G

Gast

Gast
  • #1

Beziehung mit großem Altersunterschied - Verlustängste

Ich habe schon immer vergleichsweise große Verlustängste.
Nun bin ich seit 3,5 Jahren in einer Beziehung mit großem Altersunterschied. Und seitdem im Bekanntenkreis einige "junge" Leute (um die 50) an schweren, teils tödlichen Krankheiten erkrankten, sind meine Ängste ins Unermessliche gestiegen.
Ich frage mich, warum ausgerechnet ich mir einen "alten" Partner gesucht habe. Mit ihm kann ich darüber nicht sprechen, ich will ihn außerdem nicht auch noch in Angst versetzen.
Was kann ich tun? Und gibt es jemanden, dem es ähnlich geht?
Vielen Dank.
 
G

Gast

Gast
  • #2

Therapie durch Provokation deiner Angst!

Melde Dich z.B. zu einem Kursus als Hospizhelfer an. (Ich lese z.B. (tot)kranken Kindern dort Weihnachten Geschichten vor, wenn die Eltern mal eine Auszeit brauchen, oder sich auch mal um die Geschwister des kranken Kindes kümmern müssen)

Du bekommst ein anderes Verhältnis zum Tod!

Meine Frau starb mit Anfang 30 ...ihre Großeltern leben alle noch; drei davon sind 8X, einer sogar schon über 90.

Fazit: Wenn es Dich erwischen soll, erwischt es Dich, oder das Liebste, was Du auf der Welt hast! Auch Dein älterer Partner ist nicht davor gefeit, vielleicht uralt zu werden und DICH beerdigen zu müssen!

Ich lebe einfach mit dem Gedanken, dass ich vielleicht noch eine zweite Frau überleben könnte...

m43
 
  • #3
Das Leben kann auch bei 20 - 30jährigen schnell und unerwartet beendet sein, und das kommt nicht so selten vor..
 
G

Gast

Gast
  • #4
hallo,

Ich litt auch unter starken Verlustängsten, aber in Eifersucht ausgeprägt. Ich glaubte und hoffte, durch Kontrolle, Druck, Nachschnüffeln meinen Partner zur Treue zwingen zu können.

Dennoch hat er mich derartig belogen [mod], wie ich es mir hätte nie träumen lassen.

Aber es war auch heilsam für mich. Ich habe so gelernt, dass ich über gewisse Dinge niemals Kontrolle haben kann, auch wenn ich alles gebe.

Ich glaube mittlerweile sogar, dass ich durch meine Art und mein negatives Denken es eher noch gefördert habe, selbsterfüllende Prophezeihung eben...

Was ich dir damit sagen will: Du kannst gewisse Dinge nicht beeinflussen, hast keinen Einfluss und keine Kontrolle... auch deine Angst hilft dir da nicht weiter - wenn du dir das bewusst machst, kannst du loslassen.

Ansonsten kann ich dir raten, dein Selbstwertgefühl zu stärken. Umso unabhängiger und selbständiger wirst du dich fühlen und für dich bricht nicht die ganze Welt zusammen, wenn du jemanden verlierst.

Vielleicht hilft es dir auch, eine andere Sicht auf die Tod zu bekommen. Ich persönlich glaube daran, dass die Seele weiterlebt, die geliebten Menschen nur in eine andere "Ebene" überwechseln, wo ich sie nach meinem eigenen Tod wiedersehen werde.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
G

Gast

Gast
  • #5
Liebe FS,

Verlustängste rühren aus der Vergangenheit. So hart es ist, aber: jeder Partner, egal welchen Alters kann jederzeit sterben. Familienangehörige und Freunde können gehen. Nichts ist sicher im Leben. Ich schreibe Dir aus eigener Erfahrung: lass los und höre, was Dein Gefühl Dir sagt. Welche Bedürfnisse hast DU und möchten in dem Moment erfüllt werden ?
Wenn Ängste kamen, habe ich mir gesagt: "Ich bin frei." "Alles ist möglich." "Person XY ist da." und habe meinen Wunsch umgehend umgesetzt. Du wirst sehen, Dein Selbstvertrauen steigt, Du wirst unabhängig und innerlich frei. Habe Mut und Vertrauen !

Alles Liebe für Dich !

w, 32
 
  • #6
Er ist dein Partner, also kannst du mit ihm auch über solche Ängste sprechen - mit wem denn sonst?

Er wird dich verstehen, denn auch er wird sich über die weiteren Folgen eines großen Altersunterschiedes Gedanken machen. Möglicherweise hat auch er "Verlustängste", was dich anbetrifft, wenn auch auf eine andere Art. Du bist jünger, irgendwann könntest du ihn verlassen - solche trüben Gedanken hat er garantiert auch.

