• #1

Beziehungsstatus klären beim Dating?

Hallo Zusammen,

angeregt durch die aktuelle Frage hinsichtlich Beziehungsstatus, würde ich gerne einmal ein paar Meinungen dazu hören, wie und wann man den Beziehungsstatus klären sollte. Anscheinend gibt es dazu zwei Fraktionen: die einen, die es gar nicht klären und sagen alles entwickelt sich automatisch und man weiß automatisch bescheid und die anderen, die dafür sind den Status zu klären.

Ein paar Fragen an die erste Fraktion, die sagen es entwickelt sich automatisch: Ab welchem Zeitpunkt des Kennenlernens seht ihr denjenigen als euren Freund bzw. diejenige als eure Freundin an? Nach einer bestimmten Zeit (3 Monate? 6 Monate? etc), bei einem bestimmten Ereignis (das erste Mal Sex miteinander? Freunde kennen lernen? erst beim Kennenlernen der Familie? etc).

An die zweite Fraktion, Status ansprechen: Ab wann findet ihr das Ansprechen legitim? Wie sprecht ihr das an? Findet ihr, dass man bis zum Ansprechen des Status als Single lebt (also auch weiter dated, Sex mit anderen hat etc.)?

Ich freue mich darauf, verschiedene Erfahrungen und Ansichten zu hören.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #2
Ein paar Fragen an die erste Fraktion, die sagen es entwickelt sich automatisch: Ab welchem Zeitpunkt des Kennenlernens seht ihr denjenigen als euren Freund bzw. diejenige als eure Freundin an? Nach einer bestimmten Zeit (3 Monate? 6 Monate? etc), bei einem bestimmten Ereignis (das erste Mal Sex miteinander? Freunde kennen lernen? erst beim Kennenlernen der Familie? etc).

Wenn sich das automatisch entwickelt, dann gibt es logischerweise auch keinen fixen Zeitpunkt oder ein fixes Ereignis. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals einen fixen Zeitpunkt in einer Beziehung dafür hatte.
 
  • #3
Wenn der erste Sex Lust auf Fortsetzung macht, würde ich von Affäre sprechen, sonst war es nur ein ONS. Ich verstehe Affäre als lose Verbindung zweier, die lebensweltlich Interesse aneinander haben und sich in der Findungsphase befinden. Eine Affäre ist demnach mehr als eine F+ oder ein Abenteuer, welches von vorherein zeitlich begrenzt ist, etwa im Urlaub.

Wenn es gut läuft intensiviert sich die lebensweltliche Annäherung im Rahmen einer Affäre mit Zeitablauf. Von einer Beziehung würde ich frühestens nach sechs Monaten, regelhaft nach einem Jahr sprechen. D.h., man hat tiefe Einblicke in den anderen und will Fortsetzung.

Vorstellen gegenüber gemeinsamen Freunden oder der Familie gegenüber haben ebenso wie ein gemeinsamer Urlaub darauf keinen Einfluss. Schon wiederholt haben Frauen, die ich erst kurz zuvor kennen gelernt habe, geglaubt, das gemeinsame sonntägliche Essen mit einer meiner beiden erwachsenen Töchter bedeute für ihren Status irgend etwas. Ich stelle diese Frauen aber gegenüber der Tochter, die gerade in den Semesterferien mal bei mir ist, immer nur als "jemand kennen gelernt" vor. Natürlich würde ich die Frau nicht zu mir nach Hause einladen, wenn ich an ihr nicht ein weitergehendes Interesse hätte. F+ bleiben da außen vor. Aber es ist eben auch nicht mehr als eine Potentialaussage. Manche glaubt aber fälschlisch, mich an diesem Punkt schon im Sack zu haben. Die Töchter sehen das auch locker. Sie haben ja schon die eine oder andere kommen und gehen gesehen.

Ein Alarmzeichen ist, wenn die Frau schon in der Frühphase eine Beziehung einläuten will. Beziehung und schnell verträgt sich nicht, nimmt man das Konzept ernst. Da geht es nur um klammern. Diese Frauen sind entweder psychisch sehr schwach, d.h. sie brauchen um nahezu jeden Preis jemand, an dem sie sich festhalten können. Oder sie sind prüde. Sie wollen vermeintliche gesellschaftliche Rollenerwartungen erfüllen, um nicht als "leicht zu kriegen" eingestuft zu werden, was eine andere Form psychischer Schwäche ist.

