• #1

Bin ich zu ungeduldig?

Liebes Forum,

ich erhoffe mir ein paar Denkanstöße von euch.
Mein Freund (41) und ich (35) sind seit fast 4 Jahren ein Paar und leben seit 1 Jahr zusammen. Wir hatten 3 Jahre eine Fernbeziehung (300 km Entfernung) und ich habe mir dann einen neuen Job gesucht und bin zu ihm in seine Eigentumswohnung (auf dem Land) gezogen. Das Zusammenleben läuft harmonisch und wir verstehen uns im Alltag bestens.
So nun zum ABER: Wir haben schon zu Beginn der Beziehung über die Lebensvorstellungen gesprochen. Wir beiden wollen Familie und Heirat (so auch seine Aussage).
Klar mussten wir erst mal zusammen wohnen, meine Probezeit überstehen. Aber seit dem wir zusammen leben, kommt kein Wort der Zukunftsplanung vom ihm. Ich habe ihn jetzt schon mehrfach darauf angesprochen wie er sich z.B. das kommende Jahr vorstellt. Keine Antwort.
Dann habe ich ihm noch mal deutlich gesagt, dass ich Kinder möchte und dass wir dafür ja mal eine grobe Planung brauchen. Von ihm kam dann nur "dann lass doch die Pille weg". Aber wie so ein Familienleben aussehen soll, darüber macht er sich keine Gedanken.
In unsere jetzige Lebenssituation würde ich meinen Vollzeitjob mit Kind nicht weiterführen können (2,5 h Fahrtweg am Tag zur Arbeit u. zurück). Das ist mit Kita-Betreuung (bei uns) nicht zu schaffen. Er selbst ist beruflich viel unterwegs, kann daher Betreuungszeiten nicht regelmäßig übernehmen. Finanziell sind wir auf 2 Gehälter nicht angewiesen, aber ich werde mit Sicherheit nicht unverheiratet in die Teilzeitfalle tappen.
Mein Vorschlag war daher, dass wir uns eine Wohnung suchen, die näher an meiner Arbeitsstelle ist. Er sagt zu Beginn immer, dass seine Wohnung ja erst mal ein Startpunkt für uns sein soll. Doch auch hier jetzt Ausflüchte (Stadt ist zu teuer, schlechtere Lage, Wohnungen zu klein...).
Ich komme mir langsam hingehalten vor, da er zunächst das gemeinsame Wohnen als Voraussetzung gemacht hat, dann das Ende der Probezeit (alles vernünftig) und jetzt will er auf den nächsten Urlaub warten um über die Zukunft zu sprechen. Es ist ja nicht so, dass ich übermorgen schwanger sein will und einen Ring am Finger haben muss. Aber man muss doch in einer Beziehung über Dinge ordentlich sprechen können. Über Heirat verliert er sowieso kein Wort mehr (was jetzt für mich auch nicht ausschlaggebend ist)
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass er entweder auf Zeit spielt und das alles eigentlich gar nicht will oder dass er sich grundlegend keine Gedanken macht. Aber einfach mal so ein Kind in die Welt setzen, ohne darüber zu sprechen geht doch nicht?
Bin ich zu unlocker? Erwarte ich zu viel? Mache ich mir zu viele Gedanken und sollte einfach machen?
Mittlerweile überlege ich ernsthaft zurück in meine Heimat zu gehen, wenn er dieses Jahr nicht von sich den Mund aufmacht.
Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
 
  • #2
Ich befürchte, er hat sich das ganz genau überlegt. Es ist doch für ihn von Vorteil, wenn du Hausfrau wirst oder maximal Teilzeit arbeitest. Dann seid ihr auf sein Gehalt angewiesen, er muss seine Arbeitszeit nicht reduzieren und hat später mehr Rente. Was wäre denn für ihn so positiv daran, Hausarbeit zu übernehmen, Windeln zu wechseln oder dir die Hälfte seiner Rente abzugeben?
Stattdessen kümmerst du dich allein um alles und verlangst (wahrscheinlich) noch nicht mal Unterhalt solange ihr zusammen wohnt.
 
  • #3
Ich finde dich überhaupt nicht zu ungeduldig, schließlich seid ihr schon 4 Jahre zusammen und außerdem kommst du mit Mitte 30 ganz allmählich in das Alter, indem es unter Umständen gar nicht mehr so schnell klappt, schwanger zu werden.

Ja, er muss Farbe bekennen. Die Idee, jetzt einfach abzuwarten und dann nach einer gewissen Zeit zu gehen, wenn er von sich aus nichts sagt, finde ich allerdings nicht optimal. Es ist immer leichter, ihm ganz schnell den Stempel "Beziehungsvermeider" oder "Heuchler" aufzudrücken, da er ja tatsächlich vor etwas auf der Flucht zu sein scheint, aber wenn du jetzt als Reaktion darauf diejenige bist, die sich ganz schnell vom Acker macht, bist du erstens auch nicht besser als er und zweitens hast du dann auf keinen Fall das, was du dir eigentlich wünschst, nämlich eine Familie mit ihm.

An deiner Stelle würde ich daher noch einmal (ein letztes Mal?) das ernsthafte Gespräch mit ihm suchen und ganz offen ansprechen, was deine Sorgen und Ängste sind und was du von ihm in dieser Situation brauchst. Es ist immer eine Herausforderung, das Ganze ohne vorwurfsvolle Untertöne oder Verletztheit zu äußern, aber das ist ganz wichtig. Möglicherweise ist bei eurer bisherigen Kommunikation über das Thema ja immer irgend etwas schief gelaufen, was ihr beide nicht bemerkt hattet. Ich vermute, dass er irgendwelche (Beziehungs-, Zukunfts-, Veränderungs-) Ängste hat, die er dir gegenüber aber nicht zugibt, vielleicht nicht einmal sich selber eingesteht. Umso wichtiger, dass er - genauso wie du - das Gefühl hat, wirklich gehört zu werden ohne sofortige Verurteilung und Ablehnung. Wie gesagt, so eine sensible Art der Kommunikation ist ziemlich anspruchsvoll. Vielleicht schafft ihr das ja problemlos im ersten Anlauf, aber manchmal kann es hilfreich sein, dabei professionelle Unterstützung zu holen durch Coach, Paarberatung etc. Jemand, der neutral von außen draufschaut und dafür sorgt, dass beide zu ihrem Recht kommen. Viel Glück!
 
