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  • #1

Besteht irgend eine Gefahr, wenn man Dauersingle ist?

Ich (M und 45) bin schon mein ganzes Leben Single und will das eigentlich auch bleiben, denn auf Familie etc. hab ich wirklich jetzt keinen Nerv mehr. Wenn man sein ganzes leben Lang allein gelebt hat, dann ist das ab einem bestimmten Alter so selbstverständlich, dass man Nähe etc. fürchtet.
Als junger Mann habe ich über etwa 3 Jahre eine Partnerin gesucht, aber keine gefunden. Habs dann aufgegeben und mich in die Großstadtanonymität zurückgezogen. Meine Freizeit verbringe ich immer allein (auf Männerfreundschaften stehe ich nämlich nicht), ansonsten bin ich mit meinem Job als Finanzgeschäftsführer eines mittelgroßen Unternehmens mehr als gut ausgelastet. Mehr gibt es zu meinem Lebensmodell eigentlich nicht zu sagen. Ich lebe so schon seit Jahrzehnten. Ist das eigentlich gut oder schlecht? Wird man seltsam wenn man so lebt? Leidet die Psyche? Was denken andere über einen?
 
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  • #2
Welche ist deine tiefere Mission im Leben. Welchen tiefen Sinn gibts du deinem Leben?
 
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  • #3
Da du eh keine freundschaftlichen Kontakte pflegst, ist es doch wurscht was andere denken. Wenn du glücklich bist, dann solltest du dir diese Frage gar nicht stellen. Es scheint, als würde dich dieses Lebensmodell nicht (mehr?) so richtig glücklich machen.
Nur, was ist die Alternative wenn du nicht auf Männerfreundschaften stehst? Frauenfreundschaften? Was die Partnerschaft angeht: nicht nur in unserem "Alter" kann man eine Beziehung haben, ohne zusammen zu leben.
w/44
 
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  • #4
Prinzipiell nicht, außer du siehst Vereinsamung als Problem, was nicht der Fall zu sein scheint. Du bist Alleinsein so sehr gewöhnt, dass du dir nichts anderes vorstellen kannst.
Angenommen du gehst in Rente ist da natürlich niemand mehr. Gar niemand. Insofern wird es langweilig für dich. Und ein Alter in Demenz und Menschenhass wartet auf dich. Glaubt man den Botschaften der Medien.
Allerdings kenne ich auch vereinsamte Männer in Ehen. Und demente. Also egal wie, du musst so leben wie es für dich passt. Wenn du genug Geld hast wird das Alter eben bequem aber öde. Naja.
Falls hinter deiner Frage steht, ob sich dein Singledasein von einer aus dem Nichts auftauchenden Prinzessin beenden lässt - schwierig, das Modell der alles hinnehmenden Gefährtin läuft aus.
M.E. braucht eine Frau, die ein soziales und gesellschaftliches Leben pflegt, kein stieseliges Anhängsel. Ich erwarte jedenfalls von einem Mann, dass er sich in einer Menschengruppe einigermassen bewegen kann.

Du suchst einen Grund mit Menschen Kontakt aufzunehmen? Wenn Angst dein Problem ist, setze dich mit der Angst auseinander.
Abneigung gegenüber anderen ist oft Abneigung gegenüber sich selbst.
w44
 
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  • #5
Du scheinst doch eigentlich zufrieden zu sein mit deinem Leben.

Bei mir (allerdings w) ist es ähnlich. Ich konnte meine Schüchternheit nie so ganz ablegen und habe vor allem aus diesem Grund keine Männer für mich wirklich begeistern können. Geguckt haben viele, aber zum Kennenlernen hat es nicht gereicht.

Ich habe nie gezielt gesucht, sondern dachte immer: Entweder es kommt - oder eben nicht.

Wer immer allein gelebt hat, vermisst die Zweisamkeit nicht, weil er sie ja gar nicht kennengelernt hat.

Welche Gefahr würdest du eventuell sehen, wenn du weiterhin so lebst wie jetzt?
Also - ich sehe jedenfalls keine. Und was andere denken, ist wurscht. Erst recht, wenn man mit sich selbst im Reinen ist.
 
