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Apollo

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  • #1

Auf manchen Profilen ist zu lesen ...

"Nichts voneinander erwarten" oder "Einander so annehmen wie man ist". Was wollen solche Ansprüche suggerieren? Wie realistisch haltet ihr sie? Sind sie realisierbar? Lebbar?
 
  • #2
das bedeutet sie wird nichts für dich verändern und nur weil sie mit dir das bett teilt, brauchst du nicht erwarten, dass sie auch eine ernsthafte beziehung will.
 
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  • #3
"nichts voneinander erwarten" finde ich auch seltsam, ich würde auch sagen, das deutet auf maximale Unverbindlichkeit hin, also Affäre, ONS, so in die Richtung. Jedenfalls interpretiere ich(w) das so und lösche.

Bei "einander so annehmen wie man ist" finde ich, ist es ein wenig vom Alter abhängig, ab einem gewissen Alter ändert man sich nicht mehr grundlegend, man steht fest im Leben, im Beruf und hat gefestigte Ansichten...die man dann idealerweise ( wenigstens in den wichtigsten Punkten) teilen sollte, ansonsten wird's wohl nichts, jedenfalls nichts von Dauer.
 
  • #4
Das "Einander so annehmen wie man ist" finde ich sehr angenehm. Das bedeutet eine Partnerin, die mich nicht nach ihrem Willen formen und verändern will. Umgekehrt gilt natürlich das Gleiche.
"Nichts voneinander erwarten" klingt sehr unverbindlich, indifferent, könnte das gemeint sein, was #2 schreibt.
 
  • #5
Letztlich möchte natürlich jeder "angenommen werden wie er ist". Insofern ist es nicht grundsätzlich negativ.

Ich empfinde jedoch "einander annehmen wie man ist" als eher unerwünschten Spruch, da es irgendwie suggeriert, dass man wenig Veränderungs- und Kompromissbereitschaft mitbringt. Es klingt mehr wie "nebeneinander her" als nach "zusammen" leben. Mehr nach Zweckgemeinschaft als nach echter inniger Partnerschaft. Ich vermute, dass Personen mit großem Unabhängigkeits- und Freiheitsdrang sich eher damit anfreunden können als Personen, die eher Partnernähe und Gemeinsamkeiten wünschen.

"Nicht voneinander erwarten" ... das ist eine Katastrophe und klingt nach Affäre, nicht nach Partnerschaft. Jeder normal veranlagte Mensch auf Partnersuche hat unzählige Erwartungen, und das zu recht.
 
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  • #6
@ Apollo: Die Möglichkeit, den Satz "Nichts voneinander erwarten" anzukreuzen, gab es bei mir gar nicht. Ich bin gerade auch noch einmal andere Profile durchgegangen, habe auch alle 12 unterschiedlichen Möglichkeiten gefunden, diesen -von Dir genannten- Saz allerdings nicht gefunden. Ich vermute mal, dass Du da was falsch verstanden hast. Es gab allerdings den anderen von Dir genannten Satz, der vollständig heißt: "Gegenseitige Toleranz. Einander annehmen, wie man ist". Na, das ist doch wohl sehr positiv, weil viele Menschen dazu neigen, den Partner/ die Partnerin so ändern zu wollen, dass es einem selbst in den Kram paßt. Die Toleranz zu haben, die "Macken", das "Anderssein" des Partners einfach so hinzunehmen, ohne ihn groß verbiegen zu wollen, kann doch nicht negativ gesehen werden....?!?
 
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Apollo

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  • #7
"Einander annehmen wie man ist" assoziere ich mit der Interpretation von #3 und "Nichts voneinander erwarten" erklärte mir eine Dame hier bei EP etwa so: Das Geben erfolge aus freien Stücken nach Herzenslust und nicht aufgrund von Forderungen. Man sei keine Bedürfnisbefriedigungsanstalt. Ob einer das Gegebene annehmen wolle oder nicht, bleibe ihm anheimgestellt.

