Ich persönlich bin der Meinung, dass es keine glückliche Beziehung geben kann, die auf theoretischem Wissen basiert, das man sich in irgendwelchen Ratgebern angelesen hat - einfach aus dem Grund, dass Menschen unterschiedlich sind, dass es "den" Mann und "die" Frau nicht gibt und dass ähnliches Verhalten bei verschiedenen Menschen auch verschiedene Gründe hat. Betriebsanleitungen für eine Beziehung empfinde ich daher als kontraproduktiv; ich würde sogar sagen, dass die Orientierung an Beziehungsratgebern den Aufbau einer echten, erfüllten Beziehung verhindert oder zumindest stark erschwert, da sie einem die Möglichkeit nimmt, intuitiv und empathisch auf den Partner zu reagieren. Vielleicht gibt es Ausnahmen, denen es gerade durch derartige Literatur gelungen ist, eine erfüllte Partnerschaft zu führen - ich bezweifle es nur, denn dazu habe ich zu viele (vorwiegend weibliche) Bekannte, die nicht in der Lage sind, einem potentiellen Partner unvoreingenommen entgegenzutreten, da sie zu viele angelesene "Warnungen" á lá "wenn er sich nicht innerhalb von 23,93 Stunden nach einem Date meldet, dann..." im Kopf haben.
[Dass es durchaus Sinn machen kann, sich in einer speziellen Situation kleine Denkanstöße aus Selbsthilfebüchern zu holen, möchte ich gar nicht abstreiten, auch wenn meine persönliche Meinung zu solche Literatur eher negativ ist; ich habe mich hier auf die FS bezogen, die schrieb, sie habe den Eindruck "vor lauter Theorie die Praxis verlernt zu haben". Mein Ratschlag an sie wäre, die ganze Theorie zu vergessen, auf das eigene Gefühl zu hören und im Zweifelsfall eben mit dem Partner zu sprechen - denn der kann sich besser erklären, als es ein Buch kann.

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w/31, seit 12 Jahren in einer glücklichen Beziehung ganz ohne Beziehungsratgeber