• #1

Bin ich egoistisch? Meine Frau will in Ihre Heimatstadt zurück ziehen, ich will bleiben.

Hallo zusammen! Meine Frau hat mir vor einigen Tagen offenbart dass Sie an unserem aktuellen Wohnort total unglücklich ist, und Sie wieder in Ihre Heimatstadt (25km entfernt) zurückziehen möchte.

Kurz zu unserer Situation. Wir wohnen in einem Einfamilienhaus, welches wir vor etwas mehr als einem Jahr mit finanzieller Unterstützung meiner Eltern gekauft haben. Der Kontakt zu ihren Schwiegereltern hält sich aber stark in Grenzen, sie sind zum Glück sehr zurückhaltend. Wir haben eine 1-jährige Tochter. Ich bin hier aufgewachsen, und habe hier meine eigene Firma mit Angestellten. Meine Frau ist aus einer grösseren Stadt im Nachbarkanton, welche 25 Kilometer entfernt liegt.

Wie oben bereits erwähnt, hat meine Frau mir vor ein paar Tagen mitgeteilt dass Sie an unserem aktuellen Wohnort total unglücklich ist, und sie ihre Freunde und Familie in Ihrer Heimatstadt vermisst und ihr die Decke auf den Kopf fällt. Sie möchte hier wieder wegziehen und zurück. Natürlich bin ich aus allen Wolken gefallen, da wir ja doch erst gerade ein Haus gekauft haben und vorher schon 3 Jahre in einer Mietwohnung ganz in der Nähe gewohnt haben. Ich war mir von Anfang an bewusst dass sie ein grosses Opfer bringt, in dem sie hierherzieht, und ich wusste das auch sehr zu schätzen. Wir sind jede Woche mindestens einmal bei ihrer Familie oder ihren Freunden und sehen Ihre Familie definitiv öfters als meine. Relevant ist vielleicht noch dass sie wieder arbeiten möchte, aktuell in ihrem Bereich (Sozialwesen) keine Stelle mit dem gewünschten Teilzeitpensum finden kann. Finanziell besteht kein Druck, aber wir sind beide der Meinung dass etwas Abwechslung zum Mami-Alltag gut ist, und auch ein Bein im Berufsleben zu behalten sicher von Vorteil ist.

Ich schätze es sehr, einen kurzen Arbeitsweg zu haben, und meine Tochter und Frau über den Mittag und auch zum Znüni kurz zu sehen, am Abend bin ich schnell zu Hause und kann so noch etwas mit ihnen unternehmen bevor die Tochter schlafen geht.

Was soll ich tun? Einerseits möchte ich, dass meine Frau glücklich ist. Andrerseits beachte ich das als Luxusproblem. Sie wirft mir vor das sie "alles" für mich aufgegeben hat, was ich bis zu einem gewissen Punkt verstehe, andererseits aber auch sagen muss das 30 Minuten nun wirklich keine Distanz sind. Sie regt sich darüber auf dass sie immer ins Auto sitzen muss wenn sie ihre Freunde sehen will. Andrerseits würde sie dann von mir verlangen dass ich jeden Tag eine Stunde Arbeitsweg auf mich nehmen würde, dass wäre in ihren Augen dann gut zumutbar.


Was meint Ihr dazu? Ich freue mich auf Eure Inputs.
 
  • #2
Ich kann über deine Frau nur den Kopf schütteln. 25 km Entfernung sind Peanuts, bei 250 km oder mehr sieht die Sache ganz anders aus.

Ich kenne Berufstätige die fahren mehr als das 4fache täglich und meckern auch nicht.

Ernsthaft: Sorgen hat deine Frau! Sie soll sich im stillen Kämmerlein über ihr Verhalten Gedanken machen. Das ist nämlich egoistisch!

Und...komische Freunde die nicht den Weg zu ihr finden, sondern sie sich immer zu ihnen bewegen muss. Auch da läuft doch etwas falsch.
 
  • #3
Ähmmm ...ist das wirklich ernst gemeint?
Ich kann dir nur raten - sichere deine Firma und dein Vermögen gut ab - denn die Frau provoziert die Scheidung.....
Sorry, harte Worte, aber leider wahr.
 
  • #4
Keine Ahnung wie die spezifischen Verhältnisse/Ansprüche in der Schweiz sind. 25 km kommt mir aber auch nicht so weit vor, dass Frau dies nicht mit dem Auto oder ggf. sogar Öffis bewältigen kann.

Ihr Problem scheint mir vorgeschoben. Habt ihr noch andere Differenzen?

