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  • #1

Antidepressiva und Persönlichkeit

Ich habe eine Frau kennengelernt, die mir erst nach drei Monat gestanden hat, Antidepressiva zu nehmen. Rausgekommen ist es, als ich zufällig eine Packung Fluextin im Müll gesehen habe.
Natürlich habe ich erst einmal die Beziehung auf Eis gelegt. Schließlich weiß ich nicht ob sie ohne diese Zeug überhaupt die Frau ist, die ich kennengelernt habe.
Eine Freundin von mir ist aber der Meinung ich hätte überreagiert, und Antidepressiva würden die Persönlichkeit nicht ändern. Ich bin da anderer Meinung und das soll auch nicht das Diskussionsthema sein.

Mich interessiert wie ihr in so einer Situation handeln würdet. Sind Antidepressiva ein No-go?

Anders wäre es natürlich, wenn ich mit mir schon länger eine Beziehung gehabt hätte und sie dann die Medikamente nehmen würde. Dann hätte aber auch zunächst ihre echte Persönlichkeit kennengelernt.
 
  • #2
Ich der Meinung deiner Freundin. Anti-Depressiva geben manchmal nur den sogenannten Tritt in den Hintern aus dem traurigen Kreis auszubrechen. Außerdem muss man es äußerst langsam absetzen, das kann sich über Monate hinziehen. Kleine Rückfälle gibt es in dieser Zeit sicherlich.

Nur weil man mal eine Pille schluckt, ist man nicht von -100 auf +100. Du hättest sie eher fragen können, ob du sie unterstützen könntest, von diesen Pillen abzukommen? Zumindest hätte ich das von einen gestandenen Mann erwartet, egal wie langer ihr zusammen wart. Nur weil du ihr hilfst, heißt das noch lange nicht, dass du selbst mit drin hängst. Wenn sie sich nicht helfen lassen würde, dann kannst du immer noch sagen: ok, dann bin ich weg.
 
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  • #3
Habt ihr denn schon zusammengewohnt? 3 Monate ist keine sehr lange Kennenlernzeit. Vielleicht hätte sie es dir schon noch gesagt?
 
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  • #4
also ich würde mich erst einmal richtig infomieren. Da Du zwar im Internet bist, aber das offenbar dennoch nicht kannst bzw. Deine eigene "Meinung" über wissenschaftliche Erkenntnisse stellst, kann Sie froh sein, dass Sie Dich los ist.
 
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  • #5
Ich würde niemals einen Partner in Betracht ziehen, der Antidepressiva benutzt. Einen Mensch, der sein Leben nicht im Griff hat - aus welchen Gründen auch immer - sehe ich als Schlappschwanz und als beziehungsuntauglich an (ja, ich weiß: jetzt kommen die dicken Proteste).
Es gibt im Leben immer Probleme. Die muss man auch ohne Pillen lösen können. Ausgenommen sind natürlich Psychopharmaka, die bei Schizophrenie und ähnlichen vor allem erblich bedingten Krankheiten genommen werden müssen.
Depressionen sehe ich als "Luxuskrankheit" an. Man sollte sich zusammenreißen, eine Lösung für die Probleme finden und gestärkt aus Krisen heraus gehen. Alles andere ist Weichei-Mentalität.
Ich hätte auch Angst, dass bei Absetzen der Antidepressiva unerwartete Stimmungsschwankungen und andere die Beziehung belastende Vorfälle eintreten.
Lass es, lieber FS, und suche dir eine psychisch gesunde und stabile Partnerin.
(w)
 
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  • #6
Das sehe ich genauso wie Pippi. Depressionen oder auch Ängste beeinträchtigen und verändern die Persönlichkeit. Mit den Medikamenten kann man es schaffen, mehr man selbst zu sein. Gerade, wenn sie gegen Zwänge oder Angststörungen genommen werden, wird man dadurch eher befreit und nicht verändert.

