Und wenn ich das nicht möchte, bin ich unbrauchbar.
Ich lese jetzt nicht raus, was Deine Schlussfolgerung hier ist. Sie könnte ja auch sein, dass Du dann eben unbrauchbar bist.
Allerdings würde ich, wie schon geschrieben, davon ausgehen, dass eben viele Beziehung nur mit Nutzdenken existieren, auch, wenn es Liebe genannt wird. Die dienen einander für ihre Ziele. Und wenn einer mit dem anderen sein Ziel erreichen kann, Heirat, Kinder, was auch immer, dann heißt es Liebe. Es gibt sogar Paare, bei denen einer nach zig Jahren plötzlich eine andere Person trifft und sagt "
jetzt weiß ich erst, was Liebe ist".
Wenn Du sagst, dass Du nur dienen darfst, könnte man das auch so interpretieren, dass Du Dich gar nichts anderes traust, weil Dich sonst keiner wollen könnte. Da gibt es auch die anderen, die fordern. Die riskieren einfach, dass sie keiner will. Aber sie finden wen, der dienen will für die Belohnung "Liebe", weil das ein Erziehungsmuster ist, das idR erstmal gar nicht durchschaut wird bis zur Midlifecrisis.
Ich habe mich auch schon über Frauen gewundert, die fordern und fordern von ihren Männern. Diese Männer ticken so. Wenn sie sich anstrengen müssen, ist das Belohnungsgefühl größer, wenn sie mal nicht bemeckert werden, sondern die Frau zufrieden gestellt ist. Außerdem wirkt die Frau anspruchsvoll und dadurch kriegt der Mann das Gefühl, er muss was Besonderes sein, wenn sie IHN auswählt, nach ihrer Nase zu hampeln. Der Witz ist auch, dass die Frau ja abhängig rüberkommt und vielleicht auch ist, wenn sie so viele Anliegen an ihn hat, die er erfüllen soll. Er denkt, er hat die Macht.
Es gibt vermutlich wenige Menschen, die reflektiert sind und solche Muster verlassen. Mal von denen abgesehen, die mit gesundem Bewusstsein von Hause aus unterwegs sind.
Du hast die ganze Welt voller Leute, die sich nur dann an dich erinnern, wenn du ihnen nutzen kannst. Wenn man das dann dankbar annimmt, weil man wenigstens so mal mit Aufmerksamkeit bedacht wird ...
Ich seh die Lösung in Eigeninitiative, statt die Freunde zu "nehmen", die andocken wollen mit Nutzdenken. Neue Leute suchen, sich denen nicht als Dienende anbieten für Beachtung, sondern selbst Beachtung schenken, sehen, ob was zurückkommt und wenn nicht, weiterziehen.