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  • #31
Ich frage mich also wieso dem Anspruch "Elite Partner, Akademiker und Singles mit Niveau" hier in den Beiträgen oft nicht Rechnung getragen wird.

w

Weil es nichts mit Sozialneid zu tun hat, wenn Menschen bestimmte Leute, die ihr gutes Haus betonen, nicht leiden können, egal, ob sie selbst ebenfalls aus gutem Hause stammen oder nicht. Ich finde es generell unpassend, ein Bohei um das eigene Elternhaus und dessen Vermögen und Stand zu machen. Und die Begriffe "gutes Haus" und "guter Mensch" etc. sind auch nicht so klar definiert, dass man allen, die anderes darunter verstehen, Neid unterstellen müsste. Und das finde ich persönlich keineswegs besonders niveauvoll.

Ich kann genauso sagen, dass ich aus diesem, deinen Kommentar eine gewisse Unzufriedenheit lese, dass "Akademiker und Singles mit Niveau" ein gutes Elternhaus nicht zu würdigen wissen? Ich weiß das keineswegs zu würdigen. Ich kann mich genauso für ein interessantes, wohlsituiertes Elternhaus interessieren als auch dafür, dass jemand sich durch schlechte Verhältnisse kämpfte.

Da "gut" mit einer Wertung verbunden ist, ist es nicht allzu schwer zu verstehen, dass Leute sich weigern, bestimmte Elternhäuser einfach mal als "gut" anzuerkennen, obwohl sie dazu keine Veranlassung sehen. Niemand, der sich einbildet, einen bestimmten Status zu haben, hat damit ein Recht, von anderen eine bestimmte Würdigung einzufordern.
 
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  • #32
@ Gast 30

es geht um die undifferenzierte Darstellung und den Ton.

Es wird über Ärzte, Juristen usw. hergezogen in einer Art und Weise, die vermuten lassen müssen, dass es um Neid geht. Es wird unterstellt, herabgewürdigt, klein gemacht. Warum? Warum, wenn nicht aus Neid? Aus Ärger nicht mit dem Beruf, dem Elternhaus oder warum auch immer einen "systemimmanenten" Status mit erhalten zu haben?

Es geht nicht darum, dass Ärzte, Juristen, Manager usw. "besser" sind, es gibt gute, es gibt schlechte, es gibt emphatische, es gibt Gefühlslegastheniker, so wie in allen anderen Berufen, sozialen Schichten, auch.

So wie es gute, schlechte usw. usw. Menschen aus allen möglichen Elternhäusern auch gibt.

Ja, Menschen aus gutem Elternhaus, mit einem angesehenen Beruf, haben es leichter. Auf den ersten Blick. Denn ob sie dann den Erwartungen auch entsprechen integriert sie dann schnell in die Ebene aller anderen Berufsgruppen, Herkommensfamilien usw. usw.

Wer aus gutem Elternhaus kommt, hat es nicht nötig, andere herabzuwürdigen. Er differenziert, bemüht sich auch in der Diskussion um einen gemäßigten Ton und ist dann wohl der berühmte Single mit Niveau.

Gast 30, es ging nicht um die Frage, ob ein gutes Elternhaus gewürdigt wird, sondern wie wir den Begriff interpretieren.

Der Respekt eingestellte Postings genau zu lesen, bevor Wertungen und Annahmen vorgenommen werden, gehört auch zum Single mit Niveau.
 
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  • #33
Wer aus gutem Elternhaus kommt, hat es nicht nötig, andere herabzuwürdigen. Er differenziert, bemüht sich auch in der Diskussion um einen gemäßigten Ton und ist dann wohl der berühmte Single mit Niveau.

Der Respekt eingestellte Postings genau zu lesen, bevor Wertungen und Annahmen vorgenommen werden, gehört auch zum Single mit Niveau.

Und das finde ich schon wieder unglaublich einseitig betrachtet.

Zum einen gibt es auch temperamtentvolle Leute aus "guten Häusern", die das Herz auf der Zunge tragen, anstatt so seriös und ruhig zu tun, dabei aber andere herabsetzen. Gibt es alles.

Zum anderen wird hier anderen unterstellt, sie hätten Neid, was auch eine Wertung und Annahme ist, zugleich wird aber, wenn man selbst gewertet wird, sogleich dieses als Mangel an Niveau bemäkelt. Das ist einfach einseitige Betrachtung, und ein Versuch, sich und die eigene Meinung über die anderen zu stellen.

Warum, wenn nicht aus Neid, man z. B. Ärzte oder Juristen schlecht mache? Nun, eigentlich nehme ich es nicht so wahr, dass Ärzte und Juristen hier schlecht gemacht werden. Und pauschal Leute schlecht zu machen, darum geht es ja gar nicht. Aber wenn Leute sich etwas auf ein Studium einbilden, obwohl es einfacher zu schaffen ist als andere (zuminest aus Sicht der Kritiker) dann ist es naheliegend, dass diese davon genervt sind.

