G

Gast

Gast
  • #1

Bei Interesse gleich behandeln wie alle anderen?

Irgendein Beziehungscoach hat gesagt, dass Männer sich nicht zu einer Frau hingezogen fühlen, wenn sie ihn anders behandelt als andere. Ich weiß nicht mehr die genauen Worte und wer es war. Also an einem Beispiel: Frauen mit Selbstwertgefühl, positiv drauf, lachen viel, nehmen nicht alles todernst etc. sind anziehend (stimmt auch nach meiner Erfahrung).

Wenn sich so eine Frau jetzt z. B. in einen Kollegen verguckt, soll sie ihn nicht anders behandeln als die anderen Kollegen. Sie soll ihr Verhalten nicht dahingehend ändern, dass sie ihm zu verstehen gibt, dass sie an ihm interessiert ist. Männer wollen angeblich nicht sehen, dass Frau sich nur ihm gegenüber anders verhält.

Der Beziehungscoach hatte es irgendwie logisch begründet, aber mein Gedanke war ständig, dass ich als Frau doch automatisch etwas anders mit dem Mann spreche, ihn anders ansehe, ich etwas befangener bin, meine Körperhaltung/mein Tonfall sich ändern etc. Das kann ich schlecht kontrollieren (es geht hier nicht um extreme Verhaltensänderungen wo z. B. andere zugunsten von ihm einfach ignoriert werden). Und wenn er keinen Unterschied sieht, wie soll er sich ermutigt fühlen wenn er auch Interesse hat? Geht es hier um die Herausforderung für ihn, wie bekommt er ihre Aufmerksamkeit? Kann ein Mann hier nachvollziehen, wie das gemeint ist?
w/36
 
G

Gast

Gast
  • #2
Kann ein Mann hier nachvollziehen, wie das gemeint ist?

Ja, kann ich. Ich halte den Tipp vom Beziehungscoach daher auch für ziemlichen Quatsch. Bei mir kämst Du damit jedenfalls nicht voran, da ich kein Interesse erkennen kann, wenn Du Dich mir gegenüber genauso verhälst wie gegenüber allen anderen. Wie auch?

Natürlich sollte man versuchen, man selbst zu bleiben. Bei sehr offenen Frauen, die mit allem und jedem einen lockeren, spielerischen Umgang pflegen, ist es für mich Mann aber sehr schwer, Interesse zu erkennen, wenn sie sich mir gegenüber gleich(gültig?) verhält.

Ich werde jedenfalls eher bzw. nur "hellhörig", wenn sich eine Frau mir gegenüber anders verhält. Warum? Weil ich mich gegenüber der Frau, in die ich mich verguckt habe, auch anders verhalte.

m
 
G

Gast

Gast
  • #3
Ich fände es affig und künstlich, sich einer Person gegenüber anders zu verhalten, wenn man Interesse an ihr hat. Sei authentisch! Entweder er interessiert sich dann für die, die du bist, und wenn nicht, dann halt nicht. Aber was soll so eine Schauspielerei? Das wäre doch anstrengend und sinnlos, seine Körperhaltung zu kontrollieren etc.

Und was dieser Coach da gesagt hat, dass ein Mann eine Frau interessant findet, wenn sie sich anders benimmt als andere, das könnte ich mir schon vorstellen. Aber in einem ganz anderen Zusammenhang.

Wenn ich in meinem Leben größtenteils negative, sich selbst bemitleidende Frauen kennengelernt habe, dann wäre ich natürlich total fasziniert von einer, die anders ist. Oder wenn ich in Beziehungen nie so richtig mit den Frauen reden konnte oder es immer Tabuthemen gab, dann finde ich es auf jeden Fall interessant, eine Frau kennenzulernen, die offen ist. Aber die Frau muss von sich aus so sein und nicht schauspielern, was irgendein komischer Coach irgendwo geschrieben hat.
 
G

Gast

Gast
  • #4
Irgendein Beziehungscoach hat gesagt, dass Männer sich nicht zu einer Frau hingezogen fühlen, wenn sie ihn anders behandelt als andere. ......... Kann ein Mann hier nachvollziehen, wie das gemeint ist?
w/36

Zunächst: Nöö.

Davon abgesehen, daß ich gar nicht weiß, was diese Art "Coach" jetzt genau sein soll, möchte ich zumindest nicht anders -womöglich noch im Sinne von "schlechter"- behandelt werden falls ich mal soetwas wie "begehrt" sein sollte.