  • #4
Mein Vorschlag war daher, dass wir uns eine Wohnung suchen, die näher an meiner Arbeitsstelle ist. Er sagt zu Beginn immer, dass seine Wohnung ja erst mal ein Startpunkt für uns sein soll. Doch auch hier jetzt Ausflüchte (Stadt ist zu teuer, schlechtere Lage, Wohnungen zu klein...).
Nagut, ein Landmensch zieht nunmal ungern in die Stadt. Aber man kan ja auch eine Randlage wählen, dann geht das ja schon.

Ich sehe schom ein, dass er schon zu seinen Versprechungen stehen sollte und daher eine starke Kürzung Deiner Fahrzeit sinnvoll ist und klar sollte er jetzt auch zur Lebensplanung stehen.
 
  • #5
Wie dringend willst du denn ein Kind ?
Ich finde, dieses Projekt sollte man nur wagen, wenn es wirklich und wahrhaftig, auch allen Widrigkeiten zum Trotz will, nicht nur, wenn die äußeren Bedingungen optimal sind, denn dies ist das Projekt größter Tragweite in jemandes Leben.

Also nehmen wir an, du willst wirklich ein Kind. Dann stelle dich auf die Möglichkeit ein, später ( oder auch früher ) alleinerziehend zu sein.
Wie würde dann dein Leben aussehen ?
Ziemlich sicher wärst du dann ebenfalls eine Teilzeitmutter.
...aber ich werde mit Sicherheit nicht unverheiratet in die Teilzeitfalle tappen.
Warum nicht ? Bzw. was für einen Unterschied würde es machen ?
- du heiratest, ihr bekommt ein Kind und du arbeitest drei Jahre lang gar nicht. In dieser Zeit bezahlt er dein Dach über dem Kopf und außerdem bekommst du später was von seiner Rente für diese drei Jahre.
Wenn ihr euch dann scheiden laßt, bekommst du noch ein bisschen länger Unterhalt und euer Kind sowieso.
- ihr heiratet nicht, Rest gleich, außer deinem Anteil an seiner Rente. Ach nee, Trennungsunterhalt bekämst du, glaube, ich nur, wenn das Kind winzig klein wäre, oder ?
Jedenfalls sind beide Szenarien nicht so erheblich unterschiedlich.
Ebenfalls wenn ihr für immer zusammenbleibt.
Der Unterschied ist dann wieder nur die Rente.

Also, du bist jetzt in einem Alter, in dem du sehr zügig in die Gänge kommen musst.
Eine Garantie bekommst du nie, bei diesem Mann nicht und bei allen anderen folgenden auch nicht.
Du sagst, ihr liebt euch und ihr kommt gut zurecht.
UND er ist einem Kind gar nicht mal abgeneigt, wir lesen hier oft ganz andere abturn-Sprüche als
Klar, Romantik ist was anderes und Verbindlichkeit sowie freudiges Zuwenden ebenso, aber immerhin.

Wenn dir das zu wenig ist, dann laß es lieber.
Dann ist dein Kinderwunsch wahrscheinlich nicht so heftig ausgeprägt.
Und dann solltest du es lieber doch nicht angehen, denn Kinder sind nicht nur toll und süß, sondern auch unglaublich anstrengend und teuer.

Übrigens: mich würde es auch verletzen, wenn mein Freund so agieren würde wie deiner, aber das ist, glaube ich, nicht deine Frage, richtig ?

w 52
 
  • #6
Du bist 35 und machst zu Recht Druck. Wenn Du noch länger wartest wird das nichts mit dem Kinder kriegen.
Sein wir mal ehrlich: der Mann hält Dich nicht hin, der verweigert sich aktiv Deiner Planung. Er will, dass Du ihm ein gemütliches Beziehungsleben bereitest, aber eine Familie will er nicht mit Dir gründen und auch keine dafür geeigneten Rahmenbedingungen schaffen (Vereinbarkeit von Familie und Beruf).

Mach mal die Augen auf, was da läuft: der Mann kann nur im Urlaub nachdenken und zwar über Dinge, zu denen er längst eine Meinung haben sollte?
Ahja. Ich würde mal sagen, er versucht Zeit zu gewinnen. Er weiß genau, dass Du ohne Ehe kein Kind willst. Also heiratet er Dich nicht und klebt Dir den Dummspruch an die Ohren. Er verweigert aktiv, Rahmenbedingungen für eine Familie zu schaffen.

Du hast in den letzten 4 Jahren in Sachen Familiengründung auf das falsche Pferd gesetzt - nicht mit ihm.
Du kannst jetzt schwanger werden, solltest dann aber zügig zurück in die Nähe Deiner Arbeit ziehen, damit Du später Beruf und Kind unter einen Hut bekommen kannst.
Er gibt Dir keine Absicherung durch eine Ehe und so ist es klug, dass Du die optimalen AE-Rahmenbedingungen für Dich schaffst.

Er kann sich ja einbringen, wie es Gesetz (Unterhalt) und seine Wünsche ermöglichen (Umgangsrecht oder Familienleben)
Wenn er Familienleben will, kann er ja nachziehen und dort ein Zuhause für die Familie organisieren.

Abwarten würde ich nicht mehr, auch nicht bis zum nächsten Urlaub. Entweder wirst Du schwanger (hat er empfohlen) und planst auf AE oder Du verabschiedest Dich von Deinem Familienwunsch. Was anderes wird nicht passieren.
 
  • #7
... dass das immer so ein Eiertanz ist, ein Kind zu zeugen. Warten, sich anpassen, immer und immer wieder irgendeine Hürde nehmen müssen. Ich erinnere mich an ein krasses Beispiel eines Professor*innenliebespaares, die die Zeugung und Niederkunft so wählten, dass es den Uni-Betrieb bzw. deren Karriere nicht abkömmlich war, voller Überzeugung referierten es beide - nun ja, Geschmackssache!
Hier stellt es sich mir so dar, dass die FS gerne planen möchte, der Partner es gerne auf sich zukommen lässt. Warum muss alles vorab geplant werden? Vielleicht ist seine Erfahrung auch, dass Pläne ohnehin über den Haufen geworfen werden. Wer weiß. Er kann sich ein Kind vorstellen. Das ist doch wunderschön. Das Glas ist also halb voll. Ich finde den Hinweis gut, zu sagen, stell dich auf AE ein. Dann hat man den worst case, falls er das überhaupt ist, schonmal antizipiert. Ich verstehe nur nicht, wie man einen Kinderwunsch mit einem Mann haben und hegen kann, den man im Grunde kritisiert und den man für nicht tauglich hält, genau dies umzusetzen. Ich verstehe das einfach nicht!
 