Wirtschaftlich wäre für mich eine solche Aktion aber absolutes Geldverbrennen.
 
  • #5
Lieber FS,

ich glaube, dass der Wunsch deiner Frau nach einem Umzug in ihren Heimatort, weil sie an neuen Wohnort unglücklich ist, nur ein Stellvertretergrund ist. Sie ist unglücklich, das ist nicht in Abrede zu stellen, aber der Auslöser ist etwas anderes als das neue Wohnumfeld.
Du schreibst, ihr seht ihre Familie öfter als einmal in der Woche, was schon viel ist, die tatsächliche Entfernung beträgt nur 25 km, das ist ein Klacks, den man schnell und spontan bei Sehnsucht nach alten Freunden oder der Familie überwinden kann. Viele Menschen, die z.B. in einer Stadt wie Hamburg wohnen, haben mitunter die gleiche oder größere Entfernungen zum Arbeitsplatz und ihrer Stammfamilie.
Vor dem Hintergrund dieser Fakten halte ich es daher für möglich, dass ein ganz anderes Problem vorliegt, das man aber trotzdem nicht als geringfügig abtun sollte oder als unnötig und falsch.
Vielleicht solltet ihr gemeinsam nach Lösungen suchen, vorsichtige Gespräche führen, was sie sonst noch glücklicher machen könnte.
Ein Hinweis ist ja ihr Einwand, dass ihr die Decke auf den Kopf fällt und sie nach Teilzeitarbeit sucht. Könnte ihr nicht vorübergehend, bis sich etwas Geeignetes am Wohnort findet, auch ein ehrenamtliches Engagement helfen? Sie täte etwas Gutes und hat auch noch Sozialkontakte. Manchmal ergibt sich daraus auch eine berufliche Tätigkeit, auf jeden Fall tut sich damit auch für den Helfenden, in dem Fall deine Frau, eine Perspektive auf.
Ich wünsche dir, dass du Besonnenheit und Feingefühl bei deinen Gesprächen bewahren kannst. Höre auf jeden Fall genau zu, was sie sagt und zeige deine Bereitschaft ihr zu helfen.
 
  • #6
Guten Morgen lieber FS,

die Notwendigkeit, dort wohnen zu bleiben ist nun einmal durch deine Firma gegeben. Das wusste deine Frau sicherlich vorher. Es nutzt aber nix, auch wenn es in der Tat, ein Luxusproblem ist. Das muss gelöst werden. Wer ein Leben im Weichspülgang gewohnt ist, wird unkreativ und träge.
Ich bin selber in dieser ähnlichen Situation gewesen, habe aber meinen Hintern mega bewegt. Habe mir Nischen und Projekte gesucht und einfach das Beste aus allem gemacht. In dem Moment, wo man sich bewegt, eröffnen sich neue Möglichkeiten und Chancen, egal in welcher Hinsicht. Nur das quengeln und nörgeln blockiert und zerstört.
Geduld ist ebenfalls angesagt, so eine Eingewöhnungszeit in einem neuen Ort, bedarf ca. drei Jahre.

Wie stellt sich das deine Liebste jetzt vor, sie hat viel aufgegeben, na und....aber doch jede Menge dazu gewonnen. Ist sie noch nicht wirklich erwachsen und blind? Du tust mir wirklich leid. Bedenke auch, dass du für ihr Glücklichsein und das Gelingen einer Beziehung nicht allein zuständig bist. Nimm ihre Probleme ernst, aber dreh den Spieß mal um und zeige deiner Frau auf, was sie gewonnen hat. Lass sie mal plaudern und aufzählen welche Lösungsvorschläge sie hat und wie die umgesetzt werden sollen. Lasse dich nicht darauf ein, für diese Lösungsvorschläge, die genehm sind, zuständig zu sein, als Mann der dafür zu sorgen hat, dass deine Frau glücklich ist. Du hast auch ein Recht darauf.

Alles Liebe dir!
 
  • #7
25 km? Ich denke, da ist noch mehr im Busch. Die Distanz ist ja ein Katzensprung. Da kann man Familie und Freunde jederzeit besuchen. Das ist doch ein Vorwand. Aber was treibt deine Frau wirklich um?

