Depressionen sind unter den psychischen Erkrankungen noch bei den am leichtesten Händelbaren. Es gibt Menschen, die unter klaren Persönlichkeitsstörungen leiden, die sich erst später zeigen, und die diese Menschen auch gar nicht behandeln lassen, weil es Teil ihrer Krankheit ist, sie zu leugnen! Dazu gehören z.B. die paranoide Persönlichkeitsstörung (auch die meiten Querulanten finden sich hier), oder die impulsive (da kann es auch gefährlich werden), die narzisstische (Glück gibt es nur selbsterzeugt, alle anderen werden benutzt, nicht geliebt), die zwanghafte oder die ängstliche (anstrengend auch in der Kombination), die passiv-aggressive etc. DAS sind schwierige psychische Erkrankungen, bei denen ein Partner kaum Chancen hat.
Wenn sie also ganz schwerwiegend erkrankt wäre, könnte sie es Dir in den meisten Fällen gar nicht sagen, weil sie es nicht wahrhaben wollte und behandeln lassen könnte. Dass Deine Freundin ihre (-ehemalige?-) Erkrankung im Griff hat, ist doch gut. Ihre Chancen, die Tabletten dauerhaft absetzen zu können, stehen nicht schlecht. Ich kenne einige Menschen, die in einer bestimmten Phase ihres Lebens solche Mittel nahmen, bis sie die ursächlichen Konflikte aufarbeiten konnten.
Momentan ist Deine Freundin, wie sie gesunderweise ist und dank Medikation und/ oder Ursachenarbeit dauerhaft bleiben könnte. Du KENNST sie also, keine Angst. Einen Vertrauensbruch sehe ich bei ihr nicht, obwohl ich in diesem Punkt sehr empfindlich bin. Aber ob Du ein passender Partner für sie wärst, bezweifle ich. Deine Abwendung kam zu schnell und kategorisch. Da würde ein Stachel in Eurer Beziehung bleiben, sie wäre irgendwie immer in der Rechtfertigungsklemme, das würde sie zuverlässig depressiv bleiben lassen.