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  • #1

Beziehung mit einem Berater?

Hallo,

ich habe vor ca. 2 Monaten einen Mann (30) kennengelernt mit dem ich mich mehrmals und mit dem ich mir auch eine Beziehung vorstellen könnte. Ich habe bei ihm generell ein gutes Gefühl, merke jedoch auch dass sein Beruf als Berater potentiell äußerst schwierig für eine Partnerschaft sein könnte. Ich habe davor noch niemanden mit diesem Beruf kennengelernt und frage mich, ob und wie dieser Beruf mit einer Beziehung kompatibel ist. Hierzu würden mich eure Erfahrungen interessieren. Er ist seit ca. 6 Jahren bei einer größeren Beratung angestellt, seit ca. 1 Jahr wohl als Manager. So wie ich es sehe ist er äußerst engagiert. Er ist meist Montag bis Donnerstag beruflich unterwegs, erreichbar ist er eigentlich immer und auch am Wochenende arbeitet er denke ich täglich. Auf Versuche meinerseits mit etwas Vorlauf uns auch mal unter der Woche zu verabreden oder auch Freitag Abends etwas früher, blockt er dieses ab, da er unter der Woche eh kaum Zeit hat und er wahrscheinlich eh kurzfristig absagen / verschieben müsste. Wenn ich ihn dann aber sehe, ist er aber äußerst zuverlässig.
Obwohl wir nur ein paar Kilometer auseinander wohnen, fühlt es sich fast an wie eine Wochenendbeziehung. Unter der Woche ist er zwar fast immer erreichbar, aber meist dann recht kurz angebunden und ich komme kaum mit mir zu merken in welcher Stadt er gerade unterwegs ist (ich denke aber nicht, dass da eine andere Frau im Spiel ist).
Meine Fragen an euch - hat jemand ähnliche Erfahrungen? Habt ihr es geschafft das es eine richtige Beziehung ist, oder geht einfach nicht mit den ganzen Reisen und (zuviel) Arbeit?
 
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  • #2
Mit 30 ist man in sog. Beraterjobs (zumindest im Bereich Wirtschaft/Recht) noch ganz am Anfang, auch wenn man sich schon Chief, Manager oder sonst wie nennt. Das dient lediglich der Motivation.
Meistens stehen die Steuerberaterprüfung, Wirtschaftsprüferexamen, Fachanwaltsweiterbildung noch bevor.
Das heißt es muss neben der regulären 70-Stunden-Arbeitswoche noch für die Berufsexamina gepaukt werden. Ich rate in dieser Zeit dringend von Beziehungen ab. Es ist dafür schlicht keine Zeit da.
 
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  • #3
Ein Berater (Ende 20, schätze ich) hat mir neulich erzählt, dass er auch jedes zweites WE durcharbeitet. Täglich sind 12 Stunden üblich (er hat, glaube ich von 80-100 Stunden gesprochen, das ist kaum zu glauben). Es ist offensichtlich so üblich in der Branche...
w
 
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  • #4
Da muss frau sich halt entscheiden: möchte sie den gutverdienenden, aufstrebenden Berater mit viel Potenzial und wenig Zeit oder doch lieber etwas anderes.

Ich arbeite festangestellt in einer Bank mit ca. 40-50 Std. Wochen je nach Stand der Projekte und habe Berater zur "Aushilfe", von denen grundsätzlich erwartet wird, dass sie Probleme lösen und zwar so schnell wie möglich. Dafür bezahlt die Bank enorme Tagessätze und erwartet entsprechende Leistung, sonst würde man nicht so viel Geld bezahlen. D.h. man formuliert einen Arbeitsauftrag mit Termin und dann muss der Berater so schnell wie möglich (asap) eine Lösung präsentieren und dann telefoniert man auch spätabends und stimmt sich ab.

Ich habe den Eindruck, dass die Berater auch verschlissen werden. Andererseits lernen sie sicher auch sehr viel.

