@14
Ein sehr guter Beitrag, der dann in Deinem P.S. in sich zusammen fällt. Die Theorie, das zu nutzen, was bisher erfolgreich funktioniert hat, teile ich absolut. Wenn aber der Angler in vornehmen Gewässern fischt, ohne je einen Wunsch-Fisch am Haken zu haben, nützt auch diese Theorie wenig. Sich also dort weiterhin (im Zentrum vergebener Paare) umzusehen ist so absurd, wie die Suche nach einer Mutter (bei eigenem Kinderwunsch), die eventuell bereit wäre, ihr Kind zu verkaufen.
@8 und 21
Auch diese bei Erfolglosigkeit immer wieder genannte Plattitüde, man bleibe ansonsten lieber alleine, ist so, als würde ich die Lebenszufriedenheit eines vornehmen Sportwagenfahrers am Jammern über die Alltagsuntauglichkeit seines Wagens messen. Lieber ständig zu Fuß gehen, weil ein Normalwagen nicht reicht? Immerhin kann man sich sein Glück auf diese Weise herbeireden, denn wer nicht fährt, kennt auch das Unglück hoher Reparaturkosten nicht.
Ich habe mehr als einmal beobachtet, wie bei einer, gefühlt leicht überdurchschnittlichen und alleinstehenden Frau die Herren des Durchschnitts auf der Matte standen, wie die Rüden bei einer läufigen Hündin. Genommen haben die nach langer Suche einen Kerl, der die anderen buchstäblich jämmerlich aussehen ließ.
Fakt ist die teilweise enorme Selbstüberschätzung und der Irrglaube, Attraktivität sei messbar oder könne irgendwie erworben werden. Beim Tanzen etwa gibt es zwei dort anzutreffende Kategorien unter denen, die es bis Gold gebracht haben. Die einen werden bewundert, weil sie ohnehin elegant und erotisch in ihren Bewegungen sind, aber auch die anderen, die alles richtig machen, es laut Messpegel geschafft haben, aber mit ungünstiger Figur und mangelnder Sportlichkeit nicht diejenigen sind, die bei Tanzveranstaltungen angeschaut werden.
Solange es Spaß macht, ist alles gut. Glauben aber diejenigen, die zur zweiten Gruppe gehören aufgrund ihrer erworbenen Kompetenz einen Partner im höheren Segment finden zu können, ist das ein großer Irrtum.
Ich rede lieber mit einer leicht unterdurchschnittlich gebildeten Frau, die ein zartes Wesen hat über Gartengestaltung und Kochrezepte als mit einer verzickten Amazone über das letzte Feuilleton.
Je deutlicher der Kompromiss mit einem Partner ausfällt, desto besser kann man sich darauf einstellen. Wenn z.B. Er auch dann seinen Freitagabend im Schachklub verbringt, wenn Sie seine Hilfe braucht, ist das alles andere als optimal, stimmt aber der Rest, kann die von Ihm "gepachtete" Auszeit als Blinder Fleck im Terminkalender als Dauerauftrag werden. Tausend mal besser noch, als ein Sammelsurium von kleinen, viel harmloseren Kauzigkeiten, die in langsamen Raten zu einem Turm anwachsen und in der Summe erschlagend sind.