Das scheint fast so, als ob sie aus ihrem jetztigen Leben flüchten wollte. Wie schaut's mit eurer Ehe aus? War das Kind geplant und ein Wunschkind?
Was hat denn sie für dich aufgegeben? Ich hoffe, es ist mehr als die nun größere Distanz zu Familien und Freunden. Denn sonst wäre sie ein ziemlicher Kindskopf.
Dir war klar, dass sie ein großes Opfer bringt? Das Opfer war der 25-km-Umzug?
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #8
Ich kann nachvollziehen, dass Du ein Problem damit hast, dass Deine Frau jetzt "plötzlich" einen Schwenk macht, den sie beim Kauf des Hauses hätte machen sollen und dass 25 km eigentlich keine Entfernung sind, wegen der man ein Haus wieder verkauft. Ich finde Dich nicht zu egoistisch, zumal ja auch Dein Arbeitsweg für den Wohnort spricht, wenn sie bisher nicht arbeitet.

Hattet ihr Diskussionen darüber, als ihr das Haus gekauft habt oder vorher?
 
  • #9
Problem unserer Neuzeit. Keiner will mehr was für eine Familie tun. Besonders Männer nicht.
Früher hat man zusammen beschlossen was man macht und der Mann hat eben das Handtuch geworfen. Ich finde, du bist Familienpapa, und solltest alles für deine kleine Familie tun, sonst nimmt dir ein anderer Mann deine Familie und erfüllt deiner Frau, was sie sehnlichst braucht.

Menschen verstehen ihr Glück nicht.
 
  • #10
25 km???? Ernsthaft jetzt? Da kann sie 10x am Tag hin und her fahren und treffen wen sie will. Die Entfernung ist auch mit dem Fahrrad zu bewältigen. Deine Frau soll erwachsen werden. In der heutigen Zeit will jeder alles direkt vor der Tür haben dabei haben wir ohne Ende Möglichkeiten. Was genau wird besser für sie und was kann sie dann machen was sie jetzt nicht machen kann? Sorry, du hast dir da eine ganz schön unreife Frau ans Bein gebunden. Und DU stellst dir die Frage, ob du egoistisch bist? Nicht ernsthaft, oder? Ich sehe schwarz und prophezeie, dass du mitgehst und jeden Tag die Strecke zur Arbeit fährst, damit Madame 25km weiter wohnen kann. Unglaublich alles.
 
  • #11
andererseits aber auch sagen muss das 30 Minuten nun wirklich keine Distanz sind. Sie regt sich darüber auf dass sie immer ins Auto sitzen muss wenn sie ihre Freunde sehen will.
Das klingt für mich schon etwas nach Luxusproblem.. Ich habe Freunde, die weiter weg wohnen & da hat sich noch nie jemand beschwert, dass er 60 Minuten oder mehr Fahrtweg hat um mich zu besuchen oder umgekehrt.
Fährt denn kein Zug in ihren Heimatort, wenn sie nicht mit dem Auto fahren möchte? Kommen die Freunde garnicht von sich aus mal zu euch?

Andrerseits würde sie dann von mir verlangen dass ich jeden Tag eine Stunde Arbeitsweg auf mich nehmen würde, dass wäre in ihren Augen dann gut zumutbar.
Finde ich komisch. Mir wären im Alltag kürzere Wege wichtiger, als die zu Freunden. Ihr sind 30 Minuten Autofahrt zu Freunden (ca 1x die Woche) zu viel, aber du solltst 2x täglich doppelt so lange fahren?

Würde sie in ihrem alten Heimatort einen Job finden? Was spräche für sie dagegen, jeden Tag von euch zu Hause dort hin in die Arbeit zu fahren? Ich kenne Leute die täglich 2 Stunden pendeln & für dich sollte ihrer Meinung nach doch auch ein täglicher Arbeitsweg von 60 Minuten zumutbar sein, da sollten 30 Minuten für sie ja auch machbar sein.

Ja sie hat etwas aufgegeben, aber ich muss dir da zu stimmen, 30 Minuten sind keine Distanz & das wusste sie doch schon vorher.
Ich habe stark das Gefühl, dass der Fahrtweg nicht der Grund ist, weshalb sie wieder zurück ziehen will..
 
  • #12
Aus Frauensicht:
Ihr fällt zu Hause die Decke auf dem Kopf. Heuzutage ist es normal, dass Frauen arbeiten gehen. Das siehst du ja auch so. Kannst du dir daher vorstellen, wie es ist, plötzlich nur noch zu Hause zu sitzen?
Ich war nach dem Studium bis zum ersten Job 6 Wochen arbeitslos - nach der 3. Woche fiel mir die Decke auf den Kopf. Furchtbar. Gerade wenn man gut ausgebildet ist, dürfte es sehr schwer sein, sich mit dem Hausfrau- und Mutterdasein abzufinden.
Sucht für sie einen passenden Job. Warum nicht auch in ihrem Heimatort?
25 km bzw. 30 Minuten ist gar nichts. Die meisten hier in Hamburg brauchen länger zur Arbeit. Ich arbeite momentan für ein paar Wochen außerhalb und fahre bei Schnee und Sturm je eine Stunde pro Fahrt plus Stau teilweise.