  • #6
Ich denke auch, dass dein persönliches Glück der Gradmesser ist. Seinen Wert gibt man sich selbst. Und in unserer Gesellschaft gibt es viele lebbare Modelle.

Solltest du mit deiner Situation nun aber doch unzufrieden sein (woher denn sonst diese Frage?), dann besteht die Gefahr, dass du unglücklich wirst und dann eben auch andere Bereiche darunter leiden - z.B. der Beruf.

Ansonsten: leb das Leben so wie du es für richtig hältst.
w42
 
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  • #7
Wenn du das schon so lange zufrieden lebst, dir keine besonderen absonderlichen Macken zugelegt hast und nicht das Gefühl hast, dass es insgesamt hätte besser laufen müssen mit dir, dann sehe ich kein Problem.

Wenn du beginnst, gesellschaftsinkompatibel zu werden, seltsame Eigenarten für andere unschön und merkbar auffallen, dann fehlt die etwas "soziale Kontrolle" außerhalb des Arbeitsplatzes. Ein gut durchmischter Freundeskreis kann da hilfreich sein, man muss nicht unbedingt immer eine Paarkonstellation anstreben. Kommt halt drauf an, wo dein Schwerpunkt liegt. Du scheinst doch ganz gut klar zu kommen, warum also sich Sorgen machen.
 
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  • #8
Die Frage ist doch, ob du glücklich damit bist - und nicht, ob das Dauersingledasein gut oder schlecht ist. Dem einen bekommt's, der andere leidet darunter. Manche sind freiwillig Single, viele sind es nicht, und manche haben sich schlichtweg daran gewöhnt und hinterfragen gar nicht mehr, ob sie glücklich sind damit, weil "Glück" für sie kein Kriterium ist.
Ich bin nun ebenfalls Langzeit-Single, und hätte mir jemand das vor 20 Jahren prophezeit, hätte ich es nicht geglaubt. Ich bin kein Single-Typ, habe immer in längeren Beziehungen gelebt, aber seit Jahren habe ich schlichtweg Pech. Positiv daran ist: Ich habe gelernt, auch allein mein Leben zu gestalten, ich bin völlig frei, unabhängig, robust, vor allem angstfrei, ich musste lernen, meine Probleme alleine zu lösen und einiges auszuhalten ohne die berühmte starke Schulter, an die ich mich anlehnen konnte. Von diesen Eigenschaften gibt es natürlich auch eine Kehrseite. Ich bin etwas gleichgültiger gegenüber anderen geworden, auch strenger in der Beurteilung von Menschen. Meine Emotionen sind etwas abgeflachter als früher, ich bin weniger begeisterungsfähig, was das andere Geschlecht betrifft.Ich glaube aber nicht, dass meine Psyche darunter leidet, ganz im Gegenteil ist das ein guter Schutz. Die schlimmste Gefahr aus meiner Sicht: Im Alter mutterseelenallein zu sein, aber auch dafür wird es in 25 Jahren gute Lösungen geben.

Wenn du zufrieden damit bist, dann bleibe doch in diesem Zustand, was spricht dagegen? Niemand kann dir sagen, ob du mit Partnerin glücklicher wirst. DU musst dir klar darüber werden, was dein Leben glücklich macht, das ist das einzige Kriterium, das zählt.
Frau, Anfang 40
 
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  • #9
Hallo lieber FS!

Dann bist du wahrscheinlich hochkarätig Schizoid. Jede menschliche Motivation ist darauf ausgerichtet, Liebe, Wertschätung zu geben und zu erhalten. Wenn du das nicht willst, nicht brauchst, nicht vermisst, ist es doch gut. Dann mache einfach so weiter. Was die anderen denken oder nicht, kann dir egal sein. Aber wenn du selbst spürst, dass es dich so nicht glücklich macht, solltest du was unternehmen.
Vielleicht bist du auch bloß einfach ein glücklicher Einzelgänger und fertig aus. Es gibt solche Menschen die keine näheren Kontakte pflegen. In Führungsrigen kommen die oft vor, hat auch Vorteile, die sind schon mal durch privates Zeugs nicht aufgehalten. Solche Typen in der Notaufnahme sind einfach klasse, was besseres gibt es nicht. Also fürs Opfer zumindest.
 
