• #1

BEICHTE: was/wieviel/wie genau aus der Partnerschaft "darf" der Partner beichten?

Es hat mich schon öfter beschäftigt:
Gemeint ist hier die Beichte in der Kirche, die besonders für die Katholiken teilweise doch sehr wichtig ist.
Wie Ihr wißt, glaube ich an Gott und denke, daß dieser Glaube in mir sehr verinnerlicht ist, bin aber nicht katholisch und ich kann mich mit der Beichte auch nicht so recht anfreunden (die wahre Reue vor Gott im Herzen reicht meiner Ansicht nach - es geht niemand Weltliches sonst etwas an.).
Wenn ich mir vorstelle, ich könnte einen kath. Partner haben, der mehr oder weniger regelmäßig zur Beichte geht, wäre das etwas, was mich bedrückt werden ließe.
Was beichtet man/Mann denn so in der Kirche und wie genau?
Ich habe unterschwellig etwas Angst, daß zu Privates in zu großem Umfang an eine weltliche Person herangetragen wird und jemand Drittes einfach zuviel von dem wissen könnte, was nur uns zwei (und eben Gott) angeht.
Vorschriften würde ich meinem Partner auch wieder nicht machen wollen.
 
  • #2
Ich bin nicht katholisch und kann Dir leider nicht helfen. Aber ich finde das Thema überaus interessant und bin auf die Erklärungen der Eingeweihten gespannt.

Ich vermute, dass es sehr große individuelle und regionale Unterschiede gibt. In erzkonservativen Gegenden werden bestimmt wesentlich mehr Details gebeichtet als in modernen Großstädten. Strenggläubige Katholiken werden erheblich mehr beichten als aufgeklärte Gläubige.

Für meinen Geschmack sind das aber ganz gewiss so oder so zu viele Details. Ich würde auch nicht wollen, dass so intime und private Dinge herausgetragen werden -- ganz egal an wen, ob Freundin, Priester oder Psychologen.
 
  • #3
Danke, Frederika - sehe es auch so in Bezug auf Familie, Freundin, bester Freund, etc.
 
  • #4
Hier gibt es interessante Details zur notwendigen Gewissenserforschung vor der Beichte. Schon ziemlich viel verboten...

http://www.padre.at/beichte.htm#verhuetung
 
  • #5
Wenn ich recht informiert bin, werden Sünden bzw. Sündentaten gebeichtet - Verfehlungen gegen die 10 Gebote oder Dinge, die sich in den verschiedenen biblischen Sündenlisten finden. Sofern das in der Partnerschaft passiert, ist das in der Beichte möglicherweise ein Thema.
Die Frage ist nun - was käme in Frage? Sexuelle Untreue sicherlich, aber darüber hinaus? Man muss vielleicht nicht auf Krampf was finden, was man beichten kann.
 
  • #6
Ich bin auch nicht katholisch und auch nicht gläubig, aber ich stelle mir die Beichte so ähnlich wie ein sehr vertrautes Gespräch zw. Freunden oder aber auch so ähnlich wie eine Psychotherapie vor. Ich vermute, dass die Beichte auch die Funktion hat, dass die Menschen sich die Sorgen, Kummer aus der Seele reden können. Sie war sozusagen vor der Zeit der modernen Psychologie und Psychotherapie ein entsprechender Ersatz mit dem Unterschied, dass der katholische Priester nicht die "Schulung", die Fähigkeit hatte, auf die unbewussten Motive der Menschen in Bezug auf ihr Denken und Handeln einzugehen.

Vermutlich ist sie gut dazu geeignet, um Alltagssorgen und "Verfehlungen" loszuwerden, aber nicht geeignet dazu die Ursachen der seelischen Störungen herauszufinden, falls sie wiederkehren.

Denke man nur an die Teufelsaustreibung. Menschen mit manifesten psychischen Erkrankungen (Schizofrenie), welche man heute mit Medikamenten weitgehend gut behandeln kann, wurden von der katholischen Kirche als vom Teufel besessene Menschen behandelt.
 