Ich hätte da ein paar ganz schlaue Frage an solche, die obige Einstellungen vertreten: Wie sieht es aus mit den Erwartungen, die so jemand an sich selbst stellt, falls welche vorhanden sind? Wie kamen sie in ihrem Leben voran, ohne Ansprüche, Erwartungen und Anforderungen an sich zu stellen, um sich selbst zu überwinden? Wie konnten sie mit diesem Prinzip Beliebigkeit ihre Ansprüche an sich selbst erfüllen, falls sie es konnten?
Und schließlich die Stolperfrage: Es gibt den Unterschied zwischen Subjekt und Objekt, und doch bleibt das Prinzip auch in Bezug auf den anderen dasselbe. Wenn es einem möglich war, seine Ansprüche, Erwartungen und Forderungen sich selbst gegenüber wie selbstverständlich zu erfüllen, wieso weigert sich so einer, den anderen mit sich gleich zu behandeln? Freunde können doch nur Menschen werde, die sich ebenbürtig behandeln und auf gleicher Ebene stehen?
 
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  • #8
Für mich klingt "Einander annehmen wie man ist" irgendwie immer etwas defensiv. So nach dem Motto "ich bin ´n bisschen komisch. Nimm mich wie ich bin"

Ich empfinde das als eine Selbstverständlichkeit und kann daher nichts daran finden, wenn jemand das als sein Besonderheit herauskehrt.
 
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  • #9
Guter Ansatz Apollo. Ich habe an mich selbst immer relativ hohe Ansprüche gestellt und diese letztendlich auch -manche allerdings nur durch einen Kraftakt- erfüllen können. Das heißt aber nicht, dass ich von meinen Mitmenschen erwarte, dass sie meine Ansprüche in jeder Hinsicht und in jedem Detail erfüllen müssen. Jeder hat doch auf/in unterschiedlichen Gebieten Fähigkeiten und Stärken. Die müssen doch nicht mit meinen identisch sein. Wenn ich besonders sprachbegabt bin und eine 4. und 5. Sprache erlernen will und es auch mache, muss doch mein Partner nicht auch sprachbegabt sein. Vielleicht kann er Klavier spielen oder malen? Vielleicht ist er auch Technik-affin? Dann akzeptiere ich das so, wie es ist. Ich nehme ihn also an, wie er ist. Das hat doch mit Deiner Aussage, "man weigere sich, den Anderen mit sich gleich zu behandeln", nicht das Geringste zu tun. Ich halte es für ganz wichtig, dass jeder Mensch sich bei dem, was er tut, wohlfühlt, dann kann er es im Leben auch "zu etwas" bringen. Ob dieses "zu etwas" nun materieller oder immaterieller Art ist, ist unerheblich, wichtig ist der "Wohlfühlfaktor". Und um Deine Eingangsfrage zu beantworten: Meine Ziele habe ich mir immer relativ hoch gesteckt und mußte mich manchmal strecken, um sie zu erreichen, kann aber vielleicht deshalb heute als Nicht-Akademikerin stolz auf das Erreichte zurück blicken und bin recht zufrieden mit einem Jahreseinkommen im 6-stelligen Bereich....
 
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  • #10
@7 ..sind wir nicht alle ein wenig "Komisch" jeder auf seine Art und Weise...

Nichts erwarten... heißt für mich nicht, ich darf lügen, untreu sein usw...

Sondern einander annehmen wie man ist...
Erwartungen setzen ausnahmslos immer Druck in Gang, schafft eine Erwartung


jemanden lieben - wird immer erwartungsferi sein..selbst frei von der Erwartung, er muß auch mich lieben... wer wirkliche Liebe erfahren hat, versteht es und weiß , dass selbst eine Liebe , die unerfüllt bleibt, doch echt war, gar nicht weh tut...
Das was weh tut,sind Eigenschaften die mit dem eigenen Ego zu tun haben...

Herzensliebe ist etwas anderes..frei von Erwartungen..die übersteht dann auch gute wie schlechte Zeiten usw...

ja das gibt es..doch soooo selten...
 
