• #31
Deshalb ist Beziehung für mich nicht unverbindlicher, nur weil ich den Partner nicht ständig sehe!
Natürlich werden alle Foristen, die nur enge Beziehungen auch als "verbindlich" für sich selbst ansehen immer versuchen, Beziehungen mit größerer Distanz als unnormal und "Freibrief" darstellen.
Es gibt aber auch Zwangspunkte.
Bei Familine mit Kindern sollten die Eltern schon zusammenleben, denn das bringt den Kindern ganz klar deutliche Vorteile, gegenüber allen möglichen AE-Situationen.
 
  • #32
Allerdings wird mir ein Eindruck vermittelt, als "hätten wir se nicht mehr alle" mit einem eher größeren Distanzbedürfnis.
Komme mir ja teilweise wie nicht liebensfähiger Ausschuß vor.

Jein. Es kommt auf den Betrachtungswinkel, den Betrachter und die Ursache an.

Ursachen sind z.B. die Konditionierung als Kind in ein unsicheres Bindungsmodell.

An diese Konditionierung erinnert man sich überhaupt nicht oder nur eingeschränkt. Ungefragt dieses Ettiket aufgedrückt zu bekommen ist ja tatsächlich übergriffig und führt zu entsprechenden Reaktionen.

Eine andere Fraktion sind die Hochsensiblen die zwar Nähe wollen, denen Nähe aber soviel Energie kostet, dass sie sich z.T. ohne entsprechende Kommunikation zum Energieschöpfen zurück ziehen.

Distanzierte Typen ziehen z.T. klammrige Typen besonders an. Mann rennt dann hinter einander her.

Aber auch Hochsensible verkennen gleichgültig-vermeidende Typen oft als idealen Partner. Sie erwarten loyale Distanz und bekommen einen intransparenten Freigeist.

Beides führt dann in Dramen und gegenseitige Vorwürfe bzw. Kommunikationsverweigerung.

Die 60 - 70 % sichere Bindungstypen kratzt das weniger. Die sind aber selten verfügbarer Single.
 
  • #33
Bei Familine mit Kindern sollten die Eltern schon zusammenleben, denn das bringt den Kindern ganz klar deutliche Vorteile, gegenüber allen möglichen AE-Situationen.

Das sehe ich auch so!
Ich selbst war auch nicht "AE" zu Ehezeiten. Vielmehr durch Arbeit (einige Jahre Selbständigkeit /später wochenweise Dienstreisen des Ex) schlichtweg oft und viel auf mich gestellt. Daran habe ich mich in den über 20 Jahren schlichtweg gewöhnt.
Früher haben einige Leute zu mir gesagt "dass Du das mitmachst.." Mein Mann und ich waren uns aber immer einig darüber, dass Arbeit Vorrang hat. Wir hatten schließlich Ziele und die wollten auch bezahlt werden. Und da wir nicht Kinder reicher Eltern waren, mussten wir irgendeinen Tod sterben.

Und wenn ich nun deshalb so geworden bin, dann macht es mich manchmal rasend, dass von einigen, wie Du schreibst "Beziehungen mit größerer Distanz als unnormal und "Freibrief"" dargestellt werden. Grrr
 
  • #34
Natürlich werden alle Foristen, die nur enge Beziehungen auch als "verbindlich" für sich selbst ansehen immer versuchen, Beziehungen mit größerer Distanz als unnormal und "Freibrief" darstellen.
Es gibt aber auch Zwangspunkte.
Bei Familine mit Kindern sollten die Eltern schon zusammenleben, denn das bringt den Kindern ganz klar deutliche Vorteile, gegenüber allen möglichen AE-Situationen.

Für mich persönlich hat das wenig mit Unverbindlichkeit und Verbindlichkeit zu tun, ob ein Paar sich nun täglich oder nur am Wochenende sieht. Fakt ist, beide müssen da ähnlich gestrickt sein, sonst funktioniert es nicht.