Die Dynamiken zweier Personen lassen keine Steuerung unbeschadet zu. Viele verstehen das nicht. Wie oft liest man in den Profilen schon vom Beziehungswunsch, also in Abstraktion jeglicher Person. Die Rolle steht schon fest. Es fehlt nur noch die Besetzung. So geht das aber nicht. Der Psychologe Peter Frahm hat dazu auf YouTube einige interessante Beiträge veröffentlicht. Tenor: "Ich brauche dich" ist das Gegenteil von "ich liebe dich".

"Amor misshandelt diejenigen, die ihm die Flügel stutzen oder ihn festbinden wollen, wenn er ihnen in den Schoss fliegt. Da er ein Kind und wankelmütig ist, reisst Amor diesen die Augen, die Leber und das Herz aus. Diejenigen aber, die es geniessen, wenn er kommt, und ihm schmeicheln und die ihn gehen lassen, wenn er geht, und ihn willig aufnehmen, wenn er wiederkommt, werden stets von ihm geehrt und geliebkost und triumphieren unter seiner Herrschaft."
(Machiavelli)
 
  • #4
Das ergibt sich bei den meisten von ganz allein. Wenn das nicht auf unkomplizierte Art und Weise geklärt wird, ist meistens von einer Seite kein Wunsch in der Richtung vorhanden.
Ich würde an deiner Stelle nicht ewig lange jemanden Daten der mit sowas hinter dem Berg hält, falls du jemanden suchen solltest gerade.
 
  • #5
Liebes Blümchen

Also, ich denke da gibt es keine festen Regeln. Ich kann einfach nicht anders, als den Beziehungsstatus irgendwann zu klären und zwar ungefähr innerhalb der ersten 3 Monate. Und ich kommuniziere auch zu Beginn, dass ich im Grunde eine Beziehung suche.
Es gibt Menschen, die sind da entspannter, offener. Das ist auch völlig legitim! Es liegt mir bloss nicht.
 
  • #6
Ich kann mich definitiv nicht erinnern, jemals einen Beziehungsstatus geklärt zu haben, das ergibt sich doch, wenn man empathisch und wertschätzend miteinander umgeht. Also auch in jungen Jahren gab es bei mir die Frage „Sind wir jetzt zusammen?“ nicht, also ich habe sie so nie formuliert. Allerdings hat man mir die Frage ein-oder auch zweimal gestellt und nun, was soll ich sagen, das war dann nur noch das Tüpfelchen, dass es eben nicht passt.
Das merkt und spürt man doch, oder? Man verbringt Zeit miteinander, die Wochenenden sowieso, man interessiert sich für den Alltag des anderen, bietet vielleicht Hilfe an ... Wenn man keine Zeit oder auch mal keine Lust hat, dann erklärt man das und lässt den anderen nicht im Ungewissen.
Es kann alles so einfach sein, wenn wir ehrlich kommunizieren.
 
  • #7
Da gibt es nichts zu klären!

Wenn man sich datet, gehe ich davon aus, dass beidseits der Bezungsstatus "Single" vorliegt.

Sollte "Cordula Grün" vorbeikommen, würde ich der Frau (anders als der DJ) den Marsch blasen und äußerst unverschämt aggressiv werden. Sowas ist Betrug.
 
  • #8
Und: in dem Moment, in dem ich merke, dass mir der andere Mensch so RICHTIG gefällt, habe ich NULL Interesse an weiteren Dates/Sex mit anderen. Das ist mein persönlicher Moment, da merke ich dann, ja, das ist mehr ... und das zeige ich dann auch meinem Gegenüber, ohne es explizit zu formulieren.
Wenn ich bei mir aber bemerke, dass ich mir auch andere Treffen/Sex vorstellen kann, dann weiß ich Bescheid und auch das kommuniziere ich dann.
 
  • #9
Interessante Frage. Ich gehöre aufgrund schlechter Erfahrungen inzwischen zu der zweiten Fraktion - die, die explizit darüber sprechen, damit es keine Missverständnissen gibt. Früher kannte ich es so, dass es sich entwickelt, aber ich habe schmerzlich gelernt, dass nur, weil man beziehungsähnlich über Wochen hinweg agiert noch lange kein Paar ist...

