Mir ging es wie Dir.
Ich hatte nach einer Reihe "Lebensabschnittspartner" auch den Eindruck, dass ich sehr viel in Beziehungen "reingesteckt" habe, aber im Rückblick eher wenig von meinen jeweiligen Partnern zurückbekommen. Vor allem in den letzten 10 Jahren hatte ich Partner, die viele Altlasten mit in Beziehungen brachten, was mir einiges abverlangte. Ich bin mir durchaus auch meiner eigenen Anteile bewusst, weswegen Beziehungen scheiterten.
Auch ich hatte zuletzt das Empfinden, dass es mir in der "Bilanz" während der Singlezeiten besser ging, ich weniger Probleme und ein deutlich ausgeglicheneres Leben mit mehr Glücksmomenten hatte, als jeweils in Beziehungen. Zumal ich gescheiterte Beziehungen auch nicht einfach so wegstecke, sondern jeweils längere Zeit brauchte, um mich wieder zu stabilisieren. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf dieses "Auf und Ab" und das Gefühl, einen relativ hohen Preis für "das bißchen Liebesglück" bezahlen zu müssen.
Nachdem ich meine letzte Beziehung beendet habe, habe ich keinen Partner mehr gesucht. Das war 2006. Was ich als grosse Erleichterung empfand war übrigens, dass ich aus dem Kinderwunsch-Alter heraus war und nicht mehr den Druck empfand, mir unbedingt wieder einen Partner suchen zu müssen, bevor die biologische Uhr abläuft (ich hatte keinen dringenden Kinderwunsch, aber im Hintergrund war immer dieses "naja, die Option wäre ja noch da, und wenn der Richtige kommt...").
Ich habe die partnerlosen Jahre wirklich genossen, mir hat absolut nichts gefehlt, ich hatte keinerlei inneren Drang, mir einen Partner zu suchen. Nur "von aussen" wurde etwas Druck gemacht, weil die Gesellschaft es eben befremdlich findet, wenn man länger partnerlos ist.
Letzten Sommer hatte ich dann langsam wieder Lust auf eine Beziehung, seitdem suche ich aktiv, allerdings noch eher zurückhaltend. Ich kann mir auch für den Rest meines Lebens vorstellen, keine feste Beziehung zu haben, dadurch habe ich wenig Druck.
Insofern würde ich Dir, liebe FS, empfehlen, Deine derzeitigen Gefühle einfach zu akzeptieren, ich halte sie für normal und nicht -wie Du es siehst- für ein krankhaftes "Loch". Lerne zu differenzieren, ob Du wirklich ein eigenes Bedürfnis nach Beziehung hast, oder ob es der gesellschaftliche Druck ist, der ja suggeriert, dass man ohne Beziehung gestört oder kein "ganzer Mensch" ist.
Ich denke nicht, dass Du aktiv Deinen Standpunkt verändern kannst. Richte Dir lieber erstmal ein zufriedenes Single-Leben ein. Deine Psyche wird Dir zeigen, ab wann Du wirklich wieder bereit bist, eine Beziehung anzusteuern.
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