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  • #1

Choleriker und der Umgang damit ?

Grüß Euch !

Immer wieder, vorhin erst: er rastet immer aus wenn was nicht klappt oder er schreit mich an.

Aushalten will ich das nicht weiter. In Behandlung will er nicht. Er ist nach Aussage der Ärzte austherapiert.

Wenn andere Leute dabei sind, dann geht das kurze Zeit gut. Bis dann wieder was nicht geht oder passt.

Mit ihm reden geht net.

Was kann ich tun ?

w-länger verheiratet
 
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  • #2
Er ist nach Aussage der Ärzte austherapiert. Mit ihm reden geht net. Was kann ich tun ?

Liebe Fs,

das, was Du schreibst deutet auf ein ernsthaftes Problem hin, das bereits länger besteht und für das Ihr schon Hilfe / Unterstützung gesucht habt. Ich würde deshalb mal nicht davon ausgehen, dass es sich einfach so einfach bessert oder gar in Luft auflöst. Vielleicht magst Du mal Beispiele geben, wie das konkret für Dich aussieht?

Davon abgesehen: Was kannst Du also tun? Dich distanzieren, in welcher Form auch immer. Von außen kann man da schlecht eine Empfehlung geben. Außer der, auf DICH zu achten und DICH zu schützen. Ich persönlich könnte (und wollte) das überhaupt nicht aushalten und würde deshalb die nötige Konsequenz ziehen.

Ich hätte Dir gerne etwas Leichteres dazu geschrieben & wünsche Dir ganz viel Kraft bei Deiner Entscheidung!

w/Ü50
 
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  • #3
Eine Idee wäre:

Beim nächsten Anfall mal vorrübergehend in eine Pension ziehen, damit er sich selbstreflektieren kann oder nimm einen Anfall auf und spiele es ihn einen ausgeglichenen Moment vor. Wenn Du Angst vor ihm hast, gehe fort und schmeiss ihn die Aufnahme in den Briefkasten. Die Wahrheit scheint er ja perfekt zu verdrängen. Hier hilft nicht reden, hier hilft ihn nur den Spiegel vor die Nase zu halten.

Ein Wiederkommen wäre bei mir nur möglich, wenn er in Theraphie geht. Es kann natürlich sein das eure Ehe eine schiefe Lage hat und deswegen ist er empfindlich reagiert.

(w)
 
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  • #4
Mein Vater war Choleriker.

Ich habe heute noch Schäden davon. Angst vor lauten Männern usw usw.

Geh.

Wenn er austherapiert ist und sich ichts änderd, dann wird es das auch nicht mehr.

Wenn Du bleiben willst, dann läufst Du Gefahr, dass er eine weitere Grenze überschreiten wird - körperliche Gewalt.
 
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  • #5
wenn du schon länger verheiratet bist, dann weißt du am besten, wie man mit diesem Mann umgeht. Du hast es ja lange ausgehalten.
Wenn sich in diesen Jahren nie etwas geändert hat, selbst mit Therapie nicht, dann wird sich das in Zukunft auch nicht ändern. Du kannst natürlich darauf hoffen, dass er im Alter ruhiger wird - aber wahrscheinlicher ist es, dass sich seine negativen Charaktereigenschaften im Alter noch verstärken.

Frag dich, wie groß die Liebe zu ihm ist und wie groß der Leidensdruck ist. Es gibt 2 Möglichkeiten: Bleiben oder Gehen.

w 58
 
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  • #6
Mein Vater war Choleriker, ich hab grauenhaft gelitten. Den eigenen Vater kann man sich nicht aussuchen, einen Partner schon.

Darum Frage: Weshalb gehst Du nicht einfach?

Ich kann solche Frauen nicht verstehen, die das nicht ertragen (es gibt ja Frauen, die können damit umgehen), und dennoch bleiben...

Daher nochmals: Was hält Dich davon ab zu gehen....