Jedenfalls habe ich das immer so gehandhabt: ich persönlich wusste meistens spätestens nach dem fünften Date, ob das ein Mann ist, für welchen ich mich weiterhin beziehungstechnisch interessiere oder nicht. Wenn ich innerlich FÜR MICH die Entscheidung getroffen hatte, dass ich diesen Mann wirklich toll finde und vielleicht sogar bisschen (oder sehr) verliebt in ihn war, dann ging BEI MIR automatisch ein Schalter um - ab sofort konnte und wollte ich dann nicht weiter andere Dates mit anderen Männern haben. Das wäre FÜR MICH moralisch verwerflich gewesen und das Interesse an anderen war dann eh meistens weg. Was ER dann macht, ist mir zu diesem Zeitpunkt noch "egal", bzw. es geht mich m. E. noch nichts an. Darum spreche ich noch nicht darüber und lasse ihm die Freiheiten, bis er weiß, wohin die Reise gehen soll.

Danach habe ich abgewartet, wie sich der Mann verhält bei den kommenden (5-10?) Treffen. Ob es Signale gibt, dass er auch weiß, wohin die Reise gehen soll. Und wenn ich das Gefühl hatte, dass er sich auch "beziehungsmäßig" verhält (=man plant weiter als zwei Tage voraus, wurde vielleicht schon von Freunden gesichtet und wurde vorgestellt, Erzählungen werden privater, man ist vielleicht schon den Eltern begegnet,..) UND/ODER wenn für mich der Punkt kam, wo ich wirklich stark verletzt worden wäre, wenn er weiter Dates mit anderen Frauen haben würde, dann habe ich es angesprochen.

Wie? Relativ plump und simpel meistens... das war meine Lieblingsformulierung: "wie ist das jetzt eigentlich... treffen wir uns noch mit anderen oder hören wir auf und machen das hier zu einem exklusiven Ding?" - mit einem selbstbewussten Lächeln :)
 
  • #10
Hehe, ich dachte erst, der Beziehungsstatus muss geklärt werden, weil man Angst hat, dass man einem Vergebenen auf den Leim geht.

Ich denke auch, dass sich das ergibt. Du merkst ja, ob derjenige Dich auf Abstand hält und Dich zeitlich irgendwie immer reinschiebt, öfter absagt und unverbindlich ist, oder ob er sich um Dich bemüht.
Ich finde, dieses Klären "so, ab jetzt sind wir zusammen", unpassend, als würde da jetzt irgendwas kommen, das vorher nicht da war. Und dass es da war, müsste eigentlich gemerkt worden sein.

Man kann beim Kennenlernen ja schon mal sagen, was man sucht. Wenn einer ehrlicherweise sagt, dass er "nur was Lockeres" sucht oder nur was für Sex, ist ja schon quasi klar, dass es nicht mehr werden kann.
Und einen, der es nicht ernst meint, aber so rumschlumsen will und nicht Single sein kann, wird ja sowieso lügen, egal, was man meint, klären zu müssen.
 
  • #11
Liebes Blümchen, ich gehöre zu denjenigen, die nach einer gewissen Zeit den Beziehungsstatus geklärt haben wollen. Wenn alles super läuft, Anziehungskraft, Verlangen, Sex, Sehnsucht und gemeinsame Pläne etc., würde ich von Beziehung ausgehen.. und dann auch meine Freundin Fragen, ob sie das auch so sieht. Ein Zeitraum zu bestimmen ist schwierig. Jeder sieht das anders.
m, 61
 
  • #12
Für mich beginnt eine Beziehung ab dann, wo man sich gegenseitig von Auge zu Auge gesagt hat, dass man zusammen den Beziehungsweg gehen möchte, weil man so viel füreinander empfindet (auch auf erotischer Ebene, nicht nur als Freund!). So führt das eine dann auch ins andere, also auch zum Küssen und Sex und das Paket ist komplett und man kann sich auch wirklich sicher sein, dass der andere nicht herumdruckst.

Sobald ich merke, der Mann ist unorganisiert und weicht ernsten Themen aus (Sexualität/Beziehung), dann mache ich da sofort einen Cut. Oder der Klassiker: Irgend ein Liebesgeständnis übers SMS (vielleicht noch erst auf Druck und Nachfragen), aber in real kriegen die Leute den Hintern nicht hoch. Ich glaube auch, viele Männer machen es sich damit sehr bequem, damit sie ihre Ruhe haben. Im Endeffekt hätten sie aber lieber gleich sagen sollen, dass sie keine Beziehung wollten, denn sie können diese Frau eben auch nicht zufriedenstellen oder ihre Bedürfnisse erfüllen.

@Nikita09: Wo siehst du bittesehr noch Wertschätzung in dieser Welt? Oder die Aufrichtigkeit, dass man klar macht, dass man z.B. keinen Sex/Kinder/Ehe/Zusammenwohnen will und eben nur eine Freizeitfreundschaft?