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  • #11
Ich achte sehr auf die Formulierung "Gegenseitige Treue ", steht diese nicht drin frag ich nach. Manche Frauen nehmen die ersatztreue "Gegenseitiges Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit".

Den Text "Einander so annehmen wie man ist" sehe ich eigentlich als normal an, von der Formulierung her ist es eher ein negativ Satz... frage aber auf jeden Fall irgendwie nach.
 
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  • #12
Na ja, wie ich sehe, interpretiert jeder die beiden Statements hier durch seine subjektiven Erfahrungen und Erkenntnisse. Ich meinesteils versuche, die beiden Sätze nur rethorisch und logisch zu interpretieren.
Und das hieße (um mich für einen Moment zum Vertreter obiger Einstellung zu machen) : Von mir nichts erwarten können hieße, da ich die Möglichkeit nicht von vorneherein ausgegrenzt habe, daß ich auch lügen und betrügen darf und daß der andere mich, wenn ich so handle, annehme. Ob der andere mich auch in diesem Sinne behandeln kann, geht aus den Sätzen nicht hervor.

In meinen Augen stellen diese Sätze eine versteckte Abwehrhaltung dar.

Und so gesehen sind der eigentlicher Knackpunkt und die unauflösbare Widersprüchlichkeit der beiden Sätze, daß sie selbst Ansprüche und Erwartungen darstellen. Aber es hieß doch: einander annehmen wie man ist. Und woher nun plötzlich diese Forderung? Will da jemand mir durch die Sätze suggerieren, erkönne alles unbesehen und in Unkenntnis annehmen? Daß er vollkommen sei? Wer ist das schon?

Ich denke, von einem kann man alles erwarten, wozu er fähig und befähigt ist, denn damit erwartet man von ihm nichts Unmögliches und ihm Wesensfremdes. Und weil das für ihn keine Herausforderung oder gar Selbstvergewaltigung darstellen würde, könnte er auch auf meine Erwartung hin mir zu Liebe handeln. Warum nicht?
 
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  • #13
#5
Die Möglichkeit gibt es tatsächlich nicht. Es handelt sich dabei um einen Satz, der manchmal unter der Rubrik "Ich über mich" zu lesen ist. Die füllt man mit eigenen Worten selber aus.
Den anderen Satz "Einander annehmen wie man ist" lese ich sehr häufig unter "Erfolg einer lanfristigen Partnerschaft" und ist anzukräuzen und nicht veränderbar.
 
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Apollo

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  • #14
#8
Ich verstehe, was du sagen willst. Aber ich hatte, während ich obige Zeilen schrieb, nicht eigentlich irgendwelche besondere Beispiele vor Augen, wie du sie anführst, sondern nur die Anwendung desselben Prinzips dem anderen gegenüber im allgemeinen. Das unterscheidet meine Argumentation von der deinigen.

Also: Warum die unterschiedliche Anwendung ein und desselben Prinzips?
 
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  • #15
@9: Wunderbar: Endlich mal jemand, der Liebe nicht mit der Erfüllung von Erwartungen verwechselt.

Richtig gut zu dem Thema: "Die Kunst des Liebens".
 
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  • #16
"einander annehmen, wie man ist" das bedeutet in meinem profil, dass ich versuchen werde, den anderen mit fehlern, schwächen, eigenheiten und seinen ganzen positven seiten annehmen möchte. mit den erfahrungen aus seinem bisher gelebten leben. mit seinen hoffnungen, wünschen und träumen. das bedeutet, dass ich beziehungsarbeit leisten will und hoffe möglichst viele seiner hobbies, interessen, wünsche, ansichten und werte mit ihm zu teilen, weil es auch meine sind. das bedeutet evtl. kinder zu akzeptieren und auch ein stückweit anzunehmen und zu integrieren in eine neue beziehung. das bedeutet tolerant zu sein und auch mal nachzugeben.
das bedeutet nicht unflexibel zu sein und eingefahren und egoistisch und beharrlich und nur mit sich selbst beschäftigt.
 
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  • #17
@ 9:
Danke!
 
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