G

Gast

Gast
  • #1

Angst vor der Liebe nach Selbstmord eines Freundes...

Hab mich gestern zum 1. Mal seit 5 Jahren verliebt! Und heute erfahre ich, dass ein Freund, nachdem seine große Liebe sich nach 3 Jahren von ihm getrennt hat, sich ebenfalls gestern umgebracht hat! In dem Moment, wo ich so glücklich war, dass es da jemanden gibt, der mich so mag wie ich bin, mich versteht, ohne dass ich mich erklären muss, mich hübsch findet und perfekt für ihn - in genau diesem Moment muss mein Kumpel daheim so unglücklich gewesen sein, dass es zu einer Kutzschlussreaktion kam! Ich bin jetzt so geschockt, dass ich neben der Trauer nun direkt Angst vor der Liebe habe! Ich habe noch nicht "ich liebe dich" zu einem Mann gesagt, ich will das nicht inflationär benutzen und sage das nur zu meiner Mutter. Aber ich weiß, dass ich von ganzem Herzen lieben könnte - und das wünsche ich mir so sehr! Und nun bin ich damit konfrontiert, wohin Liebe einen treiben kann! Ich weiß gar nicht, wie ich das erklären soll. Ist es normal, dass ich jetzt Angst habe?
 
G

Gast

Gast
  • #2
Wenn Ihr Euch trennt, muß jeder selbst damit klarkommen. Es kommt aber drauf an, ob man sich im Guten oder im Bösen trennt.

Wenn sich meine Ex- Partner nach einer Trennung im Bösen umbringt würde ich mich fragen, was ich bei der Trennung hätte besser machen können.

Aber Angst, eine Beziehung einzugehen, habe ich deswegen nicht und wenn Du ihn liebst, solltest ihm das auch sagen. Willst sonst Dein Leben lang single bleiben, nur weil Du bei jedem Angst hast, Du könntest Dich vielleicht trennen (oder er sich) und er sich dann umbringen ?

Du mußt da durch, es sei denn, Du sperrst Dich gleich im Kloster ein.
 
G

Gast

Gast
  • #3
Jein! Sicher ist das eine scheußliche Situation für dich, aber du solltest dir diesen Schuh auf keinen Fall anziehen!! Du bist du und er war er. Ein Mensch, der sich wegen einer Trennung umbringt, hat ganz sicher schon lange eine Depressive Neigung gehabt. Mir tut ganz besonders die Ex-Freundin leid, die mit dieser Last weiter leben muß! Vielleicht wollte er ja genau DAS damit bezwecken.
Transportiere sein Unglück nicht auf deine gerade aufkeimenende Liebe, indem du diese Gedanken nicht an dich heranlässt! Er hat sein Leben verwirkt, DU hast deins noch vor dir...und vielleicht nun die Möglichleit ein tolles, neues Leben zu beginnen!
Viel Glück
 
G

Gast

Gast
  • #4
siri

wir alle leben in einer bipolaren Welt - ohne "unten" gibt es kein "oben" und ohne Schmerz gibt es kein Glück. Wenn dir das bewußt ist, kannst du um deinen Freund trauern und dich dennoch an deinem Glück freuen.

Momente, in denen man meinte, nicht mehr weiterleben zu wollen oder zu können, gibt es für viele Menschen. Mit etwas Glück gehen sie vorbei und später versteht man sich selbst nicht mehr. Dein Freund hat einfach Pech gehabt, oder er war ZU konsequent.

Wenn es mir selbst schlecht ging, war es mir immer ein großer Trost, wenn ich sehen konnte, daß es einem Menschen, den ich mochte, gut geht! Und mancmal denke ich, daß ich mich gerne für den Rest meines Lebens mit Asche bestreuen würde, wenn ich wüßte, daß es dafür allen anderen menschen gut gehen würde - aber so funktioniert das Leben nicht. Für die meisten von uns verläuft es in einer Linie, in der es Höhen und Tiefen gibt. Erfreue dich an deinen Höhen, ertrage die Tiefen (die immer mal wieder kommen können), und füge niemandem überflüssige Verletzungen zu, das ist alles.
 