Man musste dann tatsächlich mal nachfragen, wo man steht, weil man irgendwann nur noch alleine ausgeht, sich hin und her schreibt und der andere geht mal lockerflockig davon aus, dass man ja schon zusammen wäre oder eben auch nicht ... Wenn man sich versieht, ist man dann 5 Jahre in einer unbefriedigenden Beziehung, die eigentlich keine ist.

Ich würde keinen Mann mehr 3 Monate "daten".
 
  • #13
Als er vor der Tür zur Silvesterparty erst meine Hand genommen hat und dann die Tür aufgemacht hat und wir zusammen reingegangen sind. Da wusste ich, ich bin seine Freundin. Also ein Ereignis, sogar noch vor dem ersten Sex.
 
  • #14
Vielleicht gibt es nicht bei jedem Paar ein großes Gespräch, aber irgendein Nebensatz á la dass man jetzt nicht mehr weitersucht, oder dass man sich sehr mag o.ä. fällt doch immer.

Wir haben hier immer wieder Fragesteller, die sich selbst in einer Beziehung "mit viel Freiraum" etc. fühlen, nie den Status besprachen und dann perplex feststellen, dass es für den Partner eben auch keine Beziehung war.

Spannend finde ich die Frage, ob ein anfänglich ausdrücklich geäußertes Comittment zu stabileren Beziehungen führt.
 
  • #15
Beziehung und schnell verträgt sich nicht, nimmt man das Konzept ernst.
Auch meine Erfahrung. Ich bin immer geflohen, wenn schon in den ersten Monaten (also in der Kennenlernphase) erwartet wurde, ich solle mich doch festlegen, mich äußern oder zumindest eine Ansage machen, wann unsere Dates endlich »verbindlich« wären.

Das ist doch eine Frage des Gefühls, das nur aufkommt (und die Chance hat, anzuhalten), wenn wir uns länger gegenseitig erleben. Das lässt sich nicht an Monaten, Tagen oder gar Stunden festmachen.

Eine »Bezeichnung« dessen, was sich da entwickelt (oder auch nicht entwickelt) brauche ich schon gar nicht. Sobald ich mich zu ihm hingezogen fühle, er mich auch mag, die Treffen sich häufen, rede ich evtl. von »meinem Freund« und sage auch irgendwann »mein Mann«, wenn er mir wirklich viel bedeutet - und ich ihm. Verheiratet muss ich dazu nicht sein, nicht einmal zusammen wohnen. Das sind Äußerlichkeiten, die vielleicht meinem Umfeld wichtig wären, meinem Partner und mir aber nicht. Das alleine zählt!

Liebe FS, glaubst du wirklich, dass alleine »der Titel« glücklich macht?? Und nein, der ist auch nicht unbedingt ein Garant für Beständigkeit - wie du hier oft lesen kannst.
 
  • #16
Ich gehör auch zur Fraktion "Es war einfach klar, dass man zusammen ist." Bei mir immer relativ schnell, bei allen drei Beziehungen. Eigentlich nach dem dritten Date. Ich weiß, dass das für viele seltsam klingt. Klar muss die Beziehung sich dann noch entwickeln, aber es war zumindest beidseitig klar, dass wir eine haben. Wir haben uns gegenseitig schnell mit zu Eltern und Freunden mitgenommen, und wenn der andere sagt, "meine Freunde finden, ich hab eine tolle Freundin", ist es ja dann sozusagen auch offiziell so genannt worden. Im Nachhinein haben wir dann manchmal überlegt, wann eigentlich unser "Jahrestag" ist und das war dann auch für die Männer der Tag des ersten oder dritten Dates, die sahen das also auch so.