  • #7
Oh, ich dachte eigentlich dass man Sünden beichtet. Lieg ich damit falsch? Also so Dinge wie "Du sollst nicht begehren deines nächsten Weib" und sowas. Ach so, ich vergass dass es für den alten Mann in Rom ja schon eine Sünde ist Geschlechtsverkehr ohne Vermehrungsabsicht zu haben und bitteschön auch nur mit kirchlichem Segen....

Aber gibts da nicht sowas wie ´ne Schweigepflicht???

Der ungläubige Kalle
 
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  • #8
In der katholischen Kirche kann man alle Sünden beichten und sie werden verziehen!
So genau wurde das auch mit den zahlreichen Mißbrauchsfällen gehandhabt, bis dann eines Tages das hohe Gericht des Staates dieses anders sah.
Beichte, wenn du meinst, dass das hilft, letztendlich muss man alles mit seinem Gewissen verantworten. Ausserdem dürfen Priester keine Beichtgeheimnisse offen legen.
Mir persönlich, ich gehöre aber keiner Religion an, es würde mir gar nicht gefallen, wenn mein Partner zur Beichte ginge und privates aus der Partnerschaft beichten würde, das wäre für mich ein Vertrauensbruch. Wie können Priester auch partnerschaftliche Ratschläge oder dergleichen abgeben, wenn sie derlei keine Erfahrung haben. Da hilft ein vertrautes Gespräch unter den Beteiligten mehr als noch Dirtte hinein zu ziehen.
 
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  • #9
Was man genau beichten kann, lässt sich im Katechismus der Katholischen Kirche nachlesen, ebenso im Gotteslob, dem Gebets- und Gesangbuch der Katholischen Kirche. Da gibt's im vorderen Teil den sogenannten Beichtspiegel. Grundsätzlich aber gilt, dass in der Beichte alles zur Sprache kommen darf, was einem auf der Seele brennt. Neben der traditionellen Beichte im Beichtstuhl gibt seit langem auch das Beichtgespräch. Dies findet in einem Gesprächszimmer statt und hat eher den Charakter eines Seelsorgegesprächs. Sinn und Zweck der Beichte ist die Entlastung des Menschen von existentiellen Verhedderungen. Der Mensch soll die Erfahrung eines neuen Anfangs machen, den er nicht selbst setzt, sondern Gott für ihn. Im Übrigen gibt's die Beichte auch in der Evangelischen Kirche. Hier war sie über zwei Jahrhunderte lang fast völlig vergessen, wird aber gegenwärtig wiederentdeckt.
 
  • #10
Ja eben, gebeichtet werden die Sünden gegen die 10 Gebote...
nur weiß man was für einen richtigen Katholiken zur Sünde gehört??? Das genau ist ja meine Frage...

Schweigepflicht hin oder her:

erstens weiß ich nicht, ob derjenige, der die Beichte abnimmt sein kirchliches Amt wirklich demütig im Sinne Gottes ausführt oder ob er nicht z.B. "sensationslüstern" oder pikiert seinen Schäfchen die Beichte abnimmt (mich würde nicht wundern, wenn die Sünden (natürlich anonym) nicht auch mal zum Amüsement der Glaubensbrüder zum Besten gegeben würden und es nicht schon ein Buch gäbe mit dem Titel "Daß mußte ich mir als Pfarrer alles anhören") und

zweitens finde ich daß besonders Verstöße gegen das 2., 4., 6., 8. und 9. Gebot nicht nur den Sünder selbst sondern auch andere Menschen betreffen können, mit denen man lebt. Muß der Pfarrer (ob er einen nun kennt oder nicht) wirklich mehr wissen als diese Bezugspersonen? Er ist schließlich auch nur ein Mensch. Ich will nicht dem Pfarrer in der Stadt gegegnen und ständig denken müssen, hat mein Mann womöglich xy und ich weiß es nicht, aber er?

(und drittens bin ich nicht der Meinung, daß man gebeichtete Verfehlungen mit x Rosenkranzgebeten wettmachen kann - um dann womöglich lustig weiter zu sündigen. Mir ist lieber jemand bereut von ganzem Herzen vor Gott z.B. in einem Gebet...und spricht mit seiner Frau!

