Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
G

Gast

Gast
  • #31
Habe mich Ende der 80er für Berufsausbildung + Studium entschieden. Damals eine gute Entscheidung, heute Schrott. Ich würde heute nicht mehr über einem FH-Level studieren, und das wäre schon zu viel. Jungen Leuten rate ich zu einer richtigen Handwerker-Ausbildung, die - in Kombination mit Sprachkenntnissen - zu einem Beruf führt der weltweit ausgeübt werden kann. Jeder der sein Handwerk einigermaßen beherrscht lacht über die Krisen der Welt und zieht einfach auf die Alm die ihn üppig versorgt (von Deutschland nach Australien und von dort in die Schweiz und dann in die USA oder nach Fernost).
 
G

Gast

Gast
  • #32
Ich komme noch aus einer Zeit, in der es für Mädchen gereicht hat, wenn sie Mittlere Reife hat. Meine beiden großen Brüder waren im Gymnasium, ich kam auf die Realschule, denn meine Eltern waren der Meinung, dass das für ein Mädchen sowieso eine super Ausbildung wäre. Schließlich würde ich ja sowieso mal heiraten.
Mit 26 war ich dann immer noch nicht verheiratet und habe dann doch noch mein Fachabitur nachgeholt. Als ich dann fertig war, wollte ich studieren, musste dann aber blöderweise meinen Eltern recht geben, denn ich wurde schwanger und habe geheiratet. Nachdem das 3. Kind dann aus dem Gröbsten raus war, hatte ich absolut keine Kraft mehr für ein Studium und habe in meinem alten Beruf (Bank) TZ gearbeitet.
Ja, für viele bin ich nun ein Mensch 2. Klasse - ohne Studium. Ich bring mich trotzdem nicht um ;-)

w 60
 
  • #33
Was ist das bloß für eine Frage? FS schon mal auf die Idee gekommen, dass nicht jeder studieren will. Ich habe in meinem Bekanntenkreis viele Selbstständige, die "Nur" eine Lehre gemacht haben und jetzt Firmen mit bis zu 200 Mitarbeitern leiten.
Studieren kann in diesem Land jeder. Ich komme aus einer Familie, wo Eltern und Geschwister Hauptschulabschluß haben. Sie verdienen allerdings alle mehr als ich mit Studium und in leitender Position. Meine Eltern hatten nicht viel Geld und ich bin in ein Bafögloch gefallen. Habe mir mein Studium dann durch Jobben finanziert, hat halt länger gedauert. w51
 
  • #34
Gründe gibt es viele- auch sehr gute Gründe.

Ich komme aus einer Kinderreichen Familie wo eben klar war- nach der Schule bist Du auf Dich alleine gestellt- mehr war finanziell einfach nicht drin. Daher bin ich der einzige in der Familkie der studiert hat- auf dem zweiten Bildungsweg (incl. Abitur) nach einer handwerklichen Ausbildung und der Erkenntnis dass ich keine Lust hatte bis zur Rente Schicht zu arbeiten. Es ging, war aber hart und nicht jedermanns Sache.

Aber ich hab etliche unstudierte aber intelligente Menschen kennengelernt. Gründe?
Nun das fängt an bei recht früher Elternschaft, über finanzielle Engpässe bis hin zu persönlichen Gründen. So hat ein Bekannter das Studium abgebrochen weils einfach nicht sein Ding war- er wollte halt lieber mit den Händen arbeiten.
Und dann gibt noch ein Faktor der bisher ungenannt geblieben ist: die Wartezeiten die es früher gab. Wer den NC nicht geschafft hatte musste einige Wartesemester einhalten (bei meinem Studiengang war der NC 1.7!) Da hat so mancher eine Karriere begonnen die ein Studium schlicht überflüssig gemacht hatte- bei meiner Liebsten zum Beispiel.

Ich würde die Frage fast andersherum stellen. Warum glauben so viele unbedingt Studieren zu müssen. Brauch wir wirklich nur noch Kluge Köpfe? Oder brauchen wir nicht auch Leute die sich die Finger schmutzig machen?
Willkommen in der Neuzeit- da es mittlerweile derart viele studierte gibt sind Karrieren ohne Studium heute sehr selten. Dazu fallen immer mehr einfache Tätigkeiten weg. Selbst Lehrberufe sind Heute halbe Studiengänge weil einfach die Arbeitswelt sehr komplex geworden ist. Für ungelernte oder niedrig Qualifizierte wirds immer enger! Das können nämlich die Chinesen/Inder/rumänen....immer noch billiger.
 