Ich habe selbst ein paar Jahre ein Medikament der gleichen Wirkstoffgruppe nehmen müssen. Schon bei deiner Formulierung, lieber Frager, "sie gestand mir" kräuseln sich mir die Fußnägel, aber wirklich. Warum muss man sich verschämt verstecken, wenn man krank ist? Ich wäre offensiver mit dem Thema umgegangen bzw. tue es auch heute noch, obwohl diese Phase schon lange zurückliegt. Aber deine Reaktion zeigt, dass es wohl Grund dafür gibt. Du bist ja so davon überzeugt, dass dich nicht einmal darüber diskutieren möchtest.

Warum informierst du dich nicht einfach und liest nach, ob oder wie dieses Medikament die Persönlichkeit ändert? Statt dessen ein Rückzug a la "ih bäh, ein Psycho, mit sowas will ich nichts zu tun haben". Das finde ich ziemlich traurig.
 
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  • #7
Wichtig ist doch, warum die Freundin die Antidpressive nehmen muss, seit wann und was der Auslöser der Depression ist. Wird parallel dazu eine Therapie gemacht?

Ich kann den FS schon verstehen. Die Frau war nicht ehrlich ihm gegenüber. Sie hätte ihm sagen müssen, noch in der Kennenlernphase, dass sie psychisch krank ist, das ist man nämlich, wenn man wegen Depressionen Tabletten nehmen muss.

Mit einem psychisch kranken Menschen eine Beziehung zu führen ist oft sehr schwer. Ich habe beruflich mit psychisch kranken Menschen zu tun und habe selber eine kurzzeitige Bekanntschaft mit einem psychisch kranken Mann beendet. Er war nur leicht erkrankt, aber seine Egozentrik war doch schlimm und ständig musste ich auf ihn Rücksicht nehmen. Die Balance hat einfach nicht gestimmt.

Ich brauche einen psychisch stabilen Mann, damit man alle alltäglichen Dinge gut gemeinsam bewältigen kann.

w 50
 
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  • #8
Nun, ich denke, wenn man in der Lage ist, eine "Beziehung" erst mal auf Eis zu lege, nur weil die Freundin Antidepressiva nimmt, kann die Liebe zu ihr nicht allzu groß gewesen sein.
 
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  • #9
Ein kleiner Denkanstoß:

ich leide streßbedingt unter Bluthochdruck und bin (unbehandelt) hochgegangen wie "ein HB-Männchen"; das kannte ich bis dahin gar nicht von mir. Seit ich Beta Blocker nehme bin ich viel ruhiger und habe wieder das Gefühl ich selbst zu sein.

Was ist jetzt meine "echte" Persönlichkeit, die mit oder die ohne Medikamente?
 
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  • #10
Würden bitte alle, die Depressionen zu einem Nogo erklären, sich bitteschön auf die Stirn tätowieren oder zumindest ein T-Shirt tragen mit:

"Hallo, ich bin ein/e Schönwetter Pilot/in! Mit uns gibt's keine schlechten Zeiten, weil in schlechten Zeiten siehst Du nur eine Staubwolke von mir, Darling"
 
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  • #11
Meinen Partner habe ich kennengelernt und er hatte aufgrund von einigen Ereignisseneine Depresion bekommen. Er ging zum Arzt, bekam Tabletten. Durch diese Tabletten wurde er wieder er selbst. Diese musste er einige Monate einnehmen, sie werden langsam abgesetzt. Er braucht sie jetzt nicht mehr und hat die belastenden Dinge verarbeitet.

Nicht die Tabletten verändern die Persönlichkeit sondern die Depression tut dies !

Ich finde es gut, von der Frau sich auf die Behandlung einzulassen, und wieder sie selbst zu werden anstatt sich in ihrer Situation zu vergraben. Sie wird darüber wegkommen, noch besser mit einem Partner, der zu ihr steht.