G

Gast

Gast
  • #5
Vielleicht ist es gut, wenn ich als ehemals Betroffener aus meiner Sicht zu diesem Thema schreibe. Gleich vorweg: NEIN, vor der Liebe selbst brauchst und solltest Du keine Angst haben. Denn erstens ist Angst (nicht zu verwechseln mit gefühlvoller Vorsicht und Rücksichtnahme) ein schlechter Ratgeber und zweitens ist die Liebe im weitesten Sinne das Einzige, was Du im Leben wirklich hast und letztlich auch geben kannst. Ja gut, man lernt sowas wohl zumeist, wenn man erst selbst in einer Krise steckt und nicht mehr selbst herausfindet, wie das auch einmal bei mir der Fall war. Der Tod ist ein recht ultimativer und garstiger Lehrmeister, wie Du jetzt selbst erleben musst... Bei mir war zwar ein Einsamkeitsgefühl in dem Moment, wo sich Eine für einen Anderen entschieden hatte, zwar der letzte Auslöser für einen Suizidversuch, mehr aber auch nicht...
Eigentlicher Anlass war da eher schon der vorausgegangene Suizid eines anderen langjährigen Freundes, für den ich mich mitverantwortlich fühlte, nebst damaliger Perspektivlosigkeit und dem Gefühl allgemeiner Unzulänglichkeit nach dem Motto: "...bist nichts, kannst nichts, taugst zu nichts..." also wäre es wohl besser, ich würde meine Umgebung von mir "erlösen". Der Entschlusskam nicht von heute auf morgen und da ich auch niemandem auf irgendeine Weise beschuldigen oder irgendwie ein schlechtes Gefühl geben wollte, habe ich das erstens nicht angekündigt und zweitens in einem Abschiedsbrief vorher schon jedes Fremdverschulden zurückgewiesen. Vielleicht war es auch bei Ihm letztlich auch eine Frucht vieler Jahre, was Du so vielleicht nicht wissen kannst. Auch ich habe mich oft gefragt:"Hättest Du dies oder jenes nicht anders sagen können..hättest halt besser aufgepasst...hättest Dich halt mal gerührt und ihn zu Dir für ein Wochenende auf ein Bierchen eingeladen, wie es dir selber besser gegangen wäre...hast doch genau gewusst, dass es ihm nicht gut geht..." etc. Dass andere Freunde genau das versuchten, habe ich erst viel später realisiert und es hat auch bei mir sehr lange gedauert, bis ich wieder meinen Frieden gefunden und mich von ihm verabschiedet habe.
Genau das wäre jetzt Dir zu wünschen und ich hoffe, ich konnte Dir jetzt ein Weig Trost und Hilfe sein.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute!

T(43)
 
G

Gast

Gast
  • #6
@1
das war nicht MEIN Freund, sondern EIN Freund, der sich umgebracht hat! Ich hatte nie was mit ihm!!!
 
G

Gast

Gast
  • #7
Selbstmord ist immer eine harte Sache. Jeder, der mit dem Menschen zu tun hatte, hat Schuldgefühle.

Und niemand ist Schuld, wenn ein Mensch beschließt, sich das Leben zu nehmen.

Diese Menschen sind psychisch schwer krank. Man unterscheidet verschiedene Arten des Suizids. Und verschiedene Stufen bis zum Suizid. Ist ein Mensch entschlossen Suizid zu begehen und hat bereits einen Plan mit vorgenommener Methode und Zeitpunkt, kann ihn fast niemand aufhalten.

Wahrscheinlich war Dein Freund schon lange depressiv, vielleicht schon in Behandlung, vielleicht nicht. Depression ist eine Erkrankung wie eine Lungenentzündung, deren letzte Stufe eben der Tod durch Suizid steht. Deswegen so gefährlich, deswegen ab einer gewissen Stärke behandlungsbedürftig.Sehr selten begehen Menschen spontan Suizid, dann sind es meist junge Männer, die zB in einer Anwandlung von einer Brücke springen..

Kurzgefasst:
Du hast überhaupt keine Schuld. Er war krank. Er ist daran gestorben.

Alles Liebe,

Marie
 
G

Gast

Gast
  • #8
In meinem Bekanntenkreis gab es 2 Selbstmorde von jungen Burschen. Niemand merkte etwas vorher, alle machten sich Vorwürfe. Das ist verständlich.
Aber: Du bist nicht Schuld! Du hättest es nicht verhindern können.
Verbau dir jetzt nicht dein Leben, denke an dich und deine neue Liebe. Sag ihm (wenn du magst) was geschehen ist, dann kann er dein verändertes Verhalten besser verstehen.Lass los und liebe einen Mann.Und sag endlich zu jeman dass du ihn liebst!
 
Top