Redet mit einander. Ein Richtig oder Falsch gibt es beim Thema "Zusammenziehen" nicht, sondern nur Kompromisse für beide Seiten. Kompromisse habt ihr beide gemacht, aber die Optimierung fehlt mit der fehlenden Beschäftigung noch.
 
  • #13
Hallo lieber FFF20
Zuerst dachte ich es handelt sich um eine wirklich große Entfernung, vielleicht sogar ein anderes Land. 25km???? Echt jetzt? Ich wohne eher ländlich und fahr ca 16km zur nächsten Stadt. Mein Freund fährt tgl 20km einfach bis zu seinem Büro. Also wg 25km würde ich nicht so ein Drama veranstalten. Und wenn es mir wg 25 km nicht möglich ist den Kontakt zu meinem Freundeskreis zu halten liegt der Hund woanders begraben.
 
  • #14
Wie schon andere hier schrieben, finde ich das Ansinnen Ihrer Frau übertrieben. Außerdem, warum fällt ihr das erst jetzt ein? Sie haben bereits 3 Jahre lang Vorort gelebt. Und dann ein Haus gekauft. An Ihrer Stelle würde ich einen Umzug glatt ablehnen. So geht das einfach nicht. Sie können es mit den allerbesten Argumenten begründen, die wirklich jeder Mensch mit normalem IQ nachvollziehen kann. Neues Haus, eigene Firma vor Ort, etc.
 
  • #15
Vielen Dank für Eure Antworten. Folgendes möchte ich noch ergänzen:

Sie hat sich seit wir hier wohnen ziemlich gut integriert und kennt mittlerweile fast mehr Leute im Dorf als ich. Sie sagt dass Sie aber eigentlich gar keine neuen Freunde braucht, sondern ihre bisherigen Freunde eigentlich ganz gut findet.

Wir wohnen in einem grösseren Dorf mit 4000 Einwohnern, die Infrastruktur ist aus meiner Sicht top, lediglich ein Café fehlt, das bringt Sie immer wieder als Argument. Wir sind direkt an der Grenze zum Nachbarland, weshalb die Möglichkeiten für Sie einen Job zu finden stark eingeschränkt sind.

Sie merkt dass sie halt spontane Aktionen wie z.B. Abends noch kurz ins Schwimmbad z.B. nicht wahrnehmen kann, da sie sich halt zuerst ins Auto setzen müsste. Ich kann das verstehen, doch haben wir das alles bei uns im Dorf auch, da sind halt einfach andere Leute.

Ich hätte grundsätzlich nichts dagegen, in Ihrer Heimatstadt zu wohnen. Denke aber dass es für meine Selbständigkeit nicht unbedingt förderlich ist wenn ich nicht mehr vor Ort wohne. Auch bin ich einfach der Ansicht dass wenn man ein Haus kauft dass das dann auch eine Weile so bleiben sollte. Es ist auch nicht so dass ich sehr aktiv am Dorfleben teilnehme und sie dann alleine zuhause sitzt, im Gegenteil, 90% der Abende verbringen wir gemeinsam.

Ihre Freunde besuchen uns schon auch, aber wir müssen uns halt jedes Mal die Sprüche anhören von wegen "Ihr wohnt am Arsch der Welt bla bla bla". Sind halt alles Städter die sich gewohnt sind alles im Umkreis von 5 Minuten ums Haus zu haben. ÖV-Verbindungen tagsüber sind ganz in Ordnung, abends sind sie halt im Vergleich zu einer Stadt schon stark eingeschränkt.
 
  • #16
Sicher ist das ein Luxusproblem, und natürlich ist es für deine Arbeit eher erforderlich, dass du in der Nähe deiner Firma wohnst.

Ihren Standpunkt kann ich allerdings auch nachvollziehen. Ich habe mehrere Freundinnen, die zwischen 30 und 50 km weit weg gezogen sind, und da verabredet man sich nicht mal spontan. Gerade derzeit, bei miesem Winterwetter, überlege ich es mir auch gut, ob ich zu meiner Freundin losfahre oder nicht lieber auf der Couch sitzen bleibe. Die Kontakte mit diesen Freunden werden durch die Distanz automatisch weniger, als man es zuvor gewohnt war.

