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Stimmt, aber so ging auch nicht meine Schlussfolgerung.Abhängigkeitstendenzen haben nichts mit einer besonders ausgeprägten Liebesfähigkeit zu tun - ganz im Gegenteil ...
Sirikit liebt diesen Mann, würde ihn nie so behandeln wie sie ihn. Ihr ist bewusst, was er für sie tat, sie interpretiert diese seine früheren Zuwendungen in ihre Weiterentwicklung und in die ihrer Kinder als Liebe.
Das was du, Anna, fehlende Grenzziehung nennst, geschieht nun zu einem Gutteil aus ihrer Verantwortung den Kindern gegenüber, nicht aus Coabhängigkeit, jedenfalls meiner in ihre Situation ja nur beschränkten Einsicht gemäß.
Wenn es ihr gelänge, in diesem Mann nicht mehr "die große, eine Liebe" zu suchen, die er als Person gar nicht geben kann,
wenn sie die Verletzungen und Spielchen, die er mit ihr treibt, nicht mehr in den Kern ihres Selbstbewusstseins vorlassen könnte, sondern sich, wann immer nötig, vorsagen würde: er ist so, wie er ist, wenn er weniger narzisstisch wäre, hätte er das nicht nötig,
wenn sie ihn also so charakterlich mangelbehaftet lassen könnte, auch, weil sie ihn sowieso nicht ändern kann,
dann hätte sie eine Situation, in der sie möglichst objektiv austesten könnte, wie gut es ihren Kindern tatsächlich tut, diese Beziehung aufrecht zu erhalten.
Kinder spüren Herabwürdigungen, haben feine Antennen, verlieren ihrerseits den Respekt vor Personen, die alles mit sich machen lassen.
Insofern muss Sirikit schlicht ganz, ganz achtsam sein, wie sich das familiäre Klima gestaltet.
@luckbox Ja, es ist traurig. Aber wenn Kinder da sind, hat man nicht mehr das uneingeschränkte moralische Recht, ausschließlich für sich zu denken oder nach selbstbezogener Sicht zu lieben. Eine nicht-idealistische Nicht- Liebes- Beziehung aufrechtzuerhalten, um eigene Vorteile, eigenes Haben zu ermöglichen, ist etwas ganz anderes, als die Motivation, den Kindern nicht das Nest nehmen zu wollen. Mütter sind erpressbar, wenn sie ihre Kinder lieben.