G

Gast

Gast
  • #35
Tja ich weis gar nicht ob man die Frage so beantworten kann.
Ich für meinen teil, habe nicht Studiert, nicht weil ich nicht die möglichkeit hatte. Hätte sicherlich schon irgendwie geklappt. Habe damals 1980 einen Bauberuf (Maler und Lackierer) ergriffen. Weil man damals sagte sei schlau, lern beim Bau. Als Handwerker kannst du die eine oder andere Mark nebenbei verdienen. Vor 30 Jahren stimmte das auch noch. Heute sieht es anders aus.

Was mich allerdings heute etwas verwundert, warum heute soviele unbedingt Studieren müssen. Gerade Studienfächer wie Germanistik usw. sind doch brotlose Kunst. Auch finde ich persönlich es schon sehr komisch das Leute mit 30 noch Studenten sind. Bei vielen habe ich den eindruck, hauptsache sie dürfen sich Akademiker schimpfen. Haben aber noch nichts in ihrem Leben geleistet.

Ich glaube, der Schreiber unterschätzt den Anspruch an ein Studium. Ein Studium ist auf eine Lernbelastung einer 40h-Woche per KMK ausgelegt, um es zu schaffen. Am Ende des Studiums haben sie etwas geleistet und zwar mit dem Kopf. Bei manchen zählen aber nur Dinge, die man in die Hand nehmen kann. Ein Goethe oder Mozart hätte bei dieser Klientel auch "nichts geleistet".

Tja die etwas Sarkastische antwort lautet, weil das Bafög höher ist als das Hartz4 ist. Lieber irgendeinenen unsinn Studieren, als ALG2 Kassieren.

m48

BaföG ist zu 50% ein zinsloser Kredit, der Rest bleibt dem Studenten und ist wesentlich weniger als ein Azubigehalt. Wieso hat ein Azubi mehr Anspruch an Geld für seine Ausbildungszeit als ein "akademischer Azubi"?

Was mir an dieser Diskussion auffällt, daß alle möglichen Gründe gebracht werden, warum eine Studium nicht möglich war, aber der wohl am häufig zutreffendste nie zur Sprache kommt, nämlich die nicht ausreichende Leistungsfähigkeit.

Heute machen doppelt soviele ein Abi oder die FHR wie früher, der Anteil der Absolventen einer Hochschule (Uni und FH) stagniert jedoch weiterhin auf den Zahlen vor der Bildungsexpansion (18%). Für mich das Indiz genug, daß es wohl eher am Leistungsmangel als am monetären Engpaß liegt!
 
G

Gast

Gast
  • #36
Also ich habe nicht studiert, da ich mich schon die Jahre vorher auf dem Gymnasium ziemlich durchkämpfen musste und froh war, als ich das Abi in der Tasche hatte. Dann noch 3-4 Jahre Uni? Nein, danke. Für meinen Traumberuf in der Tourismusbranche brauchte ich auch nicht unbedingt ein Studium. Es wundert mich sowieso, dass heutzutage für die "einfachsten" Jobs ein Studium vorausgesetzt wird. Selbst bei Sekretariatsjobs wird heute oft ein betriebwirtschaftlicher Hintergrund erwartet. Wo soll das noch hinführen? Die gewerbliche + kaufmännische Ausbildung verliert immer mehr an Bedeutung und Ansehen. Das finde ich schade.

w / 35
 
G

Gast

Gast
  • #37
Ich musste schon mit 5 Jahren immer vor der Öffnungszeit der Bäckerei Brötchen holen..

So stand ich fast täglich in der Backstube und war fasziniert von dem, was die Bäcker da machten..

Von da an wollte ich immer Bäcker werden und bin es geworden...

Die Frage nach einem Studium stellte sich also nie..

m

[Mod.= editiert]
 
G

Gast

Gast
  • #38
massive Probleme mit den Eltern, ergo psychische Probleme sowie keine finanzielle Unterstützung, Bafög gabs nicht, da Eltern viel zu wohlhabend. Außerdem noch andere Probleme die in äußeren Umständen begründet waren. Somit Abbruch des Studiums unvermeidlich.
 
G

Gast

Gast
  • #39
BaföG ist zu 50% ein zinsloser Kredit, der Rest bleibt dem Studenten und ist wesentlich weniger als ein Azubigehalt. Wieso hat ein Azubi mehr Anspruch an Geld für seine Ausbildungszeit als ein "akademischer Azubi"?

Heute machen doppelt soviele ein Abi oder die FHR wie früher, der Anteil der Absolventen einer Hochschule (Uni und FH) stagniert jedoch weiterhin auf den Zahlen vor der Bildungsexpansion (18%). Für mich das Indiz genug, daß es wohl eher am Leistungsmangel als am monetären Engpaß liegt!