Etwas Papierkram, raus aus dem gemütlichen finanziell abgesicherten Alltagstrott, resp Alltagshölle und die Angst vor dem alleinsein? Deine Wahl, ob Du Dir das Antun willst. Ich verstehs nicht. Nur eines kann ich Dir garantieren: es wird nicht besser. Lern damit zu leben oder geh.
 
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  • #7
Manche brauchen anlagebedingt einen persönlichen Hau-drauf-Sack um sich zu entlasten.
Geraten sie an den richtigen, ziehen sie feige den Schwanz ein.
Verbale Gewalt in den 4 Wänden, regelmäßiges ausrasten.
Mein Vater wurde so in den letzten 2 Jahren seiner Demenz. Er hat Tropfen bekommen
(Neuroleptika) zum Schutz meiner Mutter, damit ging es, die Agression war weg.
Allerdings war er 90 und ein Ende abzusehen. Komischerweise rastete er in Anwesen-
heit des Hausarztes oder Besuch nie aus, nur ohne Zeugen.
Dein Mann lässt sich bei Dir richtig gehen, weil Du ihm vertraut bist. Ändern lassen wird sich
das wohl nicht mehr.
 
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  • #8
Liebe FS,

da kann man, glaube ich, nichts machen. Du wirst ihn nicht ändern.

Mein Vater war auch so einer, seine Ausbrüche konnte man oft gar nicht voraussagen. Ich meide bis heute laute Männer und habe mal eine sehr attraktive Anstellung gekündigt, weil der Chef ein Choleriker war.
Das einzige: Kühl bleiben und sachlich. Wenn er dich anschreit, umdrehen und den Raum, oder die Wohnung sofort verlassen. Später nicht nett sein, sondern sachlich mitteilen, dass man andere Umgangsformen verlangt. Gar nicht auf Diskussionen einlassen.
Bei meinem Vater hat das insofern funktioniert, dass die Ausbrüche seltener wurden. Sie ganz verhindern, wirst du sie nicht, aber die Hemmschwelle wird für ihn groesser.
Ich habe mal bei meinem damaligen Chef, während seines Ausbruches, ganz cool das Handy rausgenommen und habe Mails gecheckt. Das hat ihn damals so überrascht, dass er still wurde. Dann habe ich ihn sachlich erklärt, dass er mir alles sagen kann, aber anschreien lasse ich mich nicht.
Hat damals bei mir gewirkt, mich hat er nicht mehr angeschrien. Habe trotzdem später gekündigt.

Wenn du Kinder hast, ist die Lage anders. Ich habe als Kind sehr unter dieser geladenen Atmosphäre gelitten und müsste an meinem Männerbild später arbeiten.

Liebe Grüße

w, 33
 
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  • #9
Wenn sich jemand cholerisch verhält, dann hat er in der Regel Personen um sich, die er im Grunde nicht leiden kann. Er sucht Distanz, die ihm offenbar nicht gewährt wird. Da du seine Ehefrau bist, liegt es nahe, dass er einfach solangsam die Nase voll hat von dir und deinen Anweisungen und Ruhe und Abstand möchte. Man kennt das Verhalten von Mutter-Sohn oder Mutter-Tochter. Man klebt ständig aufeinander und irgendeinander wird im Laufe der Zeit dann cholerisch.

Kann es sein, dass du deinen Ehemann zu sehr bedrängst? Tut ihr auch mal was getrennt? Bekommt er genug "Auslauf"? Das ist ja oft das Problem in Ehen, dass die Frauen ihre Männer total unter der Fuchtel haben, aber auch nicht einsehen, den Mann mal bisschen an längerer Leine was alleine tun zu lassen.

Jemand wird nicht ohne Grund so "krank". Die Ursache ist immer die Umwelt und die Person um einen. Ändere dein Verhalten, denn dein Mann rastet ja offenbar nur bei dir so aus, weil du dich falsch verhälst.
 