Allerdings, wenn ich mal aus dem Nähkästchen plaudern darf, habe ich mit meinem Ex-Freund die Erfahrung gemacht, dass wir super klar kamen, als wir nicht zusammen gewohnt haben. Das waren immerhin vier Jahre. Als wir zusammen zogen ist alles den Bach runtergegangen.

Wenn ich mit jemandem zusammen bin, dann mit dem Anspruch früher oder später auch in einer gemeinsamen Wohnung miteinander auszukommen. Mit meinem jetzigen Mann hat das sogar schon vier Jahre auf 38 Quadratmeter funktioniert (mittlerweile haben wir uns verbessert) .

Ist man allerdings eher der distanziertere Mensch, so wie eben mein Ex, dann klappt das hinten und vorne nicht. Je näher man sich kommt, umso besser lernt man sich kennen. Und ich habe ihn auf eine Weise kennengelernt, die letztendlich meine Entscheidung auf den Prüfstand gestellt hat. Seine womöglich auch.

Führt man eine distanziertere Beziehung plätschert es mMn einfach nur so dahin, ohne dass man einander wirklich kennen lernt. Das ist nicht besser oder schlechter. Wem es gefällt kann das gerne praktizieren.
Der FS gefällt es nicht also steht es ihr frei die Partnerschaft fortzuführen oder nicht.
 
  • #35
Jein. Es kommt auf den Betrachtungswinkel, den Betrachter und die Ursache an.

Ursachen sind z.B. die Konditionierung als Kind in ein unsicheres Bindungsmodell.

An diese Konditionierung erinnert man sich überhaupt nicht oder nur eingeschränkt. Ungefragt dieses Ettiket aufgedrückt zu bekommen ist ja tatsächlich übergriffig und führt zu entsprechenden Reaktionen.

Eine andere Fraktion sind die Hochsensiblen die zwar Nähe wollen, denen Nähe aber soviel Energie kostet, dass sie sich z.T. ohne entsprechende Kommunikation zum Energieschöpfen zurück ziehen.

Distanzierte Typen ziehen z.T. klammrige Typen besonders an. Mann rennt dann hinter einander her.

Aber auch Hochsensible verkennen gleichgültig-vermeidende Typen oft als idealen Partner. Sie erwarten loyale Distanz und bekommen einen intransparenten Freigeist.

Beides führt dann in Dramen und gegenseitige Vorwürfe bzw. Kommunikationsverweigerung.

Die 60 - 70 % sichere Bindungstypen kratzt das weniger. Die sind aber selten verfügbarer Single.

Es hat ja nichts mit "klammrig" zu tun wenn man seinen Partner gerne häufiger sehen möchte. Klammern ist für mich eher eine krankhafte Nähe-Variante. Das "nicht ohne den Partner können". Ich bin jetzt nicht der mega distanzierte Typ, aber ich weiß mich auch durchaus allein zu beschäftigen. Der Klammer-Typ hingegen weiß nichts mehr mit sich anzufangen, wenn der Partner nicht da ist. So jemanden, der mich braucht, wollte ich nicht haben, das wäre mir zuviel.
Ich denke, wenn man eine gesunde Mischung aus Nähe und Distanz hinbekommt, dann kann sowohl der Nähe-als auch Distanztyp auf seine Kosten kommen. Leider ist das so kaum anzutreffen. Einer fordert immer.
 
  • #36
Ähm.. Nee?!
Keine Verallgemeinerungen. Ich würde den nehmen - wenn er etwas älter wäre.

Ähm...Ja, ich würde den auch nehmen, wenn er etwas älter wäre... :)

Interessantes Thema. Komme mal wieder zu dem Schluss, es kommt auf die Passung und die Lebensphase an! Beide sollten das gleiche Nähe/ Distanz-Bedürfnis haben. Das passt oft, wenn beide in der gleichen Lebensphase sind, ist aber auch absolut wesensbedingt.

Nach meinem Eindruck wollen viele unter 30 zusammenleben, viele wollen über 40 LAT leben. Ging mir auch so. Das hängt meist an der Familienplanung .