Wohl wahr. Ich würde mir übrigens wünschen, dass auch Azubis für ihre Ausbildung bezahlen, nicht an den Ausbilder (dem sie oft nur wertvolle Arbeitszeit stehlen), sondern an den Staat. Viele besetzen die Berufsschule, wollen aber in Wirklichkeit später gar nicht - schon gar nicht sozialversicherungspflichttg - arbeiten und Steuern zahlen. In den meisten Branchen bringt ein Azubi während der Lehrzeit für den Ausbilder keinen Nutzen, aber jede Menge Ärger, Schaden und Arbeit. Dagegen ist die Arbeitslosigkeit unter Akademikern unabhängig vom Studienfach gering. Wenn sie sich nicht darauf ausruhen wollen, auf Dauer die Haushaltsmama oder den Haushaltspapa zu spielen, sind Studenten also ihr Geld wert.
 
G

Gast

Gast
  • #40
Mir erging es ähnlich wie Gast #4

Aufgewachsen bin ich in ländlicher Gegend, meine Eltern waren beide Arbeiter, ich habe die mittlere Reife gemacht weil das Gymnasium trotz meiner Bitte für meine Eltern nicht in Frage kam und im Anschluss an die Realschule habe ich dann eine handwerkliche Ausbildung abgeschlossen.
Nachdem mir klar wurde, dass der gewählte Beruf mich nicht ausfüllen würde, habe ich eine schulische Ausbildung zur technischen Assistentin nachgelegt, finanziert durch Schüler-Bafög (von dem übrigens nichts zurückgezahlt werden muss), Kindergeld und Nebenjob.
Im Anschluss daran habe ich durch Zufall meinen Traumjob gefunden. Nach drei Jahren Berufserfahrung bekam ich die realistische Chance auf ein naturwissenschaftliches Studium, mit der Gewissheit, den Traumberuf nach der Promotion nur noch delegieren zu dürfen – und habe damit das Studium dankend abgelehnt.
 
G

Gast

Gast
  • #41
Wohl wahr. Ich würde mir übrigens wünschen, dass auch Azubis für ihre Ausbildung bezahlen, nicht an den Ausbilder (dem sie oft nur wertvolle Arbeitszeit stehlen), sondern an den Staat. Viele besetzen die Berufsschule, wollen aber in Wirklichkeit später gar nicht - schon gar nicht sozialversicherungspflichttg - arbeiten und Steuern zahlen. In den meisten Branchen bringt ein Azubi während der Lehrzeit für den Ausbilder keinen Nutzen, aber jede Menge Ärger, Schaden und Arbeit. Dagegen ist die Arbeitslosigkeit unter Akademikern unabhängig vom Studienfach gering. Wenn sie sich nicht darauf ausruhen wollen, auf Dauer die Haushaltsmama oder den Haushaltspapa zu spielen, sind Studenten also ihr Geld wert.

Einspruch, wer direkt von der Uni kommt krempelt auch nicht gleich die Ärmel hoch und verändert die Firma vom ersten Tag an und der AG hat den größtmöglichen Benefit. Ich kam mir am ersten Tag in der neuen Firma nicht anders vor wie eine Azubine. Und wenn ich manche Studienabgänger neu in der Firma begrüße schlage ich innerlich auch erst einmal zwei Kreuze weil ich weiß was da an Arbeit auf mich zukommt: Manchmal muss man bei dem aufgeblasenen Ego erst einmal ein bißchen die Luft rauslassen und dann klappt es ganz gut..

Ganz abgesehen davon liegt es auch ganz stark am Ausbilder welchen Nutzen er aus Azubis zieht. Wer sie den ganzen Tag nur kopieren lässt und Kaffee kochen muss sich nicht wundern wenn die Motivation bei denen gegen Null geht.

Irgendwie klingt dein Post total frustriert, ich kann mich an meine Studienzeit erinnern, da gab es viele Akademiker die keinen Job gefunden haben und irgendwas fachfremdes gemacht haben z.B. diplomierte Physiker schleppen Hardware in der Gegend rum und programmieren ein bißchen am PC rum, in ihrer Freizeit beschäftigen sie sich dann mit der Relativitätstheorie damit sie nicht vergessen was sie mal studiert haben.

Manche habe sogenannte Orchideenfächer studiert wie Philosophie und haben arbeitstechnisch nie Fuß gefasst. Also so toll ist das alles auch nicht immer mit dem Studium, da muss man schon ehrlich bleiben.

w46
 
G

Gast

Gast
  • #42
Ich war in meiner Jugend Leistungssportlerin. Auf Schule und Studium hatte ich damals keinen Bock, habe daher erst einmal die Handelsschule absolviert, damit ich wenigstens irgend ne Ausbildung "vorweisen kann", falls es mit dem Sport nicht klappt.

Als ich dann Anfang 20 einen Unfall hatte und der Leistungssport für mich gestorben war, habe ich das Erwachsenen-Gymnaisum (Schweiz) besucht und die Matura (=Abi) nachgeholt und begann dann erst mit Mitte 20 zu studieren.

Der Grund, warum ich nicht (sofort) studiert habe war also der Sport.
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Top