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Dass Sie hart arbeiten, will ich gar nicht bestreiten. In der Regel bringt die "akademische" Ausbildung für die Berufstätigkeit wenig und ist der Halbtagsjob in irgendeinem Museum oder Taxifahren z. B. mit Schichtdienst und eher geringem Verdienst verbunden.
Neben meiner "Tranfunzel" beobachte ich das bei weiteren Heilpraktikerinnen im (relativ neuen) Bekanntenkreis. Dass eine "gutgehende Praxis" bedeutet, dass nach Abzug der Kosten 400 Euro übrig bleiben, ohne einen Cent Altersvorsorge, war mir vor meiner (recht kurzen) Ehe nicht klar. Natürlich es mein eigener Fehler, schlicht ohne Steuererklärung schnell zu heiraten. Da mache ich niemand anderem einen Vorwurf, es prägt aber künftige Beziehungen und "Kunsthistorikerinnen". Ich würde auch nie behaupten, dass alle Heilpraktikerinnen erfolglos sind. Nach meiner Beobachtung fehlt aber meist der Sinn fürs Geschäft, eher wird voller Begeisterung vor sich hin geheilt. Selbstständig sein bedeutet eben nicht nur in diesem Beruf, ein Konzept zu haben.
Sängerinnen etc., die ich kenne, fallen für mich in die gleiche Kategorie. Und da bin ich wirklich pauschal All diesen Berufen ist gemein, dass ein Hobby oder ein Interesse zum Beruf gemacht wird, bei dem vorher klar ist, dass 90% der Ausübenden davon keinen normalen Lebensunterhalt bestreiten können. Für mich ist das pauschal "lebensfern", gerade, nachdem ich eine Erfahrung dazu hinter mir habe, bei der ich mir die grenzenlose Naivität dem Leben gegenüber nicht vorstellen konnte. Das ist einfach meine persönliche Meinung und kein Vorurteil, sondern das Ergebnis meiner persönlichen Erfahrungen. Selbstverständlich gestehe ich jedem, der in seinem Bekanntenkreis andere Erfahrungen gemacht hat, eine andere Meinung zu.
Das generelle Problem ist vermutlich, dass manche, aus meiner Erfahrung erschreckend viele, Frauen sich trotz Emanzipation wenig um einen Job kümmern, der eine Familie ernähren kann, dann aber "auf Augenhöhe" suchen und entsprechende Ansprüche stellen. Ich bin im 21. Jahrhundert natürlich bereit, beruflich zurückzustecken für eine Familie. Ich kann auch kochen, backen etc., mache meinen Haushalt alleine, wäre bereit, auch "Elternzeit" anteilig zu übernehmen und bin damit "gleichberechtigungsfähig". Ich kann mich auch einschränken, wenn notwendig. Allerdings nicht auf 10% meines Einkommens.