Liebe FS, für mich wäre der Mann, den Du beschreibt ideal, wie Du ihn beschreibt, mir geht es auch immer so, ratz-fatz-ist die Zeit um, und es wäre schon wieder WE und somit Schatzi-Zeit! Aber Du bist in einer anderen Phase, für Dich besteht ein größeres Nähebedürfnis. Das musst Du gut abwägen. Eigentlich doch schade, so einen netten Mann herzugeben, aber vielleicht hätte ich in Deinem Alter auch so gefühlt...Ich kann mich nicht mehr erinnern... :)

Eure Passung muss stimmen, sonst fühlt er sich bedrängt und Du verloren....

Ich wurde gefragt ob wir zusammen ziehen, gleichzeitig würden dieses Zusammenziehen an Konditonen geknüpft die mir nicht zusagen. Quasi eine Art ländlich getrenntes Zusammenleben ist der Wunsch. Ideal zwei getrennte Doppelhaushälften o.ä.
Ich würde es aber als Strange empfinden wenn beide nebenan jeweils in einer eigenen Küche das Mittagessen zubereiten würden. Wenn beide einige km voneinander entfernt wohnen ist das für mich aber keinen Gedanken wert.

Das würde ich persönlich auch als strange empfinden....

Aber es kommt eben auf die Passung an...
denn @der-runde-ball fände es nun wieder super....
Das finde ich wirklich ideal! Wenn es denn von beiden Seiten entsprechend gelebt wird.
Man sieht hier wie unterschiedlich die Empfindungen sein können, und alles darf sein, es muss nur zueinander passen.
Du wirst wirklich für Dich ergründen müssen, was Du Dir wirklich an Nähe wünscht. Alles Gute!
 
  • #37
Es hat ja nichts mit "klammrig" zu tun wenn man seinen Partner gerne häufiger sehen möchte. Klammern ist für mich eher eine krankhafte Nähe-Variante. Das "nicht ohne den Partner können". Ich bin jetzt nicht der mega distanzierte Typ, aber ich weiß mich auch durchaus allein zu beschäftigen. Der Klammer-Typ hingegen weiß nichts mehr mit sich anzufangen, wenn der Partner nicht da ist. So jemanden, der mich braucht, wollte ich nicht haben, das wäre mir zuviel.
Ich denke, wenn man eine gesunde Mischung aus Nähe und Distanz hinbekommt, dann kann sowohl der Nähe-als auch Distanztyp auf seine Kosten kommen. Leider ist das so kaum anzutreffen. Einer fordert immer.

Ich sehe dies im Grunde so wie du. Man kann in einem Haushalt gemeinsam leben ohne aneinander zu kleben.

Allerdings gibt es Menschen die brauchen im Grunde eine vollständige Wohnung für sich als Rückzugsort. Nur so haben sie ihre Burg wirklich unter Kontrolle und fühlen sich tatsächlich sicher.

Schon allein ein Rumoren im Nachbarzimmer oder die Veränderung ihrer Ordnung in einem gemeinsamen Bad oder Kleiderschrank raubt ihnen Energie.

@der-runde-ball hat schon recht, dass auch Gewöhnung aber auch das Alter wesentliche Faktoren sind. Lebe ich 20 Jahre allein und ziehe dann zusammen empfinde ich Veränderungen im Haushalt durch den Anderen als erheblichen Eingriff. Wenn ich jung bin und mein Leben unter elterlicher Fuchtel noch in frischer Erinnerung ist, sieht das ganz anders aus.

Trotzdem Zusammenziehen ja, wenn es jemand ist der sich vorstellen kann wirklich mit mir zusammen zu leben. Wenn dies nicht so ist auch nicht schlimm. Dann bleibt es bei LAT.

Die Idee nur näher heran zu ziehen, Wohnung im selben Haus oder gleichen Straße oder zwei benachbarte Reihenhäuser kommt für mich nicht in Betracht. @der-runde-ball liefert eine der möglichen Begründungen. Tolle Idee dieses getrennte Zusammenziehen aber steh bloß nicht stündlich oder täglich vor meiner Haustür.

