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  • #1

Angst vor Familiengründung

Ich (w, 29) stelle mir oft die Frage, ob es überhaupt einen Sinn macht, mit einem Mann die Familiengründung anzugehen, wenn man so sieht, wie viele Leute sich oft nach wenigen Jahren wieder scheiden lassen, wie viele (unfreiwillig) alleinerziehende Frauen es gibt, wie viele Leute sich nach ein paar Jahren um das Haus, die Kinder und die Möbel streiten, usw.. Jeder kennt da ja genügend Beispiele aus dem Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis.
Oder die Leute (wie z.B. meine Eltern), die nur noch deshalb zusammen sind, weil sie Angst haben, sie kriegen sonst keinen mehr bzw. weil es ihnen zu anstrengend ist, nochmal von vorn anzufangen, aber im Grunde leben sie nur noch nebeneinander her. Auch da kenne ich einige Paare.
Ich frage mich dann immer, warum soll man es überhaupt wagen, sich mit jemandem ein Leben aufzubauen, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass es früher oder später sowieso wieder den Bach runtergeht, ziemlich hoch ist? Ich habe überhaupt nicht den Mut dazu, selbst wenn ich jetzt einen passenden Partner hätte. Aus Angst, dass irgendwann sowieso alles umsonst war.
Deshalb versuche ich immer, jede sich anbahnende Beziehung unverbindlich zu halten, ich will mich bloß nicht zu sehr auf jemanden einlassen, aus Angst, dass ich zu viel investiere und am Ende nichts dabei herauskommt.
Ist das normal? Haben andere auch diese Ängste?
 
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  • #2
liebe fs,

ich denke, dein denkfehler liegt darin, dass du an dein leben in der zukunft denkst und da auf nummer sicher gehen willst. das klappt nie. natürlich soll man nicht dinge tun, die für die zukunft unsinnig und schädlich sind und sehenden auges sich auf blödsinnigkeiten einlassen. aber, im leben gibt es für nichts garantien, noch nichtmal dafür, dass du morgen noch lebst. und eins ist sicher: es kommt sowieso anders, als du dir das ausmalst, so oder so. also denke daran, was dir jetzt gut tun würde und wenn sich eine beziehung anbahnt, dann lass es zu. enttäuschungen gehören zum leben und wenn du die schon für die ganze zukunft eliminieren willst, dann verpasst du dein leben. und das hier ist kein probelauf. Ängste sind normal, aber solche, die normales Verhalten behindern sind nicht normal. tu was dagegen, notfalls mit therapeutischer hilfe, das leben ist lebenswert.

w
 
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  • #3
Wer sagt, dass man heiraten muss? Die Ehe ist kein überlebenswichtiger Bestandteil in heutiger Zeit. Das war früher so, weil man vor Kriegszeiten alleine gar nicht überlebt hätte. Also mal bitte keine Panik!

Wer intelligent ist, nicht ganz so verträumt und verblindet wie die Otto-Normalgesellschaft durch die Welt geht und sein bißchen Geld, was er noch hat, zusammenhalten will, der wird aus Prinzip nicht heiraten. Denn faktisch gesehen, lernt man als junger Mensche heutzutage mit 29 Jahren noch nicht den Partner fürs Leben kennen, und auch wenn man sich viele über 40 und gar 60 jährige heute ansieht, die heutzutage nochmal ihr Lebensglück suchen und sich neu verlieben, kannst du davon ausgehen, dass du noch viele MÄnner in deinem Leben kennenlernen wirst, mit denen du glücklich wirst.

Viel eher solltest du lernen, umzudenken und an deiner Einstellung zum Leben feilen: "es geht nie etwas den Bach hinunter". Das Leben ist Veränderung und Wandeln, Trennung und Abschied, und damit muss man lernen, zurechtzukommen. Entstehen und Vergehen ist nunmal der Kreislauf der Natur.
Sorry, die Erkenntnis ist für dein Alter vielleicht ziemlich hart, aber wenn man sich damit anfreundet, dann lernt man die Zeit zu schätzen, die man hat. Und vielleicht lernt man dann auch, nicht quer durch die Betten zu hoppsen, und sich den ersten oberflächlichen Macker zu schnappen, sondern sucht sich einen bodenständigen Typen, der auf gleiche Werte wert legt, wie man selber auch. Und alles ist in Butter. Immer nur auf die schlechte Welt zu heulen, ist manchmal auch ein Resultat daraus, dass man selber nichts positives beizutragen hat! Meine Meinung.
 
