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  • #31
Ich hätte auf so was auch keine Lust und ich bin eine so betrogene Frau gewesen. Was ich allerdings anmerken möchte, moralisch sehe ich da für sie nicht so das Problem. Wenn sie single ist, kann sie tun und lassen, was sie möchte. Er ist derjenige, der sich zu verantworten hat und der, weil er vergeben ist, "Nein" sagen müßte.
Naja, mein Mann hatte irgendwann mich nicht mehr und eine seiner damaligen Freundinnen ist nun meine beste Freundin. Ich bin froh, sie kennengelernt zu haben und manchmal haben merkwürdige Dinge die im Leben passieren auch irgendeinen Sinn.
 
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  • #32
Tja, so viele weise Ratschläge, soll ich meinen Senf noch dazu tun?
Da ich (m,60, Verheiratet) vor 2 Jahren so eine Beziehung (die 2 Jahre dauerte) intensiv gelebt habe, kann ich für die Seite des "Schuldigen" plädieren.
Natürlich kommen Zeiten in einer Ehe, in denen man sich auseinanderlebt. Und ich glaube, in vielen Menschen ist die Neugier auf Anderes, Neues, Unentdecktes wach. Und wenn die Umstände es zulassen oder die Sehnsucht groß genug wird, wird wohl jeder 2. untreu werden. Ist es nicht oft genug nur Angst vor der Entdeckung bzw. den Konsequenzen, die uns treu sein lässt?
Okay, wer stark genug ist seinen Idealen zu folgen und sich selbst zu verleugnen, der fühle sich nicht angesprochen. Aber was ist ist mit uns moralisch Schwachen, den Leichtfertigen, den Menschen die ihre Sehnsüchte nicht unterdrücken können, die jedoch auch Angst vor einer Trennung haben, die Ihre Frauen lieben (oder gern haben oder sich verantwortlich fühlen oder auch nur aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit) an der Ehe festhalten und TROTZDEM körperliche und seelische Nähe suchen? Bis das der Tod euch scheidet, heißt das auch nicht fremd gehen, Eigenverzicht bis zur Selbstaufopferung? Natürlich hätte ich lieber eine 100% erfüllende Ehe, aber wenn es nur zu 80% ist, wenn ein wichtiger Teil fehlt ohne dass das Ganze schlecht ist, soll ich dann mit 60 Jahren noch mal von vorne anfangen?
Liebe Moralapostel, ihr habt ja recht, theoretisch. Aber das Leben ist auch Praxis, will täglich gelebt werden, da kommt die Theorie manchmal nicht ganz mit, jedenfalls bei mir.
Zum Thema: Ja, es tut weh und wird in den meisten Fällen ohne Zukunft bleiben. Aber solange man da ehrlich zu sich selbst ist, mit den Konsequenzen der Schuldgefühle, der kurzen Momente, der Ausreden und der Heimlichkeiten leben kann, sollte man die zumindest die Möglichkeit einer Affäre erwägen. Ich habe es getan, habe meine Höhen und Tiefen dabei erlebt, habe gelitten und war im Himmel und im Nachhinein kann ich sagen, mir war es das wert.
So, und nun könnt ihr mich verdammen.
Werner
 
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  • #33
Ich habe seit einem Jahr eine Affaire mit einem verheirateten Mann.

Wir sehen uns alle paar Wochen..Zu Beginn war es nur wunderschöner Sex.Wir lieben es beide innig, zärtlich und sanft. Nicht so wild und tausend Stellungen. Für eine Affaire sind wir also ganz schön brav. Ich war wahnsinnig in ihn verliebt, er hat jedoch immer - mir gegenüber - mit offenen Karten gespielt.

Inzwischen sind wir fast beste Freunde, die mit einander schlafen. Über seine Frau reden wir fast nie. Irgendwas ist mit ihrem Körpergefühl, sie mag wohl keinen Sex. Aber ich halte mich da raus. Ich möchte gar nicht, dass er sich von ihr trennt.

