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  • #1

Bin ich beziehungsunfähig oder gab es nur nicht den Richtigen?

Ich (w,41) hatte nach dem Tod meines Mannes, der vor über 3 Jahren verstarb, eine fast 18 monatige (Fern) Beziehung, die ich vor einem Jahr beendete.
Seit dieser Zeit traf ich mich immer wieder mit Männern, die ich über verschiedene Partnerbörsen kennenlernte und musste immer wieder nach mehreren Dates feststellen, dass es keinen Sinn hat, sich weiter zu treffen. Am meisten ist es mir beim letzten Kontakt aufgefallen: Wir haben uns insgesamt 3 Mal getroffen, vor dem ersten Date sehr viele schöne Mails ausgetauscht und seit dem ersten Date jeden Tag telefoniert! Man könnte also davon ausgehen, dass es passt. Leider, als merkte ich, als der Mann anfing mich zu vermissen und uns quasi in einer Beziehung sah, dass ich es gar nicht will! Bis dahin kannten wir uns fast 2 Monate.
Bis dahin fand ich ihn sehr interessant, unsere Einsichten und Interessen waren ziemlich gleich, er ist sehr kinderlieb (ich habe 2 Kinder), vom Intelekt her waren wir uns gleich und vieles mehr.

Es war auch nicht das erste Mal, dass ich so bei einem Mann reagierte.
Jetzt frage ich mich, was mit mir nicht stimmt? Bekomme ich kalte Füsse, sobald ich merke, dass ie Männer sich bereits verliebt haben?

Oder der Richtige war nicht dabei und wenn er vor mir steht, wird alles anders laufen? Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!!
 
  • #2
Du hast dir selbst scheinbar keine Zeit gegönnt, dich als individuelle Frau zu sehen. Gewöhnt, in einer Ehe, in einer Beziehung zu sein, scheint es dir das einzig Richtige zu sein, sofort wieder jemanden um dich zu haben. Ich kenne das sehr gut, ich bin nicht gern allein. Nicht, weil ich dann nichts auf die Reihe kriegen würde, sondern, weil ich mich einfach geborgener fühle. Dabei übernehme ich aber gern die Muster der Beziehung, die so gut funktioniert hat.
Es klingt mir sehr danach, das ist aber nur mein persönlicher Eindruck, dass du am Anfang zu viel verlangst, zu viel suchst, zu viel hineininterpretierst. Das kann kein Mensch erfüllen...
Ich lerne das auch gerade und es braucht einfach alles seine Zeit. Gönn es dir, dich selbst kennenzulernen, als einzelne Person. Dann paßt das auch besser mit der anderen einzelnen Person.
Ich wünsche dir viel Gelassenheit, Toleranz und Freude am Moment.
w38
 
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  • #3
Es hört sich fast so an, als hättest du Bindungsangst. Du hast in deinem doch sehr jungen Alter einen geliebten Menschen verloren. Ich denke, du hast Angst wieder jemanden, den du sehr liebst, zu verlieren (was ja auch nachvollziehbar ist). Hast du den Tod deines Mannes denn richtig verarbeitet?
 
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  • #4
Liebe FS,
Mir fällt als erstens die frühe Bindung nach dem Tod deines Mannes auf. Mit 2, wahrscheinlich kleinen Kindern, möchte man vielleicht wieder eine Beziehung, um die Familie wieder zu komplettieren?
Ich kann das gut nachvollziehen, denn mein Mann ist mit 40 J. verstorben, ich blieb mit einem neugebauten Haus (gerade eingezogen) und einem 6jährigen Sohn zurück. Da ich noch in der Weiterbildung zur Fachärztin war, und den Vertrag ein weiteres Jahr erfüllen musste und auch wollte, hatte ich mit Trauer, Erziehung und Existenzsicherung zu tun. Natürlich dachte ich, dass ein Vater für meinen Sohn, der auch jeden bekannten Mann als potentiellen Vaterersatz suchte!, das Beste wäre, ich mir jedoch keine Beziehung vorstellen konnte. Mit den Jahren rückte auch der Vater für mein Kind in den Hintergrund, ich konnte mir langsam wieder einen Partner vorstellen. Was sich allerdings als nicht so einfach darstellt! Für mich war es rückblickend der richtige Weg, auch wenn das Alter oder auch die Selbständigkeit die Partnersuche erschwert.
Nur Mut
(w53)
 