Hatte das nämlich schon einmal und daraus folgt schlicht: Eine Verstellung ist grundsätzlich Käse, das hat schon etwas von Spielchen und das sollte ab spätestens Anfang der 20er Lebensjahre auf beiden Seiten gegessen sein.
 
G

Gast

Gast
  • #5
Der Tipp vom Coach ist total paradox. Auf der einen Seite sollst Du sollst Du selbst bleiben, auf der anderen Seite sollst Du Dich aber verstellen. Wenn es für Dich natürlich ist, dass Du Dich gegenüber einem Mann, in den Du Dich verguckt hast, anders verhälst (z.B. schüchterner, zuvorkommender oder dergleichen) dann ist das eben Dein natürliches Verhalten, also verhalte Dich auch so, anstatt Dich künstlich normal zu verhalten.

Genau diese gespielte Gleichgültigkeit hält viele Männer doch von der Initiative ab, weil sie dann von Desinteresse ausgehen müssen. Toller Coach ...

m
 
G

Gast

Gast
  • #6
Ich halte den Kerl für einen schlechten Beziehungscoach. Wenn ich - zugegebenermaßen als Mann - Interesse habe, dann zeige ich das auch. Das kann durchaus noch etwas verhalten sein, aber zwangsläufig verhalte ich mich anders. Warum auch nicht? Das Schauspielern überlasse ich gerne den anderen und taktieren kann man bei geschäftlichen, aber nicht bei Herzensdingen. So meine Sicht. Ich bin allerdings auch dagegen, Liebesangelegenheiten zu professionalisieren. Man ist vielleicht erfahren, aber in der (jeweiligen) Konstellation ist es immer ein Neubeginn - beiderseitig. Wieso braucht man eigentlich einen "Beziehungscoach", wenn man gerade keine Beziehung hat? Und wer hat all die Menschen vor uns "gecoacht"? Es gibt bei Beziehungen nicht DEN Weg zum Erfolg, man ist gerade hier höchstselbst gefragt (oder eben auch nicht).
 
G

Gast

Gast
  • #7
Ich fände es affig und künstlich, sich einer Person gegenüber anders zu verhalten, wenn man Interesse an ihr hat. Sei authentisch! Entweder er interessiert sich dann für die, die du bist, und wenn nicht, dann halt nicht. Aber was soll so eine Schauspielerei?

Genau dieses affige Verhalten/Schauspielerei schlägt doch der Coach vor, indem er praktisch empfiehlt, Desinteresse zu spielen und natürliche Verhaltensweisen zu unterdrücken. Wenn man sich verliebt hat, verhält man sich nunmal anders. Ich jedenfalls und DAS ist m.M. auch natürlich.

Wie eine Kollegin grundsätzlich/normalerweise ist, wird bekommt man als Kollege wohl schon mitbekommen haben.

m
 
G

Gast

Gast
  • #8
DerMann, der DICH will, findet Dich genauso attraktiv, wie Du natürlich bist. Da musst Du über nichts nachdenken. Er erkennt Dein Wesen. Ich nehme mal an, dass Du ein normales Verhalten an den Tag legst und Dich nicht übermäßig an den Mann Deiner Begierde heranschmeißt.
Das Hin und Her muss halte irgendwie ausgewogen sein. Man pendelt sich da irgendwo am Wohlfühlniveau ein, wenn beide wollen.
 
G

Gast

Gast
  • #9
Ich muss leider gestehen, dass ich dieselbe Erfahrung gemacht haben wie die FS - und zwar nicht nur einmal. Immer wenn ich mich verliebt habe, wurde der entsprechende Mann von mir bevorzugt behandelt. Wenn es noch in der Kennenlernphase passierte, dann ist auch nichts draus geworden. Und wenn ich in Beziehungen meinen Partnern den Vorzug vor Freunden und Bekannten gab, verloren sie auch irgendwann den Respekt vor mir. Ich habe früher auch diverse gute Freundinnen und Freunde verloren, nachdem ich ihnen mehr Aufmerksamkeit geschenkt hatte als anderen Freundschaften, die mir nicht ganz so wichtig waren.

Mittlerweile behandle ich alle meine Freunde - unabhängig vom Geschlecht - gleich, und es funktioniert bestens. Nur in der Liebe klappt es noch nicht, weil ich es tief in meinem Inneren immer noch für normal halte, dass mein Herzensmann meine persönliche Nr. 1 ist.
 
Top