<MOD: Die Zehn Gebote kennt jeder.>
<MOD: Keine langen Zitate. Genau dazu gibt es den Link.>
 
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  • #11
<MOD: Sticheleien entfernt. Auch das müsste wohl gebeichtet werden!>

Nun mal eine Antwort von einem Katholiken und sogar einem Theologen (kein Priester !): Die Beichte ist nach katholischem Verständnis die Veranstaltung, die zur Vergebung der Sünden dient. Sie besteht aus der Gewissenserforschung, der eigentlichen Beichte und der Lossprechung (Absolution), die der Priester aufgrund seiner Vollmacht sprechen darf. Die Beichte gehört zu den sieben Sakramenten. Die Gewissenserforschung kann, muss sich aber keinesfalls, an Beichtspiegeln, also Texten, die "einem auf die Sprünge helfen sollen" orientieren. Diese Beichtspiegel sind natürlich sehr von ihrer Zeit geprägt. Entscheidend bleibt aber IMMER die persönliche Gewissensentscheidung. In dem Beichtgespräch geht es vor allem darum, sich seiner persönlichen Schuld bewusst zu werden, zu ihr zu stehen, aber auch Tröstung und Hilfe in schwierigen Situationen zu erhalten. Eine moderne Beichte ist kein Aburteilen, sondern eine Hilfestellung, seinen Massstäben gerecht zu werden, sein Gewissen zu bilden (jeder von uns weiss, dass man das ganz schön klein kriegen kann). Viele Priester haben inzwischen auch eine therapeutische Zusatzausbildung, obwohl die Beichte ansich keine Therapie ist. Die Lossprechung von den Sünden ist keine Zauberei, mit der man in regelmässigen Abständen sich reinwaschen kann. Eine wirksame Lossprechung setzt Reue voraus. Im Grunde, darin sind sich Katholiken und Protestanten durchaus einig, ist die Absolution die Zusage, dass Gott einen nicht aufgibt.
Die Beichte wird durch das Beichtgeheimnis geschützt. Es ist absolut sakrosankt. Es sind selbst aus extremen Situationen kaum Fälle bekannt, in denen das Beichtgeheimnis verletzt wurde. Man kann schon an vielem verzweifeln in der katholischen Kirche, aber das Beichtgeheimnis ist immer gewahrt worden.
 
  • #12
@#6:
Deine Vermutung: "... dass es für den alten Mann in Rom ja schon eine Sünde ist Geschlechtsverkehr ohne Vermehrungsabsicht zu haben."

Kalle, ganz so schlimm ist es dann doch nicht! Auch die Katholiken dürfen inzwischen auch nur aus Liebe und Lust miteinander Sex haben. - Natürlich nur in der Ehe! Auch die Lust aneinander sei von Gott gewollt und darf genossen werden.

Obwohl konfessionslos, hat mich dieses Thema interessiert und von einem Theologen diese Info bekommen.
 
  • #13
@#10: Ich glaube nicht, dass hier jemand befürchtet, das Beichtgeheimnis würde gebrochen, sondern eher, dass schon die Tatsache, dass es Dritte erfahren, stark widerstrebt und dass zweitens ein eventuelles Zusammentreffen mit dem Beichtvater unangemessen empfunden würde von dem Partner, "über den gebeichtet wurde".

Ich persönlich würde es keinesfalls dulden, dass mein Partner Dritten gegenüber sexuelle Dinge beichtet, ganz egal ob nun Psychotherapeuten, Priestern oder Freunden. Das geht einfach zu weit und ein priester hat aus meiner ungläubigen Sicht da absolut keine Sonderstellung. Das ist doch nur interne Zauberei.

Du könntest uns aber mal aufklären, ob die Behauptung von #11 stimmt und strenggläubige Katholiken nun wirklich ehelichen Sex aus Lust und Dollerei haben dürfen, ob sie aktiv Schwangerschaften verhüten dürfen und keinerlei Absicht auf Zeugung während des Aktes haben dürfen. Ich habe das noch nie so gehört, sondern kenne nur das Gegenteil.