Mit so einer Info kann ich nichts anfangen. Wenn der @der-runde-ball wie meine Freundin tickt, muss ich erraten wann mein Besuch genehm ist und wann nicht. Das ist mir zu anstrengend wenn sie direkt vor meiner Nase herum turnt. Da hätte ich jedesmal den Drang auf sie zu zugehen. Sehe ich sie nicht entfällt dieser Drang und sie bekommt von mir alle Ruhe die sie braucht.
 
  • #38
Trotzdem Zusammenziehen ja, wenn es jemand ist der sich vorstellen kann wirklich mit mir zusammen zu leben. Wenn dies nicht so ist auch nicht schlimm. Dann bleibt es bei LAT.

Die Idee nur näher heran zu ziehen, Wohnung im selben Haus oder gleichen Straße oder zwei benachbarte Reihenhäuser kommt für mich nicht in Betracht.
LAT weit weg ist ok, LAT etwas näher nicht? Verstehe Dich insofern nicht.

Mit so einer Info kann ich nichts anfangen. Wenn der @der-runde-ball wie meine Freundin tickt, muss ich erraten wann mein Besuch genehm ist und wann nicht.
Schätzelein, tust'e vorher einfach fein anrufen... ;)
Also jetzt mal im Ernst. Deine Aussage ist doch auch Quatsch! Denk an LAT weit weg und so stelle ich mir auch LAT in der Nähe vor. Ich möchte mich mit dem Partner absprechen können, wie die "normalen Menschen" (die zusammen wohnen) das auch tun.
Ich glaube, dass nicht der LAT-Mensch sich verschließt, weil er angeblich Ruhe haben möchte - wohl eher die, die damit nichts anfangen können.
Ich schließe für mich übrigens auch nicht aus, dass mal jemand bei mir auftaucht und ich meine Einstellung ändern werde.
Aber für heute - laufen lassen und gucken wie es kommt!
 
  • #39
LAT weit weg ist ok, LAT etwas näher nicht? Verstehe Dich insofern nicht.

Ach so. Zur Zeit lebe ich ca. 3 km entfernt von meiner Freundin. Wie nah soll ich denn an sie heran ziehen ohne mit ihr zusammen ziehen?

Schätzelein, tust'e vorher einfach fein anrufen... ;)
Also jetzt mal im Ernst. Deine Aussage ist doch auch Quatsch!

Günstigstensfalls wohnen wir dann nebeneinander. Dann soll ich sie anrufen wann sie Zeit und Lust hat? Warum genau ziehe ich näher an sie heran?

Witzig ist es auch den Gedanken fortzuspinnen.

Damit sie sich nicht bedrängt fühlt beobachte ich sie so (Stalking Alarm), dass ich ja dann nicht in den Flur oder auf die Strasse gehe wenn sie das macht und wenn wir uns dann doch versehentlich von ihr ungenehmigt sehen, ignoriere ich sie um ihr zu zeigen, dass ich ihren Wunsch auf Abstand folge?

Das versteht sie dann falsch und wir haben dann Stress weil ich versucht haben ihren Wunsch auf Privatsphäre zu respektieren?

Stoff für eine Komödie und Geldverschwendung (Umzugskosten) im realen Leben.

Ist nicht einfach für ein solches Projekt Männer zu begeistern.
 
  • #40
@Ejscheff
Ich bin tatsächlich noch beim Doppelhaus (daher meinte ich das Anrufen übrigens nicht ernst).

Im übrigen projizierst Du da etwas rein ... Spinn Du Deine Komödie weiter.

Für mich wäre Wohnen ab 0,1 km zur Zeit in Ordnung.
 
  • #41
Hallo in die Runde.

Vielen Dank für eure Antworten und Einschätzungen.

Kleines Update :
Am Dienstag haben wir kurz geschrieben und er hat von sich aus gesagt, er möchte am Donnerstag zu mir kommen. So war es dann auch. Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet und natürlich hab ich mich natürlich sehr gefreut.
Anscheinend hatte er sich erinnert das es mich wichtig wäre wenn wir uns auch mal unter der Woche treffen.