Wie schon oft gesagt, hab ich aber nie online gedatet, wo viele ja parallel Kontakte laufen haben und mehrere Dates. Es war immer so, dass ich jemanden getroffen oder wiedergetroffen habe, und man merkte das beidseitige Interesse und keiner hatte nebenher noch andere Dates (jedenfalls wüsste ich davon nichts :D ). Nie eine rationale Überlegung, ja da passt alles, sondern rein vom Gefühl her.
Wenn ich mit jemandem Verabredungen hatte und sogar auch mehr als das, aber irgendwas knirschte da sozusagen im Getriebe, dann wussten beide Seiten instinktiv, dass ist jetzt keine Beziehung, sondern eher ein Versuch, ob das noch eine wird (war nie der Fall). Irgendwie war da kein Flow da.. eine Seite war verhalten und nicht so begeistert und bremste. Das musste nie ausgesprochen werden, da wir beide dann immer so empathisch waren, das zu merken. Auch wenn ich selbst total verknallt und begeistert war, merkte ich sehr genau, der andere war es nicht (und war dann tieftraurig und verzweifelt, noch bevor es vorbei war). Ich denke, manche Menschen können das irgendwie nicht unterscheiden und malen sich dann alles rosa, ohne die Realität zu sehen. Hier oft bei verschiedenen Posts. Da fehlt irgendwie die Wahrnehmung, dass da was nicht gut läuft, wenn der andere sich kaum meldet, immer absagt, einen nicht in sein Leben lässt, Geheimnisse hat (eine Frau..) usw.

w, 36
 
  • #17
Hallo
Ich finde dass eine verheiratete oder vergebene Person seinem Gegenüber immer von Anfang an kommunizieren sollte was sie für Vorstellungen hat. So kann sich sein Gegenüber entscheiden ob sie sich drauf einlassen möchte oder nicht. Beim Online Kennenlernen ist es je nach Portal gleich ersichtlich wie der Status ist. Es kommt ja immer darauf an was man sich selber wünscht und oft kommt es trotzdem anders. Wenn ich jemanden kennenlernen und den Wunsch habe zu wissen wohin das führt, oder wie mein Gegenüber zu mir steht, dann frage ich. Selbstverantwortung für sich einnehmen. Auf jeden Fall immer offen und ehrlich kommunizieren wenn die Frage aufkommt, von welcher Seite auch immer.
 
  • #18
Ich weiß wie naiv/erstaunt ich war, dass man bei dem Punkt überhaupt unsicher wurde.
Ich kannte das Wort Affäre nur im Zusammenhang mit mindestens einer Person, die einem festen Partner fremdging.
Freundschaft + und Co hatte ich noch nie gehört und über einen Status nie diskutieren müssen.
Man war sozusagen nach dem ersten Kuss zusammen und in den ersten Monaten entschied sich, ob man es auch bleibt.
Irgendwann heulte mal jemand: der hat mich nur ausgenutzt und das kam dann schnell

Später und weniger naiv...habe ich nach einigen Treffen gefragt, wo die Reise hingeht.
Ziel: fest = ab jetzt verbindlich
Ziel: wird nichts festgelegt = ich lass es bleiben
 
  • #19
Das ist doch eine höchst individuelle und situative Angelegenheit.

Für mich ist z.B. jede intimere Kontaktaufnahme (bitte nicht auf Sexualität reduzieren) ein Schritt in eine partnerschaftliche Beziehung. Stelle ich fest, dass dies nicht geht breche ich die Kontaktaufnahme ab.

Aus diesem Grund hatte ich auch nie wie andere hier drei, vier, fünf oder mehr Beziehungen wie andere hier und auch keine Affären oder ONS. Stattdessen zwei Beziehungen und weniger als fünf ernsthafte Anbahnungsversuche in meinem Leben (55).

In meiner ersten Beziehung war ich schnell im Einklang mit meiner Partnerin, dass wir mit allen Schnick Schnack Familie gründen. In meiner zweiten Beziehung steht keine Familiengründung mehr an. Da sehe ich keinen Anlass zusammen zu ziehen oder zu heiraten. Monogame Verbindlichkeit und Beistand in Not sehe ich aber als festen Beziehungbestandteil.

Meine Sicht nützt aber Menschen nichts die sich entweder selbst schnell eingeengt fühlen, in ständiger Sorge um ihre Autonomie sind, nicht monogam leben wollen oder mit jeder von vielen Beziehungen schnell zusammen ziehen / heiraten / jede freie Std. miteinander verbringen wollen bzw. hilft sie auch nicht Menschen die mit so einem Charakter in einer Beziehungsanbahnung sind.

Neben den nur bedingt unfassbaren Startpunkt einer Partnerschaft ist es viel wichtiger wie man mit gemeinsamen Krisen umgeht und was zur Entscheidung führt sich zu verabschieden.

Es nützt ja nichts wenn man sich in einer Partnerschaft wähnt, wohlmöglich zusammenzieht, gemeinsame Anschaffungen finanziert und/oder heiratet aber das Gegenüber ist jemand, der dies grundsätzlich sehr schnell macht sich aber egal was dies kostet sich genauso schnell wieder trennt.