Sprich mit ihr drüber, Du wirst sehen, wie sie reagiert, ob sie dran ist, die Sache abzuarbeiten und sicher hat sie viel zu erzählen.

w,40
 
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  • #12
Ich würde niemals einen Partner in Betracht ziehen, der Antidepressiva benutzt. Einen Mensch, der sein Leben nicht im Griff hat - aus welchen Gründen auch immer - sehe ich als Schlappschwanz und als beziehungsuntauglich an (ja, ich weiß: jetzt kommen die dicken Proteste).
(...)
Depressionen sehe ich als "Luxuskrankheit" an. Man sollte sich zusammenreißen, eine Lösung für die Probleme finden und gestärkt aus Krisen heraus gehen. Alles andere ist Weichei-Mentalität.
(w)

Falls dieser Beitrag kein Fake ist (ich denke, er ist einer, denn so uninformiert kann hier niemand sein), dann kann ich dir erstens nur wünschen, dass dir so eine Krankheit wie Depressionen im klinischen Sinn nie wiederfahren, zweitens kann ich den Partner, den du hast oder bekommst, nur bedauern ob deiner Ignoranz und Empathiebefreitheit, und drittens würde ich dir wirklich raten, mal die eine oder andere Erkundigung über solche Erkrankungen einzuziehen.

w, die selbst nicht betroffen ist, aber sowohl im Familien- als auch in Freundeskreis zwei solche Weicheier hat, die sich nicht einfach zusammenreißen, sondern ohne Medikamente selbstmordgefährdet wären, oder, in dem besseren Fall, nicht aus dem Bett kämen und total handlungsunfähig wären. Übrigens haben beide liebevolle Partner, die sie unterstützen und verstehen und eine große Hilfe sind.
 
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  • #13
@4: bitte informieren Sie sich über die Sterblichkeitsrate von Depressionskranken! Ich hoffe, dass damit ihre Vorurteile beseitigt sind. Depressive sind bestimmt keine Schlappschwänze und Jammerlappen. Sie vertrauen sich, wenn überhaupt nur den besten Freunden an. Das größere Umfeld bekommt von der Krankheit nix mit.
Ich finde es erstaunlich, dass Depressionen immer noch so ein Tabuthema darstellen. Mittlerweile sollte es es bekannt sein, dass es sich hierbei um eine ernste Krankheit handelt. Aber genau das scheint hier auch das Thema zu sein. Und daher kommen auch die Heimlichkeiten. Ganz nach dem Motto:
"Was ich nicht kenne, will ich nicht"
Aber keine Angst. Persönlichkeiten ändern sich durch die Einnahme von Antidepressiva bestimmt nicht. Ich finde es gut, dass der FS sich hier informiert.
Ein Vorschlag: gehen Sie selbst zu einem Arzt oder Psychologen, von mir auch Psychiater. Vielleicht hat er 5 Minuten Zeit für Sie, auch wenn Sie nicht krank sind. Lassen Sie sich die Wirkungsweise erklären. Und stellen Sie sich vor, Sie haben einen Unfall. Brauchen ein paar Monate, vielleicht sogar Jahre, so leistungsfähig zu werden wie zuvor. Doch Ihrer Freundin gefällt das nicht. Sie nennt Sie einen Schlappschwanz. Und geht.

m38
 
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  • #14
Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ein Partner eine Depression bekommt oder ob man einen neuen Menschen kennen lernt mit Depression.
Die wenigsten werden einen Partner deswegen verlassen, aber bei einem neuen Kennelernen muss man schon schwer überlegen. Depressionen beeinflussen das ganze Leben, jeden Tag: auch das Leben des Partners. Massiv! Ich habe jahrelang mit einem depressiven Mann gelebt, mal hat er Tabletten genommen, kaum ging es ihm besser hat er sie abgesetzt und schon ging es ihm wieder schlecht und das ganze Spiel ging von vorne los. Der Tag, an dem er sich von mir getrennt hat, war mein Glückstag, ich weiß erst jetzt wieder, was Unbeschwertheit ist. Wie ein normales Leben ist, wie schön die Welt sein kann, wenn man nicht andauernd jemanden trösten muss, wenn nicht die ganze Energie für den anderen draufgeht. seitdem bin ich wieder ein offener Mensch, der nicht andauernd Angst hat. Z.b. Angts, dass man die Nachricht bekommt, der Partner hat versucht sich umzubringen. Und so ein Leben würde und werde ich mir nicht noch einmal zumuten.
Depressive Menschen sind krank. Oft sind es sensible und tiefgründige Menschen - aber eine Partnerschaft ist mit den meisten eigentlich nicht möglich.
Ich würde heute jegliches Kennenlernen mit einem Depressiven abbrechen: du weißt nie, wie lang es dauert, bis der Klassiker kommt: "wenn du mich verlässt, habe ich keinen Grund mehr zu leben und bringe mich um."
 