Auf die Frage hin, ob wir Sex haben, ja, haben wir.
Ich bin aber nicht darauf aus, mit ihm zusammen zu ziehen da ich mich erst vor 2 Jahren von meinem Mann getrennt habe und wir eine gemeinsame Tochter haben, welche aus diversen wichtigen Gründen beim Vater lebt und nicht bei mir.
Also, torschlusspanik oder ähnliches habe ich nicht.
Es geht mir alleine darum, ob und wieviel Zeit sich jemand nimmt, wenn man ihm wichtig ist. Ich weiß auch, daß ich mit dem "alleine sein" auch erstmal klar kommen muss, das ist auch für mich neu.
Eure Ansichten haben mir einen neuen Ansatz gegeben. Dankeschön
 
  • #42
muss ich erraten wann mein Besuch genehm ist und wann nicht. Das ist mir zu anstrengend
Wie immer .....
Was man nicht verstehen kann, will man auch nicht probieren. Und verkauft daher als Fakt, dass es nicht funktioniert. Mangels eigener Erfahrungen ......

Ein wenig mehr Offenheit, etwas Nachdenken, eine Prise Toleranz .... und schon passen Dinge, die man sich vorher niemals vorstellen konnte. Manchmal, nicht immer. Vielleicht kannst du dich noch weiterentwickeln.
Ansonsten wird dein Leben aus ständigen Trennungen, chronischer Unzufriedenheit und der Rolle des rechthaberischen Oberlehrers bestehen. Mag den jemand ?
 
  • #43
Es geht mir alleine darum, ob und wieviel Zeit sich jemand nimmt, wenn man ihm wichtig ist.

Dein Freund hat dies gerade beantwortet in dem er dich am Donnerstag besucht hat (?). Man nimmt sich soviel für jemanden der einem wichtig ist, dass dieser es merkt wie wichtig er einem ist.

Dabei muss/kann man nicht jeden Wunsch erfüllen aber man kommt sich auch bei einem unterschiedlichen Nähebedürfnis entgegen.

Das kann aber nur funktionieren wenn das Nähebedürfnis der Beteiligten nicht zu weit auseinander ist.

Vermutlich würden z.B. ich und @Tom26 nicht harmonieren ;) Es gibt nicht die allgemeingültige Regel für alle. Wenn es nicht reicht oder zuviel wird muss man dies mitteilen bzw. ehrlich antworten. Dies klärt ob ein Kompromiss möglich oder Trennung besser ist.
 
  • #44
Hallo FS,

der Schlüssel liegt darin, auch von sich aus aktiv und kreativ zu werden. Drehe den Spieß um: mache Deinerseits Vorschläge für Unternehmungen, lade ihn bei Dir zum Essen ein, überrasche ihn. Lass Dir etwas einfallen. Nur so kommst Du aus der Position der 'Wartenden' heraus.
 
  • #45
Ich finde ein intensiv verbrachtes Wochenende eigentlich gar nicht wenig Zeit, damit meine ich ein wirklich dem Partner gewidmetes, nicht noch 5 Hobbys und 3 Freunde dazwischen untergebracht.

Dass man dann unter der Woche die Abende öfters für die nicht geteilten Freunde und Aktivitäten (oder die Arbeit) braucht ist eigentlich normal und wenn weder gemeinsame Kinder noch Wohnung bestehen auch eine recht praktische Aufteilung.

Ist dann natürlich ein anderes Beziehungsmodell als Vater-Mutter-Kind-gemeinsame Wohnung, aber muss von der wirklich gemeinsam verbrachten (und nicht nebeneinander hergelebten) Zeit nicht schlechter sein.
 
  • #46
O je!

Mein Partner und ich haben uns in der Anfangsphase (einige Monate!) auch nur zwei, maximal drei Mal pro Woche meist am späten Nachmittag gesehen. Für uns beide, die wir einfach Zeit für uns brauchen, war das perfekt. Für mich ohnehin, da ich wieder über Monate kreativ tätig war. Außerdem waren wir so lange Singles, dass wir uns langsam aneinander herantasten mussten. Ein Date erschien uns beiden anfangs schön, aber auch anstrengend. Ich glaube, mein Freund brauchte deutlich mehr Zeit allein als ich, weil er ziemlich introvertiert ist. So konnte er Batterien aufladen, war aber grundsätzlich unternehmungslustig, wenn ich was ausmachen wollte. (Und nein, ich fand ihn nicht bedürftig oder weniger reizvoll, nur weil er immer zusagte. Ich liebe es, wenn Leute Zeit haben, wenn es mir gerade passt. Umgekehrt bin ich nicht so spontan, weil ich immer irgendwas zu tun habe.)

