann schon noch.
 
G

Gast

Gast
  • #35
@#32:
Mir hat geholfen, dass ich versucht habe, mich in die Gefühle zurückzuversetzen, die zu meiner Beziehungsphobie geführt haben. Es ist leicht, sich stark und unbezwingbar zu fühlen, wenn man die wirklichen Gefühle ausklammert, die seit frühester Kindheit mit zwischenmenschlichen Beziehungen verbunden sind. Leicht und locker und flockig über allem zu schweben, Beziehungen nicht nötig zu haben, sich selbst genug zu sein, das ist leicht. Zu fühlen, dass man schwach, hilflos und verzwiefelt war, dass die grundlegendsten Bedürfnisse nicht erfüllt wurden und dass man, anstatt daran zu sterben, gekämpft hat um zur derzeitigen Stärke aufzusteigen, das ist schwer. Wer würde schon die Hand an einen heißen Ofen legen, wenn er genau weiß, wie das schmerzt?
Trotzdem, oder gerade deshalb, will ich denen von damals nicht den Triumpf überlassen, mich für immer und alle Zeit in ihre Niederungen von Ausbeutung, Hass und Zerstörung gezogen zu haben. Auch wenn die "Realität" nicht der Gegenentwurf zur damaligen Welt ist, will ich doch wissen, wie sich eine vertrauensvolle Beziehung anfühlt. Durch ein "Wunder der Natur" ist es mir gelungen, meiner Tochter genau dieses Gefühl zu vermitteln. Ich weiß also, dass es so etwas gibt und dass ich es geben kann. Nun will ich nur noch wissen, wie es sich für mich anfühlt.
Hat Dir das etwas geholfen?
 
G

Gast

Gast
  • #36
#33 an #34: danke für eine erklärung (du bist aber nicht der anbieter, oder?).
finde ich verständlich und nachvollziehbar.

das einzige, was mich aufhorchen lässt, ist die verwendung der worte "triumpf" und "ausbeutung, hass und zerstörung"
irgendwie klingt das für mich so, als wäre beziehung immer noch ein kampf für dich?
wie alt ist deine tochter, dass du so genau weisst, ob du ihr das vermitteln konntest
hast du für dich dieses gefühl wirklich noch nie gespürt?

gut, für mich ist es leicht, so zu reden, weil ich kein beziehungsphobiker bin. aber das wüsste ich doch gerne.
 
G

Gast

Gast
  • #37
Uff! Ja bin der gleiche Poster wie im beitrag 29. Kennengelernt habe ich Miene Freundin schon vor ca. 2 Jahren beim Sport. Zu der Zeit waren wir also noch befreundet und beide in einer Beziehung.

Meinem beuteschema entsprechend haben wir angefangen viel zusammen zu Unternehmen, in der Zeit konnte ich von ihr nicht genug kriegen. Vor ca. Einem halben Jahr wurde der Kontakt dann intensiver und wir begannen uns füreinander zu interessieren. Da ich bereits in meiner zu der Zeit bereits seit drei Monaten beendeten Beziehung gemerkt hatte, das ich nicht wie andere ticke, hatte ich bereits angefangen mich mit dem Buch von Steve Carter zu beschäftigen.

Damals war mir bereits aufgefallen, das ich in jeder beziehung mehr damit beschäftigt war 4-5 Stunden am Tag zu grübeln warum ich Schluss machen sollte statt die Beziehung zu geniessen.
Das ganze fürte oft zu regelrechten Wutanfällen die sich in meinem Kopf abspielten(nicht sehr konzentrationsfördernd im arbeitsalltag).

Damals hatte ich aber nicht die Kraft mich der Sache zu stellen. Die Beziehung habe ich dann aus einem blöden Vorwand beendet. Da ich trotzdem noch Kontakt zu meiner jetzigen ex habe habe ich mitbekommen wie verletzend so ein verhalten ist.

Ich hatte mir geschworen, in meiner nächsten/jetzigen Beziehung alles besser zu machen. Habe schnellstmöglich eine Therapie angefangen, wobei och hier immer noch keine positive auswirkung festgestellt habe.