Womöglich fühlt deine Frau sich durch den Wegzug immer mehr von ihren Freunden, die ihr sehr wichtig sind, entfremdet. Hat das Gefühl, nicht mehr dazu zu gehören.
Braucht vielleicht mehr von ihren Freunden als du, der gern abends auf dem Sofa bleibt und weniger Außenkontakte benötigt.
Kann ihren Stammfreundeskreis nicht durch die neuen Dorfleute ersetzen, weil diese ihr nicht bieten können, was sie durch die alten Freunde erhält.

Einer von euch wird einen Kompromiss eingehen müssen. Falls du außer dem Fahrtweg keine weiteren - vielleicht emotionalen - Komponenten in die Waagschale werfen kannst, solltest du dir überlegen, ob dir mit einer kreuzunglücklichen Frau gedient ist.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an: schau mal, ob da nicht etwas anderes hintersteckt und sie eigentlich mit eurer Ehe unglücklich sein könnte. Ihr scheint in ihrem Leben etwas Entscheidendes zu fehlen.
 
  • #17
Wer 25 km weit aus der Stadt wohnt und nicht mehr in der Lage ist, seinen Freundeskreis dort zu unterhalten hat eine anderes Problem. Wahrscheinlich mag sie die Leute bei Euch im Ort nicht.

Das Problem der Frau ist garantiert nicht die Distanz, sondern dass sie jetzt durch Familie und Kinder gebunden ist.
Auch wenn ihr in der Stadt wohnen würdet, würde sie doch nie wieder ihr altes leben führen können, dazu ist der Entschluss zu Ehe und Familie zu fundamental.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #19
Na also, da hat sie doch ihren Job, soll sie ein Cafe aufmachen .....

Ja, ernsthaft, mehr als mit einem Job im sozialen Bereich wird sie da bestimmt verdienen.... oder ist das in CH anders?
 
P

Papillon

Gast
  • #20
Ganz spontan? Deine Frau kann doch ein Cafe aufmachen, kann sich ja mit ein paar Mädels im Ort reinteilen. Alles andere sind keine Argumente für mich, sicher dass nur dies das Problem ist?
 
  • #21
"Ihr wohnt am Arsch der Welt bla bla bla". Sind halt alles Städter die sich gewohnt sind alles im Umkreis von 5 Minuten ums Haus zu haben
Na und? Das kann ich als Städter ja noch weniger nachvollziehen..
es sind 30 Minuten, keine Weltreise. Ich wohne laut Freunden auch am "falschen Ende" unserer Großstadt, aber ich ziehe deswegen sicher nicht um.

Sie merkt dass sie halt spontane Aktionen wie z.B. Abends noch kurz ins Schwimmbad z.B. nicht wahrnehmen kann, da sie sich halt zuerst ins Auto setzen müsste. Ich kann das verstehen, doch haben wir das alles bei uns im Dorf auch, da sind halt einfach andere Leute.
Macht sie das denn so regelmäßig, dass sich ein Umzug deswegen wirklich auszahlen würde? Wer zieht denn um, weil im nähersten Schwimmbad die falschen Leute sind & das andere nur mit dem Auto (in zumutbarer Zeit) erreichbar ist.. & das obwohl man gut integriert ist, viele Leute kennt, seit 3 Jahren hier wohnt & sogar ein Haus gekauft hat? Dass die ÖV nicht rund um die Uhr fahren, weis sie ja sicher auch nicht erst seit gestern.

Nicht falsch verstehen, ich verstehe, dass sie wohnen möchte, wo sie sich wohler fühlt. Aber, ich finde es sehr komisch, dass sie das alles erst jetzt stört.
Davor war das unwichtig? Ist im Dorf irgendetwas vorgefallen? Reden die Freunde euer Dorf schlecht? Oder geht es wirklich nur um die Bequemlichkeit?

Ich würde ehrlich gesagt nicht aus meinem neuen Haus aus & von meiner selbstständigen Arbeit weg ziehen, damit mein Partner zu Fuß mit den richtigen Freunden schwimmen oder ins Cafe gehen kann..
Falls das wirklich die echten Gründe sind (was ich nicht glaube), stimmt für mich die Prioritätensetzung nicht.
 
  • #22
Keine Ahnung wie die spezifischen Verhältnisse/Ansprüche in der Schweiz sind. 25 km kommt mir aber auch nicht so weit vor, dass Frau dies nicht mit dem Auto oder ggf. sogar Öffis bewältigen kann.