  • #8
Erste Überlegung: wie wichtig ist Dir ein Kind? Im Zweifel früher oder später auch alleine?
Zweite Überlegung: ist er der richtige Mann dafür und ist die Beziehung nach einem Jahr Zusammenleben stabil genug.

Danach: Gespräch mit ihm. Einfach mal die Pille weglassen könnte zu einem Kind führen, aber vermutlich nicht unter den Rahmenbedingungen, die Du Dir vorstellst. Wenn er sich nicht zu klaren Aussagen und konstruktiven Beiträgen bringen lässt, wird es schwierig für Dich. Für ihn ist die Situation so bequem, er muss nichts ändern. Du bist in Vorleistung getreten. Jetzt ist er am Zug. Und wenn er nichts beiträgt, dann musst Du wissen, wie Du reagierst. Schwanger werden von ihm ohne seine klare Zustimmung würde ich nicht.
 
  • #9
Dein Freund ist 41. Er ist bis jetzt nicht Vater geworden und es scheint auch jetzt keine Herzensangelegenheit zu sein. Ihr seid lang genug zusammen, er braucht für eine Entscheidungsfindung keine Zeit mehr. Er will nicht wirklich. Und er will dich auch nicht heiraten. Er will im Prinzip weiter sein unkompliziertes Leben führen. Das mit dem Zusammenziehen ging ja noch, schließlich bist du zu ihm gezogen. Für ihn der geringste Aufwand. Ich fürchte, du hast auf das falsche Pferd gesetzt.
 
  • #10
Ich befürchte, er hat sich das ganz genau überlegt. Es ist doch für ihn von Vorteil, wenn du Hausfrau wirst oder maximal Teilzeit arbeitest. Dann seid ihr auf sein Gehalt angewiesen, er muss seine Arbeitszeit nicht reduzieren und hat später mehr Rente.
Auch wenn ich diesen Mann nicht kenne:
Ich wette mit 99,9 % Wahrscheinlichkeit dagegen, dass er sich solche komplizierten Gedanken macht.
Naheliegend ist doch, dass er Kinder nicht unbedingt forciert,weil er das aktuelle Leben (incl. Zusammenleben mit der FS) ganz gut und auch schön findet. Und dagegen ist auch gar nichts zu sagen.

Natürlich rennt der FS da schon etwas die Zeit weg, wenn sie unbedingt Kinder möchte incl. einer darauf ausgerichteten Beziehung und anderen Randbedingungen.

Aber die FS muss mal Eines einsehen:
Ihre biologische Uhr incl. aller Nebenwirkungen ist IHR Problem, nicht seines, und entweder forciert sie eine Lösung (also z.B. der angedachte Wohnortwechsel) oder sie zieht die Konsequenz und beendet diese Beziehung.
Beides wäre ok.

Niemand muss Familie, Ehe ...etc wollen, auch dieser Mann nicht und er darf sich jetzt noch zu allem entscheiden oder auch nicht.

Die FS hat kein Recht auf gar nichts; auch wenn er am Anfang mal der Meinung war, Kinder seine ein nettes Ziel (das kann ja durchaus so gewesen sein), so KANN er sich jetzt auch noch anders entscheiden. Mit den Konsequenzen seiner Partnerin (der FS) muss er dann aber leben eben und umgehen können.
Und zwar ohne Hass oder Nachtreten. Beidseitig.

Liebe FS,
wird schon, ist ja noch nichts endgüliges passiert, noch liegt alles in Deinen Händen ......
 
  • #11
Liebe Lilli,
auch ich denke, wenn du wirklich und aus vollem Herzen eine Familie mit leiblichen Kindern möchtest, dann solltest du auf überhaupt nichts mehr warten.

@frei bringt es absolut auf den Punkt und ich möchte klatschen für so viel Wahres.

Ein Kind krempelt das komplette Leben seiner Eltern von jetzt auf gleich völlig um, egal wie perfekt man zuvor geplant hat. Und vom Planen wird man nicht schwanger.
Du hast einen Job, du bist also qualifiziert und hast in deinem Alter auch Berufserfahrung. Außerdem haben wir in unserem Land einen extrem starken Arbeitnehmer-Schutz.

Mit 35 könnte es gut sein, dass eine Schwangerschaft sich nicht wie bestellt sofort einstellt. Wenn es dir also ein Herzenswunsch ist, Mama zu werden, wirf die blöde Pille weg, am besten sofort. Garantien dafür, dass alles wie geplant läuft, gibt es sowieso nicht.
Viel Glück (w, 30, 2 Kinder, die absolut geplant waren, aber trotzdem alles wunderbar umgekrempelt haben)
 
  • #12
seit dem wir zusammen leben, kommt kein Wort der Zukunftsplanung vom ihm. Ich habe ihn jetzt schon mehrfach darauf angesprochen wie er sich z.B. das kommende Jahr vorstellt. Keine Antwort.
Ich würde das so interpretieren, dass er das nicht mehr will.
In unsere jetzige Lebenssituation würde ich meinen Vollzeitjob mit Kind nicht weiterführen können (2,5 h Fahrtweg am Tag zur Arbeit u. zurück). Das ist mit Kita-Betreuung (bei uns) nicht zu schaffen. Er selbst ist beruflich viel unterwegs, kann daher Betreuungszeiten nicht regelmäßig übernehmen. Finanziell sind wir auf 2 Gehälter nicht angewiesen, aber ich werde mit Sicherheit nicht unverheiratet in die Teilzeitfalle tappen.
Das sind für mich ganz schlechte Voraussetzungen für das Wohl des Kindes, wenn schon beide Eltern sagen "ja, aber Platz und Wichtigkeit hat das Kind hier nicht sonderlich, denn ich will für mich und mein Leben xyz". Keiner will Zeit haben für es. Versteh ich nicht, da ist doch viel besser, kinderlos zu bleiben oder einen anderen Mann zu suchen, der auch versteht, dass nicht nur Du die ganze Betreuung übernehmen musst.