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  • #4
Hallo FS,

ich sehe es wie du. Meine Lösung ist, mich nicht auf einen Mann zu verlassen, sondern immer mein eigenes gutes Geld zu verdienen. Dann kann man sich auch trennen, ohne sich und die Kinder gleich in den finanziellen Abgrund zu stürzen. Ich würde aber nicht auf Kinder verzichten wollen.

Aber vielleicht haben wir ja auch Glück und gehören zu denjenigen, die langfristig glücklich sind. Die gibt es ja auch.

w28
 
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  • #5
Ich bin 43 und so eine "unfreiwillig Alleinerziehende". Natürlich würde ich es wieder wagen, denn so hart und entbehrungsreich, so stressig und nervenraubend das Leben allein, ohne Partner, mit den Kindern ist - es birgt so unendlich viel Freude, Glück, Frieden, Liebe, dass ich darauf niemals mehr verzichten könnte.
Es ist, glaube ich, tatsächlich so, dass viele Männer mit der Verantwortung für eine Familie nicht mehr leben wollen oder können. Aber es gibt auch andere. Nur sieht man denen das nicht von vornherein an.
Wie wenig anziehend eine Frau mit Kindern auf Männer wirkt, sehe ich zurzeit bei EP. Ich hätte genauso gut in mein Profil schreiben können dass ich Flöhe habe oder Hepatitis, der Erfolg wäre wohl ähnlich gewesen. Man darf den Humor, den Glauben an sich selbst und den Optimismus nie verlieren.
Uneingeschränktes "Ja" zu Familie und vor allem zu Kindern. Garantien gibt es nie im Leben.
 
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  • #6
Wenn bei Dir ein Kinderwunsch vorhanden ist, Du die wirtschaftliche Existenz von Dir und den Kindern selbst absicherst und Dich in der Hinsicht nicht auf Dritte (Staat, Partner, ...) verlässt, kannst Du es meiner Ansicht nach durchaus wagen. Schwierig wird es meiner Einschätzung nach immer dann, wenn Abhängigkeitsverhältnisse bestehen und man dadurch den Eindruck bekommt, keine Wahl mehr zu haben und erpressbar zu sein.

w/51
 
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  • #7
Liebe FS,
warum so lebensängstlich? 50% der Ehen bestehen auf Dauer. Was ist los mit Dir, dass Du Dir nicht zutraust, einen Partner zu finden, mit dem es möglich ist, aktiv die Beziehung zu gestalten und weiterzuentwickeln? Niemand muss heute unbedarft in Ehen stolpern und wenn es mal kriselt, man selbst nicht mehr klarkommt, gibt es Beratung, Coaches ....

Wichtig ist, nicht das Hausfrauenmodell zu leben, sondern wirtschaftlich eigenständig zu bleiben, den Partner entsprechend in die Haus- und Familienarbeit einzubinden. Wenn er das zugunsten seiner Karriere nicht will, muss eben die Dienstleistung von außen zugekauft werden, denn er hat dann das entsprechende Einkommen. Das ist die Vorraussetzung, dass Du Partnerin bleiben kannst, mit einer gewissen Unabhängigkeit. D.h. Du kannst bleiben, solange es schön ist, aber gehen, wenn es ungut läuft und daran nichts mehr zu ändern ist.
Du solltest Dich auch von der Idee verabschieden, dass Du alles beim Scheitern der Ehe allein stemmen musst. In Afrika heißt es "um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf" und so solltest Du von vornherein den Ansatz aufgeben, alles allein und perfekt zu machen. Der Vater kann mit den Kindern relevante Bereuungs- und Erziehungszeiten verbringen, Du kannst Familie und Freunde einbeziehen ... Die meisten Frauen verzichten aus unerträglicher Besserwisserei darauf, stolpern leiber in Uberlastung. Dabei tut es den meisten Kindern gut, mal was von der Welt zu sehen, den Umgang mit anderen und deren Regeln zu erleben.

Und vor allen Dingen, man kann sich auch sehr friedfertig und freundschaftlich trennen, das muß kein psychisches und wirtschaftliches Blutbad werden. Hier stellt sich die Frage, welche sozialen Kompetenzen Du bei Dir siehst und wie Du normalerweise Konflikte führst. Warum sollte es in einer Ehe anders laufen.
 