Mich interessiert desweiteren, wie man überhaupt so naiv sein kann anzunehmen, der Sünder würde echte Reue empfinden, wenn doch z.B. bei unehelichen Verhältnissen und Sexualverkehr absolut sicher ist, dass er die Sünde wiederholen wird -- und das auch im Moment der Beichte schon weiß. Mir erscheint das sehr pharisäerhaft. Gleiches gilt für Verhütung, Homosexualität und ähnliche Sünden -- die werden doch vorsätzlich immer wieder begangen. Wie ist da jemals eine heilige Kommunion und ein Ablass möglich?
 
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  • #14
Hier mal ein Evangelischer Theologe, vor allem @ 12: Der Begriff der Sünde hat im Laufe der Theologiegeschichte eine sehr komplexe Karriere gemacht. In unserer Alltagssprache wird mit "Sünde" zumeist ein moralisches Vergehen assoziiert. Das aber ist ein sehr verkürztes Verständnis derselben - was leider im katholischen Kontext auch zu einer Banalisierung der Beichte geführt hat. Im Sinne des bedeutenden evangelischen Theologen Paul Tillich übersetzt man Sünde am besten mit "Entfremdung"- und zwar Entfremdung vom "Grund des Seins" (so beschreibt Tillich Gott), von mir selbst und vom anderen. Aufgehoben ist dieser Zustand der Entfremdung durch die Partizipation am "Neuen Sein" (was für Tillich eine Umschreibung für "Jesus, dem Christus" ist). Der theologische Terminus "Sünde" also geht somit in einem engen moralistischen Verständnis nicht auf, sondern ist ein zutiefst existentielles Phänomen.
 
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  • #15
Ich (w34) bin katholisch praktizierend. Ich war kürzlich beichten. Es wird ja nicht verlangt jedes Detail zu beichten! Ausserdem kann man auch den Beichtvater auswählen.
Und Bedenken, dass das Beichgeheimnis gebrochen wird, habe ich sicherlich nicht.
Mir hat diese Beichte gut getan.
Und wenn man gläubig ist. Sollte man auch Gottvertrauen haben!
 
  • #16
@11
Ich gebe zu, was ich über die Beichte weiss ist rudimentär- hier ist man mehrheitlich "Wüstgläubig" (Protestantisch in vielen Ausprägungen).

Ich hab aber dennoch die Frage- einfach weil ich die Berichte über die Papstreden und den neuen Katechismus eben so verstanden hab. Der Papst und damit die offizielle katholische Kirche leht Geschlechtsverkehr ohne Zeugungsabsicht ab. Da war irgendwas vom vergeuden des Göttlichen Samens die Rede.

Interessiert mich wirklich, kann da vielleicht der katholische Theologe weiterhelfen?
 
  • #17
Kann vielleicht der katholische Theologe auch mir bitte weiterhelfen?
Wie ist das mit dem Beichten z.B. von der verlorenen Jungfräulichkeit? Kann tatsächlich die Absolution erteilt werden und jemand nach der Beichte "wieder" als Jungfrau gelten? (...um selbstverständlich ebenfalls eine Jungfrau katholisch zu ehelichen?) Falls ja, glauben die Katholiken das allen Ernstes oder wie ist das wirklich mit Geschlechtsverkehr vor und in der Ehe?
 
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  • #18
@9, dritter Absatz/erster Satz: Ich bin aus der Kirche ausgetreten, weil ich genau diese Beobachtung häufig gemacht habe. Und wenn ich dann lese/höre, dass kirchliche Organisationen eine Stelle zu besetzen haben, aber den Bewerber unabhängig von der Qualifikation ablehnen, weil er geschieden ist oder konfessionslos ist, werde ich darin nur bestätigt.

Anderes Beispiel: Da wird beim Kommunionkaffee stolz erzählt, "wieviel das Kind EINGENOMMEN hat...! (Früher war es der Kassettenrekorder, heute werden Geldscheine gezählt). Irgendwas stimmt doch da nicht.