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  • #15
@ 4

Dein Beitrag hätte noch vor anderthalb Jahren von mir sein können - bis ich selbst in eine Depression rutschte.

Ich, die Macherin, die andere an die Hand nimmt und losgeht, die immer dieses "Reiß' Dich mal zusammen!" als Ratschlag gab...

Tja. So kann's gehen im Leben.
Man soll die Nase nicht zu hoch tragen.

@ FS
Deine Reaktion war völlig überzogen, aber sowas von...
Ist Dir Deine Herzensdame Rechenschaft schuldig, welche Medikamente sie nimmt?
Soll sie Dir ein amtsärztliches Gutachten vorlegen?
Sie ist einer der verantwortungsvollen Menschen, die ihre Depression behandeln lassen.
DAS solltest Du Dir immer vor Augen und ihr zugute halten.

Informiere Dich bitte über Depressionen und bedenke immer: Es kann jeden erwischen, jeden!

Ich gehe mit meiner Krankeit offen um und noch hat mir niemand deshalb die Freundschaft oder gar mehr aufgekündigt.
So was fände ich auch menschlich sehr bedenklich.

w, 44
 
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  • #16
Ich finde auch: jeder kann mal gesundheitliche Schwierigkeiten haben und ich hätte alles Verständnis der Welt dafür.
Aber warum kann man damit nicht offen umgehen?
Entweder es ist wie eine Art Beinbruch, eine vorübergehende Episode und nach ein paar Wochen des Kennenlernens findet man die Gelegenheit, das anzusprechen, oder es ist doch mehr und man meint, das verheimlichen zu müssen.

Antidepressiva an sich sind nicht das Problem. Dass einem nicht vertraut wird, dass einem das nicht anvertraut wird, das ist ein Problem.
Diese Persönlichkeit ist nicht offen und ehrlich.
 
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  • #17
Nun, ich denke, wenn man in der Lage ist, eine "Beziehung" erst mal auf Eis zu lege, nur weil die Freundin Antidepressiva nimmt, kann die Liebe zu ihr nicht allzu groß gewesen sein.

Ich muss lachen, wie naiv ist denn das? Die beiden kannten sich erst 3 Monate, waren also noch in der Kennenlernphase, von einer Beziehung kann man da noch gar nicht groß reden und wer da von Liebe spricht, ist mehr als naiv.

w 50
 
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  • #18
Sie wird darüber wegkommen, noch besser mit einem Partner, der zu ihr steht.

Sprich mit ihr drüber, Du wirst sehen, wie sie reagiert, ob sie dran ist, die Sache abzuarbeiten und sicher hat sie viel zu erzählen.

w,40

Ja, aber von einer 3-Monatigen Kennenlernzeit kann man doch noch nicht von einer Partnerschaft sprechen. Kann hier den keiner differenzieren?

Wenn jemand in einer langenjährigen Partnerschaft, ich meine Partnerschaft und nicht Beziehung, an Depressionen erkrankt ist es logisch, dass man dem Anderen zur Seite stehen sollte, aber auch das hat Grenzen.

w
 
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  • #19
Und hier noch ein weiteres "Geständnis" von mir und für dich zum Nachdenken FS: mit 15 Jahren nässte ich noch jede Nacht ein. Ein Alptraum! Einen sommerlang (und dann nie mehr) nahm ich antidepressiva und schwupp! weg war das Problem, für immer!