Ihr Problem scheint mir vorgeschoben. Habt ihr noch andere Differenzen?

Wirtschaftlich wäre für mich eine solche Aktion aber absolutes Geldverbrennen.
Ich wohne auch in der Schweiz und für die Schweizer sind diese Distanzen riesig, weil sie keine andere Distanzverhältnisse kennen!

Das sehe ich auch an meiner Schwester, die in einen anderen Kanton umgezogen ist (1,5 h Fahrzeit entfernt) und auch sie ist dort am neuen Wohnort in die viel kleinere Gemeinde unglücklich, was sie einer Verwandten anvertraute! Sie haben dort ein Haus gebaut aber meine Schwester vermisst die Freunde in diesem Kanton. So richtig heimisch ist sie dort nicht geworden mit den neuen Nachbarn und hier hatte sie viel bessere Verhältnisse sowohl zu den Nachbarn als auch zu ihren Arbeitskollegen/Freunden. Sie besuchten sich häufig gegenseitig! (In einer neuen kleinen Gemeide sind neue Bewohner, wie Eindringlinge im alten bestehen Sozialsystem).

Bevor man umzieht, eine Wohnung oder ein Haus kauft, ist es extrem notwendig sich selbst immer die Frage zu stellen: werde ich hier an diesem Wohnort für den Rest meines Lebens glücklich sein oder werden und kann ich es hier für immer aushalten?

Es ist irgendwie auch in der Natur der Sache, sowohl bei der Ehefrau des FS als auch bei meiner Schwester, dass diejenige Person, die weggezogen ist, meistens auch zu ihrem Heimatort reist, um Freunde und Familie zu besuchen! Die Zurückgebliebenen bleiben meistens verwurzelt an ihrem Wohnort und reisen nicht weit weg um die „Auswanderer“ zu besuchen. Sie sehen irgendwie auch keine Notwendigkeit den Weggezogenen zu besuchen. Die alten Kontakte schlafen langsam ein und ist sehr schlimm und bedrückend, wenn man am neuen Wohnort keine neue Freundschaften/gute Nachbarschaftsverhältnisse schließen konnte!

Der FS fühlt sich pudelwohl, weil er dort aufgewachsen und ihm das soziale Umfeld seit Kindheit vertraut ist. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes daheim! Sie hat vermutlich ausser der Kinder wenig Kontakt mit anderen Müttern oder Einheimischen?
 
  • #23
Hallo :),

ehrlich gesagt finde ich deine Frau egoistisch. Ich bin sogar bereit für meinen Lebensgefährten von Hamburg nach München zu ziehen. Was soll ich denn sagen? Ich muss entweder 6 Stunden Zug fahren, 9 Stunden mit dem Auto oder zu überteuerten Preisen fliegen. Über 25 km würde ich lachen.
Sie kann sich glücklich schätzen. Ihr habt scheinbar ein gesundes Kind, ein eigenes Häuschen. Dinge, die heutzutage nicht selbstverständlich sind.
Manche Menschen sind einfach nie zufrieden :-(.

Du bist nicht egoistisch.

Ich bin ja schon froh, dass meine Familie kürzlich von Brandenburg nach Sachsen-Anhalt gezogen ist. So hab ich von München „nur“ noch 4 Stunden Fahrzeit :-D.

Ihre beruflichen sorgen kann ich ja verstehen. Besteht nicht die Möglichkeit, dass sie erstmal eine Weiterbildung, Fernlehrgang etc. macht? So hat nicht das Gefühl stillzustehen.

Ich wünsche dir, dass es wieder wird. Über deine Frau kann man sich wirklich ärgern.

LG
 
  • #24
Deiner Frau würde in ihrer Stadt die Decke genauso auf den Kopf fallen, denn die umwälzende Änderung in ihrem Leben ist nicht der Umzug, sondern das Kind und das Ausscheiden aus dem Berufsleben.
Auch ich tat mich damit sehr schwer und mein Weg war, so schnell wie möglich wieder zu arbeiten.
Nicht jeder geht in der Mutterrolle auf.

Die Freunde deiner Frau werden sicher z.T. berufstätig sein, da ist dann auch am eigenen Ort nichts mit täglichen, tagesfüllenden
Besuchen.
Ich tippe, sie wäre zuhause genauso einsam wie jetzt ( und müsste ja sogar noch länger auf dich warten und ich weiß, wie sehr man danach giert, dass jemand kommt und das Kind mal abnimmt.)
Viele Frauen berichten davon, auch hier.
Und hier liest man auch immer wieder von kinderlosen Frauen, die nicht verstehen wollen, warum die Freundschaft zur neu-Mutter den Bach runter geht.
Nichts ist statisch, erst recht keine Freundschaften.