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  • #10
Ich (M und 45) bin schon mein ganzes Leben Single und will das eigentlich auch bleiben, denn auf Familie etc. hab ich wirklich jetzt keinen Nerv mehr. Wenn man sein ganzes leben Lang allein gelebt hat, dann ist das ab einem bestimmten Alter so selbstverständlich, dass man Nähe etc. fürchtet.
Als junger Mann habe ich über etwa 3 Jahre eine Partnerin gesucht, aber keine gefunden. Habs dann aufgegeben und mich in die Großstadtanonymität zurückgezogen. Meine Freizeit verbringe ich immer allein (auf Männerfreundschaften stehe ich nämlich nicht), ansonsten bin ich mit meinem Job als Finanzgeschäftsführer eines mittelgroßen Unternehmens mehr als gut ausgelastet. Mehr gibt es zu meinem Lebensmodell eigentlich nicht zu sagen. Ich lebe so schon seit Jahrzehnten. Ist das eigentlich gut oder schlecht? Wird man seltsam wenn man so lebt? Leidet die Psyche? Was denken andere über einen?

Es besteht keine Gefahr, außer den Rest des Leben auch noch zu verpassen :)
Aber passionierte Mathematiker sind ja nicht selten etwas "sonderbar".
Ohne das jetzt nächer definieren zu wollen.
 
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  • #11
Also ganz so "schlimm" ist es bei mir (m-42) nicht, also hatte schon einige Beziehungen, alle ohne nunmehrige Altlasten, insgesamt betrachte ich mich allerdings auch als eine Art Dauersingle und komme damit ganz gut klar.

Was andere darüber denken ist mir vollkommen egal, betrachte diese Situation allerdings als wesentlich besser, als die ganzen Chaos-Wracks (sowohl männlich wie weiblich) in der wahrgenommenen Umgebung, also mit Scheidung, finanziellen Katastrophen, emotionalen Krisen und schlußendlich auch Kindern, die in diesen unnatürlichen Verhältnissen irgendwie aufwachsen müssen und oftmals auch mehrfach die Orte/Schulen wechseln müssen, was ja in der Entwicklung nachgewiesen nicht von Vorteil ist, also wenn sich die sozialen Verhältnisse andauernd ändern, das gilt zum Guten und natürlich erst recht zum Schlechten.
Letzteres ist ja meistens der Fall.

Du würdest diese Frage ja gar nicht stellen oder darüber nachdenken, wenn das insgesamt alles "gut" wäre, also eine Familie hätte ich schon gerne gehabt, vielleicht geht ja noch was, ob man dann mit der Biographie seltsam daherkommt können nur andere beurteilen, einen "Schaden" fügen wir der Gesellschaft meiner Meinung aber nicht zu, immerhin beschäftigen wir keinerlei Institutionen wie Gerichte o.ä. wegen der Lebensplanung.
 
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  • #12
Kurz und knapp: was interessiert es uns? Und was interessiert es dich, was wir darüber denken?

Ich stelle mir nicht schöneres als Liebe, Zusammengehörigkeit, Partnerschaftlichkeit, Freundschaft und Familie vor. Will sowas niemals missen... auch wenn es harte Zeiten gibt, Trennungen und Streit. Man kann sich wieder aufrappeln und was neues finden oder kaputtes reapieren. Daran wächst man und entwickelt sich. Das ist, was ich liebe.

Typisch für arrogante, hochmütige Menschen, mit denen man nicht zusammenleben kann, ist die Orientierung auf Leistung. Leistung im Job, Orientierung auf Karriere, Leistung auf Haben, Macht, Status und Arroganz. Solche Menschen werten andere Menschen auch nur an ihrer Leistung.

Solche Leute sollen mir fern bleiben!
 
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  • #13
Welche ist deine tiefere Mission im Leben. Welchen tiefen Sinn gibts du deinem Leben?

Den Fragen schließe ich mich an.