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  • #8
Hallo FS,

ich kann Deine Bedenken nachvollziehen. Ich lebe in München und kenne kaum jemand, der nach 5J noch mit demselben Partner zusammen ist; sind die Partner verheiratet gewesen folgt gegen Ende 30/Anf. 40 oftmals eine schreckliche Schlammschlacht.
Zudem bedingt die Hochzeit bei vielen ein "Abschied" von der äusseren Welt, d.h. mind. ein Partner zieht sich zurück, möchte mehr Ruhe. Die beiden sind dann nur noch im "Doppelpack" zu treffen. Streitigkeiten sind dann programmiert, Freunde wenden sich ab etc.
Vermutlich ist es besser nicht zu heiraten, da dann beide Partner sich der einfacheren Trennung eher bewusst sind und permanent an der Beziehung arbeiten.

m29
 
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  • #9
Liebe FS,

insgesamt sind deine Bedenken sicherlich nicht von der Hand zu weißen. Beziehungen von (verheirateten oder unverheirateten) Eltern zerbrechen in einem wirklich besorgniserregenden Maße.

Andererseits kann ich Dir als Vater sagen, dass Du als Frau die Frage, ob die Partnerschaft hält, weitgehend selbst in der Hand hast. Von ein paar (männlichen) Idioten abgesehen, setzt kein Vater Kinder in die Welt, um danach nur Zahlvater zu sein.

Ich denke es reicht aus, wenn eine Frau nur zwei Punkt berücksichtigt, und das Risiko, dass eine Partnerschaft mit Kind scheitert ,sinkt auf ein Minimum.

Nach meiner bescheidenen Männeransicht sind diese Punkt:

- Eine Frau darf sich, nachdem das Kind da ist, nicht nur über ihre Mutterrolle definieren. So mancher Mann kann nicht damit umgehen, wenn die Frau einen "Mama-Baby-Club" eröffnet und den Vater auf seine finanzielle Versorgerrolle reduziert.

- Eine Mutter sollte - Kind hin oder her - immer auch noch eine (sexuell attraktive) Frau bleiben. So manche junge Mutter glaubt, sie könne ihren Mann ständig sexuell frustrieren, wenn sie ihn erst einmal durch ein Baby (und vielleicht auch noch durch einen Ehering) an sich gebunden hat.
Der Mann sieht sich dann vor die Wahl gestellt, entweder seine Sexualität nur noch sehr sporadisch auszuleben oder seine Partnerin zu betrügen. Gerade für charakterschwachen Männern ist die letztgenannte Option natürlich attraktiv.

Mir scheint, dass nur ein sehr geringes Risiko des Scheiterns einer Partnerschaft besteht, wenn die Frau diese beiden Aspekte beachtet. Also nur Mut, ein Kind ist etwas sehr schönes im Leben.

m (48)
 
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  • #10
Das Leben mit angezogener Bremse und Berechnungen nach Wahrscheinlichkeit erscheint mir eine zu stark verkopfte Lebenseinstellung.

Viel Glück beim Glücklichwerden!
 
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  • #11
Liebe FS

solche Gedanken kenne ich (w) auch. Trotzdem würde ich niemals darauf verzichten, eine Familie zu gründen. DENN: Was wäre das denn für ein Leben, wenn man etwas nicht versucht, sondern schon von vorneherein drauf verzichtet?

Du kannst ja selbst was dafür tun, dass es klappt. Suche dir deinen Partner gut aus und tut gemeinsam etwas für eure Beziehung. Achte auf wirtschaftliche Unabhängigkeit, dafür muss nicht zwangsläufig alles 1:1 gegengerechnet werden, aber mehrere Jahre aus dem Beruf würde ich nicht wagen (ich halte das auch nicht für emanzipiertes Gehabe, sonders das einzig Logische). Und - wie einer vor mir schon gesagt hat - akzeptiere es, dass sich Dinge ändern können. Das macht das Leben (in meinen Augen) noch kostbarer. Dinge, die du dir aufgebaut hast und erlebt hast, sind doch nicht umsonst, denke doch mal an den Augenblick - darauf möchte man doch nicht verzichten?

Die Antwort von #8 ist ja schon sehr lustig. Fast wie ein Patentrezept;) Selbstverständlich reicht es, dass eine Frau diese beiden Punkte berücksichtigt, damit eine Beziehung von Dauer ist....
 