Er sagt zu Beginn immer, dass seine Wohnung ja erst mal ein Startpunkt für uns sein soll. Doch auch hier jetzt Ausflüchte (Stadt ist zu teuer, schlechtere Lage, Wohnungen zu klein...).
Passt zum Rest. Er hat festgestellt, dass die Euphorie des Anfangs weg ist und will nun lieber irgendwie so laufen lassen, wo es konkret werden sollte.
Ich hätte an Deiner Stelle den Eindruck, dass er, wenn ich die Beziehung beenden wollte, auch einfach mit den Schultern zucken würde und sagen würde "wenn du meinst".
Ich komme mir langsam hingehalten vor, da er zunächst das gemeinsame Wohnen als Voraussetzung gemacht hat, dann das Ende der Probezeit (alles vernünftig) und jetzt will er auf den nächsten Urlaub warten um über die Zukunft zu sprechen
Ich finde es ja nicht verkehrt, wenn man erstmal zusammenzieht. Aber irgendwie diktiert er ja alles: Du musst zu ihm ziehen und hast einen langen Anfahrtsweg zur Arbeit. Hättest Du das nicht gemacht, wäre dann Schluss gewesen oder wäre er zu Dir gezogen? Ich denke, der Mann will weder aus seiner Wohnung raus, noch will er sein Leben anderweitig irgendwie Deinetwegen ändern. Du musst Dich anpassen, wenn Du eine Beziehung mit ihm willst, oder sie ist zu Ende.
Nein, ich finde Dich viel zu "interessiert an dieser Beziehung" und zu pflegeleicht. Du fährst so lange zur Arbeit, denn es macht Dir nichts aus, dass Du ne Menge Zeit dadurch verlierst. Du ziehst zu dem Mann, weil Du flexibel bist. Er will nicht mehr heiraten - auch ok (ist es auch, aber es ist doch ein Zeichen, das Du übergehst). Du willst die Beziehung, er nicht mehr, denke ich.
 
  • #13
Nicht jeder ist ein großer Planer, der alles im Vorfeld klären und abmachen muss. Er hat ganz konkret seine Bereitschaft zur Vaterschaft erklärt.

Er will das allerdings v.a. in Deine Hände legen. Wenn Dir das so nicht schmeckt, dann ist das schade, aber vermutlich mit diesem Mann nicht zu ändern.

Ich denke auch nicht, dass er sich böse Hindergedanken macht. Vielleicht ist er einfach nicht der große Planer, der alles im Voraus lösen will.

Wenn er gesagt hat, dass das mit seiner Wohnung erstmal der Startpunkt sein kann, dann heisst das nicht, dass er automatisch damit einverstanden ist, aus dem Ort oder der Gegend wegzuziehen. Und die Argumente - Miete teurer, Wohnung kleiner (bei gleicher Miete) oder schlechtere Lage - stimmen in den meisten Fällen ja auch.

Wenn er beruflich viel unterwegs ist, dann wird das meiste an Arbeit mit dem Kind ohnehin an Dir hängenbleiben.

Ich kann verstehen, dass dieser Konflikt Zweifel weckt. Aber auf der anderen Seite habt ihr offenbar eine gute Wohnung, vernünftiges Einkommen und eine lange Beziehung. Ob Du das einfacher und schneller mit einem anderen Mann findest, wage ich zu bezweifeln.

Und vielleicht gibt es ja noch andere Kompromisslösungen oder die Chance auf einen vernünftigen Arbeitsplatz am jetzigen Wohnort.
 
  • #14
Also, ihr seid unterschiedliche Menschen und sein "setz doch die Pille ab" würde ich wörtlich nehmen und diese absetzen. Mehr muss man doch erstmal nicht sagen und dann wenn es kommt, kann man über weiteres sprechen. Für ihn.
Wenn es dir nicht passt, dass er mit der Planung dich allein lässt, dann passt er als Mensch nicht zu dir.
Nicht weil er schlechter/besser ist, sondern weil er so IST. Er willigt doch ein, dass ihr mit dem Kinderkriegen anfangt.
Ich kann dich wirklich verstehen, ich will auch am liebsten schon vor dem Kind/Schwangerschaft darüber reden, wie es ist, wenn das Kind da ist. Nimmt er auch Frei? Was ist ihm in der Erziehung wichtig? Werden wir heiraten? Werden wir ...
Mein Partner hat das auch nicht mitgemacht wie deiner aber hat das Kinderkriegen auch immer verschoben...und so hab ich mich getrennt.

Weil ich weiß, ich brauche das über "ungelegte Eier" zu sprechen. Es verbindet mich mit dem Partner und wenn es dann zu einem Problem kommt, wo man gemeinsam entscheidet, ala: "lass uns erst die Arbeitslosigkeit überwinden und dann erst heiraten" oder "lass uns erst dieses oder jenes Problem angehen", dann ist das so... aber das geht halt nur wenn beide heiraten und Kinderkriegen wollen und gleichzeitig auch beide ähnlich kommunizieren.
Das war bei mir und meinem Ex nicht der Fall. Bei dir und deinem Freund schaut es auch nicht so aus.

Du kannst ihn nicht ändern. Allein weil er diesen Leidensdruck nicht hat. Du wünscht dir vom Herzen, dass ihr nun euer Kind plant, heiratet, plant und als Team alles bespricht...aber dein Wunsch und Leid ist nicht seines.
Scheinbar gefällt es ihm so. Wenn du daran was änderst, dann hat er vielleicht Leid, aber so wie es ist, passt es ihm.
Also nimm den Finger und lass die Pille weg, stell dich darauf ein, dass er nie der Mann sein wird, der mit dir voller Freude den Kindergeburtstag plant oder eure Hochzeit oder geh, weil du weißt, da gibt es was besseres und das zwischen euch wird dich nicht erfüllen.
Auf Alleinerziehende Mama würde ich mich immer vorbereiten. Auch in der besten Beziehung muss ich damit rechnen. Sei es der Partner fühlt anders oder der Tod kommt vorbei. Es kann immer sein.
 
  • #15
Übrigens, zu der Titelfrage "bin ich zu ungeduldig?" würde ich ein klares "Nein" antworten.
Nein, bist du definitiv nicht. Deine Chance für ein Kind ohne Downsyndrom oder andere Behinderung sinkt stetig und es wird für dich immer wahrscheinlicher, dass du Fehlgeburten erleiden wirst. Da ich das mit 28 erlebt habe, weiß ich, wie schrecklich das war und wie viel Angst und Druck entstehen kann.
Nur weil es Frauen gibt, die noch mit 40 oder Mitte 40 Kinder bekommen, ist das leider nicht die Regel.
Wäre ich du und der Mann würde zu mir passen und hätte gesagt:" dann setzt die Pille doch ab". Dann wäre das für mich der Startschuss, aber auch weil ich weiß, dass ich eine tolle Mama werde auch ohne Partner und für mein Kind auch alleinerziehend werden würde. Den Preis würde ich dafür ohne zu zögern zahlen.
 