Je intimer wir miteinander wurden, desto mehr Zeit wollten wir miteinander verbringen. Aus Abenden wurden Tage … Irgendwann zogen wir zusammen. Das größere Nähebedürfnis hat sich bei uns im Laufe der Monate entwickelt, je besser wir uns kennenlernten.

Für mich war es einst unvorstellbar, den Partner täglich nach der Arbeit um mich zu haben und am Wochenende fast 24 Stunden zusammenzusein. Außerdem ist es einfach ordentlicher und sauberer, wenn ich allein bin. Aber jetzt finde ich es sehr schön, meinen Herzallerliebsten so oft und viel zu sehen, und vermisse ihn, wenn er abends hin und wieder was mit Freunden unternimmt. Wie @Tom26 schon schrieb: „Ein wenig mehr Offenheit, etwas Nachdenken, eine Prise Toleranz .... und schon passen Dinge, die man sich vorher niemals vorstellen konnte.“

Nicht jeder Partner will rund um die Uhr kuscheln. Man kann „trotz“ Beziehung durchaus für sich selbst Dinge erledigen (Arbeit nach der Arbeit, Hobby etc.). Man kann alles hinkriegen, wenn man denn will. Sobald ich wieder kreativ werden will, nehme ich mir die Zeit „trotz“ Partnerschaft.
Ich glaube, Dein Partner wird sich in der Hinsicht nicht zu Deinen Gunsten ändern.
 
M

mightyMatze

Gast
  • #47
Mir geben hier immer wieder einige Antworten zum Thema sehr zu denken.
Neben dem Zusammenwohnen scheint ja häufiges Sehen für viele der Ausdruck von Verbindlichkeit zu sein.

Allerdings wird mir ein Eindruck vermittelt, als "hätten wir se nicht mehr alle" mit einem eher größeren Distanzbedürfnis.
Komme mir ja teilweise wie nicht liebensfähiger Ausschuß vor.

Gute Beobachtung, das fällt mir auch immer wieder auf. Ich habe kürzlich einen anderen (schon älteren) Thread gelesen, da haben sie sich 1 x pro Woche gesehen.
Und da war dann der Aufschrei von wegen das sei nur eine Affäre, der Mann wolle ja keine Verbindlichkeit usw.
Und ich dachte mir dann: Also ich finde 1 x pro Woche schon gar nicht so schlecht...
 
  • #48
Ich finde ein intensiv verbrachtes Wochenende eigentlich gar nicht wenig Zeit, damit meine ich ein wirklich dem Partner gewidmetes, nicht noch 5 Hobbys und 3 Freunde dazwischen untergebracht.

Richtig. Lieber die Zeit "schön" miteinander verbracht!
Nach Feierabend habe ich auch zu tun oder bin auch mal über etwas Ruhe ganz froh. Ich möchte mich außerdem auch mit meiner Tochter über ihren Tag unterhalten.

Mein letzter Partner stand phasenweise ständig auf der Matte. Wenn er dann da war hatte ich keine Lust mehr auf meine Arbeit nach der Arbeit. Ab und zu kann man diese sicher liegen lassen. Ich habe mich aber meistens darüber geärgert und mich von ihm regelrecht blockiert gefühlt - in meiner Arbeit zu Hause, Hobbys oder der Ruhe, die ich mal hätte haben können.
... einfach eingeengt.

Jedenfalls schön von @Mystique beschrieben und für mich absolut nachvollziehbar. Auch die Nähe, die sich mit der Zeit bei Euch ergeben hat. Weil es sich so ergeben hat und nicht erzwungen wurde!!!
 
Top