Das heisst nicht, dass ich nicht glaube - aber eben nach meiner Ethik und gesundem Menschenverstand. Der lautet: Niemand ist unfehlbar, hauptsache, man lernt aus Fehlern. Man sollte vermeiden, Fehler zu machen. Es geht nicht immer, aber das Wichtigste ist, dass man sich des Fehlers bewusst ist.

Vielfach habe ich allerdings Katholiken kennengelernt, die dieses Motto nicht verinnerlicht haben (trotz regelmässigem Kirchgang und Teilnahme an den Ereignissen des christlichen Jahreslaufes).
 
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  • #19
@ 17: Ich kann Deine Argumentation nachvollziehen. Allerdings: Wir leben in Zeiten eines religiösen und ethischen Pluralismus und darüber hinaus in einer offenen Gesellschaft. D.h. Du kannst die von Dir kritisch erwähnten Katholiken (letzter Absatz) nicht einfach dadurch disqualifiziern, indem Du denen Deine ethisch-religiösen Anschauungen überzustülpen versuchst. Du willst doch nur der bessere Katholik sein! ;-)
 
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  • #20
@16 Mary
Ich hatte eine Freundin, die hatte mit 19/20 ihren ersten Freund, einen Katholiken. Der wollte sehr schnell Sex. Als sie dann zum Frauenarzt ging, um sich die Pille verschreiben zu lassen und ihm hinterher davon berichtete, flippte er aus, weil das ja strengstens verboten war. Ich glaube, er hätte sich wenigstens noch Kondome drübergestülpt, wenn sie ihn physisch nicht gestört hätten. Auf jeden Fall versuchte er es mit Koitus interruptus. Vor ihrem Studienbeginn wurde sie natürlich schwanger. Sie ließ abtreiben und kämpfte mit ihrem Gewissen, ihm nichts gesagt zu haben. Danach nahm sie doch die Pille und er sagte nichts mehr dagegen. Wenn sie geheiratet hätten, dann hätte sie der Kirche beitreten müssen. Immerhin musste sie sonntäglich mit ihm in die Kirche gehen, wo er auf der Bank im Halbschlaf da saß. Ich dachte mir nur, was für ein toller Katholik!
 
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  • #21
17@18 Na gut, dann streiche für dich den letzten Absatz eben. Ich will niemandem meine ethischen (nicht religiösen!) Anschauungen überstülpen, das muss schon jeder mit sich selbst ausmachen. Das sind leider (ein Teil) meiner Beobachtungen, die - wie geschrieben - mich bestätigt haben, aus der Kirche ausgetreten zu sein. Also nix mit "besserer Katholik" ;-)
Was ich mir aber geschworen habe, ist: Mit meiner Meinung nie mehr zurückzuhalten oder mich kurzfristig mundtot machen zu lassen. Da müsste schon jemand mit absolut überzeugenden Argumenten kommen.
 
  • #22
Nachdem ich nicht glaube, daß beichtende Personen nur kleine Sünden begehen und auch beichten, würde mich schon interessieren, wie jemand Dinge beichtet, die seinen Partner/Familie sehr verletzen können.
Wie genau wurde denn nun von einem Leser hier gebeichtet (hier ist ja eh alles anonym) und wie war seine Einstellung nach der Beichte...und hat man dieselbe Sünde wieder (wie oft) begangen?

(Wenn ich alleine hier lese, daß manche beim Sex oft an eine andere Person denken, dann wird es schon eine Menge an weiteren Beispielen geben, die mir Probleme machen würden, wenn ich die Partnerin eines beichtenden Mannes wäre.)
 
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  • #23
Ich bin in keiner Kirche finde die Frage aber interessant und bin gespannt auf die Antworten.
 
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  • #24
Liebe Mary, mag es sein, dass es Dir (sozusagen in der Tiefe) weniger um die Möglichkeit oder Unmöglichkeit gewisser Situationen im Zusammenhang der Beichte geht, sondern dass vielleicht eher das Thema "Vertrauen" etwas ist, das an Dir nagt?