  • #16
Liebe TE,

die Foristinnen @frei und @Vikky habe Dir ja schon das Wichtigste geschrieben. Darum möchte ich nur zwei Punkte schreiben.

1. zu Der Teilzeitfalle und unverheiratet sein.
Wie ja Frau frei schon schrieb, da macht die Ehe man gar keinen Unterschied mehr. Teilzeitgedöns mit Spagat zwischen Arbeit, Kinder, Haushalt und Mann werde ich gar nicht anfangen. Dafür haben wir eine finanzielle Absicherung getroffen. Bis ich ohne mich abzuhetzen eine VZ schaffe, sorge ich jetzt für Kind und Haushalt.

2. sein Motto à la mach Du mal
Das hört sich an wie, Du kannst ja machen wenn Du willst, kannst aber selber zusehen wie Du mit den Konsequenzen daraus fertig wirst. Und das ist ein großer Unterschied zu einem Mann, der einen Kinderwunsch hat und sich selber überlegt wie man Familienalltag gestalten könnte.

Und wie Frau Vikky sagt, er schiebt diese Entscheidung immer wieder nach hinten und Du fragst Dich selber ob Du ungeduldig bist. Du bist 35, Du hast nicht mehr alle Zeit der Welt. Mich bei sowas auf den nächsten Urlaub vertrösten lassen, niemals. Entweder oder.

w/36
 
  • #17
Ich verstehe nur nicht, wie man einen Kinderwunsch mit einem Mann haben und hegen kann, den man im Grunde kritisiert und den man für nicht tauglich hält, genau dies umzusetzen. Ich verstehe das einfach nicht!
Ok, ich erkläre es dir.
Der ( wie ich finde sehr nachvollziehbare ) Grund ist, dass man nicht die freie Auswahl hat.
Erst recht nicht, wenn die Zeit davon läuft.
Also setzt man seine Hoffnungen auf das Pferd, das verfügbar ist.
Die einzige realistische Alternative ist, es ohne Mann zu versuchen.

Hier noch mal die Optionen für eine Frau von 35 Jahren, die in einer Beziehung lebt mit einem Mann, den sie ganz gut findet, für den ein Kind ganz ok wäre, der aber offensichtlich lieber weiter ohne Kind, ohne Familie, ohne Heirat, ohne Verbindlichkeit dahinplätschern würde:
1. sich trennen und zügig einen anderen Mann suchen, der sich eine Familie wirklich wünscht. Neben dieser einen Eigenschaft müßte er aber noch weitere mitbringen, das übliche halt, was man überprüft, wenn man einen Partner sucht und dann müßte dieser sehr geeignete Mann auch noch die FS wollen. Ich halte das in Anbetracht der kurzen Zeit, die der FS bleibt, für unwahrscheinlich.
2. bei dem jetzigen Mann bleiben, die Nachteile akzeptieren, die Vorteile mitnehmen, seinen Frieden mit der halbguten Situation machen und in dieser ein Kind haben. Auch ohne Heirat = ohne Absicherung. Das dürfte erreichbar sein, also eine echte Option.
3. alles beim alten lassen, abwarten, weiter abwarten und dann noch mal abwarten und auf Kinder verzichten. Ich fürchte, das wird der Weg der FS sein.
4. gleich trennen und bewußt allein ein Kind bekommen. Das ist ähnlich wie die zweite Option, außer dass man dann einen Mann verarschen, also ihm ein Kind unterschieben müßte. Das wäre für mich der Grund, der FS das nicht zu empfehlen, wenn es auch den Vorteil hätte, dass man alles ganz allein entscheiden kann, z.B. zurück in die Stadt zu ziehen, wo alles leichter sein würde.

Ich empfehle der FS, zunächst zu prüfen, ob sie wirklich und wahrhaftig Kinder haben möchte, unter allen Umständen, ohne Bedingungen an den Mann und an das Leben zu stellen.
Wenn sie das nicht mit einem lauten 'JA' beantworten kann, dann wäre 3. ihr Weg.
Wenn doch, dann würde ich 2. empfehlen.
Wenn ich die FS wäre, würde ich 4. machen, aber dazu gehört einiges an Arsch in der Hose, so ab Größe 44 aufwärts würde ich sagen.

w 52
 
  • #18
Ich finde dich auch nicht ungeduldig.
In unsere jetzige Lebenssituation würde ich meinen Vollzeitjob mit Kind nicht weiterführen können (2,5 h Fahrtweg am Tag zur Arbeit u. zurück).
Sorry das verstehe ich jetzt nicht. Du hast doch geschrieben, dass du dir einen Job gesucht hast und dann zu ihm gezogen bist und trotzdem hast du noch so einen langen Fahrtweg.
Mein Vorschlag war daher, dass wir uns eine Wohnung suchen, die näher an meiner Arbeitsstelle ist.
Natürlich wäre das evtl eine Alternative. Jetzt komme ich genauso wie du zum aber.

Er hat ja eine Eigentumswohnung. Du kannst doch nicht alle ernstes erwarten, dass er sie einfach so aufgibt. Ich weiß jetzt nicht ob sie schon abbezahlt ist. Wenn nicht muss er ja den Kredit zurück zahlen. Auch dann wenn er umzieht.

Wenn ihr allerdings beim Kinderwunsch nicht einer Meinung seid, dann müsst ihr euch trennen. Du bist auch schon 35.
 
  • #19
Er sagt zu Beginn immer, dass seine Wohnung ja erst mal ein Startpunkt für uns sein soll. Doch auch hier jetzt Ausflüchte
Eigentlich ist doch das Kernthema die Wohnung, der Lebensraum. Hier müsstet ihr eben auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Beiden sollte die Wohnung und das Umfeld gefallen, sonst bleibt einer unzufrieden.