Eine Bekannte aus Berlin (keine intime Bekannte) war mit ihrem Anfang 60 dreimal verheiratet und hat zusätzlich viermal mit ihren "Partnern" zusammen gelebt.

Was nützt es mit so einem Menschen übereinzukommen, dass man in einer Beziehung ist?

PS an die um ihr Vermögen besorgten Männer. Diese Frau hat keinen ihrer Männer ausgenommen und stattdessen deren Schulden reguliert.
 
  • #20
Ich kannte das Wort Affäre nur im Zusammenhang mit mindestens einer Person, die einem festen Partner fremdging.
Freundschaft + und Co hatte ich noch nie gehört und über einen Status nie diskutieren müssen.
Man war sozusagen nach dem ersten Kuss zusammen und in den ersten Monaten entschied sich, ob man es auch bleibt.
...das ging mir immer ganz genauso....
Erst seit ich hier mitlese und es die Börsen gibt, Partnerschaften also durch die Zunahme der Möglichkeit des permanenten Wechsels/Austauschs fragiler geworden sind, hat sich das wohl geändert, und so habe ich den Eindruck, dass es jetzt in er heutigen Zeit durchaus Sinn macht, die Frage nach der Verbindlichkeit irgendwann zu stellen.
Es scheint daher einen Wechsel der Gepflogenheiten gegeben zu haben.
Also mehr - "zuerst unverbindlich", dann erst, "Anmeldung und Festlegung einer verbindlichen Begegnung", die auf längere Dauer ausgelegt ist.
 
  • #21
Als er vor der Tür zur Silvesterparty erst meine Hand genommen hat und dann die Tür aufgemacht hat und wir zusammen reingegangen sind. Da wusste ich, ich bin seine Freundin. Also ein Ereignis, sogar noch vor dem ersten Sex.
Aber? Sind ist das nicht genau die Reihenfolge wie es in der Regel zu Sex kommt?
Hand nehmen, Tür öffnen und rein gehen.
Und dann auch noch Silvester, da kann es durchaus auch etwas knallen.
( Ohhhhh mein Gott, jetzt bekomme ich aber haue 🥶 )
Sorry meine liebe, aber das war eine Steilvorlage.

Spaß beiseite, wie du schon sagst - und auch bei mir ist es so.
Niemand von uns beiden muss das extra erwähnen.
Das weiß und spürt man einfach.
Ich käme mir auch doof vor, dar zu sitzen und gemeinsam zu beschließen.
"Gut das wäre abgemacht, wir sind jetzt ein Paar. Danke für das gute Gespräch!" 🤮
m49
 
  • #22
Für mich ist z.B. jede intimere Kontaktaufnahme (bitte nicht auf Sexualität reduzieren) ein Schritt in eine partnerschaftliche Beziehung. Stelle ich fest, dass dies nicht geht breche ich die Kontaktaufnahme ab.
Für mich auch.
Ich sehe keine Sinn darin, mit einer Frau zusammenzuleben, wenn die Sexulität beider Seiten nicht gelebt wird. Ansonsten verstehe ich mit Freunden besser.

An die zweite Fraktion, Status ansprechen: Ab wann findet ihr das Ansprechen legitim? Wie sprecht ihr das an? Findet ihr, dass man bis zum Ansprechen des Status als Single lebt (also auch weiter dated, Sex mit anderen hat etc.)?

Ich würde das für ziemlich abtörnend halten.
Wenn es so ein Gespräch geben müsste, würde ich das erst dann führen, wenn ich selbst mit der Faru auch planen will, also z.B. einen Urlaub plane.

Bis dahin würde ich mindestens ausweichen wollen.

Und das wird nicht mal eben in ein paar Wochen sein.
 