Meine Freundin ist ein sehr lieber, harmoniebedürftiger Mensch und meines Erachtens die Frau meines Lebens. Trotzdem sind die Veränderungen an meiner Person sobald ich in einer beziehung bin sofort erkennbar. Egal worum es geht(Urlaub/ Bekanntmachung der beziehung im Freundeskreis) all das fällt mir schwer und ist zum Teil nicht machbar. Da ich mich generell
innerlich streube Entscheidungen zu treffen und Verantwortung oder auch Veränderung fürchte stehen Beziehungen generell unter einem schlechten Stern. Außerdem hege ich ein enormes Misstrauen speziell der Frauenwelt gegenüber. Grund dafür ist mein schlechtes Selbstvertrauen, was sich auch in meinem restlichen Umfeld bemerbar macht.

Sorry wegen der Rechtschreibfehler. Schreibe vom Handy aus.

Das kommt immer
 
G

Gast

Gast
  • #38
wie alt seid ihr? woher kommt das misstrauen gegenüber der frauenwelt? schlechtes selbstvertrauen alleine kann es doch nicht sein - musst du denn nicht auch im beruf selbstbewusst sein? oder mangelt es da auch? und wie macht sich dein schlechtest selbstvertrauen in deinem restlichen umfeld bemerkbar? wie gleicht deine freundin deine ängste aus? wie kann sie dem entgegenwirken bzw. wenn du so eine art panikattacken bekommst, wie kann sie die abfangen? wie gehst du mit ihr um, wenn du merkst, dass du wieder angst vor der beziehung bekommst?

schade, dass wir uns nicht direkt unterhalten können, das thema interessiert mich sehr - von einem betroffenen zu hören. ich bin in einer harmonischen beziehung und wir sind beide nicht beziehungphobiker. gerade deshalb interessiert mich das thema so. ich habe ja sonst niemanden, den ich dazu fragen kann. und ich finde toll, dass du so offen schreibst.
 
G

Gast

Gast
  • #39
#34 an #35:
Ich hatte das erste Mal hier geschrieben.

Das liest Du ganz richtig: Beziehung bedeutet für mich (fast) immer Kampf. Meist habe ich das Gefühl, dass ich mich auf etwas einlasse, von dem ich keine Ahnung habe, und mein Gegenüber nicht einschätzen kann.

Die Beziehung eines kleinen Kindes zu seinen Bezugspersonen ist die Grundlage für alle anderen Beziehungen. Wenn es fast keine anderen Möglichkeiten gibt, auch Beziehungen zu weiteren Personen aufzunehmen, z. B. weil nach Außen alles perfekt aussieht und niemand Anlass hat, in das Geschehen innerhalb einer Familie einzugreifen, werden auch keine anderen (positiven) Beziehungsmuster erfahren. Hinter dem schönen Schein kann sich, wie z. B. bei mir, verbergen, dass der Mann einen Sohn, also in gewisser Weise einen Nachfolger sucht, während die Frau allen Widerständen zum Trotz lieber ihr eigenes Leben leben möchte und dazu gehören keine Kinder. In dem Spannungsfeld zwischen dem Paar ist ein Kind, das da zufällig hineingeboren wird und weiblich ist, eine ständige Erinnerung an das eigene Versagen (kann/darf keinen Sohn zeugen ./. kann kein eigenständiges Leben führen und bin durch dieses Balg an einen ungeliebten Mann gebunden).

In einer solchen Situation ist es für ein Kind nicht möglich, eigene Bedürfnisse zu entwickeln, jedenfalls nicht Bedürfnisse, die sich auf zwischenmenschliche Kontakte beziehen. "Unsichtbar" sein, am Leben bleiben und warten, bis man alt genug ist, um sein Glück woanders zu suchen, das sind die einzigen Ziele.

Erst durch die Identifikation mit meiner Tochter (heute 22) habe ich eine Vorstellung davon bekommen, wie es sich anfühlt, Sicherheit und Geborgenheit in der Nähe eines Menschen zu empfinden. Aber erst durch die Beobachtung von Interaktionen zwischen anderen Personen und ihren Kindern konnte ich mich intensiver mit meinen (nicht gelebten) Gefühlen befassen.