Dass du keine Familie mehr gründen möchtest, völlig in Ordnung. Liegt nicht jedem. Mir übrigens auch nicht. Aber verstehe ich richtig, du hast keinen Freundeskreis? Was machst du denn, wenn du nicht gerade arbeitest? So ganz ohne soziale Kontakte? Und wie soll das werden, wenn du irgendwann später einmal in Rente gehst? Wirst du dann Einsiedler? Ich finde das bereits seltsam. Und Hand auf Herz - bist du wirklich glücklich mit diesem Leben?

w40
 
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  • #14
"Solche Leute sollen mir fern bleiben!"

Ergänzung: Auch deren Kinder sollen mir fern bleiben - sofern sie welche haben. Denn die werden genauso verbohrt und verschroben, wie ihre hochmütigen Eltern.
 
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  • #15
Ich habe mal gelesen, dass Langzeitsingles statistisch gesehen eine geringere Lebenserwartung haben als verpartnerte Menschen. Ob das nun mit der Psyche resp. mit einer Art Vereinsamung und möglicherweise einer Sinnleere zusammenhängt, oder schlicht mit Ernährungsgewohnheiten (als Paar kann das Kochen spaß machen, als Single greift man dann doch öfter zur Fertigpizza) weiß ich allerdings nicht.

Wenn du dich in deinem Singleleben wohl fühlst und keine enge Bindung vermisst, dann wird wohl deine Psyche nicht darunter leiden. Denn schließlich scheint es für dich eine angemessene Lebensweise zu sein.

Bestimmte Charaktereigenschaften werden sich wohl auch herauskristallisieren, was bei Beziehungsmenschen aber auch nicht anders ist. Vielleicht leiden soziale Kompetenzen unter deiner Lebensweise, dafür wirst du wohl ein hohes Maß an Selbstständigkeit aufweisen können. Hat alles seine Schatten- und Sonnenseiten.

Wie andere Menschen über dich denken, sollte dich nicht allzu sehr interessieren. Die hätten auch eine bestimmt Meinung, wenn du in einer Beziehung stecken würdest.
 
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  • #16
Fragesteller, du postest hier ein Thema, weil du Kontakt willst. Mit uns - den anonymen Schreiben im Forum. Das ist in Ordnung.
Die Frage ob dein Leben gut oder schlecht oder mittelmäßig ist kannst nur DU SELBST beantworten. Lebst du das Leben, das du leben willst? Tust du die Aufgaben, die du tun willst?
Aufgaben sind etwas anderes wie der Job. Hast du die Kontakte die du haben willst bzw. hast du die Nicht-Kontakte die du haben willst? Wie beantwortest du diese Fragen?
Warum soll die Psyche leiden, wenn man ein ausgefülltes Leben hat? Ob jemand ein ausgefülltes Leben hat ist unabhänig von einer Ehe- Es gibt Ehepaare, die sind zu Zweit-Alleine und jeden Tag am Frühstückstisch einsam. Es gibt Künstler, die leben Alleine - ganz bewußt - weil sie durch ihre Kunst in der Welt sind. Problematisch wird es, wenn jemand eine Partnerschaft will aber keine findet.
Wenn du keine Kontakte hast können die ominösen Anderen nichts über dich denken, da sie dich nicht kennen. W
 
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  • #17
Nein, Du bist vollkommen okay und lass Dir auch von Deinem Umfeld nichts einreden, denn was dort "intern" los ist, weißt Du nicht.
Viele leben nach außen hin einen schönen Beziehungsschein, aber innerlich ist alles nur noch grau in grau. Man kann Dauersingle oder auch Dauerbeziehungswechsler sein, man kann über Jahre in einer schlechten Partnerschaft freiwillig aushalten, warum, bleibt auch mir ein Rätsel, viele derjenigen haben wohl einen mehr oder weniger sinnigen Grund dafür oder wegen Kinder in einer grauenvollen Ehe feststecken. Mach Dir also keine Gedanken über Dein Dauersingle sein, glaube mir es ist besser als mit dem falschen Partner zusammen.
 
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  • #18
Das einzige, was mich an solchen Postings immer irritiert ist, dass sie überhaupt im Forum einer Partnervermittlung gestellt werden. Wenn Du gerne Single bist, was machst Du dann hier?