Seine Aussage ist, lass die Pille weg. Das ist ja schonmal gut.
Er will also grundsätzlich schon ein Kind. Er sieht es für sich eben lockerer. Will das auf sich zukommen lassen, sich dann erst Gedanken machen. Er sieht deine Sorgen nicht. Es ist ihm wohl auch nicht bewusst, was das für dich als Frau bedeutet. Ihm fehlt die Vorstellungskraft.
Du hingegen möchtest das vorab durchgeplant haben, wo ihr dann lebt. Du möchtest abgesichert sein durch Heirat. Machst dir bereits Gedanken um einen Kitaplatz. Du hast Angst als Alleinerziehende zu enden, oder als unflexibel auf dem Land festsitzend. Du hast Angst in die Teilzeitfalle zu geraten. Du siehst eine Schwangerschaft in der Konstellation als Risiko an. Viele Sorgen sind damit verbunden.

Hier seid ihr also vollkommen unterschiedlich. Während du eine konkrete Planung brauchst, um dich sicher zu fühlen, ist er der Typ, der es auf sich zukommen lassen will. Das ist beides nicht verwerflich.
Aber es beisst sich halt.

Ich finde nicht, dass du zu ungeduldig bist. Du vertrittst deinen Standpunkt und möchtest dein Leben nach deinen Vorstellungen gestalten. Nur lässt sich das eben nicht immer so umsetzen, wie man es gerne hätte. Weil zur Familienplanung ZWEI Personen gehören, die sich ausserdem einig sind.
 
  • #20
Vielen Dank für Eure Antworten und vor alle an #frei!
Für mich war eigentlich immer klar, dass ich Kinder haben möchte aber eben (nennt mich naiv) als Familie.
Klar muss man mit den Konsequenten leben können auch alleinerziehend zu leben. Und ja, das könnte ich.

Ich denke er hat ein Problem mit finanzieller Verbindlichkeit. Er möchte hier eigentlich völlig unabhängig bleiben, was mit Kind nunmal so nicht geht. Schon mit einem Wohnrecht (sollte ihm was zustoßen würde ich ja sonst auf der Straße mit Kind stehen) hätte er ein Problem.
Ich weiß, dass er mich liebt - aber ich bin so wahnsinnig enttäuscht davon, dass ein Mann (und dann Vater) eigentlich gar nicht diesen Familiengedanken hat (obwohl er dies zu Beginn immer wieder äußerte). Und dann kommen die Zweifel, ob man so jemanden überhaupt als Vater seines Kindes möchte - gepaart mit der Angst der Kinderlosigkeit wenn ich aus "Trotz" gehe.
Also irgendwie Gefühlschaos.
Wir verstehen uns so gut in allen anderen Bereichen, dass mir das schon das Herz brechen würde, ihn zu verlassen "weil er mir nicht das sagt/ gibt was ich hören will". Und dann wieder diese Wut, dass ich nach einem Gespräch oder besser Monolog (so kommt es mir vor) am liebsten meine Sachen packen würde, weil einfach von ihm nichts kommt.
Wie bekomme ich dieses negative Gefühl los? Denn Vorschlag 2 von #frei klingt gar nicht so blöd :)
 
  • #21
@Schnuppe78 da hast du wohlmöglich auch recht. Wir „streiten“ ja nicht darüber, ob wir ein Kind wollen.
Ich bin eher ein Mensch, der vieles zerdenkt. Ich spiele für mich diverse Risiken und Szenarien durch und entscheide dann. Er löst in mir durch sein Schweigen eine Panik aus. Ich erwarte keinen Masterplan bis zum Rentenalter unsere Enkel. Aber eine Vorstellung wie, wer übernimmt zum Großteil die Betreuung, wie sichert man sich ab wenn jemanden etwas passiert etc.. und es fühlt sich so an, als will er diese Form der Verbindlichkeit nicht. Sonst würde er doch etwas dazu sagen, wenn ich ihn darum bitte Stellung zu beziehen.
@Jochen1 ich habe zwar nur etwa 25 km bis zu meinem Job, weder mit Bahn noch mit dem Auto ist das im Berufsverkehr unter 1:15h zu schaffen. Er hat von sich aus schon vor dem Zusammenzug gesprochen, dass er an der (abbezahlten) Wohnung nicht hängt und kein Problem damit hat wo anders zu wohnen. Jetzt kommen aber immer Einwände...
 
  • #22
Wenn du dir das Kind wirklich wünschst, du dir notfalls auch Alleinerziehend vorstellen kannst, dann lass die Pille weg, sein okay hast du ja.
Garantie gibt es für nichts im Leben, vielleicht braucht er erst ein Ultraschallfoto um aus dem Knick zu kommen .
Wenn er nicht heiraten will, dann kriegt das Kind eben DEINEN Namen, da würde ich keinen Kompromiss eingehen. Du hast sonst nur den Ärger mit Unterschrift Schule, Urlaub fliegen mit unterschiedlichen Namen, usw.
Mach dir notfalls Plan B. Sei nicht blauäugig, bist du nicht, das merke ich schon, aber sei auch mutig. Ich verstehe dich schon, denn wie abhängig man als Mutter eines kleinen Kindes wird, kenne ich. Das Kind kann schlecht in die Ecke gestellt werden, damit du jeder Arbeitszeit nachkommen kannst.
Eine großartige Hilfe wird dein Freund eh nicht sein, denn er ist beruflich dauernd unterwegs, das IST quasi Alleinerziehend.
Wirklich Lust hat er nicht darauf, aber über ungelegte Eier zu reden, macht für ihn wohl auch nicht wirklich Sinn. Er will es wohl auf sich zukommen lassen. Klar. Er hat gut reden. Oder auch nicht reden;-)
 
  • #23
Ich befürchte, er hat sich das ganz genau überlegt. Es ist doch für ihn von Vorteil, wenn du Hausfrau wirst oder maximal Teilzeit arbeitest. Dann seid ihr auf sein Gehalt angewiesen, er muss seine Arbeitszeit nicht reduzieren und hat später mehr Rente. Was wäre denn für ihn so positiv daran, Hausarbeit zu übernehmen, Windeln zu wechseln oder dir die Hälfte seiner Rente abzugeben?
Stattdessen kümmerst du dich allein um alles und verlangst (wahrscheinlich) noch nicht mal Unterhalt solange ihr zusammen wohnt.
Nee, das klingt für mich arg übertrieben. Ich denke eher, er ist der Typ "kommt Zeit, kommt Rat" ohne diese unterstellte böse Absicht.

