Ich (w) kann das Problem in der Form nicht nachvollziehen. Ich bin zwar auch oberflächlich und habe hohe Ansprüche an das Äußere. Dafür benötige ich auch kein Mitleid. Es ist so, und es geht mir gut damit. Niemand braucht mir einzuimpfen, dass innere Werte wichtiger seien. Ich vergleiche mich gerne mit der Tierwelt, und diese achten auch auf äußeres.
Aber: Ich habe Erfahrungen, und meine Ansprüche messen sich an diesen Erfahrungen. Ich bin außerdem auch offen dafür, meine Erfahrungen zu hinterfragen (aber nicht mit einem Standardspruch, es kommt auf die inneren Werte an, da muss schon mehr Substanz her).
Was ich nicht verstehen kann, ist, wie man aus sich selbst heraus solche Ansprüche stellt, die sich aber nicht an Erfahrungen messen. Das deutet für mich irgendwie auf eine Traumwelt und zu viel Fernsehen/Internet hin. Wo ist da das Leben? Wo die selbstgemachte Erfahrung, wie es ist, mit jemandem der so oder anders aussieht, Zärtlichkeiten zu tauschen, oder eine wie auch immer geartete Beziehung aufzubauen?
Solche Ansprüche kommen nicht aus dem Nichts. Auch bei einem Unerfahrenen messen sie sich an Erfahrungen und Wahrnehmungen, die im Laufe des Lebens gemacht wurden. Nur sind diese irgendwann, wenn eigene Erlebnisse fehlen, nur noch durch Phantasien gebildet, die beim Betrachten von Bildern entstehen. Irgendwann gewinnt die Phantasie die Überhand und das reale Erlebnis hat kaum einen Einfluss. Und das finde ich persönlich daran ungesund. Ich stehe auf Männer, die meinem Ex ähneln. Ich hoffe, auch wieder neue Erfahrungen machen zu können, die das alte Bild überspielen. Aber wie kann man nur aus dem Nichts solche Ansprüche stellen?
Ich kann dazu nur sagen, raus ins Leben. Natürlich muss man niemandem etwas vorspielen. Aber man kann das haben, wonach einem ist. Die gute Freundschaft mit der besten Freundin genießen, den Sex mit einer Person, die man begehrt. Das, was sich im realen Leben ergibt, und man WILL. Und nicht das, was ausschließlich in den Phantasien stattfindet.