W50
 
  • #20
Sollte ich noch mal einen Depressiven treffen, bin ich so was von schnell am Wegrennen, das könnt ihr mir glauben!
Möglicherweise gibt es ja die "echten" Depressiven und diejenigen, welche das Krankheitsbild vorschieben, als Begründung dafür, daß sie im Leben nicht mal die Basics auf die Reihe kriegen. Aber ich habe keine Lust mehr, den Unterschied am eigenen Leib herauszuarbeiten.
 
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  • #21
Einen Mensch, der sein Leben nicht im Griff hat - aus welchen Gründen auch immer - sehe ich als Schlappschwanz.

Sehr richtig! Der Mensch muss stets funktionieren wie ein Uhrwerk, ansonsten ist er nichts wert! Werft diesen weinerlichen, kränklichen Abschaum aus eurem Leben ... und betet zu Gott, dass ihr niemals zu den Betroffenen gehören werdet. Denn Mitgefühl und Unterstützung kann man in unseren Zeiten von niemandem mehr erwarten.

Nein, ich selbst leide nicht an Depressionen ... oder Kaltherzigkeit.

P.S.: Es wurde schon gesagt, trotzdem nochmal: Nicht die Tabletten verändern die Persönlichkeit, sondern die Depression.
 
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  • #22
Lieber FS,

psychische Erkrankungen (egal ob Neurosen oder Psychosen) heißt, dass chemische Botenstoffe im Gehirn im Ungleichgewicht sind, das heißt die chemische Kommunikation zwischen den Synapsen funktioniert nicht richtig.
Medikamente helfen dabei diese Kommunikation wieder ins Gleichgewicht zu bringen und somit die Leiden zu mindern. Die Persönlichkeit ändert sich dabei nicht. Das beste was passieren kann ist, dass die Frau wieder ihren gesunden Gemütszustand erreicht. Und ich hoffe, dass sie dich schon längst in den Wind geschossen hat, denn so etwas unsensibles und ignorantes wie dich wünsche ich ihr auf gar keinen Fall. Du scheinst große Berührungsängste zu haben, also lass die Frau bloß in Ruhe.
Medikamente gegen psychische Leiden haben ebenso wenig Auswirkung auf die Persönlichkeit wie Medis gegen physische Leiden. Blutdrucksenkende Mittel, z.B., wirken auch nur dort wo sie etwas bewegen sollen.

P.S. der Wirkstoff heißt Fluoxetin.
 
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  • #23
also ich als Arzt kann sagen das Antidepressiva die Persönlichkeit an sich nicht verändern. Sie geben einem Menschen einen Kick den Hintern hoch zu bekommen auf gut deutsch gesagt und regelt mehr oder weniger Stoffwechsel im Gehirn und versorgt das Gehirn mit Bodenstoffen.
 
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  • #24
Ein Mensch nimmt Medikamente. Gibt es einen Grund, weshalb er dies in der Kennenlernphase sagen muss?
Daabetiker - Insulin - geht idR das Leben lang und kann zur Amputation und zur Erblindung führen
Schilddrüsenunterfunktion - der Mensch wäre wie ein Depressiver Antriebslos, handlungsunfähig
Kopfschmerzen - Tabletten
und jetzt sind es eben bestimmte Psychopharmaka. Ich bin nebenbei gesagt eine Gegnerin de Psychopharmaka weil ich glaube, dass nicht die Tabletten helfen sondern der Placeboeffekt ABER Fragesteller. Du hast eine Frau mit einem bestimmten Verhalten kennengelernt. Du bist noch dabei sie kennenzulernen. Sie hat dir gefallen, zieht dich an. Jetzt sieht du eine Sache, die sie verdammt nochmal nicht "offenbaren" "beichten" oder sowas muss. Übrigens -Depressionen sind eine soziale Krankheit - sie können jeden treffen und sehr leicht von Mobbing in der Firma oder persönlichen Belastungen kommen . Du siehst dieSache nicht sondern erschnüffelst sie dir.
Ich würde dir die Diagnose stellen Partnerschaftsuntauglich. w
 
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  • #25
Leider erschreckend.

