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Gast
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- #31
Ich denke, Ansprüche lassen sich nur verändern, wenn sie aus einer theoretischen Liste bestehen, die man sich vorher ausgemalt hat, weil es sich gut anhört. Sobald sie auf Erfahrungswerten basieren, stelle ich es mir schwer bis unmöglich vor. Ich habe mir nicht im stillen Kämmerlein überlegt, dass Übergewicht, Glatze oder zehn Jahre älter an einem Partner nicht in Frage kommen, ich bin vielmehr zu diesem Schluss gekommen, weil ich wieder und wieder die Erfahrung gemacht habe, dass Menschen mit diesen Attributen für mich einfach in sexueller Hinsicht unsichtbar sind.
Hin und wieder trifft man auf Menschen, die einem diese Ansprüche vorwerfen und sie als zu streng bezeichnen. Das kommt üblicherweise daher, dass sie diese Dinge selbst nicht so strikt sehen und sich daher nicht vorstellen können, wie absolut diese Vorlieben sein können. Da es sich dabei praktisch immer um heterosexuelle Personen handelt, stelle ich ihnen als bisexuelle Frau eine einfache Frage: Kannst du dir vorstellen, dich in einen Menschen des gleichen Geschlechtes zu verlieben? Manche sehen es dann ein, manche beharren darauf, dass das ja etwas ganz anderes sei, aber die Antwort lautete bisher immer "Nein". Ich bin in Hinblick auf das Geschlecht nicht wählerisch, aber ich kann verstehen, wenn andere Menschen hier striktere Präferenzen besitzen. Das nennt man Empathie, und das geht Menschen, die darauf beharren, dass nur ihre eigenen Ansprüche absolut sein dürfen, leider vollkommen ab.
Das andere Argument, das gerne angeführt wird, lautet: Man senkt seine Ansprüche, indem man sich selbst realistisch betrachtet. Auch das halte ich für eine fehlerhafte Argumentation. Beispielsweise finde ich Übergewicht abstoßend und besitze zugegebenermaßen auch selbst eine schlanke Figur. Eine starke Gewichtszunahme würde ich sicherlich zur Kenntnis nehmen, aber würde diese realistische Selbstbetrachtung dazu führen, dass mir Übergewicht attraktiver erscheint? Höchst zweifelhaft. Man findet nicht automatisch das attraktiv, was man selbst bieten kann. Ein prüfender Blick auf sich selbst hilft dabei, die eigenen Chancen zu errechnen und sich selbst gegebenfalls zu verbessern, aber es verändert nicht automatisch die persönlichen Präferenzen. Selbstverständlich kann man sich sagen: "Ich bin dick, also akzeptiere ich einen Dicken als Partner." Aber wem ist damit wirklich geholfen, wenn man eine Beziehung mit einem Menschen eingeht, den man unattraktiv findet? Wenn ich jemals in dieser Lage wäre, würde ich ein partnerloses Leben bevorzugen. Sowohl um meinetwillen, als auch, weil ich das dem potentiellen Partner gegenüber fairer finde. Auch ich selbst möchte immerhin nicht die Verlegenheitslösung sein.
26, w
Hin und wieder trifft man auf Menschen, die einem diese Ansprüche vorwerfen und sie als zu streng bezeichnen. Das kommt üblicherweise daher, dass sie diese Dinge selbst nicht so strikt sehen und sich daher nicht vorstellen können, wie absolut diese Vorlieben sein können. Da es sich dabei praktisch immer um heterosexuelle Personen handelt, stelle ich ihnen als bisexuelle Frau eine einfache Frage: Kannst du dir vorstellen, dich in einen Menschen des gleichen Geschlechtes zu verlieben? Manche sehen es dann ein, manche beharren darauf, dass das ja etwas ganz anderes sei, aber die Antwort lautete bisher immer "Nein". Ich bin in Hinblick auf das Geschlecht nicht wählerisch, aber ich kann verstehen, wenn andere Menschen hier striktere Präferenzen besitzen. Das nennt man Empathie, und das geht Menschen, die darauf beharren, dass nur ihre eigenen Ansprüche absolut sein dürfen, leider vollkommen ab.
Das andere Argument, das gerne angeführt wird, lautet: Man senkt seine Ansprüche, indem man sich selbst realistisch betrachtet. Auch das halte ich für eine fehlerhafte Argumentation. Beispielsweise finde ich Übergewicht abstoßend und besitze zugegebenermaßen auch selbst eine schlanke Figur. Eine starke Gewichtszunahme würde ich sicherlich zur Kenntnis nehmen, aber würde diese realistische Selbstbetrachtung dazu führen, dass mir Übergewicht attraktiver erscheint? Höchst zweifelhaft. Man findet nicht automatisch das attraktiv, was man selbst bieten kann. Ein prüfender Blick auf sich selbst hilft dabei, die eigenen Chancen zu errechnen und sich selbst gegebenfalls zu verbessern, aber es verändert nicht automatisch die persönlichen Präferenzen. Selbstverständlich kann man sich sagen: "Ich bin dick, also akzeptiere ich einen Dicken als Partner." Aber wem ist damit wirklich geholfen, wenn man eine Beziehung mit einem Menschen eingeht, den man unattraktiv findet? Wenn ich jemals in dieser Lage wäre, würde ich ein partnerloses Leben bevorzugen. Sowohl um meinetwillen, als auch, weil ich das dem potentiellen Partner gegenüber fairer finde. Auch ich selbst möchte immerhin nicht die Verlegenheitslösung sein.
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