Ein von Geburt an Blinder vermisst keine Farben und ein Tauber keine Musik. Dass es eine ganze Welt gibt, zu der ich keinen Zugang hatte, war mir wirklich nicht bewusst. Menschen, die an ihrer Mutter, ihren Eltern oder überhaupt an anderen Menschen hängen, hatte ich immer als unselbstständige, lebensunfähige Jammerlappen gesehen. Wer braucht schon Eltern? Wer braucht schon Menschen? Dass für mich aber Menschen im Grunde immer noch gefühllose Monster sind, ist eine Tatsache, der ich mich immer noch nicht so gerne stelle.

Meine Tochter hat keine Schwierigkeiten, Freundschaften zu knüpfen und Männer für sich zu begeistern. Obwohl sie in jeder neuen Beziehung viele Möglichkeiten für die Zukunft sieht, kann sie jeden Menschen seinen eigenen Weg gehen lassen, gegebenenfalls auch los lassen und sich neuen Menschen zuwenden. Wir haben immer noch eine sehr enge Beziehung und wenn ich mittlerweile auch nicht immer ihre erste Bezugsperson bin, so bin ich doch zumindest die zweite.

Uff, beantwortet das Deine Fragen? Natürlich ist das nur meine Geschichte. Die konkreten Gründe sehen für jeden Beziehungsphobiker anders aus.
 
G

Gast

Gast
  • #40
@37 der Grund warum ich so offen schreibe ist unter andere
der, das man hier im Netz aber auch im Kreis der expartner sieht wieviel schaden BP anrichtet.

Ich bin übrigens 27 und meine Freundin ist 30. Ich bin motiviert das ganze schnellstmöglich in den griff zu kriegen damit ich die Entscheidung ob ich eine Beziehung will endlich mal selbst bestimmen kann und nicht"ferngesteuert".

Mein selbstvertrauen ist tatsächlich ziemlich schlecht, war noch nie eine
kämpfernatur sondern eher ein Angsthase und mamakind.

Im Laufe der Ursachenforschung habe ich einiges über mich herausgefunden, was zu der BP sicherlich beigetragen hat. Unter anderem habe ich es schon als kleines Kind gehasst mein sicheres Nest zu verlassen. Kindergarten oder Geburtstage bei anderen Kindern waren mir ein Graus, also immer Situationen wo meine Verweildauer fremdbestimmt war. Ich glaube BP setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen: das Gefühl von Ohnmacht/Angst vor kontrollverlust/ niedriges selbstvertrauen/ schlechte kindheitserfahrungen etc.

Eine der Sachen die mir heute noch eingefallen sind, ist der Fakt das meine Eltern immer gerne das Druckmittel der Enttäuschung("ich bin enttäuscht von dir") benutzt haben um mich zur Einsicht oder zum klein beigeben zu bekommen. Das fand ich immer furchtbar und diese Angst andere zu enttäuschen ist geblieben...

Aber wie gesagt ist es nur eine Erfahrung von vielen. Erstaunlicherweise ist meine Schwester ein totaler beziehungsverweigerer(31 Jahre noch nie einen Partner gehabt) leider erkennt sie es nicht und redef sich ein, dass die tollen männer alle schon weg sind bzw. vergeben.

Da wir also aus dem gleichen elternhaus kommen, versuche ich einen greifbaren grund für mein verhalten zu finden, aber das kostet viel kraft.
 
G

Gast

Gast
  • #41
@#39:
Nur mal so ein Gedanke: Kann es sein, dass Deine Angst vor dem "Verlassen des sicheren Nestes" gar nicht Deine Angst war, sondern die Deiner Bezugsperson(en). Kleine Kinder orientieren sich an den Gefühlen ihrer Bezugspersonen, denn sie selbst können Gefahren noch nicht abschätzen. So finden kleine Kinder es oft ganz lustig, wenn es knallt. Erst durch die Angst ihrer Bezugspersonen erahnen sie, dass ihnen Gefahr drohen könnte. Kann es also sein, dass z. B. Deine Mutter Angst hatte, Dich/Euch loszulassen und ihr Euere Angst dieses unangenehme Gefühl erspart hat. Wenn die Bezugsperson signalisiert "geh nur, Du schaffst das schon" ist in der Regel auch ein kleines Kind davon überzeugt, dass Freiheit und Abenteuer Spaß machen.
Gut, war nur so ein Gedanke vom Küchentisch aus.
 
Top