Bei mir war es ähnlich wie bei Dir (habe z. B. auch keinen Freundeskreis, fehlt mir aber auch nicht, im Gegenteil, ich bin froh, dass ich meine Ruhe habe), allerdings hat sich eine ältere Frau an mich ran gemacht, als ich 30 war. Die habe ich dann geheiratet und mir geht es mit ihr besser als ohne sie. Meine Meinung ist, dass der Mensch nicht für das Alleinsein geschaffen ist. Ob Deine Psyche unter dem Zustand leidet, müsstest Du selber doch eigentlich am besten wissen. Ich war oft depressiv, als ich noch alleine lebte.

m/48
 
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  • #19
Eigentlich keine, solange man geistig und körperlich halbwegs fit ist.

Nur unschön, wenn einen eines Tages der Blitz auf dem Klo trifft und erst nach Wochen, oder Monaten Leute nachsehen kommen, weils im Haus so streng riecht.

Ich habe Polizeibeamte im Bekanntenkreis und die erleben sowas öfters. Teil so einer Geschichte möchte man nicht unbedingt werden.

Außerdem gilt für Sex: Use it, or loose it. Da sollte man schon in Übung bleiben und das ist als Eremit nicht so besonders einfach. Keine Ahnung, ob das nur Schönfärberei ist, aber die Verheirateten kommen halt auch dabei angeblich besser weg. Verheiratet war ich zwar auch noch nicht, aber solange ich jemand festes hatte, hatte ich auch recht oft Verkehr. Das ist schon nicht zu verachten. Wer das noch nie hatte, kann es natürlich auch nicht vermissen.
 
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  • #20
Ich (m, 34) bin bis auf eine kurze Beziehung auch immer Single gewesen und habe gemerkt, dass ich mit Beziehungen und Liebe einfach nichts anfangen kann. Und ich bin glücklich.

Hingegen sind mir Freundschaften sehr wichtig, daneben sind mir mein Beruf und meine Hobbys sehr wichtig. Und ich bin glücklich, das heisst meine Psyche leidet nicht. Und mir ist egal, was andere denken. Jeder muss selber definieren, was ein glückliches Leben ist.

Deshalb solltest Du diese Fragen gar nicht stellen, andere haben dir nicht zu sagen, ob dein Leben gut oder schlecht ist. In einem freiheitlichen Staat hat nämlich jeder das Recht selber zu bestimmen, wie er sein Privatleben gestalten will. Es gibt kein Gesetz, dass dir vorschreibt, dass du Beziehungen oder Freundschaften zu führen hast.

Es bist schlussendlich Du alleine, der entscheiden muss, ob dein Lebensmodell gut ist und wie es um deine Psyche steht.
 
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  • #21
Naja, wenn man 45 Jahre allein war, ist die Psyche doch eh im Eimer.
Das Du keine Beziehung willst kann ich, m45, verstehen.
Aber Männerfreundschaften ist doch das Beste wo gibt auf der Welt.
Ich habe, Gott sei Dank, einen großen Freundeskreis mit Kumpels und verbringe nahezu die komplette Freizeit und auch den Urlaub mit denen. Wir fahren Motorrad oder mieten uns ein großes Boot und angeln, machen Party, fahren spontan weg usw...
Geiler gehts nicht!

Und an die Frauen: Ja, wir sind unreif, Peter Pan usw. Aber dieses Gefühl von völliger Freiheit und absoluter Sorgenlosigkeit ist durch nix zu toppen. Manchmal habe ich das Gefühl ich lebe zwei megageile Leben im Affentempo hintereinander und wenn ich morgen vom Bus überfahren werde, wäre das zwar schade, aber ich hätte nix verpaßt!!!
 