Sie muss aktiv werden und ihr Leben in die Hand nehmen.
Entweder sich tatsächlich einen Job suchen oder neue Freundinnen kennenlernen, am besten solche in gleicher Lebenslage, dann kann sie mit denen eine Zweckgemeinschaft bilden und sich täglich auf dem Spielplatz treffen.
Ich hatte so eine Freundin, wir trafen uns immer sonntags, naja, oder jeden dritten Sonntag, da fiel mir als AE die Decke auf den Kopf und mein Kind drehte vor lauter Langeweile durch. Sie hatte zwar einen Mann, aber der hatte null Bock auf Kindergeräusche ( ok, -gekreische ) und fuhr den ganzen Sonntag sehr schick Fahrrad.
Als die Kinder dann größer wurden, ging auch unsere Freundschaft auseinander, weil es eben eher eine Zweckgemeinschaft war.

So ist das. Ich wohnte dort, wo ich echt viele kannte, das hatte damit nichts zu tun.

w 50
 
  • #25
Nunja, ihr wohnt seit 4 Jahren in dem Dorf, habt vor einem Jahr ein Haus gekauft. Und auf einmal ist ihr die Entfernung zur Stadt zu weit?

Ganz ehrlich . mir tut das kleine Kind leid, denn ein Baby kann ja nichts dafür, dass die Eltern sich nicht Gedanken vor der Gründung einer Familie gemacht haben.
Ich sehe deine Geschichte als ein klassisches Beispiel dafür, warum viele Männer lieber keine Familie gründen wollen .....
 
  • #26
Na also, da hat sie doch ihren Job, soll sie ein Cafe aufmachen .....
Das hatte ich auch sofort im Sinn.
4000 Einwohner ohne Kaffee. Läuft! Das Ding würde der Renner sein.
Hach, wüsste ich doch wo das wäre!

Aber im ernst, warum nicht diesen Gedanken aufgreifen. Einen selbstständigen Mann hat sie ja, also einen Vertauten mit Kaufm. Erfahrung.
FS, wäre das kein Gedankenspiel Wert?
Ich denke deiner Frau fällt die Decke auf den Kopf und braucht eine Aufgabe. Unternehmer haben sehr oft etwas weniger Zeit für die Familie, unabhängig ob das nun Richtig ist oder nicht. Es ist oft leider so. Und dann erleidet der Partner schnell die Einsamkeit.
Denk doch mal darüber nach am besten mit deiner Frau Gemeinsam. Vielleicht kann sie ja dafür brennen.

m47
 
L

Lionne69

Gast
  • #27
Gerade derzeit, bei miesem Winterwetter, überlege ich es mir auch gut, ob ich zu meiner Freundin losfahre oder nicht lieber auf der Couch sitzen bleibe. Die Kontakte mit diesen Freunden werden durch die Distanz automatisch weniger, als man es zuvor gewohnt war.

Diesen Aspekt kann ich leider bestätigen.
Freundschaften, gerade unter Frauen, funktionieren, wenn man beieinander wohnt, ohne Aufwand zum anderen kommt, sich um die Ecke im Café, auf den Spielplatz, wo auch immer, trifft.
Spontan, gerade bei Müttern, die Zuhause sind. Auch wenn es komisch klingt, es muss quasi spontan gehen, und Öffis oder Auto ist dann schon zuviel.

Dass sie wieder arbeitet, würde Ihr wohl helfen, ich denke, dass dies auch zur Unzufriedenheit beiträgt, vielleicht sogar mehr als die fehlenden Freunde.
Da solltet Ihr auf jeden Fall eine Lösung finden.
Es geht nicht in Beschäftigung, ändern in eine Aufgabe, eine eigene jenseits von Familie, in Selbstwert, Bestätigung.
Der Job als HausMama bringt außer viel Arbeit 24h/7Tage wenig in dieser Richtung.

Aber ich denke, es ist viel mehr und vielschichtig, was sie unglücklich macht. Und vielleicht weiß sie selbst nicht genau was.

Versucht es offen und ohne Vorwürfe, Bewertungen zu klären und dann schaut, welche Lösungsmöglichkeiten es geben könnte.

Und bitte, nimm sie ernst. Es ist kein Luxusproblem.
 
