Natürlich gibt es im echten Leben immer noch NoGos, die das Grundsätzliche betreffen: Status, Kinder, Wohnort, Bildungsgrad etc. Trotzdem sehe ich einen gewaltigen Unterschied zwischen Online und Real Life: Im Netz wird man nämlich schon wenig Kleinigkeiten aussortiert - gewisse Hobbies, Berufe, Interessen, Fotos, Kleidung auf Fotos etc. lassen immer Bilder im Kopf entstehen, die einem entweder gefallen oder aber - in den meisten Fällen - eben nicht. Im Netz muss man quasi mit Schubladen arbeiten, will man die Masse an Angeboten überhaupt irgendwie strukturieren. Ob nun Motorradfahrer, Briefmarkensammler, Kaninchenzüchter oder Designer - ich hätte vermutlich wenig Interesse an Personen mit solchen Selbstbeschreibungen, wenn diese Eigenschaften nicht durch herausragende positive Merkmale wettgemacht würden. Im Real Life spielt so etwas erst mal gar keine Rolle - dort wird einfach unvoreingenommener geflirtet und damit auch die Chance erhöht, dass sich etwas entwickelt. Und wenn dann der charmante, intelligente, eloquente Mann doch "nur" Schreiner ist oder Motorrad fährt oder 10 Kilo Übergewicht hat - so what, dann verliebe ich mich vielleicht trotzdem. Im Netz hätte ich den Designer oder Motorradfahrer wohl eher weggeklickt - gibt ja genügend attraktivere Alternativen.....
w, 40