  • #22
Das hängt von den Wertemaßstäben ab, die Du anlegst.
Das Gute ist, dass man so noch mehr eigene Ideen entwickeln kann.
Das Schlechte ist, dass man Sachen, die nur für mehrere sind, nicht machen kann.
Tendenziell eher ja, aber wenn man disziplinert darauf achtet, keine allzu merkwürdigen Eigenheiten einreißen zu lassen, kann man es wohl vermeiden.
Wenn Du selbst nicht sehr auf Interaktionen angewießen bist und die zum Teil zum Beispiel aus dem Beruf hast, denke ich, dass nicht.
Viele Leute sind mehr auf gesellschaftliche Interaktionen angewießen und werden so ein Verhalten merkwürdig finden. Manche billigen gesellschaftliche Interaktionensogar einen eigenen Wert zu und schließen dann vielleicht daraus, dass sie selbst sie in größerem Maße ausüben, auf ihre eigene moralische Überlegenheit.
 
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  • #23
Du lebst seit Jahrezehnten ohne Beziehung, ohne Freundschaften - Du schreibst nichts von irgendwelchen Sehnsüchten danach. Also ist Deine Welt in Ordnung, Du scheinst zufrieden - oder doch nicht?? Warum fragst Du nach der Meinung anderer, hier im Forum?

Wenn Dir doch etwas fehlt, dann finde heraus, was es ist. Für einen ersten Schritt ist es nämlich nie zu spät.

Eine Frage stellt sich mir allerdings: was ist, wenn Du einmal nicht mehr arbeitest (wenn Du aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten mehr arbeiten könntest)?
Hobbies hast Du wohl keine, da Du ja 'mehr als ausgelastet' bist, Du würdest dann in ein Loch fallen, weil es in Deinem Leben ja nur Arbeit gibt ....
 
  • #24
Mein Onkel ist 62 J. alt - und stets Dauersingle.
Der will alleine leben, damit ihn Keiner stören und nerven kann. Und er sich privat Keinem anpassen muß.

Inzwischen will er in seiner Kleinstadt von Keinem mehr angesprochen oder gegrüßt werden, nicht mal von Nachbarn. Das betrachtet er bereits als Belästigung, egal wie gut sie gemeint war.
Höchstens von seinen Verwandten.

Auch sonst ist er sehr leicht reizbar geworden. Jede Kleinigkeit könnte ihn bereits enorm aufregen.
Dazu seine Überzeugung, daß er stets recht habe. Und die Schuld nur an den Anderen läge.

Ich vermute, weil er so wenig Kontakte zu Mitmenschen hat. Und dadurch fehlt im Reflektion.
Und die Übung im Kontakt und mit Umgang mit anderen Menschen.
z.B. Freunde, die ihm hinweisen könnten, was bei ihm verkehrt läuft.
Was dann als "schrulliger Einzelgänger" werden kann ?
 
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  • #25
Ich finde, man sollte alles im Leben mal probiert haben, solange es nicht gefährlich ist oder der Gesundheit schadet. Dazu gehört auch eine Beziehung. Selbst wenn man kein Beziehungsmensch ist, hat man zumindest mal gespürt, wie das ist.

Was die "Gefahr" betrifft: Da könnte es sein, dass dich andere vielleicht für komisch halten. Oder dass du es später vielleicht bereust, wenn du alt bist.
 
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  • #26
Lieber FS,

das Gleiche frage ich mich auch immer wieder...Ich bin w, 32 und habe 6 Beziehungen hinter mir aber die Längste ging 3 Monate...

Seit 9 Jahren bin ich nun single, da die Männer, die ich geliebt habe, es nicht zum Ausdruck gebracht haben, dass sie mich mögen , lieben, etc; obwohl sie mit mir sehr stark geflirtet haben und das auch monate- oder jahrelang...

Nun habe ich einen Mann kennengelernt, der mich sehr oft sehen möchte aber ich empfinde es meistens als zu viel...Denn bisher war ich immer alleine und habe es gelernt mein Leben immer alleine zu genießen...

Und ich habe bisher verstanden, dass man im Leben so oder so alleine ist...Im Gegensatz zu Dir: ich pflege Freundschaften und meine Freunde sind mir wichtig...Aber je älter wir werden, werden die Partnerschaft von meinen Freunden wichtiger...D.h: Ich sehe sie mit der Zeit immer seltener...

So Fazit: die Freunde hat man irgendwann nur als Bekanntschaften und da die Mann-Frau Beziehungen nicht ein lebenlang halten, werde ich irgendwann ohnehin wieder ganz alleine weiter machen müssen...

