Liebe Fragestellerin,
ich finde als erstes den Begriff Snob völlig verfehlt, es sei Du äugst mit Arroganz auf andere herab.
Ich achte ebenso auf gute Rechtschreibung und Grammatik, auf wohlgeformte Sätze. Gleiches wünsche ich mir von meinem Partner.
Nur, Tippfehler passieren mir leider auch oft und in privaten Mails setze ich gelegentlich so ein lächelndes Strichgesicht oder Gefühlsgrafik.
Jedoch empfinde ich es als sehr traurig, dass die deutsche Sprache so häufig verunstaltet wird, ihr Wortschatz nicht ausgeschöpft wird. Stattdessen werden wahllos englische Wörter, teils mit völlig anderer Bedeutung verwendet. Andere schreiben möglichst viele Fremdwörter, damit sie sich als besonders gebildet zu erkennen geben, doch manche verheddern sich in diesem Gefasel dann.
Es ist ebenso traurig, fast schon eine Schande, wenn die deutsche Rechtschreibung und Grammatik so schlecht beherrscht wird, Legasthenikern jetzt nicht eingeschlossen.
Stimmt, MadMax, journalistisches Deutsch lässt sehr zu Wünschen übrig, genaus so furchtbar sind manche Werbeslogans. Das "färbt" leider insbesondere auf die jungen Leute ab.
Schlimm ist auch die - in Ermanglung ausreichender Kenntnis des deutschen Woertschatzes und der Fähigkeit einer guten Rhethorik - maßlose Übertreibung der Substantivierung von Verben und das häufige Ineinanderschachteln endloser Nebensätze.
Was wollte ich jetzt eigentlich sagen?
Die Kunst ist, einfache, sprachlich vielfältig Sätze zu schreiben.
Witzig ist allerdings, wie hier manches diskutiert wird.
"... ein Höchstmass an Grundbildung ..." heißt für mich, auch zu wissen, dass es eben ein Maß ist. Der Plural von " das Maß" ist "die Maße" und inhaltlich eben nicht gleich "Masse".
Über "dass" und "daß" kann man sicher streiten, wie überhaupt über die neue deutsche Rechtschreibung. Das war nicht die erste und wird auch nicht die letzte Reform gewesen sein. Es gab Zeiten, da wurde eben "sz" statt "ß" geschrieben.
War dies nicht weitaus logischer?
Inhaltlich, also im gewünschten Ziel, sehe ich keinen Unterschied zwischen "Mache mal die Tür zu!" und "Würdest Du die Güte haben, die Tür zu schließen." siehe #44. Ein Witzbold könnte jedoch darauf antworten: "Ich besitze sehr wohl diese Güte, nur gegenwärtig bin nicht motiviert, die Tür zu schließen."
Schöne Formulierungen, Dogbert, das Wort "hinterfragen" steht im Duden ebenso "abklären", beide Wörter sind so unsinnig, und es gibt genügend wohlklingendere Alternativen.
Richtig Dogbert, es gibt "...genügend Literatur, IN DER ..." und nicht "wo" dieser Unsinn untersucht - ein kleiner, sprachlicher Fehltritt?
Man sollte die Werke des Bastian Sick zur Pflichtlektüre erheben, nicht nur für Kinder!