Ich weiß einen ständig ruhigen Ton, der aber in gesitteter Weise seine Spitzen gibt, z. B. nicht mehr zu schätzen als Leute, die mal deutlich ihre Meinung sagen. Geschmackssache, würde ich sagen.

Abgesehen davon finde ich eben gar nicht, dass hier großartig Leute schlecht gemacht wurden.

Natürlich geht es darum, wie man den Begriff interpretiert. Und da haben leute eben ihre Auffassung niedergeschrieben. Warum sollte die jetzt falsch und von Neid geprägt sein, und nur deine richtig?

Und zur Neidmotivation muss ich sagen: Ich persönlich habe z. B. etwas gegen brave Mädchen, die eigentlich nichts leisten, aber dafür stolz auf ihr gutes und bescheidenes Benehmen sind. Solche Dinge sind einfach eine Frage der Sympathie und nicht des Neides.
 
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  • #34
Das Arbeiterkind beantragt einfach BAFöG da sich die Frage, ob die Eltern es finanzieren könnten nicht stellt.

Bei mir war das schwieriger, als bei jedem "Arbeiterkind"! Meine Eltern wollten, dass ich Medizin, oder Jura studiere und haben mir die Unterstützung für andere Studiengänge verweigert. BAFöG hätte ich aber keines bekommen, bzw. nur vorläufig und mit dem Zwang, meine Eltern auf Unterhalt zu verklagen. (das BAFöG Amt versteht da keinen Spaß!)

Ohje, "beantragt einfach BAFöG", schon klar. Als ob die schon mit Geldbündeln warten, die man nur abholen braucht. Wie du schon sagst, verstehen die keinen Spaß. Und gegen das Amt zu klagen, ist auch nicht einfacher als gegen die Eltern, das kann ich dir sagen. Dein Fall ist außerdem ne krasse Ausnahme, das weißt du auch. Die meisten Kinder reicher Eltern studieren (finanziell) sorgenfrei. Klar, ich hab BAFöG bekommen, aber das musste ich auch zurückzahlen. Zinsloses Darlehen immerhin, das ist schon gut. Aber geschenkt kriegt man es nicht. Ich hatte ein hevorragendes Examen, so dass mir ein Teil erlassen wurde, immerhin.

Zu einem guten Elternhaus gehören aber auch die Kontakte, die einem gerade beim Berufseinstieg massiv Vorteile bringen können. Bevor ich studiert habe, kannte ich keinen Akademiker privat. Ja wirklich, gar keinen. Keinen Arzt, Professor, Ingenieur, Anwalt, Manager, Apotheker. Solche Leute gab es im Freundeskreis meiner Eltern nicht. Im Studium fing es mit Praktika an, die andere Leute dank Papa bekommen haben. Und danach ging es mit der tollen Einstiegsposition im Großkonzern weiter, die in keiner Stellenausschreibung vorkam. Natürlich waren dafür aber gar nicht Papas Kontakte entscheidend, sondern das Highschool-Jahr in Australien oder der Grundschulbesuch in Tokio. Hätte Arbeiterkind ja gefälligst auch mal besuchen können...

Nein, ich bleibe dabei. Wer aus einem privilegiertem Elternhaus kommt, der hat bessere Chancen. Und dann muss er auch entsprechend mehr erreicht haben, um sich Respekt zu verdienen. Sich auf dem Familienvermögen auszuruhen oder gar damit zu prahlen ist keine Leistung und beeindruckt mich in keinster Weise. Wer wirklich ein gutes Elternhaus genossen hat, hält sich damit bedeckt, ist dankbar und trotzdem bescheiden. Das gibt es durchaus auch, auch in meinem Freundeskreis.

m43
 
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  • #35
Wer wirklich ein gutes Elternhaus genossen hat, hält sich damit bedeckt, ist dankbar und trotzdem bescheiden. Das gibt es durchaus auch, auch in meinem Freundeskreis.

Sehe ich auch so, allerdings finde ich es auch übertrieben, wie schwer Du es für Arbeiterkinder hinstellst. Es gibt total viele verschiedene Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen. Sich so als benachteiligt zu sehen, weil Papa nicht die Kontakte hat, ist wirklich überzogen. Gerade an der Uni kann man auch zu Professoren Kontakte knüpfen. Es bleibt immer in der eigenen Verantwortung, was man aus sich macht. Ich habe in meinem Freundeskreis ganz verschiedene Biographien. Der Weg "Kontakte über Papa" ist nur einer, und bei weitem nicht der Beste! Auslanserfahrungen kann man auch im Studium sammeln, es wird zum Teil finanziert, man muss sich nur darum bemühen. Es liegt an einem selbst!

