Dass Du schlimmen Liebeskummer hast, ist normal. Klar kannst Du Dir professionelle Hilfe suchen, aber bislang finde ich nichts ungewöhnlich an Deinen Gefühlen.
Die Scheidung war ja noch gar nicht eingereicht, das ist mE ein wichtiger endgültiger Schritt, um abschließen zu können. Außerdem holt es natürlich alles noch mal hoch, denn damit ist die EHE ja wirklich beendet und es gibt kein Zurück.
Ich finde richtig, dass Du Dich getrennt hast. Offensichtlich habt ihr nicht geschafft, nach dem ersten Betrug eure Beziehung so zu gestalten, dass es für beide gut passte. Nur der sichere Hafen zu sein, ist zu wenig für eine Ehefrau.
Dass Du ihn noch liebst, ist so. Das geht mE nicht weg. Aber dass er ein Freund für Dich ist, seh ich jetzt nicht unbedingt so. Er hat Dich betrogen und vermutlich auch belogen. Sowas machen Freunde in meiner Welt nicht. Ich finde, da sollte man bei seinen Ansichten bleiben und sie nicht "verdünnen", damit ein Mensch, den man liebt, noch "nett" und wie ein Freund aussieht.
Man kann auch Menschen lieben, die nicht zurücklieben oder Dinge tun, die für sie selbst wichtig sind, aber einen verletzen. Dann muss man leider gehen, um nicht dauerzuleiden.
Es hört nicht auf weh zu tun. Immer wenn ich ihn sehe, brauche ich eine Weile, bis ich mich wieder im Griff habe
Ist alles noch normal, finde ich. Mit der Scheidung ist ja nun der letzte Akt eingeläutet. Ich denke, von jetzt an wird dieses Gefühl, aus einem Traum wieder irgendwann aufzuwachen, nach und nach weggehen.
Die Alternative wäre ja gewesen, mit der Verletzung zu leben und sich irgendwann anhören zu müssen, dass es nun endlich mal gut sein muss. Einfach weil der Betrüger den Vorwurf satt hat.
Außerdem wärst Du vielleicht auch ständig unsicher und misstrauisch, ob er Dich nicht wieder betrügt, dh. Deine Gedanken kreisen nur um ihn statt um Dich und was Dir guttut oder um euch als Paar oder was auch immer. Das Vetrauen müsste ja wieder da sein, dass Du mal an was anderes denken könntest, und es war schon das ZWEITE Mal. Ich finde, man wird da schon irgendwo veräppelt und kann sehen, dass der Betrüger gar nichts aus dem ersten Mal gelernt hat (entweder dass er sich selbst trennt, weil er ja offensichtlich irgendwas vermisst in der Ehe, oder aber dass er an seiner Ehe arbeitet oder eben erstmal versucht, die Ehe zu öffnen und nicht einfach heimlich seinen egoistischen Wünschen nachzugehen, dh. die Sicherheit der Ehe erhalten wollen UND sein Süppchen "was ich alles noch brauche, der Partner aber nie erfahren darf" zu kochen). Mal davon ganz abgesehen, dass er vielleicht nicht nur betrügen will, sondern nach einer anderen Partnerin sucht aus der SIcherheit der festen Beziehung heraus.
Du kriegst Dich ja wieder hin nach einer Begegnung, das ist für mich der wichtigste Punkt, ob ich sagen würde "prof. Hilfe oder nicht". Aber wenn Du meinst, Reden würde helfen, es schneller hinzukriegen - warum nicht.