Viele Grüße, m
 
  • #25
@ 23: Danke für Deinen Ansatz. Jedoch geht es mir hier tatsächlich um die Beichte an sich.
Ich frage mich wirklich, wie weit beichtende Menschen gehen, wenn der Inhalt der Beichte auch Dritte betrifft - eben den Menschen, der eigentlich DIE Vertrauensperson sein sollte.
Nachdem ich nicht zur Beichte gehe ist, ich aber weiß, daß wir alle Sünder sind (mei, mir gefällt auch mal ein anderer Mann recht gut - ich bin ja nicht blind! Und mein zukünftiger Partner wird es auch nicht sein! Und Männer reagieren ggf. noch deutlicher spontan körperlich als ich als Frau), ist es für mich sehr befremdlich wenn nicht gar angsteinflößend, wenn ich mir vorstelle, mein Mann beichtet eventuelle Gedanken/Regungen/... einem Geistlichen, also einer weltlichen dritten Person.
Ich habe ein grundlegendes Problem, wenn private und intime Dinge, die die Beziehung betreffen, anderen mitgeteilt werden - sei es Eltern, besten Freunden oder eben einem Geistlichen. Ich will tatsächlich nicht, daß mein Partner (Ehemann) einem Geistlichen beichtet, er hätte gegen das 8./9. Gebot verstoßen, wo doch der Geistliche weiß, daß er mit mir liiert ist. Ich empfände die Beichte wahrscheinlich eher als Vertrauensbruch als wenn meinem Mann eine andere Frau kurzzeitig durchs Hirn huscht.
Seltsam! Ich scheine die Einzige zu sein, die die Beichte in Beziehungsdingen als zu privat empfindet...
 
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  • #26
#23 @ Mary #24. Ja Mary , die Sorge kann ich nachvollziehen. Auf der anderen Seite ist es doch gut, dass es so etwas gibt wie die Beichte (bzw. säkulare Folgeformen) - Orte, an denen man wirklich so sein darf, wie man ist; - auch und vor allem mit den eigenen Unzulänglichkeiten und Paradoxien.
 
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  • #27
Schade, dass sich die Theologen nicht mehr zu Wort melden und auf die entsprechenden Fragen antworten. Also hat die Kirche keine einleuchtenden Antworten parat...
 
  • #28
@ #25 Das dürfte mein Mann aber doch auch bei mir. Also nenn mich naiv, aber der Mann, in den ich mich verliebe, wird aufgrund seiner Einstellung kaum wirklich fremdgehen. Also sollte er eigentlich nur spontane emotionale oder körperliche Regungen zu beichten haben. Und was bringt es wirklich, diese einer weltlichen Person zu beichten und dafür x Rosenkränze zu beten? Zumal er doch wüßte, daß ich es beklemmend empfinde und mich als Partnerin dem Beichtvater ausgeliefert betrachte (auch wenn mein Partner evtl. eine Sünde begangen hat)?
Aber abgesehen davon, daß jeder hofft, daß der Partner treu ist, kann man nicht auch im Gebet wahrhaftig beichten? Bringt es wirklich Erleichterung, einem Menschen Privates anzuvertrauen, der einem kein Freund/wirklicher Vertrauter ist? Dann aber doch wiederum nicht wirklich im Detail zu beichten, so daß der Beichtvater weiß daß etwas in Richtung z.B. Fremdgehen war, aber doch auch wieder nicht so ganz genau? Es gibt doch so schon kaum Freunde, denen man Sünden anvertrauen kann/möchte. Aber gebeichtet wird fleißig?
Ich weiß immer noch nicht, was und wieviel aus der Partnerschaft gebeichtet wird und wo für viele die Grenze ist.
Sollte es bedeuten, daß hier kaum religiöse Menschen zugegen sind?

@ #26: Ja, schade! Ich hatte auch auf Theologen gehofft...oder (nachdem hier so einige Frauen und Männer um Rat nach ihrem Fremdgehen gefragt haben) hatte ich auch auf Infos von Menschen gehofft, die aus gutem Grund beichten gehen/gingen.
 
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  • #29
25@Mary: Was Du machen könntest: Mal einem Priester Deine Fragen stellen. Auf den Seiten des Jesuitenordens im Übrigen ist dies auch online und anonym möglich, und zwar unter der Rubrik "Online-Seelsorge".
 
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