Ich lebe in Scheidung, suche ab und an nach einem Partner, aber ab 40 ist das ja so eine Sache. Mein Geliebter ist tolerant, wenn ich einen Partner habe (war in der Zwischenzeit einmal der Fall), dann kann er sich zurückziehen, ist aber für mich da, wenn es Probleme gibt. Er ist eigentlich immer für mich da, wenn es brennt...

Es ist schon ein wenig Liebe im Spiel, eine wirkliche Annäherung zu einem anderen Mann fällt mir dadurch vielleicht doch schwer. Aber ich leide nicht in meiner Position als Geliebte, eben weil er auch mein bester Freund geworden ist. Ich habe schon oft versucht, mich von ihm zu lösen, aber ich kann mir auch vorstellen, so mit ihm alt zu werden..Mein Background, mein Liebster..An seine Frau denke ich nie. Ich würde sie nie treffen wollen. Er würde mir das nie zumuten. Und ihr sicher auch nicht. Moralisch verwerflich?

Werner, ich kann Dich verstehen. Und ich verstehe auch, dass Du Deine Frau behalten willst. Ich habe meinen Mann aufgegeben und spüre den rauhen Wind des Single-Lebens.

Das Leben ist nicht immer ganz gerade. Leider und zum Glück ;-)

Anne
 
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  • #34
Ich habe die Frage gestellt:
Inzwischen ist etwas Zeit vergangen.
Ich bin jetzt mal zu einem Treffpunkt gefahren, ich bin wie berauscht gewesen. Wehrmutstropfen war ein Telefonat mit seiner Frau, das ihn dann gehindert hat, sich weiter auf mich zu konzentrieren. Fast wäre ich an dem Abend nach Hause, was ich dann letztendlich dann nächsten Mittag gemacht habe. Einfach weg, ohne Abschied, wenn er nicht noch gerufen hätte, wäre ich tatsächlich so weg. Und ich habe die Hälfte des Weges nur geweint, um mich.
Was ich da eigentlich mache, und trotzdem.

Abends sahen wir uns bei einem Treffen über´s Hobby und seine Frau war auch dabei.
Ich saß ihr gegenüber und wir haben uns sogar wunderbar unterhalten. Sie ist ca. 7 Jahre jünger als ich. Komisches Gefühl, schlechtes Gewissen bisher nicht.
Die beiden hatten ein sehr ausgefülltes Sexleben auch mit 3er u.ä.. Sie haben beide ihren jeweiligen Ehe-Partner betrogen und trotz der Erfahrung geheiratet. Das wir was miteinander haben, dürfte sie trotzdem nicht wissen.

Jeden Tag habe ich mit ihm gechattet, mehr als ich je von anderen bekommen habe. 1-2 Std. die er nur mit mir verbringt, obwohl er momentan sehr viel um die Ohren hat. Wir sind uns schon so vertraut, als wenn wir uns eine Ewigkeit kennen und trotzdem ist alles noch total neu.
Verliebt bin ich bisher glücklicherweise noch nicht, umgekehrt, vielleicht ein wenig. Ist sogar ein Anflug von Eifersucht zu merken, wenn ich dann mal von anderen erzähle, die ich so kennen lerne. Das ich meinen Ex auch noch treffe, kann er dann schon irgendwie akzeptieren.

Anne: Bei dir ist es wohl ein wenig wie "Salz auf unserer Haut", könnte ich mir vielleicht vorstellen, ich weiß aber ja noch nicht was mein Herz dazu sagt und ob ich einen anderen kennen lernen werde, der mir am Herzen liegt.

Und du Werner, du verurteilst mich und meinen Geliebten wenigstens nicht, weil du es kennst.

Momentan möchte ich einfach alles aufsaugen wie ein Schwamm. Ich kenne die Schmerzen aber auch die Erfüllung. Ich lasse mich auf Dinge ein die ich nie für möglich gehalten hätte, und das mit 50. Wenn nicht jetzt, wann dann frage ich mich dann.

Danke auch für das Verständnis. Danke auch für das Wohlwollen mancher, die mich schützen möchten und mich vor den Konsequenzen warnen. Es ist mir "bewußt".
 
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