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  • #10
Bei jedem Anfall auf dem Absatz kehrt machen und für mind. 2 Tage verschwinden. Handy aus! Gepackte Tasche immer im Auto haben.

Dem würde ich Beine machen ;-))!
 
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  • #11
Komische Frage, wenn Du die Antwort doch schon selber gibst:
- er ist austherapiert, was auf eine massive psychische Störung hindeutet
- man kann nicht mit ihm reden und er kann und will sein Verhalten nicht kontrollieren
- du willst es nicht länger aushalten.

Jetzt stelle ich mal eine Frage: wenn die Psychiatrie-Experten Dir keine Aussicht auf Aenderung geben könnten, warum machst Du den Thread auf, statt die Zeit zu nutzen, Dir eine Wohnung zu suchen? Dass Du Dich trennen musst, solltest Du nach den Fakten bereits erkannt haben.
 
  • #12
Tu dir selbst den Gefallen und geh, oder stelle ihm ein Ultimatum. Macht eine Paartherapie, mache ihm klar, wie sehr du leidest.

Ich kenne eine Frau, die elendig darunter gelitten hat, aber weil die Ehe für sie das höchste war sich nie trennen konnte. Sie starb relativ jung, und es ist für mich klar, dass die schlimmen Tumore die ihr Leben geforder haben, durch psychischen Terror entstanden sind.

Du musst an dich denken, wenn es dir nicht gut geht, kannst du auch keinem anderen helfen. Und manchmal hilft einfach nichts anderes, als zu gehen.
 
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  • #13
FS, warum trennst du dich nicht? Bist du seine Leibeigene, von ihm finanziell abhängig, selber kindlich und kommst aus einem cholerischen Elternhaus?

Warum hast du nicht im Internet nach cholerischen Verhalten, Ursachen, Gründe usw. selber gegooglet und deine eigenen Schlüssel daraus gezogen?

Werde erwachsen, meine Zeilen sind vielleicht hart, aber du kannst ihm nicht helfen, bei aller Liebe nicht, du hast das Recht auf deine Würde, Stolz und respektvollem Verhalten des Ehepartners.

w 50, die so einen Mann nie geheriatet hätte
 
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  • #14
Sehr schwer, Dir da einen guten Ratschlag zu geben. Du schreibst, Du bist schon länger mit diesem Mann verheiratet und er ist lt. seinen Ärzten austherapiert.

Wie meine Vorschreiberin schon erwähnt hat: Es weiterhin irgendwie aushalten oder sofort die Reißleine ziehen und gehen. Ich befürchte, das wird nix mehr.

w
 
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  • #15
Du kannst so wie beschrieben nichts tun! Nur weg! Gegenhalten bringt nichts. Jeder Thearpeut/in würde folgende Frage stellen: Warum tun sie sich das an?
 
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  • #16
Hallo FS,

ich denke, das Problem ist, dass er sich gar nicht ändern WILL. Deswegen helfen auch die Therapien nichts. Er setzt sich hin, lässt die anderen machen, die sollen ihn heilen... er will keine Verantwortung für sein Verhalten übernehmen.

Denn wenn er sich wirklich ändern wöllte, wenn es ihm ernst wäre, dann würde er sich selbst damit beschäftigten und für sich selbst herausfinden wollen, warum er so ausrastet und würde aus eigenem Interesse Mittel und Wege finden wollen, das abzustellen.

Ich habe selbst ähnliche Tendenzen und mich nach solchen Anfällen in Grund und Boden geschämt.. und ich habe mich - ohne Therapie - einfach mal mit mir auseinandergesetzt, mit meinen Gefühlen, deren Ursache und Strategien herausgefunden, das Verhalten zu ändern. Es gibt genug Literatur und im www zur Selbsthilfe lesen. Grundvoraussetzung war aber mein eigenes WOLLEN zur Veränderung.