  • #23
Hm, das ist eine sehr interessante und sehr wichtige Frage. Status eines Menschen ist sehr oft nicht transparent, nicht eindeutig und absolut nichts sagend. Ein Familienstand wie ledig, verheiratet, verwitwet, getrennt lebend, geschieden und dergleichen sagt gar nichts darüber aus, ob jemand letztendlich wirklich vollkommen frei ist oder nicht. Meine Erfahrung war bis jetzt so, dass die Leute ab einem gewissen Alter alle jemanden haben. Entweder stecken sie in einer unglücklichen Ehe ohne Liebe und Zuneigung, ohne Zärtlichkeit und Sex oder aber sind sie geschieden. Diese haben einen Partner aber suchen auch parallel weiter und die Leute, die auch wirklich offiziell zusammen sind, können in Wahrheit auch getrennt sein.
Viele Frauen schrecken vor Nichts zurück und denen ist es auch vollkommen egal ob der Mann 3 Kinder und eine Frau zuhause hat oder nicht. Andere lassen sich nach einiger Zeit darauf ein und manche bleiben auch für immer allein, weil sie nicht in die Rolle einer Nebenfrau/eines Nebenmannes reinrutschen wollen.
Fazit: Wenn jemand auf der Suche ist, hat er ein Defizit in seiner Partnerschaftlichen Beziehung. Das ist das einzig entscheidende. Die Frage sollte deshalb sein, was bei ihm fehlt und ob Du die Antwort darauf bist und umgekehrt. Der Rest ist nebensächlich und unwichtig.
 
  • #24
Danke für die bisherigen Antworten. Es ist interessant zu sehen, dass manche wirklich noch nie negative Erfahrungen damit gemacht haben, stillschweigend von Beziehung auszugehen.

Der momentane Thread "Welche Lösung gibt es für uns" zeigt leider mal wieder eindeutig, dass man nicht immer beidseitig vom Gleichen ausgeht. Dort hat sich der Mann sogar 3 Jahre beziehungsmäßig verhalten und möchte es nicht als Beziehung bezeichnen.
 
  • #25
Dort hat sich der Mann sogar 3 Jahre beziehungsmäßig verhalten und möchte es nicht als Beziehung bezeichnen.

Ich traf mich einige Monate lang mit einem Mann vor einiger Zeit. Wir gingen ins Kino, ins Restaurant, wir spazierten im Park und Händchen-haltend durch die Innenstadt. Wir küssten uns, wo und wann es uns gefiel. Ich überlegte bereits, bei welchen Freunden ich Silvester feiern würde. Mit ihm, versteht sich. Er selbst hatte noch keine Pläne.
Und eines Abends fragte ich ihn, ob wir denn eigentlich zusammenseien, wo wir doch alle Pärchenaktivitäten machten und kein Problem hatten, unsere Leidenschaft in Form von Umarmungen, Kuscheln und Küssen öffentlich zu zeigen. Da sagte er: "Äh, eigentlich sehe ich das als eine Affäre."
Affäre? Affäre?! Was, bitteschön, hätte denn noch klarer ausdrücken können, dass wir eine Beziehung haben?!

Ab da kühlten meine Gefühle für ihn extrem ab, und ich betrachtete ihn nur noch als einen Freund, an den ich mich an kalten Tagen kuscheln kann ... Natürlich war das, bevor ich meinen Herzallerliebsten kennenlernte.

w, 34
 
  • #26
Danke für die bisherigen Antworten. Es ist interessant zu sehen, dass manche wirklich noch nie negative Erfahrungen damit gemacht haben, stillschweigend von Beziehung auszugehen.

Der momentane Thread "Welche Lösung gibt es für uns" zeigt leider mal wieder eindeutig, dass man nicht immer beidseitig vom Gleichen ausgeht. Dort hat sich der Mann sogar 3 Jahre beziehungsmäßig verhalten und möchte es nicht als Beziehung bezeichnen.
Dort ist es aber so, dass er ihr gleich am Anfang gesagt hatte, er ist nicht in sie verliebt und sie das trotzdem drei Jahre mitmacht. Außerdem ist nicht gesagt, ob er das auch nach außen als Beziehung vertritt, wenn sie zu zweit unterwegs sind. Das denke ich eher nicht. Gerade diese Frage ist für mich eben ein Beispiel dafür, dass manche Leute aus Hoffnung, es ändert sich noch zum Guten, in der Situation verharren, obwohl sie merken, es stimmt was nicht.
Ich denke, es gibt sicher dennoch Situationen, in denen einer mit Absicht hinters Licht geführt wird; gerade bei Fernbeziehungen oä. Aber viel hängt davon ab, eine gute Intuition zu haben und zu wissen, was sich wie anfühlen sollte. Im Zweifel ist ansprechen sicher immer besser als still abwarten.
 
  • #27
Es ist interessant zu sehen, dass manche wirklich noch nie negative Erfahrungen damit gemacht haben, stillschweigend von Beziehung auszugehen.
Bei mir ist es tatsächlich so, da ich jetzt in meiner zweiten richtigen Partnerschaft bin. Vielleicht ist es gerade dadurch so, ohne zig Anbahnungen, Betrogen werden, falsche Versprechungen, unglücklichen Beziehungen, kann ich noch meinem Bauchgefühl trauen.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #28
Der momentane Thread "Welche Lösung gibt es für uns" zeigt leider mal wieder eindeutig, dass man nicht immer beidseitig vom Gleichen ausgeht. Dort hat sich der Mann sogar 3 Jahre beziehungsmäßig verhalten und möchte es nicht als Beziehung bezeichnen.