Ob eine Beziehung zu "deinem Berater" klappt, weiß ich nicht. Wollte nur mal sagen, wie ich Berater erlebe.

m
 
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  • #5
Eine Kennenlernzeit von 2 Monaten ist noch nicht wirklich lang. Du beschreibst deinen Bekannten als gewissenhaft, auch wenn es darum geht, eine Verabredung (wenn auch eine seltene) mit dir einzuhalten. Er sagt nicht leichtfertig zu, um am Ende nicht aufzutauchen.

Mit 30 ist ein Mann (egal, ob Berater, Mediziner, Jurist oder sonstwas) noch am Beginn der eigenen Karriere und engagierter Einsatz wird erwartet. Ich, an deiner Stelle, würde ihn erst einmal richtig (d.h. länger) kennenlernen wollen, um dann zu entscheiden, ob ich bereit bin, ihn mit seinem Job zu teilen.

Die Alternative: ein Mann mit festen Arbeitszeiten (40-Stunden-Woche), der, sobald er dem Job den Rücken gekehrt hat, ihn auch gedanklich ausschließt. Für mich wäre das nix: ich möchte einen zufriedenen für seinen Job (und für mich) brennenden Mann. w
 
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  • #6
Er ist ehrlich zu dir, er hat nicht mehr Zeit für Beziehung. Sobald du Stress machst ist er weg, das schafft er nicht mit dem Beruf. Die Berater sind alle sehr viel unterwegs und oft im großen und ganzen tätig. Details merkt er sich im Beruf Unmengen, da bleibt nicht viel im Privaten.
Die Berater die ich kenne, haben nach ein paar Jahren einen festen Job gesucht.
w44
 
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  • #7
Ich (w30) war auch mal mit einem Berater zusammen und anfangs auch skeptisch. Die Zeit war nicht das Problem, da er ein ausgefüllte Privatleben hatte und mich immer mitgenommen hat. Das Problem ist eher, dass viele Berater aus Imagegründen oder zur Kontaktpflege ein bestimmtes Freizeitverhalten haben, das man als Frau dann teilen muss. Manche Frau kann und will das!

Ich habe mich aber bei Golfturnieren, Jagdgesellschaften und Rotary Clubs vollkommen deplatziert gefühlt und konnte diese Polohemd-Gesellschaft und auch in irgendwann nicht mehr ernst nehmen. Und sie mich auch nicht, wenn ich dann von meinem Medienberuf berichtet habe und vermutlich gleich in die linke Schublade gesteckt wurde. Zudem begann er Einfluss darauf zu nehmen, welche Marken ich trage, wie oft ich Sport machen soll und welches Auto ich mir zulegen soll und welches nicht.

Das klingt jetzt etwas satirisch, war aber leider real. Es besteht die Gefahr, in diesem Lebenstil zu einer lebendigen Satire zu verkommen, davor sei mal gewarnt ;-)
 
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  • #8
Hallo FS, ich habe eine Zeitlang auch in dieser Richtung gearbeitet. Montags morgens in den Flieger und Donnerstag abends zurück. Freitags Telcos. Das kann man eine gewisse Zeit machen. Danach kommt der Absprung in eine "normale" Management Position.

Die große Kunst ist generell, Privatleben und Berufsleben miteinander in Einklang zu bringen.

In Deinem Fall heißt dass, das der das WE arbeitsfrei und zu einem großen Teil für Eure Beziehung verfügbar halten muss. Wenn er das nicht möchte oder kann, wird eine Beziehung schwierig.

Übrigens: Wer glaubt, dass er am Anfang mal ein paar Jahre intensiver arbeitet um dann später kürzer treten zu können, der irrt gewaltig. Aus Beratern werden in der Regel Manager. Der Stress und die Belastung bleiben. Egal wo: Wer es mit 60 Stunden in der Woche nicht schafft, der schafft es mit 70 oder 80 Stunden auf die Dauer auch nicht und macht sich damit selbst kaputt. Es sei denn, man will außer Arbeit nichts vom Leben.
 