Erinnert mich tatsächlich an frühere Jahre. Jeder soll voll funktionsfähig, gutaussehend und unproblematisch sein. Hat ganze Völker vernichtet...

Ich habe eine über 2 Jahrzehnte lange Beziehung hinter mir. Es gibt niemals eine lange Phase, ohne Probleme. Ein Mensch mit solchen Einstellungen beansprucht vermutlich nie die Hilfe, Fürsorge und Bereitschaft zu Helfen anderer. Er braucht es nie, kann nie in Situationen geraten, wo es ihm schlecht geht, Ist stolz immer!!! alles allein zu schaffen.....

Wofür bindet man sich dann eigentlich? Ist nicht auch das Gefühl, etwas gemeinsam leichter zu schaffen eine der Grundlagen? Ist es wirklich nur die sichere Begleitung zu einer Party? So richtige Nähe entsteht fast erst durch das durchstehen schlechter Zeiten. Dieses sichere Gefühl sich verlassen zu können.

Lieber FS, warum stellst Du hier diese Frage? War etwas an der Frau, was Du so faszinierend fandest, dass Du Angst hast eine Fehlentscheidung getroffen zu haben, weil Du etwas verpasst oder der Gedanke, dass es schlimmere Mankos gibt?

Scheinbar hast Du nichts bemerkt, d.h. solche Tabletten nie vermutet. Es hat sozusagen nichts gestört oder war auffällig und wies auf so eine "starke" Persönlichkeitsstörung hin.. Nur die leere Packung! Nimms mir nicht übel, aber Dein Problem ist Deins und auf diese Frau nicht übertragbar. Sie hat für sich Verantwortung übernommen und ihr Problem erkannt und auch noch einer Behandlung zugestimmt. Ich glaube, Sie hat ihr Leben mehr im Griff, als all die, die wirklich glauben, es gäbe nichts, was sie umhauen könnte. Das ist für mich zumindest wesentlich mehr lebensfremd, als die Annahme von Hilfe und sei es in Form von Tabletten.

Du bist schlicht und einfach oberflächlich und hast Angst Verantwortung für einen anderen Menschen zu übernehmen. Hättest gern den Nutzen einer Beziehung aber wirst nie die Bereitschaft haben, einfach nur zu GEBEN, ohne Gegenleistung. Die höchste Form der Liebe, die Du sicher nie erreichen wirst. Es gibt zum Glück auch anders denkende sowie auch handelnde Menschen.
 
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  • #26
Hallo lieber FS,

ich finde ein AD nicht weiter schlimm. Es kann immer etwas passieren, dass es vielleicht notwendig wird, diese mistigen Tabletten zu nehmen.

Ich hatte letztes Jahr im Juni einen burn out. Da ging bei mir nichts mehr.

Nach einer kurzzeit Therapie bin ich erst jetzt die 3. Woche ohne Medikamente. Zum Glück ging das Ausschleichen recht problemlos.

Ein AD ändert nicht die Persönlichkeit. Die hast du und das AD (je nach Art) holt dich etwas runter oder tritt dir in den Hintern, damit du den wieder hoch bekommst, bis du hoffentlich so weit bist um die Medis ab zu setzen.

Aber durch das Medikament bist du kein anderer Mensch mit einer anderen Persönlichkeit.

Ich binde das auch keinem direkt auf die Nase - wobei ich da ganz offen damit um gehe. Es ist eine Erkrankung wie jede andere auch.

Wenn ihr euch erst 3 Monate kennt und ihr das vielleicht auch noch peinlich ist, dass sie die Medikamente braucht kann ich durchaus verstehen, dass sie das nicht offen sagt und hofft vielleicht davon weg zu kommen.

Irgendwie ist es erschreckend, dass sich jemand überhaupt solche gedanken macht ........