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  • #12
Die FS hat schon recht, es ist wirklich traurig, wenn man sieht, wie viele Leute erst groß und pompös Hochzeit feiern, Kinder bekommen, ein Haus bauen usw. - und nach ein paar Jahren steht die Scheidung an, dann wird vor Gericht um jeden Euro und um jedes Möbelstück gerungen, es geht darum, wer das Haus bekommt bzw. wer wen ausbezahlt, wie oft der Vater die Kinder sehen "darf" usw..
Und ein paar Jahre vorher hat man noch große Pläne geschmiedet, sich ewige Liebe geschworen und gedacht, dass es für immer hält. Es muss entsetzlich sein, wenn man plötzlich merkt, dass daraus nichts wird und alles umsonst war. Da verstehe ich schon, dass man erst gar nicht damit anfangen will.
 
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  • #13
Die FS hat schon recht, es ist wirklich traurig, wenn man sieht, wie viele Leute erst groß und pompös Hochzeit feiern, Kinder bekommen, ein Haus bauen usw. - und nach ein paar Jahren steht die Scheidung an, dann wird vor Gericht um jeden Euro und um jedes Möbelstück gerungen, es geht darum, wer das Haus bekommt bzw. wer wen ausbezahlt, wie oft der Vater die Kinder sehen "darf" usw..

Das Drama bekomme ich gerade bei meinen Nachbarn mit. Vor 6 Jahren ein wunderschönes großes Holzhaus gebaut, zwei Kinder. Kürzlich stand die Polizei dort lange davor. Beide haben sich so zerstritten, dass der kleine Sohn die Polizei gerufen hat. Und dann erfolgte irgendwann der fluchtartige Auszug von ihm. Keine Ahnung wer Schuld hat, aber so traurig wie es ist, in solchen Momenten erfreue ich mich meines unbelasteten Singledaseins.

m.
 
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Mooseba

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  • #14
Ich habe vor vielen Dingen Angst. Verantwortung-ausüben und Freude-haben vertrugen sich noch nie gut bei mir. Richtig gut geht es mir nur, wenn ich weit weg von Verantwortung bin. Aber: Ich richte mein Leben sicher nicht hauptsächlich nach meinem eigenen Wohlbefinden aus. Ich möchte gern mal Kinder haben, obwohl ich es mir oft unhändelbar vorstelle.
Dennoch gibt es bei mir bestimmte Bedingungen. Die potenzielle Mutter sollte einen fertigen Berufsabschluss und eine gesunde Figur mitbringen. Beides ist bei meiner Freundin (28) noch nicht gegeben, aber sie arbeitet daran. Dass sie dennoch ständig bereits von Kindern spricht, nervt mich doch ein bisschen.
Generell bin ich, was eine lange Beziehung betrifft, eher skeptisch. Ich werde alles versuchen, dass die Beziehung bestehen bleibt, aber dennoch bin ich oft überzeugt, dass es irgendwann auseinandergeht. Komisch, so denke ich aber. Dieses Denken wird mich aber auch nicht aufhalten. Das Eingehen von Risiken gehört zum Glück dazu, obwohl mir dieses Eingehen stets sehr schwer fällt. Dass bestimmte Menschen risikobereit waren, hat auch dazu geführt, dass wir heute in einem reichen und vergleichsweise freien Deutschland leben können.
Ich möchte mich als Vater sehr für meine Kinder einsetzen. Da kann es auch sein, dass neben meinem Beruf dann manches auf der Strecke bleibt. Ja, es kann auch passieren, dass Ehemänner bei viel Einsatz für Kinder und Beruf die Lust auf Romantik und Sex für längere Zeit verlieren. Frauen scheinen das nicht unbedingt zu tolerieren, weil sie sich dann nicht mehr begehrt fühlen. Lieber lehnen sie ab als keine Annäherung zu erfahren. Ich bin eben eher der Pflicht- und Arbeitsmensch als ein durch Leidenschaft getriebener.

(m,31)
 
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  • #15
Liebe FS

alles am Reißbrett planen wirst du nicht können.Schreib Tagebuch: in 20 Jahren wird dir die Frau die du damals warst sehr fremd vorkommen.
Als ich so jung war wie du dachte ich alles wäre ganz leicht. Inzwischen weiss ich wie schwer es ist. Mit jeder Entscheidung ziehst du ein Bündel neuer Entscheidungen nach sich. Anderes wird somit unmöglich oder unwahrscheinlich. In jedem Lebensalter musst du manches neu überdenken: was stimmt, was muss verbessert werden ? Es ist nicht so, dass du einmal einen Rahmen zimmerst und das bleibt dann dein Leben lang stabil. Genauso naiv ist es zu glauben eine Ehe trägt dich durch dein ganzes Leben. Ich finde es unverantwortlich jungen Frauen das noch einzutrichtern.
Lies die Statistiken, dann hast du die Tatsachen Schwarz auf Weiss.
 