@FS: mit "lass die Pille weg" zeigt er, dass er dich nicht hinhält. Er stellt sich das Ganze halt einfach vor, dein Tohuwabohu (aus seiner Sicht) mit der Fahrzeit/Kita etc. sieht er vermutlich nicht so eng, gerade wenn du nicht aus finanziellen Gründen arbeiten musst.
Ich verstehe deine Seite auch, natürlich muss man sich das genauer überlegen. Aaaber: In deinem Alter (sorry das muss ich jetzt so sagen!) Würde ich erstmal schauen, dass es mit der Schwangerschaft überhaupt klappt. Bei mir dauerte es jeweils (inkl. Fehlgeburt) bei beiden Kindern 1,5-2 Jahre. Bei Freunden klappte es sofort im ersten Zyklus.
Wieder ein Aaaber: 9 Monate Schwangerschaft sind verdammt lang! In der Zeit kann man gleich zweimal umziehen. Einfach ist es nicht, aber normalerweise kein großes Problem. Ich an dejner Stelle würde Fakten schaffen (die fruchtbare Zeit gibt dir halt niemand zurück, gerade wenn du mehr als ein Kind möchtest!) und dann sobald du ihm die freudige Mitteilung machst, kannst du ihm konkrete Mietangebote zeigen.
Ich bin da auch eher der aktive Typ, manche Menschen muss man eben ein bisschen drängen. Mein Freund steht eher auf dem Boden der Tatsachen und bremst mich, wenn mir die Zügel durchgehen, das hat auch Vorteile. Damit will ich denen zuvorkommen, die meinen, man soll niemanden drängen. Doch manche brauchen einen Schubs. Denn grundsätzlich scheint Typ doch in Ordnung zu sein.

Wir arbeiten beide, ich werde nach der 2. Elternzeit aber nur 3 Tage pro Woche arbeiten, weil ich merke, dass Freizeit einfach geiler ist, solange man genug Geld hat, um unabhängig vom Partner zu sein. Also hab den Mut, die wichtige Sache anzupacken, hoppez! :)
W35 (die gerade merkt, dass frau nach hinten raus eben nicht für eine beliebige Kinderzahl Zeit hat...)
 
  • #24
Wir verstehen uns so gut in allen anderen Bereichen, dass mir das schon das Herz brechen würde, ihn zu verlassen "weil er mir nicht das sagt/ gibt was ich hören will".
Ich seh das gar nicht so. Du hast bestimmte Wünsche und er hat Dir anfangs versichert, dass sie sich mit seinen decken. Nun bist Du "in Sack und Tüten" und jetzt ändert sich alles. Er hängt doch an der Wohnung und Umzug ist nicht mehr drin, Kind ist Dein Bier (es gab auch schon Fälle, wo der Mann heimlich eine Vasektomie machen ließ), finanzielle Absicherung auf keinen Fall. Das klingt nicht einfach danach, dass er Dir nicht sagen/geben will, was Du hören willst, das klingt für mich so: Er weiß, was ihm wichtig ist: Wohnung, Unabhängigkeit, sein Leben ohne Verpflichtungen mit einer Frau, ohne Verpflichtungen für ein Kind, kein Gedanke an "die Frau für immer".
Jeder muss erstmal allein mit seinem Leben zufrieden sein und wenn er festgestellt hat, was für ihn alles dazugehört, ist es okay FÜR IHN, aber ich finde schon, dass Klärungsbedarf besteht, wenn man vorher was anderes zur Partnerin gesagt hat. Und er klärt aber nix, ich finde, er riskiert sogar, dass Du gehst, und wenn das so aussieht, ist mein Verdacht immer, dass er entweder davon ausgeht, dass Du niemals von Dir aus die Beziehung beendest - bist ja umgezogen und nimmst die Wegzeit in Kauf, Heirat ist auch vom Tisch und er denkt, alles andere wird auch noch so, wie er das richtig findet, oder es ist in Ordnung für ihn, wenn Du gehst, weil wenn Du Dich nicht weiter anpasst, weiß er, dass es richtig ist, dass es zu Ende ist, weil er sein Leben nicht ändern will.

Ihr wart anscheinend 3 Jahre in einer Situation, wo sich noch rausstellen musste, ob es für immer sein soll: Der Zusammenzug und das Zusammenleben stand noch aus. Nun sind alle Geheimnisse der Beziehung offengelegt, er sieht, dass er sich mit nichts mehr anstrengen muss, um das zu bekommen, was er von der Beziehung erwartet, und vielleicht ist es ihm sogar zu viel mit der Beziehung, da zu dicht.

Wie bekomme ich dieses negative Gefühl los? Denn Vorschlag 2 von #frei klingt gar nicht so blöd :)
Denkst Du, die Vorteile der Beziehung wirst Du noch haben, wenn das Kind da ist? Du kennst den Mann, wird er genervt sein davon, wenn Du ausfällst bei dem, was Du jetzt für die Wohnung tust, wenn ein Kinderwagen rumsteht, wenn er Windeln bezahlen soll, wenn Du Termine hast und er zeitlich rangezogen werden soll zur Betreuung, wenn das Baby weint, sich nachts meldet usw.?
Vielleicht sollte man aber erstmal fragen, was Vorteile in der Beziehung mit dem Mann sind. Magst Du sie schreiben?
 
  • #25
ich habe zwar nur etwa 25 km bis zu meinem Job, weder mit Bahn noch mit dem Auto ist das im Berufsverkehr unter 1:15h zu schaffen. Er hat von sich aus schon vor dem Zusammenzug gesprochen, dass er an der (abbezahlten) Wohnung nicht hängt und kein Problem damit hat wo anders zu wohnen. Jetzt kommen aber immer Einwände...
25 km umziehen ist jetzt nicht weit. Ich hätte gedacht es wäre im einiges weiter. Ist ja nur um die Ecke.

Selbst bei einer Wohnung die abbezahlt ist tut es weh sie so einfach aufzugeben. Da hat man ja auch einiges rein gesteckt, dass sie auch schön ist.

Hier im Forum wurde sogar von Männern verlangt, dass sie ihre Häuser aufgeben. Das muss man sich mal vorstellen. Da hat man sich ein Haus gebaut und die Frau bzw der Mann verlangt, dass es einfach so aufgegeben wird. Das würdest du in dem Fall auch nicht machen. Eine Wohnung geht ja noch. Aber ein Haus.

Da er jetzt nicht an seiner Wohnung hängt spricht ja nichts dagegen, dass ihr euch was sucht.
 