Natürlich gibt es generell Menschen, die es etwas leichter im Leben haben, wichtig finde ich auch, dass man vom Elternhaus das Gefühl mitbekommt, seine Träume realisieren zu können. Viele stellen ihr Licht unter den Scheffel, weil sie irgendwie nicht gelernt haben, an sich zu glauben. Es kann viele Einflüsse geben, die aus dem Elternhaus kommen.

Aber trotz allem sollte man sich auch nicht einbilden, es besonders schwer zu haben, oder die eigenen Chancen kleinreden.
 
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  • #36
verwöhnt, zu anspruchsvoll, kann nicht mit Geld umgehen, unbescheiden, oft arrogant oder überheblich
 
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  • #37
Wer aus gutem Hause stammt, geht nicht "bei ALDI". Ganz einfach. Wer das nicht versteht oder meint "hinterfragen" zu müssen, hat nichts begriffen. Gar nichts.
 
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  • #38
Manche Kriterien, ob eine Frau aus "gutem Hause" stammt, erinnern mich ein wenig an die Suche nach einer geeigneten Zuchtstute oder Rasse-Hündin.
Fehlt nur noch das Zertifikat, dass die Frau HD-frei (Hüftgelenks-Dysplasie) ist, beste Erbanlagen besitzt und die Prüfung als Begleithund erfolgreich absolviert hat und damit gesellschaftstauglich ist.

w, 37, Akademikerin und Arbeiterkind
 
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  • #39
Ich habe mich bereits einmal hier zu Wort gemeldet, als Frau aus weniger glänzenden Verhältnissen, die eine Beziehung mit einem Mann aus "gutem Haus" führte. Aus dieser Erfahrung möchte ich sagen: Es hat natürlich deutliche Vorteile, wenn die Eltern einen guten Ruf besitzen, gut vernetzt sind und einem finanziell den Rücken stärken. Er ging auf eine teure Privatschule, bekam Studium, Wohnung und Sonderwünsche finanziert, war stets abgesichert und hatte den Kopf frei, und dass er sich jemals Sorgen um einen Arbeitsplatz machen muss, ist unwahrscheinlich. Das Unternehmen seines Vaters ist ein gemachtes Nest, in das er sich setzen kann, er muss es sich nicht mühsam und aus eigener Arbeit selbst bauen. Diese Vorteile zu leugnen wäre albern.

Hätte ich mir auch eine solche Herkunft gewünscht? Sicherlich, vieles wäre einfacher gewesen. Trotzdem konnte ich studieren. Mein Weg war vielleicht etwas steiniger, aber dennoch alles andere als unbegehbar. Ich denke, dass heutzutage die Schichten in unseren Breiten so durchlässig sind wie vielleicht noch nie. Natürlich hat man einen Vorteil, wenn bereits die Eltern Akademiker sind und man in wohlhabenden Verhältnissen aufwächst, aber die Zeiten, in denen ein Arbeiterkind nahezu keine Chance auf eine akademische Ausbildung hatte, sind glücklicherweise vorbei.

26, w
 
  • #40
Ich kenne einen Mann, dessen Vater Arbeiter war und obendrein eine reiche Kinderschar zu Hause, die Mutter Hausfrau.

Er war in der Schule so intelligent, dass die Lehrer die Eltern baten, ihn frühzeitig auf das Gymnasium zu schicken, er könne ihm nichts mehr beibringen.

Er machte sein Abitur, studierte Mathematik und Physik, promovierte und machte seine Abschlüsse in beiden Studienfächern. Heute ist er leitender Direktor eines privaten Gymnasiums für "Elite-Leute",
der einstige Arbeitersohn der reichen Schnöseln Mathematik und Physik erklärte.

Sein Studium finanzierte er sich nebenbei als "Bauarbeiter" für Hochbau. Ein Knochenjob wie er immer noch erzählte, er hatte höchsten Respekt vor diesen Leuten.

Tchja, so spielt das Leben.

Und ich kannte Männer aus "reichem" Hause, die nichts aber auch garnichts beruflich erreicht haben, vom Geld ihrer Eltern lebten und am Ende an Kokain- oder Alkoholsucht starben.
Und ein Mädel aus "reichem" Hause die im Rotlichtviertel geendet hat, weil die Eltern wohl das Erbe entzogen, sie war wohl in den falschen verliebt.

Mir persönlich imponiert ein Mann, der aus einfachen Verhältnissen stammt und aus eigener Kraft, Intelligenz und Ehrgeiz, ohne Beziehungen oder Geldsegen von den Eltern, in seinem Leben viel erreicht hat, als ein arroganter Yuppie, der nie was erreicht hätte, wenn er nicht von seiner Familie finanziell unterstützt worden wäre und dadurch entsprechende Beziehungen hatte.
 
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