Auf der anderen Seite möchte ich als Frau mal schwanger werden, Kinder bekommen...Es macht für mich alles noch schwieriger...
 
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  • #27
Lieber FS,
wenn Du so zufrieden wärst mit Deinem Leben würdest Du das nicht im Forum einer SB posten. Also bestimm mal Deine Koordinaten neu und sei ehrlich zu Dir und zum Forum.
Ich bin seit 8 Jahren Single, habe aber wenigstens ein paar oberflächliche Freundschaften, nichts belastbares für schwierige Situationen, auch keine Familienkontakte.
Ich war jetzt längere Zeit richtig krank und konnte für mich feststellen, wie mühsam dann das Alleinleben ist. Jetzt frage ich mir schon, wie das letzte Viertel meines Lebens mit dem Alleinsein aussehen wird. Es erscheint mir nicht besonders attraktiv, aber ich bin zu mir ehrlich, ich bin nicht gern Single und ich hätte gern mehr echte Freunde. Leider steht mir meine Schüchternheit im Weg', ein anderes Leben zu führen. Ich schaffe es nicht, auf andere zuzugehen und habe offensichtlich eine Ausstrahlung, dass auch niemand auf mich zukommt. Daher muss ich mit dem unerfreulichen und unerwünschten IST-Zustand leben
w, 55
 
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  • #28
Lieber FS,

du musst dich in deinem Leben wohlfühlen und nur das zählt! Und da du noch nie in einer Beziehung gewesen bist und dir Partnerschaft und Freundschaft nicht abzugehen scheinen, ist doch die Welt in Ordnung. Dein Lebensmodell hat sogar große Vorteile: Du musst auf niemanden Rücksicht nehmen, keine Kompromisse eingehen, nichts geben und für nichts Danke sagen und du kannst tun und lassen, was immer du willst und dir Spaß macht.

NUR ist der Mensch im Grunde ein soziales Wesen und die Erhaltung seiner seelischen Gesundheit verlangt nach stabilen Beziehungen. Das muss kein fixer Lebenspartner oder großer Freundeskreis sein. Bereits ein oder zwei gute Freunde sind etwas sehr Wertvolles.

Für mich persönlich wäre so ein Leben ohne Partner oder Freunde allerdings nicht lebenswert. Gerade Freundschaften können einem sehr viel Kraft und Halt geben. Es ist doch schön Kontakt zu anderen Menschen zu haben und mit sich mit ihnen austauschen zu können. Auch Partnerschaft und Familie sind ein ganz wesentlicher Faktor in unserem Leben.

Es mag tatsächlich Menschen geben denen ein Leben als Einzelgänger und Single Erfüllung und Sinn gibt. Verändern wird dich die selbst gewählte Einsamkeit mit der Zeit schon. Es wird dir immer schwerer fallen mit anderen in Beziehung zu treten. Du bist es dann einfach nicht mehr gewöhnt. Andere werden dich als etwas seltsam und schrullig wahrnehmen. Irgendwann wirst du merken, wie alleine du bist und die Menschen um dich herum werden dir mächtig auf die Nerven gehen.

Niemand kann dich zwingen eine Beziehung oder Freundschaften einzugehen: Gesund ist ein Leben als Einzelgänger nicht. Die Folgen deines Lebensmodells werden dir mit der Zeit viel Lebensfreude rauben. Jeder Mensch benötigt Liebe und Halt und beides kann man sich nicht immer selber geben, zumindest nicht zur Gänze.....
 