Erinnert mich an meine Frau. Die hatte noch innerhalb der 1. Woche nach dem burn out gesagt, dass sie sich trennen will. Das hilft einem dann echt weiter ....

m47
 
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  • #27
Wenn du mit dem Gedanken an eine Krankheit nicht umgehen kannst, dann musst du gehen. Real ist vermutlich gar nichts passiert, nur dein Wissen und deine Meinung haben sich geändert. Aus meiner Erfahrung muss ich dazu sagen, dass ich Menschen, die sich nicht helfen lassen schwieriger finde als Menschen, die sich helfen lassen.
Die Frau scheint eine leichtere Depression zu haben, wenn sie einen normalen Alltag leben kann und Beziehungen aufbaut. Und wenn du dich mit Ärzten unterhälst wirst du merken, dass Antidepressiva häufig verschrieben werden, d.h. in deinem Alltag wirst du unwissentlich einigen Depressiven begegnen.
Schön, dass es dir immer nur gut geht. Viel Glück weiterhin.
w44
 
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  • #28
Na ja, ich denke die Frau kann froh sein dich los zu sein. Klingt hart, ich weiss aber meine ich genau so. Glaubst du wenn sie die Antidepressiva absetzt wird sie zum Zombie und ähnelt in keinster Weise mehr der Frau die du kennengelernt hast?

Ich hätte an deiner Stelle mal nach den Gründen gefragt und nicht nach dem Fund der Tabletten die Beziehung auf Eis gelegt. Die Meinungen so mancher hier über Depressionen sind kaltschnäuzig und weltfremd. Eine Depression kann jeden Menschen treffen, die einen schaffen das ohne Antidepressiva, die anderen mit. Sie wirken nicht wesensverändernd sondern bringen auf Dauer wieder eine stabile Gefühlslage.

Vielleicht sollte man manchmal auch hinter die Fassade eines Menschen blicken und nicht oberflächlich aburteilen. Manchmal sind es auch harte Schicksalsschläge die einen Menschen aus der Bahn werfen und ihn veranlassen medikamentöse Unterstützung zu holen.
Kommt er dann als Partnermaterial nicht mehr in Frage, da er schlappschwänzig und weicheiig ist? Bei manchen Kommentaren frage ich mich wirklich wessen Geistes Kind dahinter steckt.

w45
 
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  • #29
Du hast also zufällig im Müll eine leere Packung "Fluextin" gefunden und weil es Dich so interessiert hat, hast Du noch näher drauf geguckt und gemerkt, dass es sich um eine Packung handelt, in der normalerweise ADs drin sind? *Lach*, also wenigstens den Namen hättest Du dir merken können, bevor Du hier um Meinungen bittest. Dann hat sie gestanden...Dealt sie denn mit dem Zeugs Herr Polizist?
Jetzt kommt aber der Hammer: Du bist ja felsenfest überzeugt, dass sie ohne ADs nicht mehr die Frau ist, die Du kennen gelernt hast. Bestimmt, denn ADs nimmt man nicht aus Spass! Umkehrlogik! Ob Antidepressiva ein No-Go sind? Für Dich definitiv. Darf ich noch eine Bitte anbringen? Lass diese Frau in Ruhe, für immer.
 
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  • #30
Gast 4 hat Recht, ich habe das Gefühl in einer Selbsthilfegruppe der unerkannten Gutmenschen gelandet zu sein. Bitte welche Ereignisse muss denn der Mensch hierzulande verarbeiten, dass er kapituliert? Krieg? Hunger? Folter? Nein? Nichts von alledem? Dann nutzt endlich das Hirn, sowie die Möglichkeiten der Entscheidung des für oder wider, der Entscheidung deutlich ja oder nein sagen zu können, vor allem aber ja oder nein sagen ZU DÜRFEN! Der Fragesteller hat vollkommen Recht, dass er hier auf Abstand geht. Ich bin arrogant, weltfremd und man wünscht mir ja nichts Schlechtes aber.... ? Ganz falsch, mein Leben war und ist vollgepackt mit "Überraschungen" aller Art, aber ALLES ist lösbar, ohne die wissenschaftlichen Begründungen unserer Ärzte, Entscheidungen von Medikamenten, die die Synapsen wieder ordnen, abnehmen zu lassen.

w 48
 
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