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  • #5
für mich hört es sich eher an, als seist du eine sehr erfahrene, starke frau; du trägst auch verantwortung für 2 (kleine?) kinder und bist sehr beziehungserfahren. und irgendwann hast du bis jetzt einfach immer gemerkt, dass nicht alles "ja" zu einem mann sagen konnte: herz, körper, verstand... eines fehlte vermutlich bis jetzt immer.
du machst in solchen dingen eben keine halben sachen. für mich klingt das alles ganz vernünftig. du weißt eben was du willst. warum denkst du, dass du evtl. beziehungsunfähig bist? sei nicht so hart zu dir!
natürlich sehnt sich eine starke, erfahrene frau trotzdessen wie ein kleines mädchen (das können sich männer ja nie vorstellen...) nach einer starken männlichen schulter und ist dann betroffen und traurig, dass bis dato noch kein mann den wünschen und bedürfnissen stand halten konnte. könnte das sein?
alles gute!
w, 37
 
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  • #6
Wenn ich es richtig verstanden habe bist Du seit dem Tode des Mannes vor 3 Jahren, 1,5 Jahre allein und in einer 1, 5 Jahre andauernden Beziehung gewesen, die nicht gehalten , oder sich vertieft hat.Du hast Haushalt, Kinder, das alles unter einen Hut zu bekommen, dürfte nicht einfach sein.Ich glaube nicht, dass Du beziehungsunfähig bist, sondern traurig, und erschöpft.das braucht einfach Zeit mal alles zu verarbeiten, könnte ich mir vorstellen.
w51
 
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  • #7
ich verstehe dein Problem ehrlich gesagt nicht. Mach dir keine Gedanken, du bist nicht beziehungsunfähig, du gönnst dir nur endlich mal Zeit für dich allein. Du warst verheiratet (wie lange?) und hast sehr schnell nach dem Tod deines Mannes eine neue lange Beziehung begonnen. Wahrscheinlich weil du in dem Moment nicht allein sein wolltest. Jetzt merkst du, dass du auch mal nur Zeit für dich brauchst und allein sein kannst, das dir das gut tut.
Alles ganz normal.
 
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  • #8
Ich denken du bist einfach in einer anderen Frauenphase als früher.

Ich denke, das Liebesleben bei Frauen läuft in verschiedenen Phasen ab:

Phase 1 (Einsetzen der Pubertät bis ca. 18): Jetzt muß es passieren. Man will unbedingt einen Freund und wissen, wie das erst mal ist. Da wird schon mal recht freizügig um die Häuser gezogen und gebagger, daß es schon peinlich ist.

Phase 2 (von 20 bis ca. 30): Jetzt muß die ganz große Liebe kommen. Am Lover muß alles stimmen. Es sind v. a. optische Dinge wichtig. Paßt es nicht, wird auch schnell gewechselt. Der Marktwert ist hoch, man wickelt die Männer um den Finger.

Phase 3. (von 30 bis Menopause): Jetzt muß der Vater der Kinder gesucht werden. Und da es knapp werden kann, wird auch mal ein Blick auf den Mann geworfen, der früher nie randurfte. Finanzielle Sicherheit ist wichtiger, als Optik. Frau - teils panisch - gibt sich wieder leichter verfügbar, stößt aber auch schnell wieder einen Mann ab, der nicht so recht als Vater passen will. Man hat schließlich keine Zeit mehr zum Vertrödeln

Phase 4: (Ab Menopause) Frau hat es sich allein bisher gut eingerichtet. Zwingend vermißt man keinen Mann, Viele llusionen sind ernüchtert. Einen Mann läßt man nur noch ins Leben, wenn es "wumm" macht wie im Teeniealter und alles stimmt. Also bleibt man meist allein und träumt sich seinen Prinzen zurecht ohne zu schauen, was man selber noch zu bieten hat.

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  • #9
Phase 4: (Ab Menopause) Frau hat es sich allein bisher gut eingerichtet. Zwingend vermißt man keinen Mann, Viele llusionen sind ernüchtert. Einen Mann läßt man nur noch ins Leben, wenn es "wumm" macht wie im Teeniealter und alles stimmt. Also bleibt man meist allein und träumt sich seinen Prinzen zurecht ohne zu schauen, was man selber noch zu bieten hat.

m

Ich bin zwischen Phase 3 und 4 und finde deine Erklärungen dazu sehr gut, aber........ ich habe m.E. einiges zu bieten, aber sehe sehr wenig, was mir mit Männer, die altersmäßig zu mir passen würden, bieten können.

Hier geht es auch nicht um Reichtümer oder so, sondern um ganz normale Dinge, die ein Mensch in dem Alter haben sollte. z.B. keine finanziellen und psychischen Probleme, geklärte negative Altlasten, ein gesundes Verantwortungsgefühl sich selbst gegenüber = Gesundheit, Ernährung, halbwegs gesundes Selbstbewusstsein usw.

Hast du das alles?

w 48
 
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