Der Mann hat sich 3 Jahre verhalten wie in einer guten F+ und hat das immer klar gesagt. Die FS ist von etwas anderem ausgegangen oder hat es sich erträumt, gegen seine klare Aussage. Wo hat er sich beziehungsmäßig verhalten? Natürlich möchte er es nicht als Beziehung bezeichnen, denn es ist ja keine.
Ich war selbst, habe ich dort auch geschrieben, jahrelang in so einer Konstellation. Ich habe es schließlich beendet. Die "Schuld" dafür auf die Frau zu schieben, wäre mir nicht eingefallen. Es war ja meine freie Entscheidung.

Ab da kühlten meine Gefühle für ihn extrem ab, und ich betrachtete ihn nur noch als einen Freund, an den ich mich an kalten Tagen kuscheln kann ...

Verstehe ich nicht. Zumindest entfällt dann jede Beschwerde, wenn ihr beide es so betrachtet, dass es eine unverbindliche Affäre ist.
 
  • #29
Ab welchem Zeitpunkt des Kennenlernens seht ihr denjenigen als euren Freund bzw. diejenige als eure Freundin an? Nach einer bestimmten Zeit (3 Monate? 6 Monate? etc), bei einem bestimmten Ereignis (das erste Mal Sex miteinander? Freunde kennen lernen? erst beim Kennenlernen der Familie? etc).
Für mich besiegelt der erste Sex das Zusammensein, denn Sex habe ich erst, wenn ich mein Leben für längere Zeit mit dieser Frau teilen will und davon überzeugt bin, daß sie das genauso sieht.

Das Interesse an einer festen Beziehung erkennt man an der Art und Weise, wie man in das Leben des anderen eingebunden wird: Gemeinsamkeiten ausloten, Urlaub buchen, den Freunden vorgestellt werden, vielleicht auch der Familie.

Und bitte keinerlei Versteckspiele nach dem Motto: ich sage dir nicht, ob ich gebunden bin, weil dich das nichts angeht. Doch, geht es. Denn mit einer gebundenen Frau gibt es nichts zu besiegeln, mangels Substanz.
 
  • #30
Für mich besiegelt der erste Sex das Zusammensein, denn Sex habe ich erst, wenn ich mein Leben für längere Zeit mit dieser Frau teilen will und davon überzeugt bin, daß sie das genauso sieht.

Das Interesse an einer festen Beziehung erkennt man an der Art und Weise, wie man in das Leben des anderen eingebunden wird: Gemeinsamkeiten ausloten, Urlaub buchen, den Freunden vorgestellt werden, vielleicht auch der Familie.

Und bitte keinerlei Versteckspiele nach dem Motto: ich sage dir nicht, ob ich gebunden bin, weil dich das nichts angeht. Doch, geht es. Denn mit einer gebundenen Frau gibt es nichts zu besiegeln, mangels Substanz.

Klar. Das kann man so sehen. Prinzipiell teile ich diese Ansicht. Nur blöd, dass es immer ein Gegenüber gibt, dass es ganz anders sehen kann.

Ich finde es daher völlig legitim sich die eigene Meinung mit einer klaren Antwort auf Basis einer konkreten Frage bestätigen oder verneinen zu lassen.

Wer diese Frage nicht eindeutig beantworten kann/will, Ausflüchte sucht oder so eine Frage als unsexy o.ä. definiert bzw. ihn zu Flucht motiviert sagt in gewisserweise "wir sind aus meiner Sicht in keiner monogamen verbindlichen Beziehung".

Auch Gelaber wie ich brauche noch Zeit, mal sehen, in ein paar Jahren o.ä. sind eindeutige Absagen.

Wenn es einem selbst um konkrete Aktivitäten wie zusammen ziehen, heiraten oder Kinder geht gilt das gleiche. Auf Versuche des Gegenübers Zeit zu schinden kann man aber wenn man das mag mit der Gegenfrage "Wieviel Bedenkzeit brauchst du?" antworten.

Ist es 1/2 halbes Jahr wäre das für mich ok. Sind es ein paar Jahre ... tschüss.
 
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