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  • #16
Was ist daran so schlimm, wenn es nicht klappen sollte?
Ich bin getrennt von meinem Mann und habe 2 Kinder und es geht uns gut. Mein Exmann kümmert sich am WE um die Kinder, sie wohnen bei mir. Natürlich sind wir keine klassische Familie, aber ich denke, dass das Modell, dass man 30 Jahre zusammenbleibt sowieso mehr und mehr ausstirbt. Hier in den Großstädten sind schon in der Grundschule nur noch 2/3 aller Eltern zusammen, manchmal auch schon neue Patchwork-Konstellationen.
Deswegen auf Kinder und auf Heirat verzichten zu wollen, ist doch doof. Das klingt ein bisschen nach Selbstmord aus Angst vor dem Tod: "Lieber gleich alleine bleiben! Lieber keine Familie gründen."
Blöd ist es, wenn man als Frau in Teilzeit geht der Kinder wegen oder der Mann weiterarbeitet und man als Frau 1-x Jahre pausiert und NICHT verheiratet ist. Dann steht man natürlich irgendwann nahe HartzIV-Niveau im Lande.
Wichtig - so aus meiner Sicht - ist es, dass man sich als Frau absichert - finanziell, rechtlich und sich auch möglichst einen Mann sucht, der erstens eine Familie ernähren und kan (noch wichtiger) zweitens mit anpackt, was einkaufen, kochen, Familie, nachts aufstehen usw. angeht.
Dann kann frau sich nämlich auch beruflich weiterentwickeln.
Mit meinem Exemplar von Mann hatte ich nicht so ein Glück - der ist nie aufgestanden und hat mich nie unterstützt, ich war immer schon funktionell alleinerziehend. Ist zu schaffen :)
 
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  • #17
Es ist nicht so, dass du einmal einen Rahmen zimmerst und das bleibt dann dein Leben lang stabil. Genauso naiv ist es zu glauben eine Ehe trägt dich durch dein ganzes Leben. Ich finde es unverantwortlich jungen Frauen das noch einzutrichtern.
Lies die Statistiken, dann hast du die Tatsachen Schwarz auf Weiss.

Ja, genau das meine ich ja auch, wenn man sich die Statistiken anschaut, dann sieht man ja glasklar, wie naiv es ist, an die ewig haltende Ehe zu glauben! Ich kann auch die Leute gar nicht verstehen, die ernsthaft mit einem Partner ein Haus bauen und mehrere Kinder bekommen wollen, ein Großteil davon landet nämlich früher oder später vorm Scheidungsrichter und dann geht das Gezerre um Kinder und Haus und Geld so richtig los.
Unter solchen Bedingungen kann und will ich mich nicht auf eine feste, zukunftsgerichtete Beziehung einlassen, da bleibe ich lieber allein - wenn man sich irgendwann scheiden lässt, ist man schließlich auch wieder allein. Nur dass es dann noch viel mehr weh tut, weil die schönen Träume alle geplatzt sind. Keine angenehme Vorstellung. (FS)
 
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  • #18
Angst vor einer Familiengründung und/oder vor Nachwuchs finde ich nur bei unreifen Menschen.

An einer Ehe oder Partnerschaft muß man ständig und stetig arbeiten. Wer das nicht kann, sollte natürlich keine Familie gründen.

M
 
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  • #19
Hallo FS,

es ist sehr schade, wie wenig vertrauen du in das Leben und in dich selbst hast. Du willst keine feste Bindung, weil du nach einer Scheidung wieder alleine dastehst? Kann es einfach sein, dass du unheimliche Verlustängste hast?
Wenn du so denkst, dann darfst du auch nicht mehr Auto fahren, denn jeden Tag sterben statistisch gesehen x Leute bei Unfällen. Auch in kein Flugzeug mehr steigen, es sind ja schon viele abgestürzt. Und abends darfst du nicht mehr ausgehen, denn du könntest ja überfallen werden...am besten bleibst du gleich im Bett liegen. Merkst du was? Dein Gedankenmuster kannst du auf fast alle Situationen im Leben übertragen.