Es half mir hier in erster Linie, die eigene Sichtweise zu verändern, dann konnte ich auch die Situation verlassen.

Natürlich ist das keine Sache, die von heute auf morgen nach Lesen eines schlauen Buches sofort funktioniert.

Ich würde an deiner Stelle deinem Mann in einer ruhigen Minute ohne vorherigen Streit klar sagen, dass es so für dich nicht weitergehen wird, dass du sein Verhalten nicht mehr akzeptierst und ihm meine obigen beide Absätze vorhalten. Im Zweifelsfall würde ich ihm klar sagen, dass mir es völlig egal ist, WIE er es hinbekommt, nur dass du gehen wirst, wenn er weiterhin so ausflippt.

Vielleicht wäre es auch gut, dies ihm in einem Brief zu schreiben und dass ihr drüber reden könnt, wenn er ruhig ist.

Da es sich er nicht gleich klappen wird, würde ich vorübergehend ausziehen, um mal ein klares Zeichen zu setzen, wenn er wieder ausrastet. Wenn du jedoch bemerkst, dass er sich bemüht, würde ich das entsprechend würdigen.

Wenn er jedoch nur dir gegenüber so reagiert, würde ich an deiner Stelle auch mal überprüfen, ob du ihn mit deinem Verhalten oder mit Worten vielleicht extrem provozierst. Natürlich gibt das niemanden ein Recht auszurasten, aber es ist für euch beide hilfreicher, wenn der Partner deeskalierend reagiert, als provozierend.
 
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  • #17
Jemand wird nicht ohne Grund so "krank". Die Ursache ist immer die Umwelt und die Person um einen. Ändere dein Verhalten, denn dein Mann rastet ja offenbar nur bei dir so aus, weil du dich falsch verhälst.

Nein, falsch, das ist ein fataler Trugschluss und entbehrt jeder wissenschaftlich haltbaren Grundlage. Genauso hirnrissig wäre es, zu behaupten, dass ein Alkoholiker nur deshalb trinkt, weil seine Frau so böse zu ihm ist.

Ein bisschen sollte man bitte schon nachdenken, bevor man hier eine Märchenstunde eröffnet.

Frau, 53, vom Fach ;)
 
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  • #18
Liebe FS,

Frage: Du bist mit diesem Mann/dem Choleriker länger verheiratet?
Wenn ja: war er schon zu Beginn so?

Nun zu Deiner Frage, was man tun kann. Also auch ich hatte so einen Partner. 5 Jahre lang. Die cholerischen Anfälle begannen nach etwa 1 Jahr. War neu für mich. Diese Zeit habe ich die Schuld bei mir gesucht und wurde mit den Jahren immer kleiner, leiser, unsicherer… Denn ich habe tatsächlich geglaubt, ich könne ihm helfen….Es war verbale Gewalt und bald darauf viel zertrümmertes Inventar unserer Wohnung. Kritik an mir, an meiner Familie, alles an mir war falsch (aus seiner Sicht natürlich).

Als es mir dann wirklich nicht mehr gut ging, habe ich meinen letzten Funken an Energie genutzt und bin gegangen. Also eigentlich geflüchtet. Das war vor 6 Monaten.

Heute bin ich dankbar dafür dass ich es geschafft habe.
Das, was ich nun weiss: ich/bzw. jemand an der Seite so eines Menschen kann ihm nicht helfen.

Heute geht es mir gut, ich bin wieder mitten in meinem Leben und ich kann nicht verstehen, warum ich 5 Jahre Lebenszeit mit so einem Menschen vergeudet habe. Auch wenn 6 Monate nicht viel sind, aber ich habe in dieser Zeit soviel gutes und schönes erlebt, dass ich es selbst nicht glauben kann.

Fazit: niemals wieder wird mir sowas passieren. Das eigene Leben ist am wichtigsten. Man kann so einem Menschen nicht helfen.

w/46
 
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