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  • #29
Ich wüsste nicht welche Gefahr da bestehen sollt, da du ja zufrieden bist, Du bist nicht nur Dauersingle sondern auch Dauereremit. Mit anderen Menschen kommst du auf der Arbeit zusammen, wäre das ein Problem würdet du es merken. Da du mit niemandem zu tun hast außerhalb der Firma kann auch nichts gefährlich werden. Außer schweren Depressionen, oder du würdest deinen totalen Rückzug so nutzen wie mein Nachbar unter mir: Nämlich um ungestört und unkritisiert immer weiter zu trinken. (Doch, der schafft das neben der Arbeit) Du hast ja vielleicht auch noch Eltern. Wenn die mal nicht mehr können, schiebst du sie ins Heim ab. Also auch mit denen musst du dich nicht mehr auseinandersetzen. Das mit den Depressionen würdest du irgendwann auch selber merken. Das mit dem Alkohol nicht so. Das merken Andere die nicht alleine sind auch nicht freiwillig. Es gibt nun mal Menschen deren Natur das Alleinsein ist. In unserer Gesellschaft lässt sich das nur nicht ganz so selbstverständlich ausleben, ohne das drüber rumdiskutiert wird. Den offiziellen, nicht infrage gestellten, Rückzugsraum dafür bietet sonst wohl nur die religiöse Ausübung in irgendeine Richtung. Der christliche Schweigeorden oder andere Askesen im Hinduismus oder Buddhismus. (Gute Dokumentation: "Der Marathonmönch"). Dieser Rückzug hat allerdings die Erkenntnis der wahren, oder höchsten Natur deines Seins als Ziel. "Wer alles über seine Nachbarn weiß, ist gut informiert. Wer alles über sich weiß, ist erleuchtet."
w46
 
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  • #30
Ich denke auf jeden Fall, dass die Psyche leidet, habe es oft genug gesehen. Menschen, die ohne Liebe reifen, sind nicht selten psychisch krank, stark zurückgezogen, beteiligen sich nirgendwo mehr mit Freude aktiv und können keine Liebe ausdrücken, teilen oder verschenken, in Tiere, Mitmenschen oder ihrer Umgebung. Auch wenn sie gutgetarnt als normaler fleißiger Arbeiter durchgehen könnten. Vor allem werden sie kaltkühl und gemein ihrer Umwelt gegenüber. Das was Bernd50 schreibt, kenne ich haargenau von eben solchen, die mit sich abgschlossen haben und resignieren. Sie strahlen ein negatives Karma aus, verstehen einen auch nicht mehr. Sie können sich schlecht in Gemeinschaft artikulieren oder mitreden wenn es um Liebesdingen, Probleme mit der Freundin geht, wie es in einer Kumpelsrunde normal wäre. Sie wirken als Männer komisch, wie ein Geist, sind schnell gereizt oder ignorieren einen, wechseln die Straßenseite, wenn ihnen jemand entgegen kommt. Am Ende kaufen Sie ihre Lebensmittel übers Internet ein.

Dauersingle zu bleiben, empfinde ich als Flucht vor dem Leben. Schöne oder traurige Geschichten über andere zu lesen, sind halt nur fremde Erfahrungen. Um sich weiter zu entwickeln, muss man eigene Erfahrungen im Leben machen. Auch in Liebesdingen.

Nicht umsonst sagt man, dass zur gesunden Entwicklung der auch das Beziehungswesen dazu gehört. Sonst bleibst du halt gewissermaßen zurückgeblieben. Du weißt nicht, wie man Konflikte in einer Beziehung löst, Kompromisse eingeht, Problemlösungen findet - immer wieder. Lernt man sowas, kann sowas auch der Schlüssel zu anderen Türen sein.

Solche Leute ohne Liebesgefühl werden eines Tages abgestumpft und unberechenbar. Von der Resignation rutschen sie leicht in die Depression und von der Depression stürzen sie sich vielleicht in einen geschmacklosen Suzid oder begehen eine Gewalttat.

Sicher ist eine Beziehung und Kinder kein höchstes Lebenszielt, aber soziales Interesse ist doch sehr wichtig. Vielleicht mal für den Anfang ein Haustier anschaffen? Um zu lernen, dieses unangenehme Gefühl zu umgehen, dass man da sein muss, Liebe teile muss, jemanden versorgen muss. Später wirst du ohne gar nicht mehr können.

Wer glücklich liebt, kann auch Liebe weitergeben an andere Dinge. An seine Arbeit, an seine Umgebung. Ohne Liebe macht auch der Alltag irgendwann keinen Spaß mehr. Dann macht auch der Gang zur Arbeit keinen Spaß.
 
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