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  • #9
Liebe FS,

die Frage ist: wie stellst Du Dir eine Beziehung vor ? Ist es für Dich in Ordnung ? Jeder hat andere Vorstellungen und Bedürfnisse. Ich habe vor einigen Monaten ebenfalls einen "Berater" kennengelernt, die ganze Woche unterwegs (deutschland- und europaweit), zwar stets per SMS in Kontakt, gesehen haben wir uns aber noch nicht einmal jedes Wochenende. Nach 3 Monaten habe ich es beendet, weil, von dem Mann hatte ich eigentlich nichts. Viele eigene Bedürfnisse bleiben auf der Strecke. Manche können damit leben, ich wollte es nicht länger.

w (32)
 
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  • #10
Das hat nichts mit dem Beruf zu tun. Endschuldige, auch eine Wochenendbeziehung ist eine "richtige Beziehung". Ich will meinen Partner auch nur 1x pro Woche oder am Wochenende sehen. Mehr kann schnell lästig und langweilig werden.

Dass man sich in einer Beziehung immer arrangieren muss, ist ja wohl klar?! Manchmal denke ich, alle Leute wollen es möglichst einfach im Leben haben heutzutage. So wird das halt nichts mit einer Beziehung.
Ganz ehrlich, der Typ schlägt dir vor, sich am Freitag zu treffen. Ist doch schön? Unter der Woche möchte ich auch meine Ruhe haben, um noch zu was anderem zu kommen im Leben.
 
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  • #11
Wer während der Woche seine Ruhe haben will und so wie so wenig Zeit für eine Beziehung hat, sollte es bleiben lassen. Zeit ist viel wichtiger als Geld in jeder Beziehung, zu dieser Erkenntnis kommen die meisten Leute erst dann, wenn es zu spät ist(Trennung,Scheidung). Wer keine Zeit hat, der nimmt sich keine Zeit, andere Dinge sind einfach wichtiger, der ist einfach so gestrickt und es wird so auch für ihn immer bleiben. Das sind Menschen, die eher auf Distanz gepolt sind als auf Nähe, ich wollte ein solcher Partner nicht haben, ganz einfach.
 
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  • #12
Hallo,

ich habe vor ca. 2 Monaten einen Mann (30) kennengelernt ........ Er ist seit ca. 6 Jahren bei einer größeren Beratung angestellt, seit ca. 1 Jahr wohl als Manager.

Also bisher haben ja irgendwie nur Leute vom sozusagen "Fach" geantwortet - hier mal was von einem, der sich seit etwa 25 Jahren selbst "berät", zumindest was Einkommen und Finanzen an sich angeht:

Wäre interessant zu erfahren, um was für eine Art "Berater" es sich überhaupt handelt, hier gibt es nämlich tatsächlich kluge brauchbare Leute für was auch immer, die sind aber mindestens über 40 (meist noch Älter und hatten mal einen leitenden Job und sind nun selbständig als "Berater") + schon wegen der reinen Lebenserfahrung um jemanden sinnvoll "zu beraten" sowie dann Zweitens:

Ganze Armeen von superschlauen Jungyuppies, die allerdings lediglich irgendwelchen (finanziellen) Schneeballsystemen als Verkaufsdrücker dienen und bei "Erfolg" tatsächlich zunächst ziemlich viel Geld machen aber nicht wirklich jemand beraten, eher schädigen, meistens gar ohne das selbst zu ahnen, das will ich Manchem mal zugestehen.
Das können übrigens auch schon 20-jährige Rotzlöffel im Anzug reingehangen sein, sieht immer amüsant aus.

Ist es also die 1. Sorte, dann hat er auch Zeit für ein Privatleben, wenn es der Zweite ist, dann sollte Frau lieber die Finger davon lassen..........mal so als kostenlose "Beratung" dahingestellt ;-)
 
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