  • #28
Ich glaube, dass die Frau des FS nur einen Winterblues hat. Alles ist grau in grau und dann kann man depressiv (nicht im klinischen Sinne) werden.
Wenn die Sonne wieder scheint, es warm wird und der Enzian (blödes Schweiz-Vorurteil eines Norddeutschen) blüht wird alles wieder gut.
Also rate ich dir zu Gelassenheit, nimm sie einfach ein paar mal in den Arm, drück sie.
Noch ein Hinweis; Wie sicher ist es den, dass die alten Freunde in der Heimatstadt bleiben. Es könnte euch passieren, dass nachdem ihr zurück gezogen seid, die Freunde so nach und nach wegziehen.
 
  • #29
Lieber FS, ich finde, deine Frau hat ein Luxusproblem und die Idee, wegen ihrer Freunde woanders hinzuziehen, absolut hirnrissig.
Das Haus wurde mit finanzieller Unterstützung deiner Eltern gebaut und nun alles wegen Freunden umzuwerfen, finde ich sehr grenzwertig. Es ist normal, dass Freundschaften mit zunehmendem Alter ein bisschen anders werden und man nicht mehr 24/7 zusammenhängen kann. Insbesondere, wenn Kinder da sind. Deshalb denke ich eher, dass deiner Frau allgemein die Decke auf den Kopf fällt, weil sie sich noch nicht in ihrer Rolle als neue Mama, plus alle anderen damit einhergehenden Verbindlichkeiten, gewöhnen kann. Vielleicht ist sie auch unzufrieden, weil sie sich nur noch als Muttertier fühlt und aufgrund des ausbleibenden Ausgleichs im nicht existenten Job doppelt unzufrieden fühlt. Sucht ihr schnellstmöglich einen Job (gemeinsam), 30 min pendeln sind keinerlei Problem, gerne auch nur 40% o.Ä., oder sucht gemeinsam eine Fort- oder Weiterbildung aus, damit sie etwas anderes fernab des Kindes hat. Lass dir aber nicht auf der Nase herumtanzen.
 
  • #30
25 km? Ich denke, da ist noch mehr im Busch. Die Distanz ist ja ein Katzensprung. Da kann man Familie und Freunde jederzeit besuchen. Das ist doch ein Vorwand. Aber was treibt deine Frau wirklich um?

Das scheint fast so, als ob sie aus ihrem jetztigen Leben flüchten wollte. Wie schaut's mit eurer Ehe aus? War das Kind geplant und ein Wunschkind?
Was hat denn sie für dich aufgegeben? Ich hoffe, es ist mehr als die nun größere Distanz zu Familien und Freunden. Denn sonst wäre sie ein ziemlicher Kindskopf.
Es ist eben ganz genau das, was ihr „stinkt“. Sie muss sich immer ins Auto setzten, wenn sie a) ihre Familie und Freunde besuchen will, b) wenn sie schwimmen gehen will (denn nicht jede kleine Gemeide in der Schweiz hat ein Schwimmbad). Sie muss den ganzen Aufwand betreiben und findet dennoch keine Stelle am neuen Wohnort.

Er hat seine Ursprungsfamilie, Freunde und Bekannte, die auch wohl seit Ewigkeiten dort wohnen und natürlich seine Arbeit, die ihn jeden Tag ausfüllt und ihm Freude macht! Er muss keinen Mehraufwand betreiben!

Der Vorschlag von @Pia62 sich vorerst ehrenamtlich zu engagieren ist sehr gut oder auch einem Sportverein beizutreten oder mal einen Sprachkurs zu besuchen. In einer kleineren Gemeinde wo es auch eine schlechtere Infrastruktur gibt und viel weniger Möglichkeiten an kulturellen Anlässen teilzunehmen: Vorträge, Vernissagen, Kino, Theater, Wellness am Abend (wenn die Grosseltern auf das Kind aufpassen), kann tatsächlich Frust und Langeweile entstehen.

Das muss nicht zwingend mit einer schlechten Ehe zusammenhängen, denn ein Mensch ist ursprünglich ein Hordentier und lebte in sozialer Gemeinschaft mit vielen anderen und er braucht nicht nur seinen Ehepartner, um glücklich zu sein, sondern auch andere soziale Kontakte. Selbst wenn er der beste Partner auf Erden wäre!

Nur einen wunderbaren Partner und ein Kind zu haben, wäre mir auch zu wenig! Ich bräuchte immer eine neue Herausforderung! Und auch immer wieder andere Menschen um mich herum.
 
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