Darüber zu sprechen, kann dir die Angst (ihm könnte etwas zustoßen) natürlich nicht ganz nehmen, unrealistisch sind deine Sorgen schließlich nicht!
 
G

Gast

Gast
  • #7
FS vielleicht solltest du dir grundsätzlich mal Gedanken darüber machen, das jeder Mensch sterblich ist, und evtl. auch "jung" sterben kann. Einen "alten" Partner durch Tod zu verlieren ist schon schlimm, einen jungen zu verlieren ist aber noch schlimmer. Außerdem sind 3 1/2 Jahre Zusammenleben ja noch keine Zeit, du könntest dich trennen, wenn du meinst, deine Ängste schränken deine Lebensqualität ein. Ich würde dazu raten, die Lebenseinstellung grundsätzlich zu überdenken, Angst vor dem Tod ist kein guter Ratgeber für ein erfülltes Leben, sie weißt daraufhin, dass derjenige der so viel Angst hat, seine Lebensmitte noch nicht gefunden hat.
w
 
G

Gast

Gast
  • #8
Dein Problem liegt nicht im Außen sondern im Innern, also bei dir selbst. Das hat mit dem Altersunterschied überhaupt nichts zu tun, da ein Augenblick für jeden Menschen genügt unabhängig vom Alter, um die Gegenwart zu ändern. Was dich quält sind negative Gedanken, die man ins Positive umwandeln kann. m,40
 
G

Gast

Gast
  • #9
Dein Problem liegt nicht im Außen sondern im Innern, also bei dir selbst. Das hat mit dem Altersunterschied überhaupt nichts zu tun, da ein Augenblick für jeden Menschen genügt unabhängig vom Alter, um die Gegenwart zu ändern. Was dich quält sind negative Gedanken, die man ins Positive umwandeln kann. m,40

So sehe ich das auch. Ich möchte zwar keinen alten Partner, aber eher aus dem Grund, da ich Angst habe, dass er mit meinen Aktivitäten nicht mehr mithalten kann. Ich gehe bei dem Gedanken immer davon aus, dass ich mit 70 einen 85jährigen Mann hätte.
Aber bei dir ist das anders. Du würdest wohl auch bei einem gleichalten Mann diese Ängste haben,denn irgendwann würdet ihr beide 60 sein und immer wieder mal Freunde zu Grabe tragen.

Eine Freundin von mir hatte einen fast 20 Jahre älteren Mann. Er hat sie beerdigt, als sie mit Mitte 40 an Krebs gestorben ist. Dein Partner könnte also auch dich verlieren. Einer bleibt immer übrig.

Wenn deine Verlustängste so schlimm sind, dann solltest du dir prof. Hilfe suchen. Geh mal zum Arzt und sprich mit ihm darüber.
 
G

Gast

Gast
  • #10
Dann solltest du vielleicht mal eine Therapie in Anspruch nehmen, wenn die Sorgen so unermesslich groß sind. Du lebst ja sonst ständig mit ungesunden Beklemmungen. Vielleicht hilft es dir, wenn du daran denkst, dass ihr in 10 Jahren vielleicht ohnehin kein so verliebtes aneinanderklebendes Paar mehr seid. Vielleicht bist du dann sogar froh, deinem jetzigen Partner los zu sein.
 
G

Gast

Gast
  • #11
Ich kann dich sehr gut verstehen. Mein Partner ist knapp fünfzig, wir sind seit vierzehn Jahren zusammen. Und ich merke momentan auch, wie sich starke Verlustängste bei mir einschleichen.
Ich denke aber, diese Gefühle werden bei mir vor allem durch den zu frühen Tod meiner Mutter vor einigen Jahren ausgelöst.
Leider habe ich noch keinen Ansatz gefunden, wie ich an dieses Problem herangehen möchte. Denke auch über eine Therapie nach.
Den Vorschlag von Gast 1 finde ich sehr interessant. Auch für mich liegt die Lösung darin, eine akzeptable Einstellung zum Thema Tod zu bekommen. Nur über den genauen Weg dorthin bin ich mir noch nicht ganz klar.
Auf keinen Fall solltest du allerdings an deiner Beziehung zweifeln. Ein jüngerer Mann würde wohl an deinen Ängsten auch nichts ändern, sie würden sich nur anderes verlagern. Wenn du mit diesem Mann glücklich bist, dann arbeite an dir, aber stell bitte eure Partnerschaft nicht in Frage.
Ich wünsche euch beiden alles Gute.
W37
 
Top