Speziell zum Thema Partnerschaft: Klar, auch hier hast keine Garantie für lebenslanges Glück. ABER: Du kannst vieles beeinflussen. Indem du zB. gut hinsiehst bei der Partnerwahl. Passt dieser Mensch wirklich zu dir und zu deinem Leben, ergänzt ihr euch gut, könnt ihr euch aufeinander verlassen? Wenn du dir diese Fragen stellst, hast du schon mal eine gute Grundlage für eine langfristige Bindung.
Natürlich kannst du nicht die nächsten Jahrzehnte überschauen. Es gibt in jeder langen Ehe Situationen und Krisen, die überwunden werden müssen. Da gibt es keine Patentrezepte als Lösung, da muss man eben schauen, wie man es anpackt. Du solltest dir immer wieder klar machen, dass du im Ernstfall auch alleine gut zurechtkommst, warum auch nicht?
Vielleicht besprichst du deine Ängste mal mit einem Therapeuten, könnte helfen, dass du nicht dein ganzes Beziehungsleben an dir vorbeiziehen lässt. Wäre schade drum!

w
 
  • #20
Ich kann dich sehr gut verstehen, da mir oft die gleichen Gedanken durch den Kopf gehen. Mir ist wohl bewusst, dass man sein Leben nicht minutiös durchplanen, wohl aber gewisse "Vorkehrungen" treffen kann, falls die Beziehung scheitern sollte (was ja heutzutage leider mehr als wahrscheinlich ist).

So kann ich mir Ehe und Elternschaft nur unter der Voraussetzung vorstellen, dass ich nicht den Anschluss im Berufsleben verliere. Sprich: Beide Partner teilen sich die Elternzeit und auch die Familienarbeit. Sollte ersteres nicht möglich sein, so müsste mein Mann mit einer Tagesmutter/KiTa einverstanden sein.

Leider bevorzugen die Männer in meiner Altersklasse (Ende 20 bis Mitte 30) jedoch das traditionelle Modell (Frau versorgt Nachwuchs und Haushalt und geht höchstens Teilzeit arbeiten, Mann arbeitet Vollzeit) und unterstellen mir Egoismus, Kälte und "Karrieregeilheit". Keines davon ist der Fall, auch wenn es vielleicht hier so klingen mag. Ich bin einfach nur realistisch und schlage oft die Hände über dem Kopf zusammen, wenn ich sehe, wieviele junge Frauen in unserem Alter sich durch eine "Hausfrauenehe" in die totale Abhängigkeit vom Partner begeben.

Darum: Wenn du dich nach einer Beziehung sehnst, aber alle Anbahnungsversuche abblockst, schneidest du dich ins eigene Fleisch. Lass deine Gefühle zu, bewahre dir aber immer einen gewissen Grad an Unabhängigkeit, sodass du bei einer Trennung nicht vor einem kompletten Scherbenhaufen stehst.

w, 29
 
  • #21
Ich (w, 29) stelle mir oft die Frage, ob es überhaupt einen Sinn macht, mit einem Mann die Familiengründung anzugehen, wenn man so sieht, wie viele Leute sich oft nach wenigen Jahren wieder scheiden lassen, wie viele (unfreiwillig) alleinerziehende Frauen es gibt, wie viele Leute sich nach ein paar Jahren um das Haus, die Kinder und die Möbel streiten, usw.. ..
Ich frage mich dann immer, warum soll man es überhaupt wagen, sich mit jemandem ein Leben aufzubauen, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass es früher oder später sowieso wieder den Bach runtergeht, ziemlich hoch ist? ...

Ich frage mich immer, was wäre, wenn ich es nicht wenigstens probiert hätte. Ich hätte keine drei wunderbaern Kinder. Ich hätte mir immer sagen müssen "ich hätte ja gern, aber ich hab mich nicht getraut". Ich hätte die Chance verpasst, nicht zu scheitern.

Gut, ich bin gescheitert. Aber ich hätte mir nie verziehen, es nicht wenigstens versucht zu haben. Und Du, liebe FS? Was ist für dich schlimmer, nicht zu scheitern oder es nicht zu wagen?
 
  • #22
Liebe FS,

ändere deine Lebenseinstellung: Erwarte gar nicht, dass es mit einem Partner auf Dauer geht, sondern betrachte es als außergewöhnliches Glück. Mann kann auch mit mehreren Partnern hintereinander glücklich sein, samt Kindern.

Wenn du es aber gar nicht versuchst, dann wirst du sicher alleine bleiben und das temporäre Glück einer guten Beziehung und das Lebensglück, das Kinder sein können, nicht kennen lernen. Du hast die Wahl. Verlange einfach nicht vom Leben, dass es dich ausgrechnet bevorzugt, dann bist du ganz relaxed.

Viel Glück

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