  • #26
es gab auch schon Fälle, wo der Mann heimlich eine Vasektomie machen ließ
Oh wow ! An was man alles denken muss.
Wow ! Mir erscheint das gerade gar nicht mal so abwegig, denn ehrlich gesagt hatte ich mich etwas über sein nonchalantes Pille-weglassen-Einverständnis gewundert.
Ich würde sagen, morgen Abend verwöhnst du ihn mal wieder so richtig ausgiebig und bei voller Beleuchtung oral.
Vielleicht ist hier jemand so nett und sagt dir bis dahin, wie die sicherlich kleinen Narben aussehen.

w 52
 
  • #27
Hallo, liebe FS, ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung sagen, bleibe bei Dir, überlege genau, was Du möchtest und handele entsprechend. Dass Du Dich nicht zu 100% auf das Gesagte Deines Partners verlassen kannst, hat er Dir nun ja bewiesen, oder? Zumindest hast Du geschrieben, dass er anfangs anders „unterwegs“ war in der Beziehungsplanung. Ich unterschreibe sofort die Beiträge von @frei und @void, wie so oft;)), ich habe mich damals übrigens für die Nr.4 der Vorschläge von @frei entschieden und NIE bereut. Ich war nahezu im gleichen Alter wie Du und der Kinderwunsch war riesig, aber weit und breit kein passender Partner. Es war dann eine kurze Affäre, die mir den Wunsch erfüllte, natürlich habe ich den Mann mit nix belangt und auch nicht angegeben. Meine Tochter ist heute 20 Jahre jung, wurde von meinem späteren Mann adoptiert und hat vor einem Jahr ihren leiblichen Vater (auf sein Drängen hin) kennengelernt. Im Herbst fliegt sie zum zweiten Mal nach Amerika zu ihm, er ist vor langer Zeit ausgewandert. Du siehst, alles kann gut werden, wenn man offen kommuniziert und fair bleibt. Nur Mut, ich glaube an Dich!
 
  • #28
ehrlich gesagt hatte ich mich etwas über sein nonchalantes Pille-weglassen-Einverständnis gewundert.
Ich mich auch, daher kam mir der Verdacht. Es muss aber nicht mal das sein, möglicherweise weiß er selbst auch schon lange, dass er unfruchtbar ist. Es gibt, glaube ich, sogar ein Forum, wo Männer sowas schreiben, wie sie ihre Partnerin täuschten, weil sie nicht wollten, dass sie sie wegen des unerfüllbaren Kinderwunsches verlässt. Und die Frauen wunderten sich, litten, ließen sich selbst untersuchen und verstanden es nicht, dass sie nicht schwanger wurden.
 
  • #29
@Lilli84
Ehrlich gesagt bleibt dir jeine Wahl! Ich würde einmal warten, ob nicht dich im Urlaub ein Überraschungsantrag kommt und drücke dir die Daumen. Wenn du Kinder und Familie möchtest, ist das jetzt deine einzige Chance. In deinem Alter findest du keinen passenden Partner mehr. Wenn du dich trennst, kannst du damit rechnen lange Single zu bleiben oder an beziehungsunwillige Männer zu geraten. Das habe ich selbst erlebt, als ich mich mit 33 Jahren von meinem Verlobten trennte. Er versprach mir 3 Jahre lang Hochzeit, Kinder und natürlich Zusammenleben. Soweit ich weiß ist er bis heute ungebunden und ohne Kinder. Ich fand beziehungsunfähige Männer, mit denen ich weder Ehe noch Kinder wollte. Wenn kein Antrag kommt und du Kinder möchtest, solltest du einfach jetzt schwanger werden. Sonst wird das nichts mehr. Die Wahrscheinlichkein dann nach ein paar Jahren AE zu werden ist natürlich groß. Damit musst du sowieso heutzutage rechnen. Beziehungen halten nicht mehr so lange, egal ob mit oder ohne Ehe. Und ja, es gibt tatsächlich Ü40 Männer, die Frauen eine Familiengründung versprechen, obwohl sie eine Vasektomie haben machen lassen. Ich vermute das bei meinem Ex. Er hat im IntimbereiCh eine Mini-Narbe, völlig verheilt und unauffällig. Dazu nimmt er auch nicht Stellung. Und Kinder hatte er mir beim Kennenlernen versprochen! Nur habe ich mich nie getraut die Pille abzusetzen. Wir lebten in einer LAT aus diversen Gründen. Und ich wollte nie im Leben AE werden und in die Armutsfalle tappen. Ein guter Lebensstandard ist mir wichtig. Ich hatte auch eine Eigentumswohnung abzubezahlen. Letztlich habe ich dann auf Kinder verzichtet, da die Männer völlig unzuverlässig und verantwortungslos waren. Überlege dir das gut mit deinem Kinderwunsch und warte Euren Urlaub ab. Kommt da immer nicht kein Antrag, würde ich nicht vielleicht sogar trennen. Seine Eigentumswohnung wird er sicher nicht So einfach abgeben - no way. Eher sucht er sich eine jüngere, willigere, neue Freundin, die "unkomplizierter" ist (=Männer Argument!). So oder so, du bist diesem Mann ziemlich ausgeliefert. Ich persönlich spiele solche Machtspiel nicht gerne mit, ich finde es entwürdigend.
 
  • #30
. Er möchte hier eigentlich völlig unabhängig bleiben, was mit Kind nunmal so nicht geht. Schon mit einem Wohnrecht (sollte ihm was zustoßen würde ich ja sonst auf der Straße mit Kind stehen) hätte er ein Problem.
Ich weiß, dass er mich liebt

Wenn ich jemanden liebe, möchte ich, dass es ihm gut geht. Wenn ich mit jemanden Familie möchte, sichere ich ihn ab.
Beides ist hier nicht zu lesen.

Du kannst Variante Frei machen, Kind mit Option AE.

Du kannst Deine Vorstellungen ausformulieren.
Künftige Arbeitsteilung, wer arbeitet wie viel im Beruf, wer kümmert sich wie viel ums Kind, um Haushalt, wie sieht der finanzielle Ausgleich aus. Für die aktuelle Situation, für die Rente. Wo willst Du leben.
Wie sieht Dein AE Plan aus, als Worst Case.

Oder, andere Alternative, Du suchst Dir einen Partner, der mir Dir Familie will.

Es kommt immer anders, aber ganz blauäugig einfach machen ist mehr als naiv. Es braucht einen Rahmen und eine Richtung.

Nimm Dir Zeit, überlege, rede konkret.

M, 54
 
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