Beziehungen ohne Sex halte ich für möglich, zumindest hoffe ich, dass sie es sind. Ich w,28, habe zwar Sex innerhalb einer Beziehung gehabt und werde auch sexuell begehrt aber ich habe selber nicht die Freude oder Erregung dabei, die vielleicht zu erwarten wäre. Mein Bedürfnis geht nicht über das Küssen, Berühren und Kuscheln hinaus. Ich bin glücklich mit Nähe und Vertrauen. Penetration ist für mich nicht der Akt der das ultimativ steigert, bestärkt oder gar ausdrückt. Sex war bis dahin immer ein Gefallen, eine Befriedigung meines Partners, den ich ihm zuliebe ( wirklich im Sinne von Liebe und Achtung) gerne erfüllt habe. Aber für mich selbst ist das nicht sonderlich interessant. Es reizt mich nicht. Nun bin ich seit über einem Jahr Single und die Crux mit dem Sex wirkt sich auf Dates und Affären aus. Ich entwickle eine Unsicherheit wie ich mit dem Thema umgehen soll. Zwar war Sex etwas, das in der alten Partnerschaft vorhanden war, aus Gründen der Wertschätzung, aber es war auch eine langjährige Beziehung. Als diese Beziehung begann war ich wesentlich jüner als jetzt und mit einem anderen Weltbild unterwegs als jetzt. Ich finde es jetzt schwer jemanden kennenzulernen und mich länger auch ihn einzulassen, da die Norm doch gerne Sex haben möchte und ich, naja, ich eben nicht. Ich würde mich freuen, einen Partner zu finden für den Sex nicht ein zwingendes Bedürfnis ist, oder ein Indikator für eine gesunde Beziehung. Sex ist nicht zwangsläufig ein Indikator für Glück. Nähe, Vertrauen und ein ungezwungenes Miteinander allerdings schon. Es kann nicht nur absolute Einzelfälle geben, die so ticken.